Geht das überhaupt?
Hi,
das würde ja heißen: Ich glaube nicht an Gott, bin mir aber nicht sicher, ob es ihn wirklich gibt.
Das Widerspricht sich schon irgendwie. Entweder ist man sich nicht sicher und ist Agnostizist oder an glaubt an keinen Gott und ist Atheist.
Wir wissen somit nicht, in welcher Situation(was wenn Gott nicht/existiert) man agnostich oder atheistisch ist.
Was es geben könnte wäre evtl. ein agnostischer Pantheist, also jmd. der nicht weiss das es Gott gibt, wenn es ihn aber gibt, muss er „alles“ sein. Sowas könnte ich zum. noch nachvollziehen.
Hier würde der Pantheismus wenigstens die Existenz eines Gottes voraussetzen, womit sich die Situationssache geklärt hat.
mfg,
Hanzo
Hallo,
Beim Agnostizismus geht es um die philosophische Ansicht, dass die Existenz einer höheren Existenz, z. B. die eines Gottes, grundsätzlich weder beweisbar noch widerlegbar ist.
Ein agnostischer Atheist, glaubt nicht an die Existenz eines Gottes (im Sinne von: er nimmt an, dass es keinen Gott gibt), räumt aber ein, dass weder der Beweis noch der Gegenbeweis für die Existenz erbracht werden können. Der erste Part beschreibt den Atheisten, der zweite den Agnostiker.
hth
fliegerbaer
Hallo,
ich verstehe das eher so: Es ist jemand, der nicht an (den einen) Gott glaubt, aber nicht ausschließt, dass es generell höhere (gottähnliche oder viel weiterentwickelte) Wesen gibt.
Agostizismus muss nicht unbedingt nur den einen Gott anzweifeln, den die religiösen Menschen kennen - sondern bezieht sich generell auf höhere Wesen.
gruß
boba
Es ist ein Widerspruch.
Agonstiker legen sich nicht fest, Atheisten schon und Theisten schon.
Atheist ist ursprünglich ein Schimpfwort. Als Atheisten wurden auch Christen bezeichnet weil sie nur an einen Gott und nicht an die ganzen römischen Götter glaubten.
Und allgemein über die Ansichten heutiger Atheisten zu urteilen ist nicht möglich. Da nennt sich einer Atheist, ein Anderer Agnostiker und ein Weiter bezeichnet sich als agnostischer Atheist.
Ich selbst bezeichne mich als Atheist und kann mir vorstellen, dass der eine oder andere mich eher als Agnostiker bezeichnen würde:
Ich weiss nicht ob es einen Gott gibt, halte es aber für unwahrscheinlich - Ich sehe keinen Grund dafür anzunehmen, dass es einen Gott geben könnte, deshalb glaube ich an keinen Gott.
Ich könnte auch einfach sagen: „Es gibt keinen Gott.“
Das Problem dabei ist aber, dass ich nicht beweisen kann, dass es keinen Gott gibt. Und ich halte es theoretisch ja auch für möglich, dass es einen Gott geben könnte.
Andererseits kann ich auch nicht beweisen, dass es keine rosa Einhörner gibt. Theoretisch könnte es sie geben… irgendwo auf einem fernen Planeten oder in einer Paralellwelt, oder es könnte auch direkt neben mir eins sitzen, aber keiner kann es sehen weil es sich unsichtbar machen kann. Ich sehe keinen Grund anzunehmen, dass es rosa Einhörner wirklich gibt. Deshalb glaube ich nicht an rosa Einhörner.
Würde ich sagen: „Es gibt keine rosa Einhörner.“, dann könnte Jemand von mir verlangen zu beweisen, dass es keine rosa Einhörner gibt. Das kann ich aber nicht.
Ein weiterer Grund warum ich mich als Atheist bezeichne, ist, dass ich keinen Gott oder keinen Glauben an einen Gott brauche. Ich kann mir die Welt ganz gut ohne Gott erklären und komme gut ohne den Glauben an einen Gott zurecht.
Hallo,
nachdem ich mir die wirklcih guten Antworten angesehen habe, stelle mich für mich fest, dass ich eine agnostische Atheistin bin. Jetzt weiß ich endlich, was ich auf Fragen nach meiner Religionszugehörigkeit antworden kann.
Danke und LG
Barbara
Ich bezeichne mich schon als agnostischen Atheisten, allerdings eher scherzhaft, denn der von dir angesprochene Widerspruch ist natürlich kaum zu übersehen.
Ich denke, viele Agnostiker sehen, wie wenig Religion einem bringt, wie viel Schaden Religion anrichten kann. Gleichzeitig sehen sie aber, wie sehr für Religion geworben und manchmal auch gehetzt wird. Da liegt es einfach nahe, sich eher auf die Seite der Atheisten zu schlagen.
Im Ergebnis könnte man also sagen, es handelt sich um Agnostiker, die den Atheismus zunächst nur verteidigen.
Hi,
ich verstehe das eher so: Es ist jemand, der nicht an (den
einen) Gott glaubt, aber nicht ausschließt, dass es generell
höhere (gottähnliche oder viel weiterentwickelte) Wesen gibt.Agostizismus muss nicht unbedingt nur den einen Gott
anzweifeln, den die religiösen Menschen kennen - sondern
bezieht sich generell auf höhere Wesen.
Ich dachte als Agnostizist weiss ich nicht, ob ein/mehrere Gott/Götter exisitert/en oder nicht.
Das wäre doch dann auch der Fall, oder?
Hi Barbara,
Nicht jede Frage, die momentan unbeantwortbar ist, ist prinzipiell und in Ewigkeit (uuups) nicht beantwortbar.
Unter Einschränkung auf monotheistische Religionen, erlaube mir also die Frage, ob die Existenz Gottes prinzipiell nicht entschieden werden kann, oder nur momentan nicht, weil uns weitere Informationen fehlen. Ob uns Informationen fehlen und vor allem welcher Art diese sind, hängt von der Definition dieses Gottes ab.
Du (und auch ich), werden wohl in Bezug auf für uns vertrautere Gottesbilder, die Attribute wie allmächtig, allwissend, allgütig (alles gleichzeitig) anwenden, mehr Vorbehalte vorbringen können, als dass wir uns mit einem agnostischen Standpunkt begnügen würden. (klaro -> ich rede wieder mal vom Theodizee-Problem).
Sobald mir ein genügend plausibel definierter Gott unterkommt, werde ich überzeugter agnostischer Atheist (oder atheistischer Agnostiker) sein. Ob dies nun prinzipieller Agnostizismus ist, oder ich auf weitere Informationen warten würde, stellt sich ggfalls heraus, wenn es soweit ist. Mit „dem was momentan da ist“, bin ich Atheist.
Grüße
fliegerbaer
Hi,
Ich dachte als Agnostizist weiss ich nicht, ob ein/mehrere
Gott/Götter exisitert/en oder nicht.Das wäre doch dann auch der Fall, oder?
Ja. Das wäre auch der Fall. Wobei der Agnostizismus über den Gott-Begriff hinausgeht. Glaubt man nicht bzw. zweifelt an Gott, dann reicht der Atheismus. Geht es um mehr als Gott/Götter - also prinzipiell um höhere Wesen, dann kommen wir in den agnostischen Bereich. Wobei wir dann hier uns nicht unbedingt im religiösen Bereich befinden müssen…
gruß
boba
Wie wärs mit einem unvorstellbaren Gott?
Hallo Ultra,
ich bezeichne mich als agnostischen Atheisten.
Durch meine Erziehung geprägt, war ich mal (gläubiger) Atheist. Irgendwann erkannte ich, dass ich die Nichtexistenz eines allmächtigen Wesens nicht beweisen kann. Das gilt auch für Russels Teekanne http://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne
Da ich die Möglichkeit der Existenz der Teekanne nicht gleichberechtigt (unerheblich usw.) mit deren Nichtexistenz „sehe“, kann ich mich nicht nur als Agnostiker definieren.
Grüße
Ulf
(Ich hasse Schubladen und deine Ableitungen funktionieren bei mir nicht)
Wie wärs mit B. Russell?
whoever wishes to become a philosopher must learn not to be frightened by absurdities
Aber dann könnte ich ja einfach behaupten es gäbe einen unsichtbaren Geist der immer die Wahrheit sagt und nur mit mir spricht. Würdest du mir glauben oder würdest du es für möglich halten, dass es diesen Geist wirklich gibt. Und wo wäre dann der Unterschied zwichen „mir glauben“ und „es nicht ausschließen können, dass der Geist existiert“?
Oder würdest du in diesem Fall nicht eher sagen, dass ich mir das nur ausgedacht habe und dass es diesen Geist nicht gibt?
Ich habe auch einmal eine Definition gelesen laut der es dem Agnostiker einfach nur egal ist ob es einen Gott gibt oder nicht.
Ich habe auch einmal eine Definition gelesen laut der es dem
Agnostiker einfach nur egal ist ob es einen Gott gibt oder
nicht.
Genau exakt diese Definition kenne ich auch (darüber, ob sie stimmt oder nicht, habe ich mir, Schande über mich, noch nie Gedanken gemacht). Aber gemäß dieser wäre ja die Frage des UP denne in einem Haps beantwortet. Ein agnostischer Atheist wäre somit jemand, der erstmal nicht an einen Gott glaubt, aber wenn es doch einen gäbe, wäre es ihm eben auch völlig egal.
Prinzipielle Unbeweisbarkeit eines Schöpfergottes
Hi Fliegerbaer.
Unter Einschränkung auf monotheistische Religionen, erlaube mir also die Frage, ob die Existenz Gottes prinzipiell nicht entschieden werden kann, oder nur momentan nicht, weil uns weitere Informationen fehlen. Ob uns Informationen fehlen und vor allem welcher Art diese sind, hängt von der Definition dieses Gottes ab.
Inwiefern hilft eine Definition eines Mono-„Gottes“, um zu beurteilen, ob Informationen fehlen? Kann eine bestimmte Definition das Erkennen solcher Informationen herbeiführen, die ohne die Definition nicht erkennbar wären? Wie das? (bitte durch Analogie veranschaulichen)
Sobald mir ein genügend plausibel definierter Gott unterkommt…
Was heißt „genügend plausibel definiert“? Entweder das Definierte existiert oder es existiert nicht. Von einer „Plausibilität“ der Definition kann erst die Rede sein, wenn die Existenz des Definierten nachgewiesen ist. Vorher ist und bleibt das Definierte reine Spekulation, oder höflicher gesagt: eine Hypothese. Was den Gottesbegriff betrifft, ist jede Definition so viel oder wenig „plausibel“ wie eine andere, da keine einzige beweisbar ist.
Außerdem beißt sich dein Wunsch nach „Plausibilität“ mit deinem Verweis auf das Russell-Zitat:
Whoever wishes to become a philosopher must learn not to be frightened by absurdities.
Einerseits würdest du vor „Absurditäten“ nicht zurückschrecken, andererseits bestehst du auf Plausibilität. Das ist ein Widerspruch.
Ein Schöpfergott ist aus dem Grund nicht beweisbar, als immer unklar wäre, ob es sich bei den entsprechenden „Informationen“ nicht um die Täuschung eines „bösen Geistes“ handelt, die die Macht hat, die Menschen zu täuschen (siehe Descartes). Denn wenn wir schon davon ausgehen, dass es einen Schöpfergott geben könnte, dann müssen wir auch davon ausgehen, dass es – alternativ – einen „bösen Geist“ geben könnte, der sein Spiel mit den Menschen treibt.
Ich denke, mit diesem Argument sind alle schönen Spekulationen über die Beweisbarkeit eines (Schöpfer-)Gottes vom Tisch.
Chan
Hi Chan,
Inwiefern hilft eine Definition eines Mono-„Gottes“, um zu
beurteilen, ob Informationen fehlen? Kann eine bestimmte
Definition das Erkennen solcher Informationen herbeiführen,
die ohne die Definition nicht erkennbar wären? Wie das? (bitte
durch Analogie veranschaulichen)
Zumindest sollte eine Definition die Existenz nicht von vorneherein ausschließen, wie folgt:
Ich habe mich auf das Theodizee Problem bezogen, das für mich ausreicht um die Existenz eines christlichen Gottes auszuschließen, denn ein allgütiger, allmächtiger und allwissender Gott lässt sich mittels Vernunft nicht erweisen. Mindestens eine der Eigenschaften muss aufgegeben werden damit wir zu einem für den Menschen plausiblen Gottesbild kommen könnten. Falls nicht ist die Existenz für den Menschen definitiv nicht beweisbar, und der agnostische Standpunkt erübrigt sich.
Dann geht es weiter:
Sobald mir ein genügend plausibel definierter Gott unterkommt…
Was heißt „genügend plausibel definiert“? Entweder das
Definierte existiert oder es existiert nicht.
Erstmal schrieb ich: „Sobald mir ein genügend plausibel definierter Gott unterkommt, werde ich überzeugter agnostischer Atheist (oder atheistischer Agnostiker) sein.“
Genügend plausibel in dem Sinn, dass die Definition sich nicht schon gegen den Verstand verhält, z. B. indem sie Widersprüche enthält.
Beispiel für eine Definition:
„Die Ursache oder Ursachen der Ordnung im Universum besitzen wahrscheinlich irgendeine entfernte Ähnlichkeit mit menschlicher Intelligenz“ (Hume)
dann noch alles weg, was den christlichen Gott ausmacht, und ich würde mich zu u. U. einem agnostischen Standpunkt verleiten lassen, wie ich ihn verstehe: Diese Existenz ist weder beweisbar noch widerlegbar. Ob für den Moment oder prinzipiell lasse ich dahingestellt.
Whoever wishes to become a philosopher must learn not to be
frightened by absurdities.Einerseits würdest du vor „Absurditäten“ nicht
zurückschrecken, andererseits bestehst du auf Plausibilität.
Das ist ein Widerspruch.
Ich schrecke nicht davor zurück mir über Absurditäten Gedanken zu machen. Bei Schlussfolgerungen achte ich auf Plausibilität. Darüber hinaus räume ich ein, dass der menschliche Kenntnisstand erweiterbar ist, und eine genügend plausible Definition auch mal zu einem bewiesenen oder widerlegten Gott führen kann, was bei Absurditäten, wie der Definition des christlichen Gottes, obsolet ist.
Ein Schöpfergott ist aus dem Grund nicht beweisbar,
Es gibt nicht den Grund, es kommt doch auf die Art des Gottesbeweises an, den man gedenkt zu führen: teleologisch, ontologisch, kosmologisch, … Drum schenke ich mir den Rest.
[…]
fliegerbaer
Natürlich gebe ich hier keine reine Lehrmeinung wider, sondern die Aussagen enthalten meine persönlichen Schlussfolgerungen. Aber als Anhaltspunkte: Hume, Thomas v. Aquin, Leibnitz, Russel.