Die Primitivität der Maya
Hi.
ernsthaft gemeint: Nun ist es ja schon ein paar Tage her, dass
der Maya-Kalender ein Ende fand. Sind Euch Veränderungen
aufgefallen seither?
Diese Frage ist eine Steilvorlage für Witzchen, wie sie Messi nicht besser geben könnte. Ich belasse es bei der Anmerkung, dass davon, dass die Welt nicht untergeht, die Welt auch nicht untergeht. Natürlich spielst du auf die Hypothese an, dass der Maya-Kalender keinen Untergang, sondern eine spirituelle Transformation ´prophezeit´. Abgesehen davon, dass ein so primitives Volk wie die Maya kaum in der Lage war, echte spirituelle Einsichten zu haben, steht die Transformationshypothese im Kontext eines astrologischen Modells, das für Nichtastro-Anhänger ungoutierbar ist.
Spirituelle Transformation ist und bleibt eine persönliche Sache, die weder von Sternen noch anderen externen Faktoren gesteuert werden kann. Wer sich bei sowas auf die Maya verlässt, ist schon verlassen.
Der nächste Untergangshype ist gegen 2023 zu erwarten, dann nämlich schlägt der Aztekenkalender zu, diesmal mit einer echten Untergangsprognose.
Wie primitiv die Maya waren (dem ganzen Hochkulturblabla zum Trotze), zeigt z.B. folgender Text über die Menschenopfer. Besonders gravierend: Manchen Kinder wurde bei lebendigem Leib der Unterkiefer entfernt.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/menschenop…
Zitate:
Das Opfer starb auf dem Altar. Wenn auch das letzte Zucken aufgehört hatte, hoben die Priester den leblosen Körper auf und schwangen ihn über die Kante der Plattform. Mit dumpfen Schlägen rollte der Tote die Treppen hinunter, die ganze Vorderfront der Pyramide herab, bis er unten auf dem harten Boden aufklatschte. Dort nahmen ihn weitere Priester in Empfang und begannen sogleich mit der Arbeit. Mit sicheren Schnitten trennten sie die Haut vom Fleisch, nur Hände und Füße blieben unangetastet. Der Oberpriester, selber nackt, streifte sich die neue Haut über und begann seinen Tanz. Nach und nach kamen alle anderen hinzu und tanzten mit ihm am Fuß der Pyramide, durch den Staub, der rot war vom Blut.
(…)
Trotzdem hat er an einigen der Kinderschädel immer wieder die gleichen Schnitte gefunden: über der Stirn, um die Warzenfortsätze der Schläfenbeine, um die Augenhöhlen und um die Ohren. Doch nicht immer waren die Werkzeuge so fein, dass sie nur dünne Linien hinterließen. Zwei Schädel erzählen von massiven Schlägen auf den Hinterkopf, und bei mindestens drei Kindern der Altersgruppe neun bis zwölf wurde der Unterkiefer gewaltsam vom Kopf entfernt. Bei einem weiteren Kind trennte ein axtartiger Gegenstand den Kopf vom Körper. Diese Praxis zeigen Abbildungen auf den Mauern des Ballspielplatzes von Chichén Itzá. Immer wieder schmücken dort Enthauptete die Spielfeldabgrenzung, aus deren Hals das Blut in Fontänen mit sieben Schlangenköpfen sprudelt. Sie galten bei den Mayas als Symbol der Fruchtbarkeit. Wenn das Blut den Boden berührte, erwuchs daraus der Baum des Lebens, glaubten sie.
Chan