Was ist das Nationalgericht von Deutschland?

Würschtl? Braten oder Fisch? klärt mich auf. Gibts überhaupt eins? :smiley:

Hallo,
Guckst Du hier: …

Da könnte man dann so dahinterkommen, dass es davon mehrere geben könnte;-)
Ist aber alles Quatsch, ist natürlich Currywurst-Pommes, aber die Ruhrpottversion :wink:

Gruß vom
Schnabel :wink:

Servus,

es gibt in D genauso wenig ein „Nationalgericht“ wie in den meisten anderen Ländern, weil Esskultur viel kleinräumiger ist als die Territorien, in denen jeweils die gleiche Fahne angeblökt wird.

Sowas kann es eher in Ländern mit eher kleinem Territorium geben: Kødboller, Moules / Frites und dergleichen funktioniert (wenn auch arg klischeehaft) schon einigermaßen.

Aber wie willst Du Deutschland von Labskaus bis Kässpätzle an einen Tisch bringen?

Schöne Grüße

MM

Nein!

naja, irgendwas mit

  • Sauerkraut
  • Bier
    Und Spezialisten für Wurst und Brot.

Servus,

Biier ist kein Gericht; außerdem gibt es in Deutschland eine ganz extreme Spannweite von verschiedenen Bieren.

Brot ist ein Teil deutscher Vergangenheit. Der Ramsch, der heute in den Aufwärmstationen aus vorgebackenen Rohlingen gemacht wird, verdient keine weitere Erwähnung.

Außerdem sind Brot und Wurst auch keine Gerichte.

Sauerkraut könnte gute Chancen haben, obwohl auch dieses in verschiedenen Gegenden Deutschlands ganz unterschiedlich zubereitet wird. Ist aber als Choucroute Garnie bereits bei den Waggis „Nationalgericht“, neben Fleischschnaegge und Baeckeoffe. Wenn man Waggis behandelt, als seien sie eine Art Deutsche, werden sie ziemlich unleidlich. Man müsste also schon vorsichtig verhandeln, ob sie von ihren drei Vorzeigegerichten vielleicht eines hergeben.

Und um die Frage hast Du Dich immer noch herumgemogelt, weil weder Sauerkraut für sich alleine noch „irgendwas“ ein Gericht ist. Du wirst jetzt also schon noch schreiben müssen, was Du mit dem Sauerkraut essen willst, und dann sofort wieder bei den 36 deutschen Zaunkönigkreichen landen, von denen jedes einzelne sein einzig wahres Sauerkraut, seine einzig wahre Zubereitung von Kartoffeln, sein einzig wahres Stück Schwein auf dem Kraut hat und werweißwie erhaben über die Seltsamkeiten ist, die seine jeweiligen Nachbarn mit dem Kraut essen.

Du bestätigst somit: Es gibt kein deutsches Nationalgericht.

Schöne Grüße

MM

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Sauerkraut, Schweinsbraten und Knödel!

Ein Nationalgericht haben wir nicht, soweit ich weiß. Aprilfisch hat ja auch sehr gut beschrieben, warum das vermutlich so ist.

Im Ausland ist Deutschland zudem mehr für einzelne Lebensmittel bekannt, z.B. für die vielen unterschiedlichen Brotsorten, eine große Auswahl an Wurst- und Käsesorten sowie unser Bier „nach dem deutschen Reinheitsgebot“ (was übrigens seit langer Zeit schon nicht mehr verpflichtend ist, aber trotzdem von den meisten Produzenten eingehalten wird).

Mir ist im Ausland auch häufig die „German Bratwurst“ an diversen Fastfood-Imbissen untergekommen (in Großbritannien vor allem)-

Nationalgericht von Deutschland? Ich tippe mal auf das hier.

D Ö N E R !!

Das ist das Nationalgericht in Deutschland, denn ich kenne keine größere Stadt wo du nicht von Döner-Buden umzingelt bist.

Früher wäre Pizza die Antwort gewesen, aber das Verhältnis der Pizzerien vs. Döner-Bude hat sich drastisch verringert.

Servus,

ist Dir denn schon aufgefallen, dass die Fläche von Deutschland etwas mehr ausmacht als 85.000 km² ?

Oder bist Du tatsächlich noch nie in einer der vielen Gegenden Deutschlands gewesen, in denen mit dem von Dir beschriebenen Gericht kein Schweinsbraten oder keine Knödel oder beides nicht verzehrt würden? Dann solltest Du Dich in Deinem Heimatland mal ein wenig umschauen, finde ich.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

betreffend Brot und Wurst ist hier halt noch ein Ruf von früher her da, der aber der aktuellen Wirklichkeit nicht mehr entspricht. Es gibt in D nicht wenige Orte bis zur Größe von etwa 25.000 Einwohnern, in denen man überhaupt keine genießbaren Backwaren findet, sondern nur irgendwelchen Readymix-Pofel, der nicht weniger übel wird, wenn man über einen Teil der Auflage vor dem Warmmachen ein paar Schippen Vogelfutter schaufelt und das Ganze dann „Fitness-Körn’li“ nennt, oder eine Schippe Mehl („Schweizer Krusti“), oder sie bis kurz vor dem Verkohlen in der Wärmekammer lässt („Spessarträuber“). Sowas wäre z.B. in Frankreich undenkbar.

Auch Wurst und Käse sind vom Dikat der ,79 - Preise geprägt, die die deutschen Verbraucher verlangen. Das Rennen nach unten wurde dabei ausgerechnet von einem der deutschesten Käse, dem Emmentaler, vor ein paar Jahrzehnten angestoßen, als dieser partout für 9,99 DM/kg ins Regal musste.

Ja gut - die GIs in K-Town und Spangdahlem mögen „German Knockwurst“ auch in ihrem heutigen Zustand, begeistern sich regelrecht dafür und führen mehr oder weniger fachmännische Diskussionen, was den wohl der Unterschied zwischen Knockwurst und Bratwurst sei. Das hat vermutlich mit dem Futter zu tun, das sie sonst so kriegen.

Schöne Grüße

MM

Natürlich gibt es keines. Wenn, dann wäre es wohl erst im letzten Jahrhundert entstanden, am Ende wird es wohl die Pommes Currywurst.

Aber als Nahrungsmittel ist Sauerkraut wohl so deutsch, dass Cooks Schiffsarzt es wieder ausladen lies, da es „kein englischer Seemann essen werde“. Das es in Deutschland auch keiner isst, … geschenkt. Fürn Mal, … ok, aber so wirklich freuen tut sich kaum einer drauf.

Servus,

wenn mir jetzt bloß wieder einfiele, welcher römische Autor (im Zweifelsfall Tacitus) beschrieben hat, dass sich die Germanen im Winter von Äpfeln und Kohl ernähren!

Mit Sauerkraut bin ich auch vollends einverstanden, bloß was man dazu auf den Teller packt, kennt halt in den 36 deutschen Zaunkönigreichen mindestens 36 Varianten…

Schöne Grüße

MM

Ich glaube schon dass selbst DU-Marxloh oder B-Neukölln die dortige Bevölkerungsminderheit hin und wieder noch Schweinsbraten und Knödel verzehrt.

Servus,

ja, und dann darf man mal schauen, wo überall Salzkartoffeln, Dampfkartoffeln, Pellkartoffeln an die Stelle der Knödel treten, möglicherweise auch irgendwo Bratskartoffeln - mal ganz abgesehen von den mindestens vier Möglichkeiten, Knödel zu machen. Und wo man statt des Schweinsbratens ein Rippchen (Kassler oder nicht), eine Haxe, ein paar Würste (geräucherte, gebrühte usw. usw.), warme Blut- und Leberwurst, Fleeschknepp un/odder Saumaache usw. usw. findet.

Wie bereits ausgeführt: In dem vorgestellten Gericht, das im Grundsatz tatsächlich das Zeug zu einem deutschen „Nationalgericht“ hätte, spiegeln sich die 36 Zaunkönigreiche und machen aus dem einen Nationalgericht ungefähr 36 Föderalgerichte. So simmer halt - und das ist auch gut so: Bei Licht betrachtet wird der Michel immer dann ungenießbar, wenn er sich von der Maas bis an die Memel und vom Etsch bis an den Belt tatsächlich mal einig ist und im Gleichschritt marschiert.

In diesem Sinne - ohne Tritt Marsch!

MM

Im kartoffelfritzpreuß’schem Westfalen gibt es natürlich keine Knödel.

Und wie gesagt, Sauerkraut ist eher die deutsche Art den Winter zu überleben als ein Festessen.

Servus,

im Württembergischen, wo die als Asylanten aufgenommenen Waldenser die Kartoffeln noch ein bissle früher hingebracht haben, auch nicht.

Aber richtig gemacht und garniert kann Sauerkraut eine großartige Sache sein. Bloß: Die Choucroute Garnie ist halt schon von unseren Nachbarn den Waggis zum regionalen Kulturerbe angemeldet.

Darauf einen Wettolsheimer Riesling!

Schöne Grüße

MM

Mit der gleichen Argumentation könnte man behaupten, das deutsche Nationalgericht seien Pommes Frites, die deutsche Nationalzeitung sei die Apotheken Rundschau (wegen der vielen Apotheken) oder die deutsche Nationalhymne sei Für Elise, weil die ja in jeder zweiten Warteschleife zu hören ist.

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Selbst bei der Currywurst gibt es keinen deutschen Standard, auch wenn den meisten wohl weitgehend egal sein dürfte, was sie in Erika’s Frittenbude, bei der heißen Hexe oder beim Kotzlöffel in sich hineinschlingen.

Die einzig definierte Currywurst ist die Berliner Currywurst, die mit dem Fleischerreichsedikt von 1967 als feine, nicht gepökelte und nicht geräucherte Bratwurst mittlerer Qualität mit einem maximalen Fremdwasserzusatz von fünf Prozent definiert wurde, wobei aber selbst in Berlin diverse Sorten (z.B. mit und ohne Darm) kursieren.

Die Currywurst taugt aber schon aus einem ganz einfachen Grunde nicht als Nationalgericht: sie wird nämlich fast ausschließlich aushäusig konsumiert, d.h. deren Zubereitung findet in handelsüblichen Haushalten praktisch nicht statt (wenn man mal die mikrowellentaugliche Konservencurrywurst von Meica, Rügenwalder und Bratmaxe außen vorläßt).

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