Was ist Kunst?

eine gute frage, wie ich immer wieder finde. tatsächlich muß sie auch ständig neu gestellt werden, denn kunst ist ein prozeß, der unabgeschlossen ist, obwohl es leute gegeben hat, die behaupteten: kunst ist tot. aber das wurde von gott ja bekannterweise auch schon behauptet.

„Nie zuvor herrschte eine solche Unsicherheit wie heute hinsichtlich der Frage, welche Dinge als Kunst gelten dürfen und welche nicht. Verdutzt steht man oft im Museum und fragt sich: Sollte dies wirklich Kunst sein? Offenbar wird es von manchen dafür gehalten, sonst wäre es nicht dort, aber wir haben keine Ahnung, warum. Zur Beurteilung fehlt uns ganz einfach der Maßstab, ein Begriff davon, was Kunst ist.“
Michael Hauskeller, Was ist Kunst? - Positionen der Ästhetik von Platon bis Danto; Beck, München 1999.

Hauskeller lehrt philosophie an der tu darmstadt und stellt in seinem buch sechzehn verschiedene theorien vor, die durch die jahrhunderte der frage nachgehen, was es mit der kunst auf sich hat. die essays sind nicht für ein fachpublikum geschrieben, also allgemeinverständlich und erschienen als artikelserie von juli 1997 bis januar 1998 in der Frankfurter Rundschau.

eine gute frage, wie ich immer wieder finde.

Ja, habe im Rahmen einer Lesung gerade dieses Thema angesprochen. Ich bat Leute im Alter von 17 bis 25 Jahre spontan auf genau diese Frage zu antworten. Weißt Du was da kam?
„Abstraktion der Wirklichkeit“. Nun versuch mal daraus was zu machen. Ich finde es war die falsche Antwort-

tatsächlich muß

sie auch ständig neu gestellt werden, denn kunst ist ein
prozeß, der unabgeschlossen ist,

DAS ist guuut.

obwohl es leute gegeben hat,

die behaupteten: kunst ist tot.

Wenn die Kunst tot wäre, gebe es keine Menschen mehr, schon die Natur selbst ist in meinen Augen Kunst, vielleicht die größte überhaupt

"Nie zuvor herrschte eine solche Unsicherheit wie heute
hinsichtlich der Frage, welche Dinge als Kunst gelten dürfen
und welche nicht. Verdutzt steht man oft im Museum und fragt
sich: Sollte dies wirklich Kunst sein?

Ehrlich gesagt, frage ich mich das auch manchmal, nein oft!!!

Offenbar wird es von

manchen dafür gehalten, sonst wäre es nicht dort, aber wir
haben keine Ahnung, warum. Zur Beurteilung fehlt uns ganz
einfach der Maßstab, ein Begriff davon, was Kunst ist."

Und der Mut zu sagen, das hat mit Kunst nichts zu tun.

H.-D.

Wenn ich mich recht erinnere, lieber Günther, antwortete Richard Strauss auf die Frage:

Kunst? Kunst gibt es nicht.
Wenn´s einer nicht kann, ist es keine Kunst.
Und wenn es einer kann, na, dann ist es keine Kunst!

Gruß Fritz

hi dilarah!
du berichtest von einer befragung. gab es da nicht mehr antworten, als…

„Abstraktion der Wirklichkeit“.

Nun versuch mal daraus was zu machen.

aus diesem statement? es ist gar nicht so übel, wenn du die wortbedeutung nimmst: abstrahere=abziehen. sofern kunst sich auf wirkliches bezieht, zieht sie von ihr ab.

Ich finde es war die falsche Antwort

hast du „richtige“ antworten?

die Natur selbst ist in meinen Augen Kunst, vielleicht die
größte überhaupt

bist du gläubig; d.h., glaubst du an eine schöpfung? ich meine, dann also an den künstler als „vermittler“, d.h. „divino artista“ - was anschauung der renaissance war, dürers z.b.?

Und der Mut zu sagen, das hat mit Kunst nichts zu tun.

das hat wiederum mit dem prozeßcharakter zu tun. kandinsky beschreibt das sehr anschaulich als pyramide, die sich durch die zeit langsam, aber stetig aufwärts bewegend, die kultur darstellend, gegliedert von oben nach unten, in sich enthaltend, die anschauungen von welt „durchreist“: oben die avantgarde, dann folgend die epigonen ersten, zweiten usw. grades, dann die theoretiker, dann das interessierte publikum, dann die laien mit der ungefähren polarisierung „gut/schlecht“. wenn das publikum der untersten stufe betrachtet, was gleichzeitig in der obersten geschieht, lebt es recht eigentlich mit seinen anschauungen erst, sagen wir, hundert jahre früher. der normalmensch (bitte das jetzt nicht wertend/abwertend zu verstehen!) ist heute grade angekommen in der zeit vor dem ersten weltkrieg. da war das thema „abstraktion“ neu. soweit kandinsky (über das geistige in der kunst).
viel weiter als bis zur aufarbeitung der tendenzen der 20-er jahre sind die epigonen der zweitobersten stufe nicht gekommen: dada,surrealismus, konstruktivismus, neuer (immerdarwährender)
realismus. was die avantgarde jetzt IST, wissen wir nicht. ist es anselm kiefer? neo rauch? michael matthias padua (kleiner scherz!)?

die aktuelle kunst ist per definitionem kontrovers. aber ob beuys in 200 jahren noch wichtig ist, wie heute für uns goya, wer will das wissen? bach war hundert jahre vergessen, bevor ihn mendelssohn-bartholdy aus seinem dornröschenschlaf erweckte.

die kunst? eine sehnsucht. das rätsel unserer existenz im bild zu fassen. natürlich halten wir immer nur einen weiteren schleier verdutzt in unserer hand, während die muse … entfleucht…

dies sagt dir herzlich: günther

Hallo Günther,
Als Student hatte ich vor vielen Jahren die Gelegenheit an einer Diskussionsrunde mit dem bekannten Künstler Josef Beuys teilzunehmen, bei der es genau um dieses Thema ging.
Hier die Neinung von Beuys: (ich hoffe, ich erinnere mich noch genau, denn es ist schon lange her)

"Jeder Mensch ist ein Künstler, denn jeder Mensch ist in der Lage mit der Hilfe bestimmter Materialien etwas Neues zu schaffen (z.B. aus diversen Zutaten einen Kuchen backen)
aber nur der (professionelle) Künstler ist in der Lage wirkliche Kunst zu erschaffen.

Gruß
Crotalus

Dada
Hallo Günther,

da Kunst per definitionem nicht greifbar ist und fälschlicherweise immer wieder mit artfremden Begriffen wie Handwerk oder Gefallen in Verbindung gebracht wird („Das soll Kunst sein? Das könnte ich auch!“), bleibt als kleinster gemeinsamer Nenner wohl nur die Definition der Dadaisten Anfang des letzten Jahrhunderts:

Kunst ist das, was so genannt wird, sehr schön von Marcel Duchamp mit seinen Readymades auf den Punkt gebracht.

Als kleine Einschränkung ließe ich eventuell noch die Bereitschaft eines Käufers, dafür Geld auszugeben, gelten.

Gruß Dirk

Hallo Günther,

Kunst ist, wenn man beim Betrachten des Objekts aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Aber das ergeht nicht jedem so beim selben Objekt. Und dann sollte man sich lieber über das Staunen oder Nichtstaunen unterhalten, statt über die Berechtigung des Staunens streiten.

viele Grüße
Claudia

hi Günther,

du berichtest von einer befragung. gab es da nicht mehr
antworten, als…

„Abstraktion der Wirklichkeit“.

Natürlich gab es mehr, aber diese spezielle fand ich merkwürdig
(siehe auch Sprachkunst)…jetzt wirst Du fragen warum. Auf eine einfache (sprachl. gemeint) Frage, diese wissenschaftlich formulierte Antwort zu bekommen, ist ganz typisch für die
verlorene Kunst einfach zu reden z.B. Darüber könnte ich stundenlang schreiben, aber dies war ja nicht die Frage.

Nun versuch mal daraus was zu machen.

aus diesem statement? es ist gar nicht so übel, wenn du die
wortbedeutung nimmst: abstrahere=abziehen. sofern kunst sich
auf wirkliches bezieht, zieht sie von ihr ab.

Logisch; aber ist das schon Kunst?

hast du „richtige“ antworten?

Siehe einmal meine Worte zur Natur und ja ich habe Antworten, welche sicher aber nur für mich gelten.
Für mich ist Kunst, was begeistert und inspiriert, zu eigenen
künstlerischen Ambitionen verführt (bei mir speziell zu Schreiben). Hingegen z.B. der von Dir zitierte, vielgerühmte Kandinsky für viele nur eine Modeerscheinung ist, auch ich kann seinen Bildern nicht viel abgewinnen, wenn ich ganz ehrlich bin,
diese Abstraktionen geben mir nichts, gefällt mir nicht. Hingegen nun wieder Monet z.B. Bilder zum Leben erweckt. Will damit nur sagen, daß jeder ein anderes Verständnis per def. Kunst hat. Du kennst Dich damit besser aus, schließl. unterrichtest Du zu dem Thema, ich nehme Kunst eher sinnlich war, als wissenschaftlich, aber ist das deswegen vielleicht nicht sogar spannend?

bist du gläubig; d.h., glaubst du an eine schöpfung? ich
meine, dann also an den künstler als „vermittler“, d.h.
„divino artista“ - was anschauung der renaissance war, dürers
z.b.?

In diesem Sinne bin ich gläubig, ja ich glaube an den Künstler als Vermittler. Aber ich glaube auch, dass jeder Künstler seinen eigenen Egoismus pflegt. Er will vermitteln, sicher, aber auch seine Welt ausleben in seinem Kunstwerk, egal welcher Art.
Der wirkliche Künstler kann nämlich gar nicht anders. Warum werden soviele Künstler verkannt und warum ist professionell
(ver)betriebene Kunst einfach nur künstlich?

Und der Mut zu sagen, das hat mit Kunst nichts zu tun.

was die avantgarde jetzt IST, wissen wir nicht.

Nein? Aber die, die nach uns kommen, werden die Pyramide weiter bauen, ich weis nicht, ob ich das so verstehen möchte.
Vielleicht die bildenden Künste?

die aktuelle kunst ist per definitionem kontrovers. aber ob
beuys in 200 jahren noch wichtig ist, wie heute für uns goya,
wer will das wissen? bach war hundert jahre vergessen, bevor
ihn mendelssohn-bartholdy aus seinem dornröschenschlaf
erweckte.

die kunst? eine sehnsucht. das rätsel unserer existenz im bild
zu fassen. natürlich halten wir immer nur einen weiteren
schleier verdutzt in unserer hand, während die muse …
entfleucht…

-schön geschrieben, eben, die muse entfleucht- also auch eine Kunst zu (über)leben, zu erfahren, Lebensliebe, die Muse wieder
zu erobern.

Herzliche Grüße aus der Künstlerstadt L.E.
Dilarah

hallo „weiser ritter“:smile:, du bist monty python fan? dann kennst du sicher: http://pythonline.com/home.html :::da Kunst per definitionem nicht greifbar ist vieles kann man anfassen. außerdem heißt es ja „bilden“, also mit den händen etwas machen. ich sehe da also einen widerspruch… :::fälschlicherweise was meinst du? :::immer wieder mit „artfremden“ du weißt, woher DER begriff stammt? :::Begriffen wie ::::Handwerk „handwerk“ ist die grundlage. schon als „techné“ bei den alten griechen bekannt. nur: das übel hat seine wurzel (wie vieles) bei platons verächtlicher einschätzung der kunst als „bloßer schein des scheins“. :::oder Gefallen du meinst kants „interesseloses wohlgefallen“? :::in Verbindung gebracht wird („Das soll :::Kunst sein? Das könnte ich auch!“), bleibt als kleinster :::gemeinsamer Nenner wohl nur die Definition der Dadaisten :::Anfang des letzten Jahrhunderts: :Kunst ist das, was so genannt wird, sehr schön von Marcel :smiley:uchamp mit seinen Readymades auf den Punkt gebracht. hierbei darfst du nicht vergessen, daß die intentionen der dadaisten sich gegen die sogenannte bürgerliche kunst richteten. ansich ist der satz von duchamp genauso leer, wie andy war hohl´s rede von „all is pretty“. viele leute haben es allerdings ernst genommen. nun ist eben halt jeder ein künstler, der sich so nennt. was fehlt, sind kriterien. die sind aber nicht mehr aus dem gefühl oder dem vergleich mit der wirklichkeit zu gewinnen. mir ging es hier darum, zur diskussion anzuregen. wahrheiten wollte ich nicht verkünden:smile: :::Als kleine Einschränkung ließe ich eventuell noch die :::Bereitschaft eines Käufers, dafür Geld auszugeben, gelten. klingt etwas apodiktisch, zumal: kunst ist heute nicht mehr anliegen, so etwa: „wahrheit durch schönheit“ (schiller noch), sondern geplantes geschäft (von ausnahmen, wie immer, abgesehen; - anselm kiefer vielleicht) und orientierung an den bedürfnissen des marktes. also: es werden kreativprodukte hergestellt, denen das etikett „kunst“ aufgeklebt wird. die frage, die aber HIER gestellt werden muß, ist die nach

lieber crotalus, du schriebt u.a

aber nur der (professionelle) Künstler ist in der Lage
wirkliche Kunst zu erschaffen.

dem würde ich sofort zustimmen können, denn was „ich“ an der kunst
mag oder nicht mag, ist das an ihr nebensächlichste.
kunst ist eine besondere erkenntnisform von welt, oder methode
der welterkenntnis, neben der wissenschaft oder der philosophie.
(theologie - weiter oben war, glaube ich, so ein bezug - ist nicht
welterkenntnis, sondern weltanschauung: geglaubt, nicht gewußt.)
die existenz der kunst ist völlig unabhängig von
geschmacksfragen, denn dann wäre sie bloße dekoration.

herzlich: günther

liebe Claudia,

und du meinst, wenn das staunen aufhört (was sagt man denn da?
„echt toll!“ geile Farbe!" „könnte ich mir in meiner wohnung
vorstellen“ „passt zu meinen roten pömps“ „diese schlichte weite!“
usw. usw.), hört die kunst auf?

ich denke, dann fängt sie erst an.

freundlich grüßt günther

Moin Günther,

puh, schwierig zu lesen, wenn Du alles in einem Absatz schreibst, aber ich versuche mal, es auseinander zu klamüsern:

hallo „weiser ritter“:smile:, du bist monty python fan?

Kein Fan, das erinnert mich zu sehr an Fanatiker, allerdings mag ich den respektlosen Humor der Jungs sehr gerne. Hat aber nichts mit meinem Nickname zu tun.

da

Kunst per definitionem nicht greifbar ist vieles kann man
anfassen. außerdem heißt es ja „bilden“, also mit den händen
etwas machen. ich sehe da also einen widerspruch…

Mit ´greifbar´ meinte ich nicht ´anfassbar´, sondern ´begreifbar´, bzw. allgemeingültig definierbar.

fälschlicherweise was meinst du? :::immer wieder mit

„artfremden“ du weißt, woher DER begriff stammt?

Von den Nazis (darauf wolltest Du doch hinaus, oder?), allerdings hat dieser Begriff im Laufe der Jahre eine Versachlichung erfahren. Für mich hat er jedenfalls einen neutralen Klang, so daß ich ihn ohne Magenschmerzen verwenden kann.

Begriffen wie ::::Handwerk „handwerk“ ist die grundlage.

Wirklich immer? Jackson Pollocks Action Paintings z.B. beruhen wohl weniger auf einer exakten Beherrschung des Pinsels als vielmehr auf einem ekstatischen mehr oder weniger zufallsgesteuertem Farbschleudern.

schon als „techné“ bei den alten griechen bekannt. nur: das
übel hat seine wurzel (wie vieles) bei platons verächtlicher
einschätzung der kunst als „bloßer schein des scheins“.

oder Gefallen du meinst kants "interesseloses

wohlgefallen"? :::in Verbindung gebracht wird ("Das soll

Kunst sein? Das könnte ich auch!"),

Nicht ganz, ich meine eher den entsetzten Aufschrei von Lieschen Müller in einer Galerie für moderne Kunst, die in (bleiben wir bei dem Beispiel) Pollocks Gemälden nichts als ein paar Farbkleckse sieht. Für Lieschen Müller ist halt nur das Kunst, was einen schwierigen, handwerklichen Entwicklungsprozeß durchlaufen hat.

Und genau an diesem Punkt muß ich widersprechen (auch Dir): Ich halte die Idee für die eigentliche Leistung, die Umsetzung ist Handwerk oder Technik und somit zweitrangig. Du weißt auch, daß ein Richard Serra seine Skulpturen nicht eigenhändig bearbeitet. Nein, von ihm kommt nur der Plan, abrackern tun sich Namenlose und trotzdem wird Serra als Künstler genannt und nicht die Metallgießerei.

Andererseits: Wenn ich an die Bilder von William Turner denke, der in der Lage war, Licht zu malen, muß ich meine obige Aussage auch schon wieder revidieren: Bei ihm ist es mit Sicherheit höchte(s) Handwerk(skunst). Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen, so daß wir letztendlich wieder auf meine ursprüngliche Aussage zurückgeworfen werden:

bleibt als kleinster

gemeinsamer Nenner wohl nur die Definition der Dadaisten
Anfang des letzten Jahrhunderts: :Kunst ist das, was so

genannt wird, sehr schön von Marcel :smiley:uchamp mit seinen
Readymades auf den Punkt gebracht. hierbei darfst du nicht
vergessen, daß die intentionen der dadaisten sich gegen die
sogenannte bürgerliche kunst richteten. ansich ist der satz
von duchamp genauso leer, wie andy war hohl´s rede von „all is
pretty“. viele leute haben es allerdings ernst genommen. nun
ist eben halt jeder ein künstler, der sich so nennt.

Natürlich ist der Satz im Grunde leer, das ist halt Dada. Trotzdem entspricht er meiner grundsätzlichen Philosophie: Es ist mir schlicht und einfach zu elitär, die Definition von Kunst einigen Koryphäen zu überlassen. Wenn Lieschen Müller den röhrenden Hirsch über dem Sofa als Kunstwerk ansieht, dann soll sie es tun und niemand von uns hat das Recht, darüber die Nase zu rümpfen. Ein Kunstwerk entsteht halt auch im Auge des Betrachters.

Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Kunst ohne Künstler. Kennst Du Fraktalbilder? Unendlich schöne, endlose, in sich geschlossene, sich ständig wiederholende Bilder, die im Grunde auf nichts als einer mathematischen Formel beruhen. Gibt es auch in der musikalischen Variante.

was
fehlt, sind kriterien. die sind aber nicht mehr aus dem
gefühl oder dem vergleich mit der wirklichkeit zu gewinnen.
mir ging es hier darum, zur diskussion anzuregen. wahrheiten
wollte ich nicht verkünden:smile: :::Als kleine Einschränkung
ließe ich eventuell noch die :::Bereitschaft eines Käufers,
dafür Geld auszugeben, gelten. klingt etwas apodiktisch,
zumal: kunst ist heute nicht mehr anliegen,

sondern Anlegen

so etwa: „wahrheit
durch schönheit“ (schiller noch), sondern geplantes geschäft
(von ausnahmen, wie immer, abgesehen; - anselm kiefer
vielleicht) und orientierung an den bedürfnissen des marktes.
also: es werden kreativprodukte hergestellt, denen das etikett
„kunst“ aufgeklebt wird.

Zugespitzt: Du meinst, ein Künstler dürfte keine Auftragsarbeiten herstellen? Oder, er ist nur dann ein Künstler, wenn kein Markt vorhanden ist? Das entspräche der landläufigen Definition der brotlosen Kunst. Wenn wir diesen Gedanken ins Extrem weiterführen (ein Künstler und null Markt, genauer gesagt: ein Künstler und niemand, der seine Einschätzung teilt), landen wir schon wieder bei der Dada-Definition.

die frage, die aber HIER gestellt
werden muß, ist die nach

… ist die Frage, wie Dein Posting denn eigentlich weitergehen sollte, da es hier plötzlich abbricht :wink:

Gruß Dirk

das Auge des Betrachters
Hallo Günther,

nein, so habe ich das nicht gemeint.
Es mag sein, dass das Staunen im Laufe der Zeit einem anderen Gefühl Platz macht (wenn überhaupt je gestaunt wurde - hat Dich meine Wortwahl gestört?). Wie auch immer. Meiner Ansicht nach hat Kunstempfinden mehr mit Gefühlen und weniger mit Verstand zu tun.

Vor einigen Jahren habe ich bei einem Schmuckdesigner gearbeitet, der vertrat die Ansicht, dass Schmuck zu 10% aus Materialwert und zu 90% aus Unterhaltungswert besteht, was bei allen Kunstwerken so zu sehen ist (Materialwert auch im Sinne von vergleichbaren Fertigkeiten).

Ich will darauf hinaus, dass Kunst deshalb schwer meßbar ist, weil das Wertempfinden von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Wir haben hin und wieder eine Bilder- oder Objekteausstellung in unserer Werkstätte, was allen Beteiligten Spaß macht, solange wir uns gelassen darüber austauschen können (Unterhaltungswert!). Kunst liegt im Auge des Betrachters - so heißt es doch.

viele Grüße
Claudia

:smile:
kunst kommt
von können.

anfangs
muss
ich
etwas
können,

damit
du
das,

was
ich
mache,

als
kunst an-
erkennst.

später wird alles,
egal, was ich kann,

kunst.

verrückt oder PR-effekt,
so genau weiß ich das nicht.
picasso hat das ausprobiert,
als er so eine phase hatte.

von wem ich das weiß,
verrate ich nicht. nur
dass er zeus itself
verblüffend ähnelt
und herzzerreißend

„schiel ich denn“

fragen kann, mit einem
augenaufschlag, dem ich
kaum widersprechen kann.

hallo grilla : :Es mag sein, dass das Staunen im Laufe der Zeit einem anderen :Gefühl Platz macht (wenn überhaupt je gestaunt wurde - hat :smiley:ich meine Wortwahl gestört?). warum sollte mich deine wortwahl gestört haben? das staunen ist doch immer wieder neu da. und ich stimme dir völlig zu, das es im laufe der zeit einem andern gefühl platz macht, darf ich das erkenntnis nennen? nun geschieht aber erkentnis oder verstehen mit unseren verstandeskräften, warum sollten wir sie verachten und gegen das gefühl setzen? Wie auch immer. Meiner Ansicht :nach hat Kunstempfinden mehr mit Gefühlen und weniger mit :Verstand zu tun. völlig klar. so denken die meisten und deshalb wird es stimmen. meiner einsicht nach kommt das empfinden von außen (impression) und der ausdruck des gefühls von innen (expression). das wurde mal stilbegriff (als "schimpfwort zunächst gemeint) : :Vor einigen Jahren habe ich bei einem Schmuckdesigner :gearbeitet, der vertrat die Ansicht, dass Schmuck zu 10% aus :Materialwert und zu 90% aus Unterhaltungswert besteht, was bei :allen Kunstwerken so zu sehen ist (Materialwert auch im Sinne :von vergleichbaren Fertigkeiten). tut mir leid, aber er hat dir einen schmarren erzählt. wie würdest du für dich denn das wort „kunst-handwerk“ erklären? du hast ein material - ton oder gold - du gestaltest es; arbeitest also, wie es dir dein handwerk sagt: deine hände tun, was dein geist will, wenn du es richtig gelernt hast. dein geist ist die einheit von vernunft (im wesentlichen: urteilskraft) und gefühl (im wesentlichen: gestimmtheit im spannungsfeld zwischen lust und unlust). was dann in und durch diese veränderung mit dem ursprünglichen material geschieht, ist sein wert. und wenn du genügende hand-werkliche fähigkeiten besitzt, macht DEINE tätigkeit das kunstding begehrenswert, nicht das auge des betrachters. nur das begehren ist in ihm. das lenkst du. : gelassen darüber :austauschen… das ist es. : :viele Grüße :Claudia dir auch: günther

sich Kunst erschließen
Hallo Günther,

des Verständnis wegen:
über was tauschen wir uns jetzt aus? über das Kunstverständnis von Künstlern oder das der Kunstkenner (Konsumenten wollte ich jetzt nicht schreiben)?

tut mir leid, aber er hat dir einen schmarren
erzählt. wie würdest du für dich denn das wort
„kunst-handwerk“ erklären?

Wenn ich mit der Aussage des Designers nicht einverstanden gewesen wäre, hätte ich sie hier nicht niedergeschrieben, denn ich weiß, warum er das gesagt hat. Er ist ein Mensch, der über sehr viel Phantasie verfügt. Er verleiht kühlem Metall Wärme, läßt tote Steine lebendig werden, seine Schmuckstücke können sprechen, und er scheute sich nicht Kieselsteine zu sammeln, Löcher hineinzubohren und diese mit einkarätigen Diamanten zu versehen. Das sind nicht die üblichen Schmuckstücke, wie man sie von Schmuckfilialisten bekommt, denn ihm kommt es nicht auf viel wertvolles Material für viel Geld an.

du hast ein material - ton oder
gold - du gestaltest es; arbeitest also, wie es dir dein
handwerk sagt: deine hände tun, was dein geist will, wenn du
es richtig gelernt hast. dein geist ist die einheit von
vernunft (im wesentlichen: urteilskraft) und gefühl (im
wesentlichen: gestimmtheit im spannungsfeld zwischen lust und
unlust). was dann in und durch diese veränderung mit dem
ursprünglichen material geschieht, ist sein wert. und wenn du
genügende hand-werkliche fähigkeiten besitzt, macht DEINE
tätigkeit das kunstding begehrenswert, nicht das auge des
betrachters. nur das begehren ist in ihm. das lenkst du.

Ich habe erstklassige Goldschmiede kennengelernt, die auf perfekte Weise „Durchschnittsschmuck“ hergestellt haben. Handwerk reicht nicht! Wer außerdem noch an Ideenreichtum und unerschöpflicher Phantasie verfügt, schafft entweder Kunstwerke, die das Lebensgefühl des Künstlers wiedergibt, oder das des Betrachters (absichtlich oder unabsichtlich).
Mein Schmuckdesigner liebt die Natur und den Herbst, die in seinen Werken wiederzufinden sind. Wer diese Liebe teilt, wird ohne wortreichen Einfluß des Designers seinen Schmuck haben wollen.
Übrigens haben wir einmal versucht eine Werkstätte zu finden, die ihn bei großer Nachfrage bei der Erstellung der Schmuckstücke entlasten soll. Wir haben eine gefunden, die technisch einwandfreie Arbeit ablieferte. Dennoch, das Ergebnis war unbefriedigend. Es fehlte an dem notwendigen Gefühls-Know-how des Designers, was sich trotz vieler Gespräche und Vorlagen nicht vermitteln ließ.
Kunst ermöglicht eine Art nonverbale Kommunikation, die nicht zwischen jeden Menschen in gleicher Form funktioniert. Ist es nicht besser für sich die Menschen zu finden, die mit einem den Kunstgeschmack teilen, als sich zu viele Gedanken über den Kunstgeschmack anderer zu machen?
Oder man macht sich die Mühe, und versucht sich eine Kunstrichtung zu erschließen, gegen die man sich bisher gewehrt hat. Da gibt es viele Möglichkeit: man beschäftigt sich mit den Fertigkeiten des Künstlers, mit dem Werdegang seiner Werke, mit seinen Motivationen und Phantasien… Und da denke auch wieder einmal an mein heißgeliebtes „Staunen“. Wenn ich nur wahrnehme ohne nachzufragen, habe ich etwas in mir schon zu schnell verschlossen. Wenn ich aber z.B. die Hintergründe von Beuys Butter Objekte kennenlerne, habe ich eine Möglichkeit in mir erweitert mich berühren zu lassen, oder es funktioniert nicht. Doch damit können Beuys Anhänger leben, und sollen sie auch.
Egal wieviele Menschen sich um ein Kunstobjekt scharen, es ist nach meiner Ansicht nach vertane Zeit Personen und Materie zu bewerten. Denn das ist kein geeignetes Gesprächsthema, wenn es nur um die Kunst gehen soll!
Ich bleibe dabei: Kunst hat hauptsächlich Unterhaltungswert.

viele Grüße
Claudia

kunst kommt
von können.

anfangs
muss
ich
etwas
können,

damit
du
das,

was
ich
mache,

als
kunst an-
erkennst.

später wird alles,
egal, was ich kann,

kunst.

so seh´ ich das.
tim ullrichs obsession.
des seltsamen duchamps erfülltsein:
dann wird auch alles
was er nur anfaßt zur kunst,
selbst das pissoir.

diese selbstheiligsprechung
des künstlers hat
lange tradition.
durch die bloße intensität
der versunkenen betrachtung
das werk beseelen
und beleben:
pygmalion.

nur: seit der romantik
ist auch diese berührung
der künstlerseele,
so es sie denn gibt,
ironisch
und distanziert und
facettenreich schillernd
gebrochen.

selbst der pr-effekt
ist in der reflexion
mitinbegriffen.
verrücktheit?
dali sagt (ich schätze ihn nicht!):
der einzige unterschied
zwischen einem verrückten
und mir besteht darin,
daß ich nicht verrückt bin.

verrückt oder PR-effekt,
so genau weiß ich das nicht.
picasso hat das ausprobiert,
als er so eine phase hatte.

von wem ich das weiß,
verrate ich nicht. nur
dass er zeus itself
verblüffend ähnelt
und herzzerreißend

„schiel ich denn“

fragen kann, mit einem
augenaufschlag, dem ich
kaum widersprechen kann.

bestimmt heißt er „charly“,
denn die griechen
kannten viele götter
und sie waren
wandelbar.

-) günther

über was tauschen wir uns jetzt aus? über das Kunstverständnis
von Künstlern oder das der Kunstkenner (Konsumenten wollte ich
jetzt nicht schreiben)?

meine ursprüngliche intention war, in diesem „philosophie-brett“
einen hinweis zu geben auf ein buch, das die entwicklung der ästhetik für laien verständlich und nachvollziehbar macht. ich habe es gelesen und kann es reinen gewissens empfehlen.

eine grundsatzdiskussion zum thema der vorurteilsstruktur von ansichten über kunst wäre sicher besser in der abteilung kunst aufgehoben, oder in der soziologie.

Er ist ein Mensch, der über

sehr viel Phantasie verfügt.

deshalb muß nicht ALLES richtig sein, was er sagt. bzw.: enthebt ihn das der kritik?

Er verleiht kühlem Metall Wärme,

läßt tote Steine lebendig werden,

seine Schmuckstücke können sprechen,

das ist die symbolebene, die ich meine: lebendiges sprechen, d.h. wörter sagen (wobei wir beide wissen, daß es metaphorisch gemeint ist; genauso meine ich, das kunstwerke sprechen. der betrachter muß erst mal ihre leisen stimmen vernehmen, also zuhören lernen, also verstehen lernen, bevor er seine gefühle heranträgt).

und er scheute sich nicht Kieselsteine zu sammeln,

Löcher hineinzubohren

eine meiner lieblingsbeschäftigungen, wenn wir in dänemark urlaub machen; ich kenne dort einen designer und bildhauer, ein alter, herzlicher mann, der ist vermutlich so, wie der, den du meinst:smile:; ich mag ihn sehr; aber ich finde nicht alles richtig, was er sagt. trotzdem können wir freundlich darüber sprechen und er findet es lustig, wenn ich zu ihm sage: Jacob, du redest einen schmarrn!" - alles klar?

du hast ein material - ton oder
gold - du gestaltest es; arbeitest also, wie es dir dein
handwerk sagt: deine hände tun, was dein geist will, wenn du
es richtig gelernt hast. dein geist ist die einheit von
vernunft (im wesentlichen: urteilskraft) und gefühl (im
wesentlichen: gestimmtheit im spannungsfeld zwischen lust und
unlust). was dann in und durch diese veränderung mit dem
ursprünglichen material geschieht, ist sein wert. und wenn du
genügende hand-werkliche fähigkeiten besitzt, macht DEINE
tätigkeit das kunstding begehrenswert, nicht das auge des
betrachters. nur das begehren ist in ihm. das lenkst du.

Ich habe erstklassige Goldschmiede kennengelernt, die auf
perfekte Weise „Durchschnittsschmuck“ hergestellt haben.
Handwerk reicht nicht!

aber sicher doch, bloß ich bin der überzeugung, das es nur 1% begabung sind, die den künstler vom handwerker unterscheidet.
Wer außerdem noch an Ideenreichtum und

unerschöpflicher Phantasie verfügt, schafft entweder
Kunstwerke, die das Lebensgefühl des Künstlers wiedergibt,

sicher; aber:der betrachter, wenn er laie ist, ist sekundär.

Oder man macht sich die Mühe, und versucht sich eine
Kunstrichtung zu erschließen, gegen die man sich bisher
gewehrt hat. Da gibt es viele Möglichkeit: man beschäftigt
sich mit den Fertigkeiten des Künstlers, mit dem Werdegang
seiner Werke, mit seinen Motivationen und Phantasien… Und da
denke auch wieder einmal an mein heißgeliebtes „Staunen“. Wenn
ich nur wahrnehme ohne nachzufragen, habe ich etwas in mir
schon zu schnell verschlossen.

richtig! (sag´ ich mal so etwas strikt:smile:

Kunst hat hauptsächlich Unterhaltungswert.

hier bin ich anderer meinung, du erlaubst?

viele Grüße
Claudia

herzlich grüßt zurück: günther

g-mein
Y liebt X,
X sagt Y:
du lügst,
du liebst Z.

arme Z

noch verrückter wird es,
wenn Y X unterstellt,
mit allen möglichen Äs
zusammen zu sein.

was ist schizo?

wenn X mit Y
zusammen ist
und X Y vorwirft,

dass
Y an Z
denkt

oder

wenn Y nicht da ist
und X an Y denkt?

Wen interessieren schon Beziehungskisten…

Den Sommernachtstraum versteh ich genauso wenig wie das Wintermärchen. Wie männlich war Shakespeare? Morgen geh ich in ein Mozart-Ballett: Was ihr wollt,

:Wen interessieren schon Beziehungskisten… :::solange es keine porzellankisten sind, denk´ ich könnte man tragen helfen :::falls ich es auf die leichte schulter nähme, würde ich antworten :::mit heinrich heines: ein jüngling liebt ein mädchen… :::da es sich aber offensichtlich um ein problem der analytischen :::stuck_out_tongue:hilosophie handelt, noch dazu logik, muß ich leider passen :::und an den moderator weitergeben… :::und „schizo“ erinnert mich ein wenig daran, wie schüler „asso“ :::sagen oder „assich“, was ich noch schlümmer finde, weil :::begriffe aus der soziopathologie scheints, kurzerhand in :::jargon verwandelt werden, der immer so leichtfertig daherspaziert :::kommt, daß man schier glauben könnte, die ganze unbetroffenheitsdemonstrationskiste :::würde einem unversehens (also: eh´ man sichs versieht) vor die füße gekippt, :::wobei eigentlich doch „der sturm“ mein lieblingsstück ist und was willst du eigentlich sagen?