Nixda - Obstler!
Hallo Nyan.
Tafelobst ist ein Wort, dass man fast nur benutzt, wenn man den Unterschied zwischen den verschiedenen Obstsorten zeigen will.
Wenn du ein Obsthändler bist, dann musst du jeden Tag dieses Wort benutzen, weil das wichtig für deinen Beruf ist.
Wenn du im Geschäft Obst kaufen möchtest, benötigst du dieses Wort nicht.
Ich glaube, dass viele Menschen nicht wissen, was Tafelobst genau heißt.
Wenn du ein Bauer bist und Obstbäume hast, dann hast du nach der Ernte viele Äpfel.
Einige Äpfel sehen gut aus, man kann sie im Geschäft verkaufen und direkt essen, weil sie reif und lecker sind.
Diese Äpfel kommen direkt auf „die Tafel“, das ist ein älteres Wort für „Esstisch“. Man benutzt das Wort „Tafel“ nicht mehr oft für einen Esstisch. Es klingt vornehm.
Andere Äpfel sehen nicht schön aus. Vielleicht sind sie auch noch sauer, weil sie noch nicht ganz reif sind oder weil es eine bestimmte Obstsorte ist, die immer sauer oder sehr hart ist. Diese Obst nennt der Fachmann Wirtschaftsobst.
Das Wort musst du dir nicht merken, dass kenne nur Fachleute, die mit Obst handeln!
Dieses Obst kauft man nicht im Geschäft. Man kann dieses Obst aber benutzen, um daraus andere Lebensmittel zu machen. Äpfel kann man kochen und zu einem Brei machen. Das ist dann Apfelmus. Damit das besser schmeckt, kommt da oft noch Zucker herein.
Aus Wirtschaftsobst kann man auch Saft machen. Denn es ist egal, wenn Äpfel nicht schön aussehen, wenn man daraus Saft macht.
Saures und hartes Obst ist oft lange haltbar. Dann kann man es an einem kühlen Ort aufbewahren, zum Beispiel im Keller. Man kann es dann nach Monaten gut essen, weil es dann weicher und süßer ist. Früher hat man das oft gemacht.
Auch Obst, dass man nur noch Tieren zum Essen geben kann, nennt man Wirtschaftsobst.
Die dritte Obstsorte nennt man Industrieobst. Man daraus Industriealkohol (nicht zum Trinken, sondern für Chemiewerke), Pektin (ein Geliermittel), Vitamin C oder auch Fruchtzucker machen. Dieses Obst kann auch faule Stellen haben, es darf auch sehr weich (matschig) oder kaputt sein.
Wie ich schon schrieb:
Tafelobst ist ein Fachbegriff, den man selten benutzt. Denn Obst, was du im Supermarkt kaufst, kannst du fast immer sofort essen. Deswegen lässt man die Bezeichnung „Tafelobst“ fast immer weg. Jeder weiß ja, dass man die Äpfel vom Supermarkt direkt essen kann.
Wirtschaftsobst und Industrieobst sind Wörter, die nur Fachleute richtig kennen und oft benutzen.
- aus Liebe zu meiner alten Heimat und zu der seit vielen Jahren untergegangenen Welt der schwäbischen Bauerndörfer erzähle ich Dir noch die Geschichte von der Apfelsorte „Jacob Fischer“.
Jacob Fischer war ein Bauer, der vor hundert Jahren auf diesem kleinen Bauernhof in Steinhausen an der Rottum lebte:
http://www.schwaebische.de/cms_media/module_img/2051/1025749_1_article660x420_1025749_1_org_B993114830Z.1_20140401105721_000_GRP34EB07.1_0.jpg
Er hat einmal, als er an einem Sonntag spazieren ging, am Waldrand einen zufällig dort gewachsenen ganz jungen Apfelbaum gefunden. Dieser Apfelbaum fiel ihm auf, weil er kräftig aussah und schöne gleichmäßige Blätter hatte. Er grub ihn aus und pflanzte ihn auf die Streuobstwiese bei seinem Bauernhof.
Ein paar Jahre später fing der Baum an, Äpfel zu tragen, und diese Äpfel waren nicht nur groß und hatten eine schöne Farbe, einen feinen Duft und ein zartes Fruchtfleisch, sondern sie wurden vor allem ziemlich früh reif - das ist da oben in der Gegend von Biberach ganz wichtig, weil auf 600 Meter Höhe der Frühling spät kommt und der Sommer oft nicht sehr warm ist. Jedenfalls war dann ungefähr 1925 bis 1955 die Apfelsorte „Jacob Fischer“, die nach dem Bauern benannt wurde, der ihn gefunden hatte, in der Gegend südlich von Stuttgart bis in die Schweiz eine wichtige Sorte von Tafel- und Wirtschaftsobst.
Äpfel einer Sorte werden vermehrt, indem man junge Zweige von einem Baum mit einem anderen Baum verbindet. Auf diese Weise können aus einem einzigen Baum viele Hunderte andere werden. Das Besondere an der Sorte „Jacob Fischer“ ist, dass der Baum, den der Bauer Jacob Fischer im Jahr 1903 am Waldrand gefunden hat, heute noch steht und lebt. Er ist inzwischen ungefähr 115 Jahre alt und dreizehn Meter hoch. Der Apfel „Jacob Fischer“, ein Geschenk des Zufalls für einen Bauern mit offenen Augen, sieht so aus:
http://www.biberach.de/typo3temp/pics/8f4790f9c8.jpg
Schöne Grüße
MM
Hi,
nein, so ist es nicht.
Die verschiedenen Sorten bei den Tafeläpfeln unterscheiden sich alle nach Säuregehalt, nach Aroma und nach Konsistenz.
Da gibt es die ganze Bandbreite zwischen sußen und säuerlichen Sorten.
Und jeder Mensch bevorzugt eine andere Sorte, die genau seinem Geschmack entspricht, Mir z.B. ist die Sorte „Granny Smith“ (das ist ein Tafelapfel) viel zu sauer, hingegen die eingangs von Dir genannte Sorte „Pink Lady“ esse ich sehr gerne. Heute habe ich im Supermarkt die Sorte „Pinova“ eingekauft.
Welche Apfelsorten gibt es denn dort, wo Du lebst?
Die genannten Mostäpfel dagegen kann man nicht essen. Wenn Du in solch einen Apfel hineinbeißt, dann verziehst Du Dein Gesicht und spuckst das abgebissene Stück sofort wieder aus. Das Endprodukt aus diesen Äpfeln (Apfelsaft oder Apfelmost=Apfelwein) ist aber sehr lecker!
Das heißt, alle Äpfel, die ich im Supermarkt kaufen kann, nennen wir „Tafeläpfel“?
Ja, genauso ist es.
Gruß
Gut gebrüllt, Löwin!
Hallo Nyan,
den Begriff Tafelobst / Tafelapfel verstehen viele Deutsche in der Umgangssprache schon nicht und verwenden ihn eigentlich auch nicht immer richtig. Auch im Handel wird er nicht einheitlich verwendet und auch oft als Werbebegriff gesehen.
Tafelobst ist grundsätzlich Obst, das man so, roh, unverarbeitet essen kann. Die Kombination Tafel* findest du auch bei anderen Obstsorten oder allgemein eben mit der Kombination *obst. Es gibt auch Tafelbirnen, Tafeltrauben, Tafelkirschen…
Wenn man Obst verarbeitet zu Saft (Most) oder erhitzen muss (Backen, Kochen (Marmelade, Kompott, etc.) dann sind das Verwendungen, die man nicht mehr als Tafel* bezeichnet. Das heißt aber dann nicht, dass man dieses Obst nicht auch so essen kann! Das Eine schließt das andere nicht aus. Wozu man welches Obst verwenden kann, hängt von der Art und Sorte ab.
Beispiel: Der Boskop ist eine alte, bekannte, stark säuerliche Apfelsorte, der sich super eignet für Saft zum Backen und für Kompott. Das wären also alles Verwendungen, die nicht Tafel* sind. Weil er roh sehr sauer ist, mögen in die meisten Menschen nicht roh essen. Dennoch kann man ihn roh essen, man kann ihn also als Tafelapfel bezeichnen. Im Supermarkt würde man das aber eher selten finden, weil so ein saurer Apfel eher für Liebhaber als Tafelapfel gilt.
Quitten (zumindest die ganzen Sorten, die in Mitteleuropa angebaut werden), sind nicht zum Rohverzehr geeignet, also kein Tafelobst. Esskastanien müssen auch erhitzt werden, also ach keine Tafelfrucht. Das sind also mal Beispiele, wo das für die ganze Frucht gilt.
Globalisierung von Apfelgetränken
Servus,
dem Vernehmen nach gibt es Krämers Äppler aus Beerfurth in seiner Dosenversion „Bembel with care“ auch in China, allerdings noch nicht ganz flächendeckend .
Ach, wenn wir grad dabei sind: Der Geiger aus Schlat bei Göppingen (das ist der mit dem Schaumwein von der „Champagner Bratbirne“, der sich jahrelang mit Champagnererzeugern über sein Etikett gestritten hat) macht seit einiger Zeit auch unter anderem einen gut genießbaren Pommeau (= Aperitif aus Apfelsaft und Calvados, sonst in der Normandie und der Bretagne daheim).
Schöne Grüße
MM
Hallo Jule,
Ich war gestern auf dem Zug und konnte das Internet surfen nicht.
ich danke dir sehr sehr dabei, dass du mir immer geholfen hast, wenn ich Fragen gestellt habe.
Ehrlich gesagt sind viele Antworten ein bisschen lang und komplex, aber ich möchte mein Bestes tun, um ihre Antworten verstehen zu können.
Es gibt nicht so viele Deutschen in meiner Stadt(fast keine) und ich habe lange im Internet gesucht, auf dem ich mit Deutschen chatten kann. Weil ich meine, wenn ich mit Muttersprachlern spreche, kann ich mein Deutsch schnell entwickeln.
Deshalb freue ich mich sehr darüber, dass du mir immer helfen und die Sprache einfach zu benutzen. Es ist sehr nett von dir!!
Mit besten Grüßen und schönen Tag. ( Ich werde jetzt ins Bett gehen. Es ist schon Nacht bei mir. Gute Nacht )
nyan
Hallo Peter,
danke für die Erklärung!
Früher habe ich gedacht, dass eine Tafel ein „black board“ bedeutet, auf dem man Mitteilungen beschreiben kann.
Jetzt weiß ich, dann eine Tafel auch „einen Tisch“ bedeutet! Interessant!
Liebe Grüße
nyan
Hallo MM,
Das Bild der Wirtschaftäpfel sehen sehr schön aus!
Es gibt so viele Sorten von den Äpfel! haha
Jetzt verstehe ich die Unterschiede zwischen Tafeläpfeln, Mostäpfeln und Wirtschaftsäpfeln. Nochmal Danke!
Liebe Grüße
nyan
Hallo MM,
Dieser Baum lebt jetzt noch? Das ist aber erstaunlich! Schon hundert Jahren! Und der „Jacob Fischer“ sieht sehr schön aus!
Hallo Gudrun,
ja bei mir gibt es auch einige Apfelsorten, aber ich weiß nicht wie soll ich es auf Deutsch erkläre.
z.B. Bei uns gibt es eine Sorte, wörtlich übersetzt heiß es „gelbe Banane“, ich glaube weil diese Apfelsorte sind gelb. Aber es schmeckt!
Aha, dieses Bild sieht ähnlich wie eine Birne, aber es ist ein Apfel!
Und es gibt noch eine Apfelsorte, „rote Fuji“, die ich esse oft.
Ziemlich rot! Ich finde diese Sorte sieht sehr schön aus.
Liebe Grüße
nyan
Hallo Paran,
ach so, jetzt benutzt man der Begriff „Tafelapfel“ nicht so viel wie früher. Verstehe ich!
(Äpfel auf dem Dachboden zu lagern ist sehr interessant! Ich möchte es einmal sehen, wenn ich könnte. haha )
Liebe Grüße
nyan
Hallo,
danke für die detallierte Erklärungen! Und es ist auch einfach für mich zu verstehen! Jetzt kenne ich Tafelapfel, Wirtschaftsapfel, Mostapfel und Industrieapfel.
Liebe Grüße
nyan
Hallo Petrasnick,
Jetzt kenne ich die Tafelobst und Mostobst (Und ich mag das Kompott sehr! Ziemlich lecker! )
LIebe Grüße
nyan
Hallo,
Dann waren da noch die Lagersorten, heute auch nur noch selten zu finden.
Diese Sorten sind nach der Ernte eigentlich ungeniessbar, sehrt hat und auch sauer,
So nach 6 Monaten Lagerung werden sie dann zu Tafelobst
Mit diesen Sorten hatte man früher auch im Winter/Frühjahr Äpfel auf dem Tisch.
Das war halt noch vor der Globalisierung, heute fliegt man Früchte im Winter einfach aus Südafrika ein.
MfG Peter(TOO)
Hallo Peter,
eine der „grossen“ Lagersorten der 1920er - 1930er Jahre, der Ontario, der seine Lagerfähigkeit einem für Äpfel aussergewöhnlich hohen Gehalt an Ascorbinsäure verdankt, ist als Sorte von Liebhabern gerettet worden und heute in kleinem Umfang bei Direktvermarktern und auf Wochenmärkten wieder „marktgängig“. Die Goldparmäne, die auch sehr lange liegen kann, hat in den letzten etwa zehn Jahren eine Renaissance erlebt. Andere sind in der Versenkung verschwunden, wieder andere führen eine Art „Schattendasein“, um wieder andere wie den faden und fast holzigen Bohnapfel ist es nicht schad - an einigen Orten gibt es im Herbst „Sortenschauen“, und es ist erstaunlich, welche Vielfalt da noch und wieder zusammenkommt. Einen Besuch wert - auch wegen der dortigen Sammlung von alemannischen und schwäbischen Bauernhäusern - ist die Sortenschau in Kürnbach bei Schussenried, das ich gekannt habe, als dort nur ein einziges Haus des heutigen Bestandes stand, das „Strohdachhaus“, aber ganz ohne Museum zwischen dem Schussenrieder Bahnhof und Kürnbach der letzte Bauer der Gegend saß, der noch mit angespannten Ochsen gepflügt und Lache gefahren hat.
Schöne Grüße
MM
Hallo nyan,
der helle Apfel sieht mit den Punkten und dem fast weißen Fleisch aus, als sei er ein Verwandter der Nashi-Birne 梨, die in der Mitte zwischen Apfel und Birne steht.
Die Sorte „Golden Delicious“ ist mit den Punkten auf hellgelber Oberfläche auch ziemlich ähnlich. Diese Sorte ist, wenn sie richtig reif ist, eigentlich auch ein sehr guter Apfel, der aber vor ungefähr vierzig Jahren einen ziemlich schlechten Ruf bekommen hat, weil Äpfel der Sorte „Golden Delicious“ in großen Mengen produziert, grün und unreif geerntet und dann sehr billig verkauft wurden. Man konnte „Golden Delicious“ billig produzieren, weil diese Sorte ziemlich gut auf Düngung mit Stickstoff reagiert. Wenn „Golden Delicious“ noch nicht richtig reif ist, kann man ihn einfach lagern und transportieren, es war der „billige Apfel“ der 1970er Jahre. Heute wird er in Deutschland nur noch sehr wenig angebaut, es ist auch eine Sorte für Liebhaber geworden, und wenn man ihn ganz reif werden lässt, ist er mit seinem Aroma, das anders ist als bei anderen Apfelsorten, etwas Besonderes.
Schöne Grüße
MM
Hallo Nyan,
diese Äpfel hießen in der ehemaligen DDR tatsächlich umgangssprachlich Bananenäpfel. Ich glaube auch, dass es die Sorte Golden deliciuos ist.
Viele Grüße
Data
Hi Data,
noja, man dachte sich eben Bananen aus dem verfügbaren Material:
http://www.tageswoche.ch/images/cms-image-001517345.jpg
Schöne Grüße
MM