ich glaube nicht, daß wir Kay da als Maßstab heranziehen
sollten…
naja, man staunt, wie tief sowas sitzt. Jemand hat mal geschrieben, dass Vorurteile in der Kindheit eingepflanzt werden und nie ganz verschwinden, man kann sie zwar bewusst mit der Vernunft bekämpfen, aber es bleibt stets eine emotionale Verbundenheit mit dem Vorurteil.
So gesehen wird erst die Generation Jungen und Mädchen frei sein, die keine Vorurteile mehr vermittelt bekommen.
Noch immer bleiben grundsätzliche Gemeinschaftsaufgaben wie
Kindererziehung, Haushalt und Kranken- und Altenpflege
Überwiegend an der Frau hängen und beschränken ihre
Möglichkeiten selbstbestimmt die Art ihrer Tätigkeit zu
wählen, wie es für Männer selbstverständlich ist.
Inwiefern bleibt da was an Frau hängen? Mein Eindruck ist
vielmehr, daß es für Frau kein großes Problem ist, den zu
ihrer Lebensplanung passenden Mann zu finden.
HA ha ha…es soll ja noch immer Frauen geben, die einfach an die große Liebe glauben…wenn sie dann feststellen, dass zum Alltag mehr gehört halten sie tapfer durch. Ließen sie sich scheiden würde es ja am Ende auch nix ändern, Haushalt und Kinder bleiben weiter.
Was das berufliche Bild im sozialen Bereich angeht, so sehe
ich auch dort nur im Detail unterschiedliche „Verteilungen“
der Geschlechter - sicher gibt es in der Altenpflege mehr
Frauen als Männer, in der Krankenpflege ist das aber schon
erheblich ausgewogener, und wenn mann dann noch Berufzweige
wie Feuerwehr und Rettungsdienst hinzunimmt, gleicht sich das
in Summe doch wieder aus (Vermutung!).
Ich denek Emanzipation muss nicht Gleichmacherei bedeuten, das glaubt heute bis auf ein paar HardlinerInnen eh keiner mehr. Wenn Frauen - warum auch immer - besser geeignet sind zu pflegen, dann sollen sie es tun. Wenn Männer wegen körperlicher Gegebenheiten besser Feuerwehrschläuche halten können…warum sollten sie es dann nicht tun? Da zählen die Effekte…es darf nur kein Dogma draus werden.
Aber auch andersherum ist die Gleichstellung noch nicht
gelungen. Deutlich wird das an der Neigung der Gerichte im
Scheidungsfall Kinder eher in die Obhut der Mutter denn des
Vaters zu geben.
Die Obhut ist ja nur ein kleiner Teil. Tatsächlich ist das
einer der Bereiche, in denen Männer immer noch faktisch von
unserem Rechtssystem benachteiligt sind,
Da stimme ich Dir hundertprozentig zu. Auch daran sieht man, dass das Thema Emanzipation in jeder Hinsicht wichtig ist…auch für Männer. Ich finde es auch schade, dass Männer kaum Kindergärtner oder Unterstufenlehrer sind. Da wird den Kindern auch ein einseitiges Bild der Gesellschaft vermittelt…siehe Vorurteil.
was cih erheblich
schlimmer finde, als gesellschaftliche Neigungen, die 1. nicht
zwingend sind (jeder sucht sich seine Gesellschaft im Kleinen
selbst aus) und sich 2. mit der Zeit zurechtwachsen
(persönliche Beobachtung).
Eben nicht.
Mein Eindruck von meinen Geschlechtsgenossen ist der, daß es
unter den älteren Generationen ab ~45 sicher immer noch viel
zu viele gibt, die stur an alten Mustern festhalten. Darunter
jedoch sieht das schon deutlich anders aus.
Es wandelt sich, aber ich glaube auch, dass viele Männer, die mit 20 fortschrittlich denken, mit dem Älterwerden feststellen, dass es doch schöner (und bequemer) ist, wenn die Frau in der Küche steht…echt, ich habe da Beispiele, wo sich die Männer in zweiter Ehe zplözlich zu Paschas gewandelt haben. Das muss ähnlich wie mit den Leuten von der Friedensbewegung sein. Aber es gibt auch noch immer genügend Frauen, die auch Vorteile suchen im ‚alten‘ Denken…Stichwort Versorgung. Ich persönlich würde ums Verrecken keine Unterhalt von einem Mann annehmen wollen (ich finde aber auch sonstige Unterhaltsansprüche zwischen Erwachsenen unwürdig)…manche Frau findet das aber erstrebenswert und glaubt, das ihr das zusteht…wieso auch immer. Allerdings profitieren ja gelgentlich auch Männer…wieder eine Form von Gleichstellung, die ich ablehne…hier sollte nicht gleich gestellt sondern gestrichen werden. In einer Gesellschaft, in der Frauen wie Männer formal für ihren Unterhalt sorgen können sollte auch jeder die Verantwortung für sich selber übernehmen MÜSSEN.
als so manche Feministin meint.
Sind das nicht auch nur Menschen, die in Vorurteilen gefangen sind? Viele Vorreiter ihrer Ideale sind irgendwann mal Opportunisten geworden.
Grundsatz „Gleiche Rechte bedeutet
auch gleiche Pflichten!“ doch ein sehr richtiger und
wichtiger, und eine Frau, die als emanzipiert ernstgenommen
werden will, kommt imho nicht umhin, diesen Grundsatz
anzuerkennen und aktiv zu vertreten.
Wichtig ist die Möglichkeit, sich wirklich frei entscheiden zu dürfen, ohne Nachteile zu erleiden. Ich meine, es ist ja auch heute noch für Männer schwierig, sich dafür zu entscheiden, mit dem Baby zu Hause bleiben, da schläft dem Arbeitgeber die Fr…ähh…der Gesichtsmuskel erschlafft. Ergo traut er sich nicht…bei der Frau ist das weniger problematisch…also bleibt sie zu Hause. Eine Kollegin von mir hat zwei Kleinkinder, die natürlich erkranken…der Arbeitgeber ihres Mannes hat unmissverständlich durchblicken lassen, dass Ausfall wegen Kinder nicht akzeptiert wird…Kündigungsgründe lassen sich genug finden. Unser Chef knirscht zwar auch mit den Zähnen, akzeptiert aber, das Mütter nun mal dieses Risiko tragen. Beide, Männer wie Frauen sind Zwängen unterlegen, die man nur mit Mut und mit Rückendeckung durch eindeutige Gesetze durchbrechen kann.
Mein oberflächlicher Eindruck der Emanzipationsbewegung ist
der, daß sich jenewelche auf die falschen Dinge konzentriert
und sich dadurch ziemlich verrennt und genau dies dann
beklagt. Ansatz sehr gut, Durchführung mangelhaft.
Naja, ich denke die haben viel erreicht, so dass ich Deinen Eindruck gar nicht teilen kann.
Gruß Maid