Moin Günther,
puh, schwierig zu lesen, wenn Du alles in einem Absatz schreibst, aber ich versuche mal, es auseinander zu klamüsern:
hallo „weiser ritter“
, du bist monty python fan?
Kein Fan, das erinnert mich zu sehr an Fanatiker, allerdings mag ich den respektlosen Humor der Jungs sehr gerne. Hat aber nichts mit meinem Nickname zu tun.
da
Kunst per definitionem nicht greifbar ist vieles kann man
anfassen. außerdem heißt es ja „bilden“, also mit den händen
etwas machen. ich sehe da also einen widerspruch…
Mit ´greifbar´ meinte ich nicht ´anfassbar´, sondern ´begreifbar´, bzw. allgemeingültig definierbar.
fälschlicherweise was meinst du? :::immer wieder mit
„artfremden“ du weißt, woher DER begriff stammt?
Von den Nazis (darauf wolltest Du doch hinaus, oder?), allerdings hat dieser Begriff im Laufe der Jahre eine Versachlichung erfahren. Für mich hat er jedenfalls einen neutralen Klang, so daß ich ihn ohne Magenschmerzen verwenden kann.
Begriffen wie ::::Handwerk „handwerk“ ist die grundlage.
Wirklich immer? Jackson Pollocks Action Paintings z.B. beruhen wohl weniger auf einer exakten Beherrschung des Pinsels als vielmehr auf einem ekstatischen mehr oder weniger zufallsgesteuertem Farbschleudern.
schon als „techné“ bei den alten griechen bekannt. nur: das
übel hat seine wurzel (wie vieles) bei platons verächtlicher
einschätzung der kunst als „bloßer schein des scheins“.
oder Gefallen du meinst kants "interesseloses
wohlgefallen"? :::in Verbindung gebracht wird ("Das soll
Kunst sein? Das könnte ich auch!"),
Nicht ganz, ich meine eher den entsetzten Aufschrei von Lieschen Müller in einer Galerie für moderne Kunst, die in (bleiben wir bei dem Beispiel) Pollocks Gemälden nichts als ein paar Farbkleckse sieht. Für Lieschen Müller ist halt nur das Kunst, was einen schwierigen, handwerklichen Entwicklungsprozeß durchlaufen hat.
Und genau an diesem Punkt muß ich widersprechen (auch Dir): Ich halte die Idee für die eigentliche Leistung, die Umsetzung ist Handwerk oder Technik und somit zweitrangig. Du weißt auch, daß ein Richard Serra seine Skulpturen nicht eigenhändig bearbeitet. Nein, von ihm kommt nur der Plan, abrackern tun sich Namenlose und trotzdem wird Serra als Künstler genannt und nicht die Metallgießerei.
Andererseits: Wenn ich an die Bilder von William Turner denke, der in der Lage war, Licht zu malen, muß ich meine obige Aussage auch schon wieder revidieren: Bei ihm ist es mit Sicherheit höchte(s) Handwerk(skunst). Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen, so daß wir letztendlich wieder auf meine ursprüngliche Aussage zurückgeworfen werden:
bleibt als kleinster
gemeinsamer Nenner wohl nur die Definition der Dadaisten
Anfang des letzten Jahrhunderts: :Kunst ist das, was so
genannt wird, sehr schön von Marcel
uchamp mit seinen
Readymades auf den Punkt gebracht. hierbei darfst du nicht
vergessen, daß die intentionen der dadaisten sich gegen die
sogenannte bürgerliche kunst richteten. ansich ist der satz
von duchamp genauso leer, wie andy war hohl´s rede von „all is
pretty“. viele leute haben es allerdings ernst genommen. nun
ist eben halt jeder ein künstler, der sich so nennt.
Natürlich ist der Satz im Grunde leer, das ist halt Dada. Trotzdem entspricht er meiner grundsätzlichen Philosophie: Es ist mir schlicht und einfach zu elitär, die Definition von Kunst einigen Koryphäen zu überlassen. Wenn Lieschen Müller den röhrenden Hirsch über dem Sofa als Kunstwerk ansieht, dann soll sie es tun und niemand von uns hat das Recht, darüber die Nase zu rümpfen. Ein Kunstwerk entsteht halt auch im Auge des Betrachters.
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Kunst ohne Künstler. Kennst Du Fraktalbilder? Unendlich schöne, endlose, in sich geschlossene, sich ständig wiederholende Bilder, die im Grunde auf nichts als einer mathematischen Formel beruhen. Gibt es auch in der musikalischen Variante.
was
fehlt, sind kriterien. die sind aber nicht mehr aus dem
gefühl oder dem vergleich mit der wirklichkeit zu gewinnen.
mir ging es hier darum, zur diskussion anzuregen. wahrheiten
wollte ich nicht verkünden:smile: :::Als kleine Einschränkung
ließe ich eventuell noch die :::Bereitschaft eines Käufers,
dafür Geld auszugeben, gelten. klingt etwas apodiktisch,
zumal: kunst ist heute nicht mehr anliegen,
sondern Anlegen
so etwa: „wahrheit
durch schönheit“ (schiller noch), sondern geplantes geschäft
(von ausnahmen, wie immer, abgesehen; - anselm kiefer
vielleicht) und orientierung an den bedürfnissen des marktes.
also: es werden kreativprodukte hergestellt, denen das etikett
„kunst“ aufgeklebt wird.
Zugespitzt: Du meinst, ein Künstler dürfte keine Auftragsarbeiten herstellen? Oder, er ist nur dann ein Künstler, wenn kein Markt vorhanden ist? Das entspräche der landläufigen Definition der brotlosen Kunst. Wenn wir diesen Gedanken ins Extrem weiterführen (ein Künstler und null Markt, genauer gesagt: ein Künstler und niemand, der seine Einschätzung teilt), landen wir schon wieder bei der Dada-Definition.
die frage, die aber HIER gestellt
werden muß, ist die nach
… ist die Frage, wie Dein Posting denn eigentlich weitergehen sollte, da es hier plötzlich abbricht 
Gruß Dirk