Was ist im Kern heute noch politisch rechts oder links

Hallo,

Ich frage mich manchmal, wie heutzutage politisch rechts und links zu verstehen sind. Das rechte Gedankengut basiert auf der Rassenlehre, die längst widerlegt ist. Worauf berufen sich eigentlich die Rechtsparteien und worauf die Linksparteien? Auch hat sich gezeigt, dass die Gesellschaft nicht so funktioniert, wie von Marx prognostiziert. Es kam nicht zur Diktatur des Proletariats, sondern zu einer pluralistischen individualistischen Gesellschaft. Welche Partei möchte wirklich den Kommunismus wiederbeleben?

Viele Grüße

Hi!
Staatenbildende Insekten sind die reinsten Kommunisten. Sie kennen weder links noch rechts, noch haben sie Zeit und Voraussetzungen, darüber nachzudenken.
Ein bisschen wie die Zellen in unserem Körper.
Sie haben schließlich zu funktionieren, zum Wohle des Gesamtorganismus.
Der Tach is kuärz!

Oh, schlaue Maja

Meint
K.

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Hallo,

Das ist der extremste, klar fassbare Gedankengang dieser Ideologie. (Und dass Wissenschaftler eine Ideologie als Hirngespinst entlarven, bedeutet noch lange nicht, dass die Anhänger dieser Ideologie davon ablassen.)
Die Definition der politischen Rechten ist deutlich diffuser. Sie geht generell von einer Ungleichheit der Menschen aus und befürwortet daher eine gesellschaftliche Hierarchie. Ungleichheit wird von ihr als unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert betrachtet. (Frei nach und zum Teil kopiert aus der Wikipedia.)

Die Merkmale zum Herausstellen der Ungleichheit können beliebig sein: Herkunft, Hautfarbe, Religion, sozialer und wirtschaftlicher Status, körperliche und geistige Gesundheit. Eben alles, wonach man Menschen kategorisieren kann.

Die politische Linke als Sammelbegriff definiert das Menschenbild genau anders herum: Menschen sind grundsätzlich gleichwertig. Niemand ist zu bevor- oder zu benachteiligen, nur aufgrund einzelner persönlicher Merkmale. (Wikipedia)

Diese Frage kann ich nicht beantworten. Was genau meinst Du mit „worauf berufen“?

Nun ja. Sehr linke Träumer würden vielleicht sagen, dass die ersten Staaten, die versuchten, eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen, an den Menschen gescheitert sind, die noch nicht so weit waren, dass sie individuelle Interessen hinter die gesellschaftlichen stellten.

Wenn man die Definition Marx’ für den Kommunismus heran zieht, hat es noch keinen einzigen kommunistischen Staat auf der Welt gegeben, eine Wiederbelebung ist also nicht möglich.

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Nein. Sie sind meist matriarchalische Monarchien. Die Königin steht über allem. Dann folgen alle Weibchen, wobei die auch zum Teil nach Arbeiten unterschiedlich ausgestattet sind und dann kommen die paar begattenden Männchen.

Oh ja, Willi hätte nur sehr kurz gelebt.

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Nein. Das rechtsextreme Gedankengut basiert darauf. (Das wirkt schon die Frage auf, worauf Du hinaus willst)

Wo hat Marx was prognostiziert? AFAIK hat er ein Modell dargestellt und Modell sind per Definition unvollständig, da bewusst Details weggelassen werden und das zu erklärende verständlich zu machen.

… und genau hier ist auch dein Irrtum zu finden. Politisch rechts und links, Liberalität, Sozialismus usw. sind auch nur Denkmodelle, die nicht dazu gedacht sind 1:1 anzuwenden. So gab und gibt es keine absolut kommunistische Partei genauso wie es noch nie eine absolut liberale Partei gegeben ist. In jeder Partei ist immer jede politische Richtung enthalten. Es ist nur einen Frage der Anteiligkeit.

Ergo: Was Du da suchst hat es noch nie gegeben und wird es auch nie geben.

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@Pierre
Nuja, die Königin(en) hat auch Nichts zu melden, sie ist die Wichtigste, weil sie die Eier legt, und hat Eier zu legen; Entscheidungen trifft das kollektive Bewusstsein.
Und eine Arbeiterin ist wie alle Anderen; sie übernimmt im Lauf ihres Lebens alle Aufgaben, abgesehen von der Begattung.
(Zuerst Altlarven füttern, dann Futtersaftdrüsen, dann Wachsdrüsen, Flügel aktivieren, sammeln, Tod.)Aber Marxismus ist nicht gleich Kommunismus. (Der ja auch Matriarchisch sein kann)
Gruß

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Hallo,

die Begriffe haben über die Jahrhunderte und vor allem in den letzten Jahrzehnten an Trennschärfe verloren. Sie stammen ja aus der Zeit der Französischen Revolution und orientierten sich an der Sitzordnung in der Französischen Nationalversammlung. Auf der rechten (bezogen auf den Parlamentspräsidenten) und damit - im biblischen Sinne - auf der richtigen Seite saßen die Adligen, die Kleriker, Nationalisten und Anhänger des alten Regimes. Links saßen die Revolutionäre.

Daraus leiten sich einige Gemeinsamkeiten der rechten und linken Bewegungen bis heute ab bzw. aus dem, wie sich eine Gruppe oder Partei hinsichtlich der diversen Politikaspekte ergibt sich oftmals die Bezeichnung (wurde ja auch schon erläutert).

Aber - wie gesagt - trennscharf ist alles nicht mehr. Es gibt linke Nationalisten, rechte Atheisten und an beiden Rändern findet man ganz viele Arschlöcher. Hinzu kommt, dass die Außendarstellung auch von dem abweichen kann, was bspw. eine Partei wirklich vertritt.

Die afd vermarktet sich als eine Partei der kleinen Leute (also eher links), während sie (ausweislich ihres Abstimmungsverhaltens und Wahlprogramms) Politik für Unternehmen und Reiche bzw. Gutverdiener macht bzw. machen will (also eher rechts; passt auch besser zum restlichen Außenauftritt). Das BSW tritt links auf, biedert sich aber an Autokraten an und ist im Grunde auch gegen Migration (also eher rechts).

An diesen beiden und nur kurz angerissenen Beispielen kann man schon erkennen, dass sich halt nicht mehr alle Gruppierungen sauber in rechts, mitte, links einsortieren lassen. Bei afd und BSW fährt man wahrscheinlich am besten, wenn man für sie eine weitere Kategorie verwendet: Populisten. Irgendwas erzählen, von dem man glaubt, dass es bei den Wählern ankommt. Mal rechts, mal links - völlig egal.

Was auch ein bisschen daran lag, dass sich die Welt verändert hat. Je weiter die Spezialisierung in der Wirtschaft voranschritt, desto weniger war die reine Muskelkraft oder Präsenz verlangt, d.h. die Menschen waren nicht mehr ein Heer von austauschbaren Arbeitskräften. Wer erst einmal ein bisschen Eigentum besaß und gesellschaftlich aufgestiegen war, wollte eigentlich keine klassenlose Gesellschaft mehr und es stellt sich auch heraus, dass Arbeitgeber, die nett zu ihren Arbeitnehmern waren und ihnen bspw. Häuser baute, sie besser bezahlte, mit ärztlichen Leistungen versorgte usw., gar keine so fiesen Leute waren und andererseits wirtschaftlich erfolgreicher waren. Deren Arbeitnehmer wollten dann nicht mehr ganz so dringend eine Revolution und die Kollektivierung der Produktionsanlagen, sondern einfach in Ruhe arbeiten und in ihrem eigenen Häuschen alt werden.

Im Grunde kam Marx vielleicht so um die 100 Jahre zu spät - zumindest in Mitteleuropa. In Russland, wo seine Lehren ja auf fruchtbareren Boden fielen, waren die Verhältnisse Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts noch andere.

Interessanterweise war Lenins Kommunismus russischer Prägung von Anfang an ein Etikettenschwindel, denn die vermeintliche Revolution der Arbeiter und Bauern wurde gerade für die ja zum Fiasko, das viele Zigmillionen von ihnen mit dem Leben bezahlten, während die Rädelsführer in Saus und Braus lebten (Lenins Familie gehörte ja schon zur vermögenden Elite) und mit der Gleichheit der Menschen nicht viel am Hut hatten.

Die MLPD wäre da wohl ein Kandidat. Aber das Problem mit dem Kommunismus ist halt, dass er mit Menschen, denen ihr freier Wille gelassen wird, nicht funktioniert. Der Mensch strebt nach mehr. Er will mehr als gestern und er will mehr als der Nachbar oder Kollege. Aus diesem Streben nach dem Mehr resultiert das Unternehmertum, dass zwar das Scheitern als feste Größe beinhaltet, aber dennoch die Triebfeder von Wachstum und Wohlstand ist.

Das ist übrigens nichts, was man gut finden muss. Man kann das Verhalten der Menschen aber halt nur in Grenzen ändern bzw. beeinflussen. Wenn der Mensch weise und gut wäre, gäbe es keine Kriege, wir hätten keine Schlösser an den Haustüren und bräuchten keine Gesetze, in denen steht, dass man andere Menschen nicht beklauen und auch nicht töten darf.

Besser für den Planeten und für uns Menschen wäre auch, wir wären mal mit dem zufrieden, was wir haben, aber so isser halt nicht, der Mensch. Deswegen geht der Planet den Bach runter, deswegen sterben jährlich hunderttausende in Kriegen, deswegen hungern Millionen und deswegen wählen einige Leute Parteien an irgendeinem abgelegenen und praktisch beliebigen Rand des politischen Spektrums, weil sie sich und vor allem für sich davon etwas versprechen.

Gruß
C.

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Hm, eigentlich doch ziemlich rechts, da sie ja absolut nix Fremdes in ihrem Staat zulassen und bekämpfen, die kranken/schwächsten Glieder ausmerzen/ausstossen, etc. - ein Mutterkreuz für die Königin!

Die Sklaventreiberameisen, Wegameisen und ähnliche Völker mal ausgenommen.

Von Ameisen und Termiten mal abgesehen sind staatenbildende Insekten entomoligisch eine Minderheit: großteils die Echten Bienen, die meisten Echten Wespen, und aus.
Die Ideologie hat sich doch nicht ganz durchgesetzt :wink:

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Deine Frage beleuchtet letztlich das zentrale Dilemma der Linken in der Deutschland, dass letztlich auch zur Gründung der BSW geführt hat.

Die klassische Linke, ist antikapitalistisch in dem Sinne, dass die Produktionsmittel allen gehören sollten, sie ist sozialistisch in dem Sinne, dass jedes Mitglied der Gesellschaft, seine Arbeitskraft in den Dienst der Gesellschaft stellen sollte, während die Gesellschaft im Gegenzug für alle Bedürfnisse ihrer Mitglieder aufkommt. Das sind Positionen die man in dieser oder ähnlicher Form noch bei vielen Linken findet.

Eine abgeschwächte Variante, die sich deutlich häufiger findet ist die Forderung, dass Besitz gleichmäßiger verteilt sein sollte. Das schwingt in den Forderungen nach einer Einkommensdeckelung für Manager oder der Forderung nach einer Reichensteuer mit. Insbesondere die erste Forderung ist meines Erachtens nachvollziehbar, weil die Gehälter die manchen Menschen gezahlt werden in keinem Verhältnis zur persönlichen Verantwortung stehen. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass völliges Versagen auf hochbezahlten Posten schlimmstenfalls zu einer Entlassung führt, für die man oft noch mit Millionen von Euros entschädigt wird.

Ein weiterer Aspekt linker Ansichten ist die Solidarität mit allen Menschen, was meiner Ansicht nach einer der grundlegendsten Punkte darstellt. Das heißt viele Linke sind der Ansicht, Ziel linker Politik solle sein, die Lebensumstände aller Menschen zu verbessern. Daher setzt sich linke Politik oft für arme Menschen und Minderheiten ein. Linke Politik erkennt an (hier ein Gegensatz zu rechter Politik á la CDU/FDP), dass Menschen durchaus unterschiedliche Ausgangsbedingungen haben und daher keineswegs alle Menschen die gleichen Chancen im Leben haben. Diese Unterschiede (Stichwort Chancengleichheit) auszugleichen ist ein weiteres Ziel linker Politik. Allerdings findet sich grade hier ein Gegensatz zwischen der Linken und der BSW.

Die BSW beschränkt ihr Engagement weitgehend auf Deutschland und hat auch innerhalb von Deutschland an Minderheitenschutz oder Minderheitenrechten kein Interesse. Sie zeigt damit sowohl linke als auch populistisch rechte Züge.

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Kudo, da hast du vollkommen recht. Wir Menschen haben uns ausgedacht, dieses Tier fragwürdig „Königin“ zu nennen. Ganz andere Assoziationen würden ja mit „zentrale Eier-Lege-Maschine“ geweckt!

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Das sehe ich ehrlicherweise ein bisserl anders. Ich halte es für wahrscheinlich, dass dieses kein grundsätzlich menschliches Verhalten ist, sondern uns Menschen so anerzogen wird. Grade wenn man in indigenen Gesellschaften schaut, stellt man oft fest, dass die über sehr lange Zeiten stabil mit sozialistischen Zügen existieren.

Vielleicht sind wir in erster Linie soziale Wesen, weil das Überleben in der Gruppe ein evolutionärer Vorteil ist :slight_smile: - aber du hast recht, hier und heute in unserer Gesellschaft, wollen wir mehr als unsere Nachbarn. Daran scheitert letztlich auch der Sozialismus. Er kann nur funktionieren, wenn der Einsatz für die Gesellschaft freiwillig, im Sinne von durch eigene Entscheidung, geschieht.

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Um dagegen zu argumentieren (oder dem zuzustimmen) kenne ich mich in dem Bereich zu wenig aus. Gegen Erziehung spricht, dass die Bildung von Aristo- bzw. Kleptokratien, die Entstehung von Handel und die Ansammlung von Reichtum ein weder auf eine Region noch auf eine bestimmte geschichtliche Epoche begrenztes Phänomen ist. Vielleicht ist es auch an das Überschreiten einer bestimmten Entwicklungsstufe geknüpftes Phänomen - es macht schließlich wenig Sinn, Blätter zu horten (schönen Gruß an Douglas Adams), Kokosnüsse oder Schildkröten.

Solange man sich sein Baumhaus selber bauen muss, wird man sich auch überlegen, ob die protzigere Hütte die Mühe wirklich wert ist, zumal in diesen Kulturen der Hausbau vielfach eine Gemeinschaftsaktivität ist und die anderen Dorfbewohner einem etwas husten würden, wenn der Bauherr auf ein zusätzliches blaues Südwestzimmer besteht oder eine überdimensionierte Terrasse.

Tatsache ist aber, dass sich kapitalistische Strukturen überall auf der Welt seit der Entwicklung der Zivilisation (und damit meine ich Kulturen mit den Merkmalen Arbeitsteilung, Verwaltung und genug Lebensmittel, um Forscher und Künstler mit durchzufüttern) von selbst herausgebildet haben, d.h. niemand die Menschen dazu gezwungen hat, nach mehr zu streben.

Vor dem Hintergrund zweifle ich daran, dass eine kommunistische Gesellschaft von selbst entstehen kann, solange es knappe Güter gibt.

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Außer man bekommt die Leute dazu, von sich aus der Meinung zu sein, dass es gut wäre, wenn knappe Güter erst denen zugute kommen, die sie am meisten benötigen. Aber du hast den Finger schon drauf. Kapitalistische Systeme fahren gut damit, die Verteilungsfrage über den Preis zu regeln.

Womöglich dauert es tatsächlich bis wir unendlich Energie durch Kernfusion und die aus StarTrek bekannte Replikator-Technologie zur Verfügung haben ^^

Das weiß ich selbst nicht so ganz auf was ich hinaus will. Hab mich nur im Biergarten mit Freunden getroffen die mittlerweile die AFD wählen und ich denke Sie können mit dem Begriff rechts und links schon etwas anfangen . Für mich ist das Schwarz Weiß denken.
Vielleicht wäre die Frage sinnvoll wie eine Rechte Haltung entsteht. Was dahinter steht ?
Bzw warum Sie auf manche Menschen so eine Faszination auslöst.

[quote=„Quarzi, post:14, topic:9522391“]
Vielleicht wäre die Frage sinnvoll wie eine Rechte Haltung entsteht.renzen e]

Vielleicht wäre es sinnvoll, erst einmal zu klären was eigentlich rechts oder links ist.
Im Moment nehme ich das so wahr, dass wenn von linker oder grüner Seite irgendein Unsinn propagiert wird und man dem nicht zustimmt, man sofort als rechts oder als Nazi eingestuft wird mit dem man nicht reden kann oder will.
Es werden willkürlich Brandmauern errichtet und versucht erhebliche Prozentsätze der Gesellschaft auszugrenzen indem man mit den Ausgegrenzten nicht mehr redet.

Diese Unsitte macht unsere Gesellschaft kaputt.

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Ja, diese Legende verbreitet sich derzeit sehr gut, weil es halt auch gut zu der Opferrolle passt, in der sich insbesondere die afd bzw. deren Anhänger sehr gerne begeben. Gleichzeitig haben aber Konservative, Rechte und Nazis kein Problem damit, alles, was mit Klimaschutz, Ökologie allgemein, sozialer Gerechtigkeit und Toleranz zu tun hat, als linksgrün oder linksgrünversifft zu bezeichnen bzw. diejenigen, die sich so äußern bspw. als Ökonazis.

Auf der anderen Seite nehme ich wiederum wahr, dass mit Begriffen wie „rechts“ und „Nazis“ schon sehr zielgenau gearbeitet wird.

Im Grunde müsste man halt mal ein paar Standpunkte, politische Ziele und Aussagen formulieren und die dann bewerten lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Menschen links von der Union den Begriff Nazi bspw. nur dann verwenden, wenn sich jemand für Massendeportation, die Inhaftierung und Tötung politischer Gegner, Homosexueller oder Menschen mit Behinderung oder dafür ausspricht, Flüchtlinge ins Meer zu werfen oder an der Grenze gleich zu erschießen.

Ich habe z.B. auch noch nie gehört, dass jemand als Nazi bezeichnet wird, nur weil er gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, für eine konsequentere Sonntagsruhe oder für weniger Inklusion an Schulen eingetreten wäre, was ja eher klassische konservativ-rechte Positionen sind.

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Hier war ja die Frage wie eine rechte oder linke Haltung entsteht. Möglichkeiten sind so vielfältig wie Lebenswege einzelner Menschen.
Den Versuch sich als Opfer zu definieren sehe ich bei rechts oder links, Muslim oder Jude, Klimaaktivist oder Klimawechselleugner usw.
Jeder ist im Besitz der alleinselig machenden Wahrheit und alle anderen sind dumm, böswillig oder blauäugig.
Jeweils nach dem momentanen gesellschaftlichen Kräfteverhältnis wird versucht sich selbst als Opfer oder als allein Wissenden darzustellen.
Aber so gut wie keine Energie wird darauf verwendet mit der jeweiligen Gegenseite ins Gespräch zu kommen – es hat ja sowieso keinen Zweck die wollen ja nicht oder sind zu dumm unsere überaus überzeugenden Argumente zu verstehen.

Dieses Sendungsbewusstsein bei gleichzeitiger Verweigerung jeder vernünftigen Diskussion (sowohl rechts als auch links) macht es praktisch unmöglich auf normalen Weg zu einer Lösung zu kommen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht nur Menschen links von der CDU/CSU so sehen sondern jeder anständige Mensch.
Die Heiligsprechung der Menschen links von der CDU/CSU sollten wir noch etwas aufschieben.

Das mag ja sein aber aktuell habe ich in den letzten Tagen z.B. gehört, dass Leute als Nazis bezeichnet wurden, wenn Sie gegen die Hamas-position argumentierten.
Lustigerweise wurden aber auch Diejenigen, welche das Vorgehen Israels kritisierten umgehend zu Nazis erklärt.

Das führt zum Verstummen wesentlicher Bevölkerungsanteile und das ist das schlimmste was unserer Gesellschaft passieren kann.

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Das ergibt null Sinn und das so offensichtlich, dass ich es ziemlich befremdlich finde, dass so ein Vorfall überhaupt in diese Diskussion eingebracht und als Beweis dafür angeführt wird, dass das Etikett „Nazi“ willkürlich verteilt wird.

Das mag für Dich gelten aber Du bist ja hier nicht der Maßstab.

Nee, aber wenn ich einen treffe, der Tierschützer als Mörder bezeichnet, renne ich nicht rum und erzähle, dass man Tierschützer immer häufiger als Mörder bezeichnet wird. Macht man das, kann man die Diskussionskultur halt auch zerstören und anschließend beklagen, dass die Diskussionskultur „im Arsch geht“.

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