Was ist der Sinn von Weihnachtsgeld?

Was ist der Sinn von Weihnachtsgeld? Alle Firmen die ich kenne und die Weihnachtsgeld zahlen, verhandeln bei der Einstellung ein Jahresgehalt. Somit ist das Weihnachtsgeld kein Bonus, sondern im normalen Gehalt gegengerechnet. Was ist der Nutzen von Weihnachtsgeld? Gibt es Firmen die das wirklich als Bonus zahlen? Branchen übliches Gehalt für 12 Monat und dann noch das 13. Gehalt extra oben drauf?

Hallole,
das Weihnachtsgeld ist in der Regel ein Bestandteil vom Tariflohn.
Die erste Frage ist also: Sind die Firmen, die du kennst Tarif gebunden?
Und in welcher Liga spielst du? Wenn du über 130.000 € plus verhandeltst, dann gibt es kein Weihnachtgeld mehr, dann gibt es ein Jahresgehalt.
Und wenn du über 70.000 € verhandelst, bist du im Bereich von Tariflohn.
Aber die wichtige Frage ist: Tarif gebunden oder nicht?

Schöne Grüße
Schrella

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Wieso macht das ein unterschied?

Hi,
wenn der Betrieb nach Tarif bezahlt, dann gehört Weihnachtsgeld dazu und da ist nichts zu verhandeln.
Wenn nicht, dann wird erstmal evtl. kein Weihnachtsgeld gezahlt und man müsste sich selbst eins aushandeln, bzw ein Jahresgehalt aushandeln.

Gruß
Schrella

ist historisch gewachsen und hatte in den 50er Jahren eine ganz anderen Stellenwert als heute … Details siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsgeld

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Hallo,
ja, früher , also ganz früher, handelte es sich beim Weihnachtsgeld grundsätzlich um eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers und wurde nach Gutdünken, auch in unterschiedlicher Höhe, und auch nicht an jeden Arbeitnehmer/in gezahlt.
Der Grund geht ja schon aus den Namen hervor. Eine Extrazahlung damit sich der Arbeitnehmer zu Weihnachten etwas leisten konnte. Ich kann mich erinnern, dass es sogar so war, dass ein bestimmter Betrag (100,00 DM ??) sogar beitragsfrei war zur Sozialversicherung.
Im Laufe der Zeit wurde der Anspruch auf „Weihnachtsgeld“ auch Arbeitsvertraglich und Tarifvertraglich festgelegt, damit einherging aber auch die Veränderung vom Begriff „Weihnachtsgeld“ zum Begriff „Sonderzahlung“. Beim „Urlaubsgeld“ ist es übrigens genau so.
Gruss
Czauderna

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In den sehr vielen Fällen, in denen einzelvertraglich, betrieblich oder per Tarif vereinbart wird, dass das 13. Gehalt nur unter bestimmten Bedingungen bezahlt wird (gerne genommen: Betriebszugehörigkeit „mindestens elf Monate während des jeweiligen Kalenderjahrs“ oder auch „mindestens bis 31.03. des Folgejahrs“) ist das ein Instrument, um Mitarbeitern einen längeren Verbleib im Betrieb oder Unternehmen schmackhaft zu machen.

Schöne Grüße

MM

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Man bindet damit die Mitarbeiter.

jein,
wenn es ein echter „Mehrwert“ für den MA ist den er sonst nicht hätte, ja
wenn es aber z.B. Tarifvertraglich festgelegt ist und alle Beschäftigten sowieso bekommen dann nur bedingt (sprich: wenn der MA das als regulären Bestandteil seines Gehalts sieht)

Ja, so war das.
Mir scheint es folgerichtig zu sein, dass dieses persönliche Geldgeschenk zu Weihnachten kaum noch existiert.
LG
Amokoma1

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Servus,

wird bereits seit einigen Jahrzehnten nicht zu Weihnachten abgerechnet und ausgezahlt, sondern mit dem Lohn / Gehalt für November.

Wesentlicher Anlass dafür ist heute, dass man sich oder anderen davon nichts mehr zu Weihnachten kaufen kann, wenn das annähernd zu Weihnachten mit dem Dezembergehalt abgerechnet und ausgezahlt wird, sondern auch, dass es bis vor gut dreißig Jahren (nun ja, mit ein bissel Schlamperei dabei) unter bestimmten Umständen möglich war, bei einer Abrechnung mit dem Novemberlohn einen Tuck weniger Lohnsteuer einzubehalten.

Von einer Übertragung auf andere Religionen ist mir in den Jahren, in denen ich viele Löhne abgerechnet habe, so wenig begegnet wie von einer religiösen Interpretation des mit Juni oder Juli abgerechneten „Urlaubsgelds“: Die Arbeitgeber, die sich zum Islam bekannten, haben ihren Leuten die 13. Gehälter bzw. Löhne nie zu Aid ul Fitr oder zu Al Hijra ausbezahlt, sondern immer mit November.

Auch die Bezahlung mit einem „Mittelwert“ in Zwölfteln eines Jahresgehalts pro Monat kommt so gut wie nicht vor. Das hat mit dem bereits ausführlich erläuterten Phänomen zu tun, dass in der großen Mehrzahl der Unternehmen das 13. Gehalt aka „Weihnachtsgeld“ an bestimmte Bedingungen geknüpft ist, was mit 1/12 Jahresgehalt pro Monat nicht funktionieren würde.

Schöne Grüße

MM

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Es geht um Firmen ohne Tarifbindung. Alle die ich kenne zahlen ein unterdurchschnittliches Monatsgehalt. Dann kommt bei 13 Gehältern das raus, was andere auch bei 12 zahlen.

Hallo,

„Weihnachtsgeld“ war fast immer nur ein umgangssprachlicher Begriff. In Tarifverträgen hieß das regelmäßig „Zuwendung“ oder seltener „13. Monatsgehalt“. Auszahlungszeitpunkte waren und sind idR 15.11. oder 01.12.

Alberca

Jo, und deswegen ist es ganz nützlich, wenn man über ein Jahresgehalt verhandelt.

Ganz unabhängig davon, dass das „Dreizehnte“ auch bei AT Bezahlung in der übergroßen Mehrzahl der Fälle an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Aber ich wiederhole mich - kümmer Dich einfach selber, statt irgendwie mit Vermutungen vage im Nebel herumzurühren. Panimaj?

Schöne Grüße

MM

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hoi, gibt’s AT-Gehältern mit Weihnachtsgeld/Dreizehntes ?
(muss dazu sagen kenne nur Metall)

Ja, schon: Der wörtlichen Bedeutung des Begriffes nach ist jedes Gehalt außertariflich, das nicht im Rahmen eines Tarifvertrags vereinbart und bezahlt wird.

Schöne Grüße

MM

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Hm. Also meine Frau liegt bei 130k+ und erhält Weihnachtsgeld. Da scheint mir was mit der Argumentation nicht zu stimmen…

Hallo,
ist sie einen Vertrag nach Tarifvertrag oder hat sie sich das Weihnachtsgeld außertariflich ausgehandelt?
Und wenn Tarif: welcher?
Gruß
Schrella

Die einfachste Antwort ist:
Du bekommst Anfang Dezember mehr Geld, da du zu Weihnachten auch mehr Ausgaben (Geschenke, feudal Essen gehen…) hast.

nach dem Motto: lieber einmal im Jahr einen richtigen Batzen als das verteilt auf 12 Monate…

Vielleicht solltest Du Dir mal ein paar IT-Buden, Ingenieurbüros oder WP-Kanzleien anschauen, umgekehrt ein paar Unternehmen, wo nach einem NGG-Tarifvertrag bezahlt wird. Es wirkt ungemein belebend, wenn der Blick über den Tellerrand hinaus schweift.

Schöne Grüße

MM

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