Was ist koscher/halal was nicht (Pferde, Weichtiere usw.)

Hallo,

es muß auch ein paar praktische Fragen geben deshalb wollte ich mal die Frage zur Ernährung von Juden und Moslems stellen.

Stimmt es das Unpaarhiufer (dazu zählen in erster Linie Pferde+Esel (Nashörner, Tapire usw. welche ebenfalls dazu gehören wird wohl niemand züchten)) haram sind ?

Da schließt sich ja gleich die Frage des Tierschutz an. Hier in Europa kommt ja jedes altes Pferd in den Schlachthof nur wenige kommen auf einen sogenannten Gnadenhof. Wenn es in den islamischen Ländern (wo es viele Esel usw. gibt) ein Eßverbot gibt würde das ja heißen das diese Tiere dort zwangsläufig ziemlich alt werden müssen (wenn die Pferde nicht gerade von einem Polen aufgekauft werden).

Und Hunde ?Hunde sind doch unrein oder und werden damit auch nicht gegessen ?..Die vielen Hunde in Indonesien werden also eher von der dort lebenden chin. Minderheit gegessen.

Und wie sieht es mit Weichtieren aus ? Dürfen Tintenfischringe gegessen werden oder Muscheln oder Schnecken ? Fisch hingegen ist doch sicherlich kein Problem.

Und wie sieht es bei Vögeln (Hühnervögel, Wasservögel) aus. Ich habe gehört es werden keine Vögel gegessen wo der Schnabel nach unten gebogen ist (naja das müssteb ja raubvögel sein und sowas wäre auch bei Europäern ungewöhnlich sowas zu essen).

Und dann wollte ich fragen ob es einen Unterschied zwischen Mohammedanern und Juden gibt.

Die Juden sind beim Essen anscheinend penibler. So dürfen sie ja irgendwie auch nicht Fleischprodukte mit Milchprodukten essen was einen Döner mit Zazikki schon sofort ausschließt (aber auch mit Käse überbackene Sachen.

Vielleicht kann jemand was zu meiner sehr breit aufgestellten und sehr praktischen (und nicht so religionswissenschaftlichen) Frage sagen.

LG

Falsches Brett. Verschiebt das mal.

Hallo o
niemand zu hause?

Hallo Namenloser,

ich bin weder Jude noch Moslem, also kein Experte auf diesem Gebiet, das aber schon seit 75 Jahren und es steht geschrieben „Wer Ohren hat, zu hören, der höre!“ Und in 75 Jahren hört man viel.

Du darfst die Speisegesetze der Juden und der Muslime nicht durcheinander werfen. Beid beruhen zwar auf den selben Quellen, haben sich aber im Laufe der mehrtausendjährigen Geschichte verschieden ausgeformt.

Dem Moslem ist meines Wissens der Verzehr jedes Tieres mit Ausnahme von Schweinen und Schweinefleischprodukten erlaubt.

Die Juden haben da viel detailliertere Vorschriften:

Säugetiere:
Erlaubt sind alle wiederkäuenden Tiere, welche gespaltene Hufe haben. Und in der Erklärung dazu sind zur Verdeutlichung zwei Beispiele für verbotene Tiere erwähnt:
Das Schwein - es hat zwar gespaltene Hufe, jedoch ist es kein Wiederkäuer - und das Kamel - es ist zwar ein Wiederkäuer, hat aber keine gespaltenen Hufe.

Meerestiere
Erlaubt sind alle Fische, welche Kiemen und Schuppen haben. Da der Aal keine Schuppen hat, gehört er zu den verbotenen Tieren. Natürlich ist der Verzehr von Austern, Calamari und Krabbencocktail ebenfalls tabu.

Reptilien:
ist mir nicht bekannt.

Vögel:
Da sind die zum Verzehr erlaubten Vögel (Hühner, Enten usw.) detailliert aufgezählt

Insekten:
Sind ebenfalls detailliert aufgezählt. Interessant ist, dass in dieser Liste drei Insekten (wahrscheinlich Heuschrecken) enthalten sind, bei denen man nicht mehr weiß, welches Insekt sich hinter dem hebräischen Namen verbirgt. Macht aber nix, der Verzehr von Insekten ist auch in der Negev ziemlich aus der Mode gekommen.

Ob der Koran explizit den Verzehr von Hunden verbietet, entzieht sich meiner Kenntnis, aber da alle nicht verbotenen Tiere entweder durch einen dafür zugelassenen Schlachter „geschächtet“ sein müssen (oder durch ein für die Jagd übliches Tier, z.B. einen Falken, erlegt sein müssen) erübrigt sich diese Frage wohl. Welcher muslimische Schlachter, der etwas auf sich hält, würde sich wohl herablassen, einen Hund zu schächten?

Zum Stichwort „penibel“ ist zu sagen, dass Moslems keinen Alkohol und kein Blut zu sich nehmen dürfen.

Bei Juden geht das viel weiter.

Ein jüdischer Schlachter darf kein Fleisch von einem Tier (an Juden) verkaufen, welches ein „Fehl“ hatte. Dazu gehört nicht nur - was selbstverständlich ist - dass das Tier keine Krankheit hatte, sondern es darf auch keine Verletzung, z.B. einen Beinbruch, haben. Also „Notschlachtung“ ist nicht. Das Tier muss, bevor es zerlegt wird, von einem vom Rabbinat dazu bestellten Fleischbeschauer freigegeben werden. Dieser hat darüber zu wachen, dass die Speisegesetze eingehalten werden.

Die Unvereinbarkeit von gleichzeitigem Fleisch- und Milchgenuss hast Du ja schon erwähnt. Sie beruht auf dem Satz in der Thora. „Du sollst das Fleisch des Böckleins nicht in der Milch der Mutter kochen!“ Zwischen Milchgenuss und Fleischgenuss müssen immer mindestens 6 Stunden vergangen sein.

Diese Vorschrift führt dazu, dass in einem jüdischen Haushalt zwei getrennte Küchen mit je einem kompletten Satz an Geschirr vorhanden sein müssen. Und dass wird sehr streng gehandhabt.

So wird erzählt, dass in Zeiten großer Not ein Jude beschloss, unter die Räuber zu gehen. Er lauerte also in dunkler Nacht einem Reisenden (auch ein Jude) auf, sprang aus dem Gebüsch und rief: „Gib mir Dein Geld, oder ich muss Dich hargenen (umbringen)!“ „Nein, ich geb Dir mein Geld nicht!“ „Dann muss ich Dich hargenen!“ „Dann hargene mich.“ Der Räuber zog das Messer, stutzte und stieß erbittert hervor: „Ich kann Dich nicht hargenen, das dumme Weib hat mir das milchene Messer eingepackt!“

So streng sind die Bräuche.

Gemüse, Fisch und Geflügel kann in beiden Küchen zubereitet werden, da sie ja sowohl mit Milch als auch mit Fleisch gemeinsam verzehrt werden dürfen. Bei allen Nahrungsmitteln, welche nicht durch die Hände des Fleischbeschauers gegangen sind, ist die Hausfrau für die Einhaltung der Speisegesetze verantwortlich. so muss sie darauf achten, dass z.B. kein angefaultes Blatt oder kein „angedatschtes“ Obst auf den Tisch kommt. Der Salat muss sorgfältig auf Schnecken untersucht werden, da Schnecken nicht zum Verzehr zugelassen sind.

Dir wird aufgefallen sein, dass ich die Juden viel detaillierter behandelt habe als die Moslems. Das kommt daher, dass ich mir als 14-jähriger, zu einer Zeit, als in Deutschland noch das Thema „Juden in der Nazizeit“ totgeschwiegen wurde, die Frage gestellt habe: „Was sind Juden für Menschen und warum sind sie allgemein so verhasst?“

Ich habe mir damals alles reingezogen, was ich - mit Hilfe einer sehr engagierten Buchhändlerin - an seriöser Literatur erreichen konnte, von der unkommentierten Sammlung „Das dritte Reich in Dokumenten“ bis zu Salcia Landmanns „Die Juden als Rasse“ (mit dessen Definition des Begriffs Rasse ich nie ganz einverstanden war) und „Der jüdische Witz“.

Ich hoffe, dass ich Deine Fragen wenigstens ansatzweise beantworten konnte.

Gruß merimies

Hallo robespierre66 - habe Deine Frage nur durch Zufall gefunden; sie wurde nicht ins Brett „Religionswissenschaft“ verschoben - vielleicht besser!

Du fragst nach „koscher“ und „halal“ - das sind Begriffe aus dem Vokabular von Religionsgemeinschaften („Juden“ und „Muslime“), die in sich jeweils keine geschlossene Gruppe, sondern in mehrere „Untergruppierungen“ zersplittert sind (bei den Muslimen nicht nur einfach in Schiiten und Sunniten!) - wenn Du „Juden“ oder „Muslime“ danach fragen würdest, würden diese Dir antworten, dass bei ihnen „Friede“, „Freude“ und „Eierkuchen“ herrsche, es natürlich keine internen Abspaltungen („Sekten“) gäbe, die unter „koscher“ bzw. „halal“ etwas anderes verstünden … das Gegenteil wäre aber der Fall!

Dazu käme einerseits, dass die gelebten Traditionen dieser religiösen Richtungen (z.B. „Talmud“ bei den Juden / „Sunna“ bei den Muslimen) zu den erlaubten und verbotenen Speisen etwas anderes lehren, als die (angeblichen!) Quellen: „Thora“ und „Koran“ schreiben dazu ganz andere Dinge …

… und andererseits, dass Thora und Koran schon sehr früh verfälscht wurden, in der Thora hinsichtlich der erlaubten Speisen aus einem „Ja“ ein „Nein“ wurde, die „Juden“ (ca. 9999‱ von ihnen) u.a. aus politischen Gründen an ihrer neuen Version festhalten wollen/müssen (auch wenn es deswegen Widersprüche bei einigen ihrer Lehren gibt), wogegen der Koran in seinen Ausführungen sich auf die ursprüngliche Thora beruft, daher „verrückte“ Verse enthält …
z.B. Sure 5:5 (Hafs-Koran) bzw. Sure 5:7 (Warsch-Koran):
http://archive.org/stream/derkoran00henn#page/124/mo…
[Die christlichen Speisegebote - z.B. kein Schweinefleischverbot - wären wieder eine andere Sache!]
… oder Behauptungen, die im Vergleich mit der (jüdischen neuen) Thora nicht (mehr) stimmen.

Mein Tipp: Thema splitten und einzeln im Religionsbrett erfragen - was auf Dich zukommen könnte, hatte ich hier angedeutet!

Gruß
joejac

PS
Am besten wär’s, Du fängst ganz von vorne an [Genesis 1:29f & 9:3f], wo der (heutige) hebräische Text einen kleinen Fehler hat, kaum eine deutsche Übersetzung richtig liegt; auch Hieronymus hatte mit seiner lateinischen Übersetzung versucht, diesen Mangel zu umgehen, sich einfach einen Inhalt nach seinem Gutdünken ausgedacht …

Berichtigung!
. „Mein Tipp: Thema splitten und einzeln im Religionsbrett erfragen - was auf Dich zukommen könnte, hatte ich hier angedeutet!

Hallo robespierre66!

Höchstwahrscheinlich bist Du hier im Brett der Kripo mit Deiner Frage doch am besten (sichersten) aufgehoben! Habe mit meiner (nur) harmlos anmutenden Frage nach einer „Fischpflanze“ (hier wieder mal!) äußerst merkwürdige Antworten bekommen … nachdem auch Deine Frage Bereiche berührt, die fanatischen (Talmud-)Juden und deren Sympathisanten wie ein rotes Tuch sind (Jesu „Interpretation“ von Exodus 3:12 & 15:25f - die bei Schriftkenntnis keinerlei Erklärungen bräuchte), in diesem Zusammenhang bereits Blut geflossen ist http://www2.evangelisch.de/themen/religion/angespuck… rate ich Dir zu einem anderen Forum! Wenn Du’s tatsächlich wissen wolltest (solche Leute gibt’s!), dann versuche ein Glück!

Über das www-Archiv ist diese Frage (momentan?) nicht einsehbar, nur im Forum „Religionswissenschaft“:
/t/fischpflanzen-pflanzen/7311883
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