Was ist eine philosophische Wahrheit?

Kann etwas gleichzeitig richtig und nicht richtig sein?

Bsp: Gestern regnete es nicht, aber nach der Philosophie des Herrn X schon, also regnete es gestern.

Macht soetwas Sinn? Vielleicht ein anderes Beispiel. Ein großer Philosph sagte:

„Gott ist tot!“

Ist das dann also wahr, weil es eine philosophische Wahrheit ist?

Für mich ist das Unsinn. Alle philosophischen Systeme bisher wurden widerlegt. Wie soll welche Philosophie einen Wahrheitsgehalt für etwas proklamieren können?

Ich habe hier im Forum schon mehrmals von einer philosophisch-theologischen Wahrheit gehört. Dinge, die man einerseits zwar für falsch hält, können demnach philosophisch doch wahr sein, also sind sie in Summe wahr.

Für mich sind die Dinge entweder wahr oder falsch. Ich kann das nicht nachvollziehen. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Gruß FraLang

Hallo FraLang,

es braucht wohl von Zeit zu Zeit eine Verunsicherung, damit der Mensch einen Schritt tun kann.
D. h. wenn Wahrheit einmal feststand, muss sie doch auch wieder krisenhaft befragt werden, um erst viel später auf ganz andere Weise wieder feststehen zu können.

Orientierungssuche ist auf allen Ebenen und in allen Differenzierungen möglich: beim Kind, beim Philosophen, beim Ungebildeten, beim Gebildeten. Sei sie eher geistig oder seelisch.

Gruss,
Mike

Hallo,

Kann etwas gleichzeitig richtig und nicht richtig sein?

Eine Frage kann dumm sein und doch das
Werk eines intelligenten Menschen.
Wenn dieser mittels dieser Frage
beispielsweise eine Absicht hegt.
Sokrates Mäeutik z.B
Und wie sagte dieser doch gleich:
Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Bsp: Gestern regnete es nicht, aber nach der Philosophie des
Herrn X schon, also regnete es gestern.

Wer ist Herr X? Das hört sich eher nach FraLang an.
Das ist sorry, Unfug.

Macht soetwas Sinn? Vielleicht ein anderes Beispiel. Ein
großer Philosph sagte:

„Gott ist tot!“

Eine der am meisten missbrauchten und missverstandenen
Aussagen. Bist du dir überhaupt im Klaren, was
Nietzsche damit ausdrücken wollte?

Für mich ist das Unsinn. Alle philosophischen Systeme bisher
wurden widerlegt.

Wo hast du das her? Viele Aussagen z.B. des
Aristoteles, 384-322 v.Chr., haben bis
heute ihre Gültigkeit.

Ich habe hier im Forum schon mehrmals von einer
philosophisch-theologischen Wahrheit gehört.

Achso, du meinst religionsphilosophische Untersuchungen
wie Gottesbeweise etc? Du mußt schon genau sagen, was du
meinst und nicht so einen zusammengewürfeltes Tohuwabohu.

Dinge, die man
einerseits zwar für falsch hält, können demnach philosophisch
doch wahr sein, also sind sie in Summe wahr.

Dinge? Was ist das denn für ein Ding?
Du meinst vielleicht, um beim Beispiel zu
bleiben, Gottesbeweise, die widerlegt wurden?
Weil ein Beweis nicht erbracht werden kann,
heisst das nicht, dass das „Ding“ deswegen
nicht stimmen muss, sondern nur, dass man es
nicht/noch nicht beweisen kann. Heisst aber auch
nicht, dass es wahr ist, nur weil einige daran
glauben.

Für mich sind die Dinge entweder wahr oder falsch. Ich kann
das nicht nachvollziehen. Ich lasse mich aber gerne eines
besseren belehren.

Da bist du bei dem kahtolischen Vorzeigephilosophen
Thomas von Aquin gut aufgehoben:

„Veritas est adaequatio intellectus et rei“
Wahrheit ist die Übereinstimmung von erkennendem
Verstand und Sache

Aber Wahrheit ist per se ein schwieriger Begriff:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheit

Wie vieles, was uns einfach und logisch
erscheint. Auch in der Wissenschaft hat man
damit seine liebe Not, so einfach wie du
denkst, ist das nicht mit der Wahrheit.

Gruß
Paul

Moin,

Kann etwas gleichzeitig richtig und nicht richtig sein?

kommt auf die Betrachtungsweise an. Was für Dich wahr zu sein schein, muss es für mich noch lange nciht sein.

Bsp: Gestern regnete es nicht, aber nach der Philosophie des
Herrn X schon, also regnete es gestern.

Wer ist X?
Irgendwo auf der Welt wird es gestern sicher geregnet haben.

Macht soetwas Sinn? Vielleicht ein anderes Beispiel. Ein
großer Philosph sagte:

„Gott ist tot!“

Nun, dann schauen wir uns mal die Stelle an, auf die Du Dich wohl beziehst:
„Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getödtet, – ihr und ich! Wir Alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir diess gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was thaten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Giebt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“
aus http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche#.E2…

Ist das dann also wahr, weil es eine philosophische Wahrheit
ist?

Für wen?

Für mich ist das Unsinn. Alle philosophischen Systeme bisher
wurden widerlegt.

Aha! Von wem und wie?
Die ollen Griechen haben immer noch ihren Sinn und sind in vielen Aspekten immer noch gültig.
Oder gib mal ein paar Beispiele!

Ich habe hier im Forum schon mehrmals von einer
philosophisch-theologischen Wahrheit gehört. Dinge, die man
einerseits zwar für falsch hält, können demnach philosophisch
doch wahr sein, also sind sie in Summe wahr.

???

Für mich sind die Dinge entweder wahr oder falsch. Ich kann
das nicht nachvollziehen. Ich lasse mich aber gerne eines
besseren belehren.

Was ist ein Elektron?
Teilchen oder Welle?
Wahr oder falsch?

Gandalf

etwas konkreter
ich sehe, ich muss praktische Beispiele anführen.

Jemand sagt:
a1. Maria war nicht Jungfrau als sie Jesus gebar
a2. Jesus wirkte keine übernatürlichen Wunder

Dann sagt er, eine religionsphilosophische Wahrheit ist aber:
b1. Maria war Jungfrau
b2. Jesus wirkte Wunder

daher, so die Schlussfolgerung, beide Aussagen (b1 und b2) treffen zu. Und gleichzeitig sind auch die Aussagen a1 und a2 richtig.

Kann mit bitte jemand erklären, was eine religionsphilosophische Wahrheit ist?

Danke FraLang

Moin,

Dann sagt er, eine religionsphilosophische Wahrheit ist aber:
b1. Maria war Jungfrau
b2. Jesus wirkte Wunder

jeh nu, das sind Dogmen und die haben mit Wahrheit so viel zu tun wie ein Specht mit Morsen.

Gandalf

Hallo,

Für mich ist das Unsinn. Alle philosophischen Systeme bisher
wurden widerlegt. Wie soll welche Philosophie einen
Wahrheitsgehalt für etwas proklamieren können?

Genau.

Für mich sind die Dinge entweder wahr oder falsch. Ich kann
das nicht nachvollziehen. Ich lasse mich aber gerne eines
besseren belehren.

Frei nach Popper ist Wahrheit etwas aktuell sinnvolles weil praktisch nützliches. Die Wahrheits-Aussage muss die Möglichkeit zulassen, das sie faktisch widerlegt werden kann.
Also eine Aussage wie „Gott ist ewig“ hat so gesehen keinen Wahrheitsgehalt, da sie in mehrfacher Hinsicht ja niemals überprüft werden kann.

So etwas wie dogmatisch, ewig gültige Wahrheits-Aussagen gibt es also nicht.

Es gibt aber Theorien und Aussagen die momentan als wahr gelten weil sich mit ihnen arbeiten lässt. Weil sie unsere Erlebniswelt erklären und in sinnvolle Worte fassen.

Diese Erklärungen waren vor 100 Jahren andere und werden in 100 Jahren wieder andere sein.
Aus unserer Sicht sind die vergangenen Wahrheiten heute falsch. Zu ihrer Zeit waren sie das nicht.

Grüße
K.

Hallo,

Genau.

Nix genau.

Frei nach Popper ist Wahrheit etwas aktuell sinnvolles weil
praktisch nützliches. Die Wahrheits-Aussage muss die
Möglichkeit zulassen, das sie faktisch widerlegt werden kann.

So einfach ist das nicht! Zuerst einmal hatte
Poppers Falsifkationismus den „Sinn“ empirische
von nichtempirischen Wissenschaften zu trennen.
Logik und Mathematik zählen demnach nicht dazu,
weil sie nicht falsifiziert werden können. Und
nur weil eine Theorie nicht bewiesen werden
kann, bedeutet das nicht, dass es keine richtigen
Theorien gibt, sagt übrigens auch Popper!

„Alle Menschen sind sterblich.“

Wie willst du diese empirische Aussage falsifizieren?
Ganz einfach, indem du jemanden findest, der nicht
stirbt. Dazu musst du aber selbst ziemlich alt werden! :wink:
Und die Cruz mit der Falsifikation ist die,
dass sie sich auch selbst dieser Falsifizierbarkeit
unterwerfen muss/müsste! Das ist ein ewiger Streitpunkt.

Der:

http://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Konstruktivismus

relativiert den Falsifikationismus z. B., indem
argumentiert wird, dass eine bessere Beschreibung
nicht zweifelsfrei gegeben ist, weil wir die
Wahrheit ja nicht kennen, es ist lediglich eine
widerspruchsfreiere Beschreibung möglich.
Kurz gesagt haben Kritiker, wie die Vertreter
der Kohärenztheorie, also ein Problem mit
dem Begriff der Wirklichkeit. Korrespondenztheoretiker
wie Popper gehen aber von der Definition
Übereinstimmung (Korrespndenz) mit der Wirklichkeit aus.
Weil man die aber gar nicht kennt, kann ein
solches apriorisches Urteil nicht richtig sein
und richtiges aposteriorisches Urteil scheitert
an der Kenntnis eben dessen. Es sei denn der
Zufall spielt in die Karten.

Nur ein kleiner Denkanstoss für all diejenigen, die
meinen es sei so einfach mit der Wahrheit!

Gruß
Paul

1 Like

Aha so gemeint
Hallo FraLang,

das heisst doch, dass der Betreffende etwas nicht für wahr hält, was die Anhänger einer bestimmten Religion für wahr halten.

Es kann sein, dass diese Anhänger sich mit guten Gründen für die Wahrheit entscheiden, letztendlich erklären oder zwingend „beweisen“ können sie sie aber nicht.

Die philosophisch relevante Frage ist nun, ob überhaupt irgend eine Wahrheit zwingend „bewiesen“ werden könne und wenn ja, in welchem Sinn. Also bspw. wenn ich im Dunkeln sitze und einen Apfel in der Hand halte und diesen vorher bei Licht betrachten durfte, dann ist mir irgendwie die Beweisbarkeit näher als wenn der Kollege K vorbeikommt und sagt, Herr Meier pfeife ein schönes Lied. Nämlich ich glaube mir selbst doch eher als dem Kollegen K, und vielleicht zweifle ich wenn nicht an dessen Aussage, so doch an dessen und Meiers Geschmack, um also nicht ganz sicher zu sein, ob das Lied „schön“ und im Vollsinn ein „Lied“ sei.

Die Wahrheit, in den Himmel kommen zu können, ist mir aber im Todeszeitpunkt wichtiger als die Wahrheit, irgend einen Apfel verspiesen zu haben. Die Beweisbarkeit scheint also mit der Wichtigkeit keineswegs zu korrelieren.

Religionsphilosophische Wahrheiten, die nicht auch bewiesene Wahrheiten sind, sind nun regelmässig solche, die ihren Prätendenten recht wichtig sind.

Gruss,
Mike

Hallo!

Ich versuche es noch einmal - vielleicht hilft es ja …

Du bringst das Beispiel jungfräulicher Geburt und fragst, wie jemand (insgeheim meinst Du wohl mich damit) die jungfräuliche Geburt gleichzeitig für historisch falsch und philosophisch-theologisch wahr halten könne.

Darum geht es gar nicht. Zu solch einer schizophrenen Haltung wäre nicht einmal ich fähig.

Wenn wir aber die Geschichte als Ganzes betrachten- von den Weissagungen im Alten Testament über die jungfräuliche Empfängnis bis hin zur Weihnachtsgeschichte - dann erzählt uns diese Geschichte von einem Gott, der Mensch geworden ist, bzw. von einem Menschen, der Göttliches in sich trägt, sprich: Sohn Gottes ist.

Dieser Verquickung von Menschsein und Gott ist für die christliche Religion ganz wesentlich. Man würde dafür heute andere Worte finden, aber das ist die Quintessenz, die in der Geschichte drin steckt. Letztenendes machen sich alle Menschen, die auf der Suche nach einem Gott sind irgendwelche Bilder. Diese Bilder sehen völlig unterschiedlich aus, je nach der Epoche in der man lebt, der eigenen Bildung, der pesönlichen Neigungen … aber es bleiben letztlich Bilder, die versuchen, das Unbegreifbare greifbar zu machen. (Aber schon das 2. Gebot warnt davor, diese Bilder mit Gott selbst zu verwechseln!)

Natürlich kann man in der Geschichte von der jungfräulichen Geburt auch nur einen gynäkologischen Befund sehen. Aber das würde einen einerseits daran hindern, die wahre Botschaft hinter der Geschichte zu verstehen. Und sie würde außerdem den eigenen Glauben von den neuesten Erkenntnissen der Reproduktionsmedizin abhängig machen.

Michael

1 Like

Hallo,

Und
nur weil eine Theorie nicht bewiesen werden
kann, bedeutet das nicht, dass es keine richtigen
Theorien gibt, sagt übrigens auch Popper!

Wenn Du mit „Richtig“ - nützlich weil anwendbar meinst - ja.

„Alle Menschen sind sterblich.“

Wie willst du diese empirische Aussage falsifizieren?

??? Sie wird ständig falsifiziert. Und bisher hat sie sich als richtig erwiesen.
Du meinst - widerlegen - nicht falsifizieren.
Widerlegen kann man sie so nicht. Aber man kann sie umformulieren in: „Kein Mensch wird älter als 200 Jahre“. Und schon hat man eine mögliche, widerlegbare Aussage zu diesem Thema.

Und die Cruz mit der Falsifikation ist die,
dass sie sich auch selbst dieser Falsifizierbarkeit
unterwerfen muss/müsste! Das ist ein ewiger Streitpunkt.

Das sehe ich anders. „Wahrheit“ ist erst einmal ein Wort, ein Name. Das wofür der Name steht kann beschrieben, definiert werden. Und Popper hat eine gute Definition geliefert, die sich an der Praxis orientiert und die geistigen Auswüchse wieder auf den Boden der Tatsachen holen kann.
Es ist eine Definition und kann daher nicht auf Wahr oder Unwahr überprüft werden.

Der:
relativiert den Falsifikationismus z. B., indem
argumentiert wird, dass eine bessere Beschreibung
nicht zweifelsfrei gegeben ist, weil wir die
Wahrheit ja nicht kennen, es ist lediglich eine
widerspruchsfreiere Beschreibung möglich.

Ja. Aber was soll das für eine Wahrheit sein die wir nicht kennen? Es ist eine abstrakte Phantasie, das es soetwas wie eine „letzte Wahrheit“ gibt, die beschrieben werden könnte.

Kurz gesagt haben Kritiker, wie die Vertreter
der Kohärenztheorie, also ein Problem mit
dem Begriff der Wirklichkeit.

Wenn man sich vom Wort täuschen lässt und ihm eine Bedeutung zuschreibt die nicht dem Menschen entstammen soll- sondern dem Wort inhärent ist, passiert so etwas …

Korrespondenztheoretiker
wie Popper gehen aber von der Definition
Übereinstimmung (Korrespndenz) mit der Wirklichkeit aus.

Ja. Das ist tägliche Erfahrung.

Weil man die aber gar nicht kennt,

Also ich kenne die Wirklichkeit.
Und Du in Deinem Lebens Alltag mit Sicherheit auch.

Eine Wirklichkeit, die „keiner kennt“ ist eine Phantasie.

kann ein
solches apriorisches Urteil nicht richtig sein
und richtiges aposteriorisches Urteil scheitert
an der Kenntnis eben dessen. Es sei denn der
Zufall spielt in die Karten.

Nur ein kleiner Denkanstoss für all diejenigen, die
meinen es sei so einfach mit der Wahrheit!

Es ist recht einfach mit der Wahrheit.
Jeder kann sie in seinem täglichen Leben von der Unwahrheit unterscheiden. Das man sich in ihr täuschen kann gehört dazu.

Grüße
K.

So etwas wie dogmatisch, ewig gültige Wahrheits-Aussagen gibt
es also nicht.

Ist das jetzt eine ewig gültige Wahrheitsaussage?

Hallo,

Wie willst du diese empirische Aussage falsifizieren?

Du meinst - widerlegen - nicht falsifizieren.

??? Falsifikation = Widerlegung
http://de.wikipedia.org/wiki/Falsifikation

Widerlegen kann man sie so nicht. Aber man kann sie
umformulieren in: „Kein Mensch wird älter als 200 Jahre“. Und
schon hat man eine mögliche, widerlegbare Aussage zu diesem
Thema.

Nein, das meinte ich nicht. Es ist nicht so einfach,
wie ihr meint.

Und die Cruz mit der Falsifikation ist die,
dass sie sich auch selbst dieser Falsifizierbarkeit
unterwerfen muss/müsste! Das ist ein ewiger Streitpunkt.

Das sehe ich anders.

Lieber Klaus, ich rede von wissenschaftstheoretischen
Disputen. Russell, Popper, Sttrawson, Ramsey, Tarskis,
Pierce, William James, Dewey…

http://www.amazon.de/Wahrheit-Wirklichkeit-%C3%9Cber…

usw.

Wenn du deine Meinung dagenhalten willst, dann ok,
dann brauchen wir aber nicht weiterzudiskutieren.

Gruß
Paul

Hallo,

So etwas wie dogmatisch, ewig gültige Wahrheits-Aussagen gibt
es also nicht.

Ist das jetzt eine ewig gültige Wahrheitsaussage?

Nein es ist eben eine zweckmäßige Annahme die solange als wahr gelten kann, bis sie widerlegt wird.

Grüße
K.

Hallo,

Du meinst - widerlegen - nicht falsifizieren.

??? Falsifikation = Widerlegung
http://de.wikipedia.org/wiki/Falsifikation

OK. Dann sind es „gescheiterte“ Falsifikationen die den Wahrheitsgehalt festigen, für die umformulierte Aussage:

„Kein Mensch wird älter als 200 Jahre“.

Das sehe ich anders.

Lieber Klaus, ich rede von wissenschaftstheoretischen
Disputen. Russell, Popper, Sttrawson, Ramsey, Tarskis,
Pierce, William James, Dewey…

Wenn du deine Meinung dagenhalten willst, dann ok,
dann brauchen wir aber nicht weiterzudiskutieren.

Wenn es so wäre - verstehe ich Deine Reaktion nicht. Du gibst doch auch nur Deine Meinung wieder, und sei es auch nur in der Form das Du meinst besagte Herren hätten zum „Wahrheits- und Wirklichkeits- Begriff“ wahreres oder richtigeres als andere zu sagen und deshalb schließest Du Dich ihrer Meinung an.

Aber um meine „Meinung“ mit „Autorität“ zu stützen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kritischer_Rationalismu…
(letzter Abschnitt „Popper hat stets betont, …“

Grüße
K.

Faust
Mein teurer Freund, ich rat Euch drum
Zuerst Collegium Logicum.
Da wird der Geist Euch wohl dressiert,
In spanische Stiefeln eingeschnürt,
Daß er bedächtiger so fortan
Hinschleiche die Gedankenbahn,
Und nicht etwa, die Kreuz und Quer,
Irrlichteliere hin und her.
Dann lehret man Euch manchen Tag,
Daß, was Ihr sonst auf einen Schlag
Getrieben, wie Essen und Trinken frei,
Eins! Zwei! Drei! dazu nötig sei.

Diese Erklärungen waren vor 100 Jahren andere und werden in
100 Jahren wieder andere sein.

Mir geht es vorerst um viel einfachere Dinge. Beispiel: am 1.1.12 schneite es in Hamburg. Falls das wahr ist, wird es wohl wahr bleiben in nächster Zukunft. Empirisch nachprüfbares, oder mit mehrheitlichem Konsens für korrekt gehaltene geschichtliche Ereignisse, Beispiel: von 1914 bis 1918 gab es Krieg in Europa.

Ist nun vorstellbar, dass jemand der selber bestätigt, dass 1914-18 Krieg herrschte, dann doch aus religiösen Gründen zu einer philosophisch-religiösen Wahrheit gelangt, nach der es in dieser Zeit keinen Krieg gab? Und er somit gleichzeitig zwei sich widersprechenden Aussagen Glauben schenkt?

Was immer nun diese Wahrheiten, Bilder, Vorstellungen sind, ist es irgendwie begründbar, dass sie sich sich widersprechen können?

Gruß Fralang

Ich möchte versuchen, das zu verstehen.

Letztenendes machen sich alle
Menschen, die auf der Suche nach einem Gott sind irgendwelche
Bilder. Diese Bilder sehen völlig unterschiedlich aus, je nach
der Epoche in der man lebt, der eigenen Bildung, der

Die jungfräuliche Geburt ist also ein Bild, das sich jemand auf der Suche nach Gott gemacht hat. Dieses Bild kann nun der Realität entsprechen oder nicht. In anderen Zeiten macht man sich wieder andere Bilder, wie du sagst, es hängt von

pesönlichen Neigungen …

ab, das heißt auch, die Bilder verschiedener Personen können sich auch durchaus widersprechen.

Ich verstehe den Sinn in diesen Bildern einfach nicht. Wenn ich einen Sachverhalt so sehe, kann ich ihn in einem Bild doch nicht anders sehen.

Natürlich kann man in der Geschichte von der jungfräulichen
Geburt auch nur einen gynäkologischen Befund sehen. Aber das
würde einen einerseits daran hindern, die wahre Botschaft
hinter der Geschichte zu verstehen.

Welche Botschaft bringt uns denn die jungfräuliche Geburt? Vielleicht ist es das, was ich nicht verstehe.

Gruß Fralang

Ich verstehe nicht, wie man aus religiösen Gründen zu einer anderen Wahrheit kommen sollen kann? Vor allem nicht im Zusammenhang des Stattgefundenhabens oder Nichtstattgefundenhabens eines Krieges.

Wie soll man aus einer Religiösität heraus zu einer Erkenntnis kommen, die einen Schluß auf den Wahrheitsgehalt einer Sache zulässt, zu der es keine religiöse Verbingung gibt?

Gibt es da vielleicht doch ein konkretes Beispiel auf das du dich beziehst aber das du dich bisher nicht zu nennen getraut hast?

Hallo Klaus,

Wenn es so wäre - verstehe ich Deine Reaktion nicht. Du gibst
doch auch nur Deine Meinung wieder, und sei es auch nur in der
Form das Du meinst besagte Herren hätten zum „Wahrheits- und
Wirklichkeits- Begriff“ wahreres oder richtigeres als andere
zu sagen und deshalb schließest Du Dich ihrer Meinung an.

aber nein, die besagten Herren haben zur
„Evolution“ des Wahrheitsbegriffes z.T.
sehr kontroverse Ansätze. Popper ist z.B.
alles andere als unumstritten, hier wird
das sehr schön exemplifiziert:

http://www.vww.at/E_Poppers%20Basisprobleme.pdf

Da ist ein Prozess und meine Meinung habe
ich gar nicht vertreten, nur zum Ausdruck
bringen wollen, dass es eben nicht
so einfach mit der Wahrheit ist, wie
FraLang und viele andere denken. Das war
alles, hier in diesen Foren erlebt man ja
häufig, dass die eigene Meinung über alles geht.
Einerseits wird die dogmatische Religion
kritisiert, aber andererseits kriegst du denn,
so wie mir erst kürzlich geschehen, das
Argument: „Aber ich habe eine andere Meinung.
Und nun!“
Es ist im Grunde genau wie es in obigem
Aufsatz beschrieben ist, der Gegner wird
nach Gusto falsifiziert, die eigene Meinung
aber immunisiert und da bedarf es wenig
Verstand um zu erkennen, dass das nicht
funktionieren kann.
Und das innerhalb der Wissenschaft, nicht
etwa Wissenschaft vs Religion, nur um das
klarzustellen. Ich verteidige die religiösen
Dogmen nicht!
Vielleicht bin ich auch ein wenig
sensibilisiert, ich wollte dich aber nicht
beleidigen!
Und ich will auch nicht über die verschiedenen
Ansätze dozieren, das wäre zu aufwendig.
Wen es interessiert, der kann das selbst
recherchieren, es sollten nur Impulse sein.

Gruß
Paul

Hallo,

Da ist ein Prozess und meine Meinung habe
ich gar nicht vertreten, nur zum Ausdruck
bringen wollen, dass es eben nicht
so einfach mit der Wahrheit ist, wie
FraLang und viele andere denken.

Aber das genau ist doch DEINE Meinung…

Es ist im Grunde genau wie es in obigem
Aufsatz beschrieben ist, der Gegner wird
nach Gusto falsifiziert, die eigene Meinung
aber immunisiert und da bedarf es wenig
Verstand um zu erkennen, dass das nicht
funktionieren kann.

Ein Problem ist, das für viele 2 widersprechende oder konkurrierende Meinungen offenbar nicht leicht gleichberechtigt nebeneinander bestehen können.

Und ich will auch nicht über die verschiedenen
Ansätze dozieren, das wäre zu aufwendig.

Das stimmt. Und natürlich sind alle Ansätze mehr oder weniger interessant.
Doch meiner Meinung nach (da ist sie wieder) sollte man sich bei so simplen Dingen wie „Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit, etc.“ - nachdem man sich in den Irrungen und Verwirrungen der Philosophien darüber informiert hat - wieder besinnen und fragen wie man diese Dinge täglich gebraucht.
Und „simple“ nenne ich diese Dinge weil jeder Mensch, ja jedes kleine Kind eine Vorstellung von diesen Begriffen hat.

Ich finde es gut diese Vorstellungen auseinander zu nehmen und zu analysieren - aber muss man in den vielen Ansichten darüber stecken bleiben - oder sollte man nicht selber wählen und sagen diesem stimme ich zu und jenem nicht? Um hinterher sagen zu können: „Wahrheit ist so und so!“.

Grüße
K.

1 Like