Liebe wer-weiss-was-Gemeinde,
ich frage mich, was oder wie die Realität ist.
Wenn ich das Wort alleine für mich stehen lasse, dann ist das auf den ersten Blick der aktuelle Zustand. Jedoch ist dies nur ein Ersatzwort.
M. E. kann keiner für sich behaupten, die Realität beschreiben zu können, denn dafür ist die Realität zu detailreich. Ferner, selbst wenn er alle Details erwähnen könnte, wäre es eine individuelle Darstellung der Realität, nicht die Realität selber. Ich glaube nicht, dass zwei Menschen die Realität gleich empfinden. Allein die visuelle Wahrnehmung ist bei zwei Menschen nicht gleich. Wo manche ein helles grün sehen, da sehen andere ein etwas dunkleres Grün. Und da wir bei Farben sind: Es ist nicht gesagt, dass alle Menschen die gleichen Farben sehen. Es ist nicht nachweisbar, ob alle Menschen auch rot sehen, wenn etwas rot ist. Bei manchen Menschen könnte das auch die Farbe blau sein.
Das Empfinden der Realität hängt auch von den Erfahrungen des Einzelnen ab. Ein dunkler Wald kann einem kleinen Kind vielleicht Angst machen, wogegen ein Erwachsener keine Angst hat.
Man kann noch sehr viele Faktoren anbringen, wie das Empfinden der Realität beeinflusst wird.
Für mich hat das Wort Realität in seiner Absolutheit (gilt nur für mich) die Bedeutung verloren.
Wie seht ihr das?
Im Voraus vielen Dank für eure Antworten!
Stefan
Hallo Stefan Anders,
Realität ist für mich das Hier und Jetzt. Und das auch nur für mich.
Im Nebenzimmer sieht es schon wieder ganz anders aus.
LG aria
Wie du selbst richtig bemerkt hast, ist die Realität etwas das ausserhalb der menschlichen Wahrnehmung und des Verstandes liegt. Die Vorstellungen von Realität jedes Einzelnen unterscheiden sich oft stark von einander und haben mit der tatsächlichen Realität nichts zu tun. Der Begriff „Realität“ beschreibt nur ein Denkkonzept von etwas das nicht zu verstehen ist. Aber diese Realität muss es ja wirklich geben, sonst könnte man ja nicht behaupten, niemand würde sie kennen.
Neben dem Problem des Abweichens von dem was wir sinnlich wahrnehmen und gedanklich konstruieren zu dem was die Realität wirklich ist, gesellt sich noch der Umstand, dass wir nichtmal sicher sein können, ob das was wir oberflächlich wahrnehmen und was wir von der Realität zu verstehen scheinen, wirklich Teil der Realität ist. Wir können nicht nachweisen, ob das was wir vor uns sehen, tatsächlich real ist, ob es überhaupt existiert. Es gibt zwar keinen Grund das Gegenteil anzunehmen, aber die Existenz des Universums kann niemand nachweisen. Wäre Alles nur ein Traum, von wem auch immer, dann hätten wir keine Möglichkeit das zu erkennen. Genauso wäre es, wenn wir computersimulierte Einheiten in einer von einem Computer simulierten Welt wären.
„Ich hasse die Realität, aber wo sonst bekommt man ein gutes Steak?“
Zitat von Woody Allen.
Hi!
Wie du selbst richtig bemerkt hast, ist die Realität etwas das
ausserhalb der menschlichen Wahrnehmung und des Verstandes
liegt.
Keineswegs, die subjektiven Wahrnehmungen sind Teil der Realität. Nur muss man sie immer schön dem richtigen Realitätsbereich zuordnen, d.h. zwischen ihnen und der äußeren Realität gut unterscheiden.
Schöne Grüße,
Mohamed.
Wie du selbst richtig bemerkt hast, ist die Realität etwas das
ausserhalb der menschlichen Wahrnehmung und des Verstandes
liegt.Keineswegs, die subjektiven Wahrnehmungen sind Teil der
Realität. Nur muss man sie immer schön dem richtigen
Realitätsbereich zuordnen, d.h. zwischen ihnen und der äußeren
Realität gut unterscheiden.
Ich formuliere es anders: Die Realität in ihrer Gänze ist von uns nicht erfassbar. Weder durch Wahrnehmung noch durch Verstand.
Was das sinnliche Erfassen der Realität angeht, stehen wir auf der Gleichen Stufe wie Regenwürmer, die nur hell und dunkel wahrnehmen können. Und darüber zu spekulieren, was wir alles von der Realität wahrnehmen können, wäre genauso fruchtbar als würde man einem Regenwurm erklären wollen was es ausser hell und dunkel sonst noch gibt.
Selbst wenn wir das gesamte Lichtspektrum optisch erfassen könnten, sähen wir immernoch nur die Oberflächen der Dinge. Wir erkennen einen Stein, weil wir wissen wie die Oberfläche eines Steins aussieht. Aber das was die Oberfläche des Steins erzeugt, die Anordnung der Atome, liegt ausserhalb unserer sinnlichen Wahrnehmungswelt. Selbst wenn man Atome nicht sehen können muss um zu verstehen was Atome sind, haben wir immer nur eine vage Vorstellung von dem was Atome wirklich sind. Dazu müssten wir uns vorstellen können welche räumlichen Ausmaße ein Atom und seine Bestandteile hat und die Bewegungen der Teilchen müssten wir in unserer Vorstellung mit ihrer tatsächlichen Geschwindigkeit bewegen lassen während wir ihre Bewegunsmuster vorrausbestimmen sowie die Einflüsse der einzelnen Teilchen aufeinander. Dann hätten wir aber nur ein einziges Atom erfasst aber nicht die Gesamtheit der Atome des Universums.
Zum Thema passend ist auch das hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlengleichnis
Hi,
Keineswegs, die subjektiven Wahrnehmungen sind Teil der
Realität. Nur muss man sie immer schön dem richtigen
Realitätsbereich zuordnen, d.h. zwischen ihnen und der äußeren
Realität gut unterscheiden.
Woher willst du aber wissen, das die subjektive Wahrnehmung ein Teil der Realität ist?
Woher sollen wir wissen, das wir in einer Realität leben/existieren?
Gruß,
Hanzo
Hi,
ich hatte auch mal so einen Gedanken. Wenn wir alle denken (und sehen) das der Himmel blau ist, er aber in Realität pink oder „bunt“ wäre, würden wir das überhaupt wahrnehmen/erkennen können?
Dann fragte Ich mich, ob es in der Realität überhaupt einen „Himmel“ gibt. Evtl. sehen wir die Welt in einem falschen Blickwinkel und der Himmel ist in der Realität nicht vorhanden.
Evtl. sind wir ja ein Traum von jmd…dann wären wir evtl. eine imaginäres Produkt in einer realen Welt. Nur sind wir dann auch „real“, obwohl wir „imaginär“ wären?
Dürften wir unsere Welt dann überhaupt als „Realität“ bezeichnen?
(Vorsicht, das folgende kann spuren von Aluhut-Themen beinhalten)
Evtl. sind wir ja auch nur ein „Prozess“ von einem Experiment und wir glauben nur das es etwas wie eine Realität gibt, obwohl es sowas wie eine „Hyper-Realität“(also eine Welt die nunja, boolisch gesehen 1 und 0 ist und auch nicht) gibt. Also eine Art „Alien-Experiment“. Ob selbst die Aliens existieren würden ist wieder fraglich.
(Aluhut Ende)
Nur der, der die absolute Freiheit besitzt, kann die Welt und somit auch die Realität in ihrem ganzen erkennen.
Gruß,
Hanzo
Hallo,
es herrscht ausnahmsweise Einigkeit darüber, dass es nicht EINE Realität gibt, sondern das die Realität abhängig von der Wahrnehmung ist.
Dennoch würde ich das Wort Realität nicht als bedeutungslos erklären - sie ist da, nur in verschiedenen Facetten. Wenn Du Deine Wahrnehmung nicht für real hältst - was ist sie dann? Fiction?
„We do not see things as they are, we see things as we are“ (Anais Nin)
Viele Grüße
Hi Stefan
Ich glaube nicht, dass zwei Menschen die Realität
gleich empfinden. Allein die visuelle Wahrnehmung ist bei zwei
Menschen nicht gleich. Wo manche ein helles grün sehen, da
sehen andere ein etwas dunkleres Grün. Und da wir bei Farben
sind: Es ist nicht gesagt, dass alle Menschen die gleichen
Farben sehen. Es ist nicht nachweisbar, ob alle Menschen auch
rot sehen, wenn etwas rot ist. Bei manchen Menschen könnte das
auch die Farbe blau sein.
Als psychiatrisch denkender Mitmensch sehe ich eher die Übereinstimmungen als die Unterschiede. Ist es nicht wunderbar, dass wir uns gemeinsam über eine rote Rose freuen und austauschen können? Die Kommunikation funktioniert auf gleicher/ähnlicher Wahrnehmung. Wenn jemand statt rot da blau sieht, könnte das der Anfang einer psychiatrischen Anamnese sein; wir kämen schnell zu Illusionen, Halluzinationen und Wahnwahrnehmungen. Hier beginnt die Pathologie. Insofern gibt es für mich die Realität da draußen und eben auch die pathologische Fehlwahrnehmung derselben.
Gruß,
Branden
Wenn jemand statt rot da blau
sieht, könnte das der Anfang einer psychiatrischen Anamnese
sein; wir kämen schnell zu Illusionen, Halluzinationen und
Wahnwahrnehmungen. Hier beginnt die Pathologie. Insofern gibt
es für mich die Realität da draußen und eben auch die
pathologische Fehlwahrnehmung derselben.
Diese Aussage reizt mich zum Widerspruch! Denselben Reiz (trotz genereller Zustimmung) empfinde ich auch gegen Freuds Pathologie, die sein Beruf war bzw. besser gesagt seine lebenslange Berufung, und seine Leidenschaft. Aber mein Widerspruch gegen diese Art von „Realität“ sowie deine und Freuds, ist, dass wenn man lebenslang sein Bewusstsein vorrangig auf Kranke lenkt, sieht man die Welt auch als „Das Unbehagen in der Kultur“. Ist hier nicht Freud sein eigener Patient, den eine „realistische“ Philosophie von seinem Leiden an der „Realität“ heilen kann?
WIE???
Gegen deine Interpretation der „Realität“ stelle ich die Welt der Künstler, wie beispielsweise Vincent van Gogh. Er sah eben die Rose nicht im naturalistischen Sinne rot, wie alle anderen Menschen, sondern blau. Die Frage ist jetzt aber philosophisch die viel wichtigere: Warum braucht der Mensch überhaupt die Kunst, was zieht ihn so magisch an dieser „Realität“ an? Und warum schuf der Mensch sich z. B. den Totemismus, die Religion, Philosophie und Wissenschaft? Das ist ja nicht nur eine vorwiegend existenzielle Realität, sondern eine eigene, künstliche Welt, eine Welt über die existenzielle Realität hinaus. Kann es sein, dass die Kunst für uns Menschen faszinierender ist als die normale „Realität“?? Oder anders gefragt: Warum philosophieren wir überhaupt???
Gruß
C.
Woher willst du aber wissen, das die subjektive Wahrnehmung
ein Teil der Realität ist?
Woher sollen wir wissen, das wir in einer Realität
leben/existieren?
Hallo,
da gibt es nicht viel zu wissen. Denn der Begriff Realität ist von vorneherein so festgelegt, dass er das meint, worin wir leben/existieren. Das was ist, ist die Realität. Auch eine Halluzination ist da, wenn auch „nur“ in mir. Sonst könnte ich nicht über sie sprechen.
Freilich ist umgangssprachlich Realität nur das, was außerhalb unserer subjektiven Wahrnehmung existiert. Doch strenggenommen ist das nur die „objektive“ Realität, die nicht realer ist als die „subjektive“ Realität (vorausgesetzt, dass die objektive Realität überhaupt existiert).
Schöne Grüße,
Mohamed.
Hi
Gegen deine Interpretation der „Realität“ stelle ich die Welt
der Künstler, wie beispielsweise Vincent van Gogh. Er sah eben
die Rose nicht im naturalistischen Sinne rot, wie alle anderen
Menschen, sondern blau.
Die künstlerischen Verfremdungen, das eigentlich Malerische, auf eine derartige Veränderung der Wahrnehmung reduzieren zu wollen, regt allerdings wiederum m e i n e n Widerspruch.
Die Frage ist jetzt aber philosophisch
die viel wichtigere: Warum braucht der Mensch überhaupt die
Kunst, was zieht ihn so magisch an dieser „Realität“ an? Und
warum schuf der Mensch sich z. B. den Totemismus, die
Religion, Philosophie und Wissenschaft? Das ist ja nicht nur
eine vorwiegend existenzielle Realität, sondern eine eigene,
künstliche Welt, eine Welt über die existenzielle Realität
hinaus. Kann es sein, dass die Kunst für uns Menschen
faszinierender ist als die normale „Realität“??
Schöpferisch zu sein, etwas eigenes zu schaffen und so der Realität etwas hinzuzufügen, halte ich für menschlich. Der Architekt schafft schöne neue Behausungen für die Menschen, die nicht mehr draußen im Regen übernachten wollen wie in der Steinzeit. Darin sehe ich keinen Widerspruch zu meinen Aussagen, sondern eher eine Ergänzung.
Oder anders
gefragt: Warum philosophieren wir überhaupt???
Auch das hat wenig mit der Realität oder unserer Wahrnehmung zu tun, denke ich.
Gruß,
B.
…
Hallo Stefan,
wir erfassen die Realität nicht in ihrem vollem Umfang, aber das, was wir von ihr mitkriegen, reicht aus, sodaß wir uns in ihr zurechtfinden können.
Ich fasse es so auf, daß die Realität (die Welt) durch unsere Sinnesorgane in unser Gehirn abgebildet wird, und diese Abbildung funktioniert natürlich höchst unvollkommen. Außerdem interpretieren wir die Sinnesreize, die durch dieses Abbilden der Realität entstehen aufgrund unserer Vorerfahrungen, die individuell ganz unterschiedlich sind. Unwichtiges blenden wir aus, es erreicht unser Bewußtsein nicht, unsere Aufmerksamkeit wird auf die Teile der Realität gelenkt, die wir gelernt haben, für wichtig zu halten.
Diese Unterscheidung zwischen wichtigen und unwichtigen Teilen der Realität haben wir in unserem bisherigen individuellen Leben durch Erfahrungen, Erziehung und Ausbildung gelernt, und wir haben sie auch im Laufe der Evolution gelernt, sodaß unsere Sinnessysteme (z. B. von der Netzhaut des Auges über die Sehbahn bis zu den primären und nachgeschalteten Rindenfeldern des Gehirns) so gebaut sind, daß sie uns die wichtigen Teile der Realität in unsere Wahrnehmung vermittelt.
Damit beschäftigt sich ein Teilgebiet der Biologie, die „Evolutionäre Erkenntnistheorie“, welche von Konrad Lorenz begründet wurde. Eine Kernaussage dieser Theorie ist es, daß wir mit unseren Sinnen und unserem Gehirn das von der Welt wahrnehmen, das uns ermöglicht, uns effektiv darin zu orientieren und in ihr zu überleben.
Ich möchte die Frage nach der Wahrnehmung der Welt in einigen Beispielen konkretisieren:
-
Wie ist die Wahrnehmung der Realität für einen Menschen, der blind, oder blind und taub auf die Welt gekommen ist? Unterscheidet sie sich sehr von der Wahrnehmung, die andere Menschen von der Welt haben? Wenn ein solcher Mensch intelligente und empathische Erzieher oder Förderer findet, vielleicht gar nicht so sehr, wie wir auf den ersten Blick erwarten müßten.
-
Es gibt eine naive Wahrnehmung der Welt, die im Gegensatz steht zu der eines „Wissenden“. Ein Festkörperphysiker, der sich die Materialeigenschaften eines Gegenstandes aufgrund seiner Physik-Kenntnisse ableiten kann, sieht den Gegenstand anders, als einer, der nur sehr wenig von Physik weiß.
-
Wie nimmt jemand die Welt wahr, der im Frieden aufgewachsen ist und immer im Frieden gelebt hat, im Vergleich zu jemand, der im Krieg oder im Bürgerkrieg aufwächst und lebt?
-
Wie unterscheidet sich die Wahrnehmung eines Menschen, der für ihn wichtige Wünsche nie wegen Geldmangel hintanstellen mußte, von der Wahrnehmung eines anderen, der sich immer nach der Decke strecken mußte? Was ist der Unterschied in der Wahrnehmung von „jung, reich und schön“ im Vergleich zu „alt, arm und häßlich“?
… und so fort.
Grüße,
I.
Hallo Stefan,
Wenn ich das Wort alleine für mich stehen lasse, dann ist das auf
den ersten Blick der aktuelle Zustand
Bist Du Dir da sicher? Aktuell, von „actus“, ist zwar durchaus vorhanden, jedoch möglicherweise in einer völlig anderen Weise, als wir wahrnehmen können. Da „res“ „Sache“ heisst, wird es doch sinnvoll sein, damit die materielle Welt, also die Dinge zu bezeichnen, die man gegenständlich konkret durch unsere fünf Sinne erfahren kann bzw. als so erfahrbar einstuft. Damit ist dann nicht so sehr der aktuelle Zustand der Welt gemeint als wie einige ihrer Teile gemeint sind - eben der konkreten Sachen bzw. Gegenstände. Ein Materialist könnte es dabei bewenden lassen und müsste gerechterweise eingestehen, dass er durch die Beschreibung der Sachen selbst das Wesentliche nicht beschrieben hat - nämlich die Beziehungen der Sachen untereinander, deren Beziehungen zum Betrachter und die Beziehungen zwischen den Betrachtern.
Dass Materialisten dies nicht eingestehen, ist ihr Problem. Logisch ist es allemal. Allerdings sind nebst den Materialisten auch alle andern Denker nicht fähig, die Sachen allesamt - bzw. die Realität als einzige Ganzheit - umfassend zu beschreiben; die Sprache behilft sich bekanntlich mit Wörtern wie „die ganze Welt“, „alles“ oder (wer bereit ist, meiner obengenannten Eingrenzung auf Materielles zu folgen) „sämtliche materiellen Dinge“.
M. E. kann keiner für sich behaupten, die Realität beschreiben zu
können, denn dafür ist die Realität zu detailreich.
Dürfte stimmen.
Ich glaube nicht, dass zwei Menschen die Realität gleich empfinden.
Hier erscheinst Du unpräzise.
Was von der Realität müssten sie denn gleich empfinden? Haben sie überhaupt die gleichen Dinge (evtl. auch noch aus der gleichen Perspektive) wahrgenommen? Welche Teile der Realität oder (je nach Verwendung des Begriffs wird man auch sagen dürfen:smile: welche Realitäten hätten denn zwei gleich zu empfinden, damit man ihnen Glauben schenken dürfte? Und um den Glauben scheint es doch zu gehen, oder?
nicht nachweisbar, ob alle Menschen auch rot sehen
in welchem Sinn nicht nachweisbar?
Immerhin kann ein Anwender naturwissenschaftlicher Methoden hingehen, die Schwingungen der Farben messen, die Reaktion der Augen zweier Menschen vergleichen, die Gehirnströme anschauen und feststellen, dass die beiden Gehirne „rot“ und „blau“ in gleicher Weise unterscheiden. Ob die Menschen dies auch gleich empfinden, ist dann nicht eine Frage ihrer Organe, sondern allenfals ihres „Geistes“ (den man dann eben zu definieren hat).
Dass es möglich ist, reinen Geist als gegeben anzunehmen, ist meine Rede. Damit ist aber wohl kaum etwas über Realität, sondern höchtens über Erkenntnis ausgesagt, also den Filter, durch den wir Realität wahrnehmen.
Absolutheit
Gibt es denn für Dich einen Begriff ausserhalb des Begriffes „Realität“, der das Recht hat, mit Absolutheit verwendet zu werden?
Welcher? (Für mich ist es keiner, es sei denn ein nicht-philosophischer, weil theologischer, also etwa „Gott“.)
Wie seht ihr das?
Alles kann als subjektiv gelten, sofern wir es nicht einer andern Welt zuordnen.
Gruss,
Mike
Das hier ist das Philosophie (und Ethik) -Forum und nicht das Esoterik-Forum.
Es wäre auch empfehlenswert sich über die tatsächliche Bedeutung von Materialismus kundig zu machen… und zwar nicht durch Esoterikliteratur.
Mangels Begründung (vorläufig) zurückgewiesen
Hallo El Borbah,
gerne erkläre ich die Hintergründe, die mit Esoterik nichts zu tun haben.
Es geht darum, dass Realität(-en) mit Physis zu tun hat, also primär mit Dingen, welche überprüfbar sind, und zwar namentlich naturwissenschaftlich überprüfbar.
Diese Begriffsbestimmung von Realität ist gerade das Gegenteil einer esoterischen Begriffsbestimmung, weil sie durch äusserliche (man könnte auch sagen „materielle“) Argumente überprüfbar sind. Der Materialismus negiert ja nicht die Existenz der Gedanken, sondern deren Priorität in der Relevanz zu plausiblen Erklärungen der Welt. Würde er sie schlicht negieren, wäre dann der Rest meinetwegen der Esoterik zuzurechnen. Da er sie jedoch an sich anerkennt, jedoch nicht als Quellen oder Urgrund des Seins, sondern nur als Ausfluss von Materiellem, ist gemäss dem Materialismus auch die Realität streng an das Materielle, physisch Überprüfbare gebunden.
Negiert man den Materialismus, hat das Wort „Realität“ dann eine wichtige Funktion, nämlich Tatsachen als in Zusammenhang mit Materie stehend zu bezeichnen, obschon dies weder die einzigen noch auch nur die wesentlichen Tatsachen sind; ein strenger Materialismus müsste aber auch ihre Existenz ausser Acht lassen und also „Realität“ ebenso wie die Relevanz des Geistigen auch negieren, weil sie ihm zu wenig überprüfbar erscheinen würden.
Wenn nun die Frage gestellt wird, ob die überprüften Dinge (z. B. dass Du und ich, solange unsere Augen funktionieren, auf blau und rot psychosomatisch gleich reagieren) nicht doch der Subjektivität unterworfen werden könnten (also die Realität nicht doch der Überprüfbarkeit letztlich irgendwie entzogen ist - weil Du mich ja nicht mit absoluter Sicherheit der Lüge bezichtigen kannst, wenn ich bei Blau eine Rotempfindung zu haben behaupte), dann ist das gleichbedeutend mit dem Verlassen des Materialismus an sich.
Ob für Dich dann alles, was nicht Materialismus ist, esoterisch ist, sei Dir überlassen, jedoch dies sind die weit gängigeren und einleuchtenderen Begriffe. Ich weise den Vorwurf der „Esoterik“ somit, mangels Sprachgebrauch in Deinem Sinn, entschieden zurück.
Gruss,
Mike
Hallo,
ich frage mich, was oder wie die Realität ist.
Wenn ich das Wort alleine für mich stehen lasse, dann ist das
auf den ersten Blick der aktuelle Zustand. Jedoch ist dies nur
ein Ersatzwort.
Die große Denkfalle - der große Irrtum besteht immer wieder darin, das die Leute meinen ein Wort müsse aus sich selbst eine klare Bedeutung haben. Ein Wort ist immer das Zweite. Es ist die Bezeichnung von etwas Erstem. Es dient dazu dieses Erste, jemandem anderen zu kommunizieren.
Die „Realität“ steht meist in Abgrenzung zu Traum, Vision, Erinnerung, etc. Und jeder der es in diesem Kontext hört, weiß dann was damit gemeint ist. Im weiteren Sinne dient „Realität“ als rethorisches Mittel um jemand anderes Meinung zu untergraben oder seine eigene Position zu stärken („Das ist ja schön was Du sagst, aber jetzt wollen wir doch mal realistisch bleiben …“).
Eine immanente Bedeutung im Wort zu finden, läuft eigentlich immer auf ziemlich absurde Definitionskämpfe hinaus.
Wörter die ziemlich eng mit der Wirklichkeit verknüpft sind, sind die Eigennamen. Bei denen kommt auch kaum jemand auf die Idee zu fragen was sie „eigentlich“ bedeuten. :o)
Für mich hat das Wort Realität in seiner Absolutheit (gilt nur
für mich) die Bedeutung verloren.
Meinst Du damit, das es in Deiner Realität keinen Sinn mehr macht? :o)
Grüße
K.
Hallo Klaus,
Meinst Du damit, das es in Deiner Realität keinen Sinn mehr
macht? :o)
Ich meine, dass es je nach der Vielfalt der Betrachter viele verschiedene Realitäten gibt. Ergo zweifel ich daran, ob meine Realität die richtige ist. Und ich versuche, noch genauer zu beobachten, oder besser gesagt, zu empfinden, was die Realität sein könnte. Aber ich werde nicht zu einem zufriedenstellenden 100 %igen Lösung kommen.
Viele Grüße
Stefan