Wer kann Spiritualität so erklären, dass jeder religiöse Bezug vermieden wird? Darüber würde ich gerne mit wissenschaftsorientierten Usern diskutieren.
CJW
Wer kann Spiritualität so erklären, dass jeder religiöse Bezug vermieden wird? Darüber würde ich gerne mit wissenschaftsorientierten Usern diskutieren.
CJW
Wer kann Spiritualität so erklären, dass jeder religiöse Bezug vermieden wird?
Jeder Mensch ist seiner Natur nach spirituell (geistig), sofern er Sinn und Wert sucht. Spiritualität ist weder eine eigentlich esoterische noch religiöse Praktik, sondern eine grundlegende Dimension des Menschseins. Damit ist Spiritualität auch kein Reservat von Gurus, Religionsstiftern, Propheten oder Priestern, sondern von jederfrau.
[Rudolf Sponsel]
Spiritualität ist frei von Zwängen und Regeln.
[Franz]
Darüber würde ich gerne mit wissenschaftsorientierten Usern diskutieren.
Dieser dein Nachsatz ist völlig unnötig.
Denn es geht nicht darum, wohlklingende Worte zu formulieren, eine Unmenge Bücher gelesen zu haben, vorübergehenden Definitionen nachzueifern und -trauern. Es ist ausreichend, das Grundprinzip für sich zu verstehen und zu praktizieren.
Franz
Es ist ausreichend,
das Grundprinzip für sich zu verstehen und zu praktizieren.
Und das wäre?
CJW
Hallo Claus,
Wer kann Spiritualität so erklären, dass jeder religiöse Bezug
vermieden wird
Niemand. Wenigstens aus der Sicht eines auch nur einigermassen religiösen Menschen niemand. Denn der Begriff Spiritualität ist so streng religiös besetzt (wobei er meistens das Geistliche im Unterschied zum Geistigen bezeichnet), dass er ohne religiösen Anklang wenigstens in den Ohren eines religiösen Menschen absurd klingt.
Über das Geistige (im Unterschied zum Geistlichen) bzw. über den Geist kann man aber allemal auch ausserreligiös vernünftig diskutieren.
Gruss,
Mike
Wer kann Spiritualität so erklären, dass jeder religiöse Bezug
vermieden wirdNiemand.
Hallo Mike, das ist interessant. Du glaubst also, dass man immer einen religiösen Bezug zwangsläufig benötigt, sobald man den Begriff der Spiritualität verwendet. Ich habe mal im Philosophischen Wörterbuch von Kröner (1991) nachgeschlagen, da taucht der Begriff gar nicht auf, nur Spiritualismus vs. Materialismus als metaphysische Weltanschauung. Ich denke aber, dass Spiritualität etwas Praktisches ist und nicht bloß Theoretisches?
In Meyers Philosophie Lexika (1987) taucht noch nicht mal der Begriff des Spiritualismus auf, was ich gar nicht verstehe, da es ja die Metaphysik zum Materialismus ist.
In meinem uralten Philosophie Lexika aus der Fischer Bücherrei vom Jahre 1958 steht auch nichts von Spiritualität, nur der Begriff Spiritualismus: "Die Art philosophischer Überzeugungen, die den Namen ‚Positivismus‘ charakterisiert, ist ferner wohl zu unterscheiden von solchen Anschauungen, die wir z. B. als _Spiritualismus, Materialismus, Idealismus, Realismus bezeichnen. Bei ihnen handelt es sich um (im Sinne des Positivismus) metaphysische Anschauungen über die Wirklichkeit oder des Seins (z. B. „Es gibt nur spirituelles Sein“; „Alles Sein ist materiell“ oder über die Beziehungen der Wirklichkeit auf das menschliche Subjekt („Wir bringen im Erkennen die Wirklichkeit hervor“; „Die Wirklichkeit besteht unabhängig davon, dass wir zu ihr in Beziehung treten.“). Die Konsequenz der positivistischen Überzeugungen erlaubt streng genommen nicht das Vordringen zu nirgend welchen derartigen Anschauungen. Das hindert freilich nicht, dass positivistische Denker doch im einzelnen Falle zuweilen der einen oder anderen von ihnen mehr oder weniger ausdrücklich angehangen haben (z. B. „Alle Empfindungen sind spiritueller Natur“; „Alle Empfindungen physiologische Vorgänge und insofern durchaus materiell; „Die Wirklichkeit ist nichts anderes als meine Empfindungen“ usw.)“
Das Lexikon der Philosophischen Begriffe von Rudolf Eisler aus dem Jahre 1899 vermerkt unter dem Begriff der Spiritualität nur: „Geistigkeit“.
In Wikipedia glotze ich jetzt nicht extra, mich nervt das wieder zu sehr!!!
Wenigstens aus der Sicht eines auch nur einigermassen
religiösen Menschen niemand. Denn der Begriff Spiritualität
ist so streng religiös besetzt (wobei er meistens das
Geistliche im Unterschied zum Geistigen bezeichnet), dass er
ohne religiösen Anklang wenigstens in den Ohren eines
religiösen Menschen absurd klingt.
Über das Geistige (im Unterschied zum Geistlichen) bzw. über
den Geist kann man aber allemal auch ausserreligiös vernünftig
diskutieren.
Das bestreite ich! Und ich habe auch einen ganzen Sack voll guter Argumente!
Allerdings geht mir jetzt gerade die Luft aus, denn meine Katze hockt auf mir drauf, mein Rücken schmerzt und ich habe noch nicht zu Abend gegessen…
Gruss,
Mike
Claus
(Bitte nimm Stellung mit deinen Ansichten in Bezug zu den obigen Texten)._
Quatsch
In Meyers Philosophie Lexika (1987) taucht noch nicht mal der Begriff :des Spiritualismus auf, was ich gar nicht verstehe, da es ja die :Metaphysik zum Materialismus ist.
Das ist Quatsch, ich war unkonzentriert, weil ich so sehr Hunger hatte, jetzt der korrigierte Text:
In Meyers Philosophie Lexika (1987) taucht noch nicht mal der Begriff des Spiritualismus auf, was ich gar nicht verstehe, da dieser ja die metaphysische Gegenposition zum Materialismus ist.
CJW
Hallo Claus,
Spiritualität etwas Praktisches ist und nicht bloss Theoretisches
Ja.
Positivismus
kann meiner Meinung nach Spiritualität vertragen, da er auch eine gewisse Selbständigkeit von Gedanken erträgt, die offensichtlich weiter geht als die Abwertung der blossen Gedanken und des Reingeistigen im atheistischen Materialismus.
Geistigkeit
Man sollte schon unterscheiden zwischen Geistigem und der Pflege von Geistigem. Wer Geistiges kultiviert, praktiziert Spititualität, weil er einigen Gedanken und Situationen, einigen Empfindungen und Ahnungen besondern Wert zumisst, indem er über sie besonders nachsinnt oder in ihnen verharrt. Die Pflege von Geistigem macht es zu Geistlichem - also zu etwas, das nicht nur für geistigen Ursprunges gehalten wird, sondern für guten, für zu befördernden geistigen Ursprunges.
Über das Geistige (im Unterschied zum Geistlichen) bzw. über
den Geist kann man aber allemal auch ausserreligiös vernünftig
diskutieren.
Z. B. fragen sowohl die Geistes- als auch sehr oft gewisse Naturwissenschaften nach dem Geist.
Sack voll guter Argumente
Freue mich darauf.
Gruss, Mike
Positivismus
kann meiner Meinung nach Spiritualität vertragen, da er auch
eine gewisse Selbständigkeit von Gedanken erträgt, die
offensichtlich weiter geht als die Abwertung der blossen
Gedanken und des Reingeistigen im atheistischen Materialismus.
Hallo Mike,
wenn die philosophische wie wissenschaftliche Grundlage ist, dass positiv ist, was real nachweisbar in der Welt existiert, dann ist das Realismus. Da geht es aber meines Erachtens nicht darum, was wünschbar ist. Wünschbar im religiösen Sinne ist ja sehr viel, vor allem die Unsterblichkeit. Aber auch das ist Realismus in der Philosophie, dass diese Wünsche in der Welt real existieren und im Soziologischen als auch im Psychologischen zu erforschen sind. Das ist auch mit den Gottesvorstellungen der Fall, die viele Zehntausende von Jahren real existieren.
Und das kann man durchaus nach einem philosophischen Realismus positiv
(oder auch negativ) beschreiben:
„Realismus = Wirklichkeitsstandpunkt; er behauptet das Vorhandensein einer außerhalb des Bewusstseins liegenden Wirklichkeit [naturalistische Position, wenn sie als Repräsentation der exakten Abbildung einer Außenwelt ohne Beziehung zum menschlichen Bewusstsein angenommen wird, in dieser Ausschließlichkeit, halte ich dies für einen naiven Realismus = CJW]… Die Philosophie der Gegenwart ist überwiegend realistisch.“ (Philosophisches Wörterbuch, Kröner 1991). Ich stelle aber fest, dass dieser philosophische Realismus in diesem Brett nicht vorherrscht, sondern dass stattdessen der phil. Idealismus dominiert.
Geistigkeit
Man sollte schon unterscheiden zwischen Geistigem und der
Pflege von Geistigem. Wer Geistiges kultiviert, praktiziert
Spititualität, weil er einigen Gedanken und Situationen,
einigen Empfindungen und Ahnungen besondern Wert zumisst,
indem er über sie besonders nachsinnt oder in ihnen verharrt.
Das Erstere wäre möglicherweise die Substanz des Geistes, ist das von dir so gemeint? Während die „Pflege“ das ist, was die Menschheit an kultureller Leistung hervorgebracht hat, seit ihren Anfängen bis zur Gegenwart?
Die Pflege von Geistigem macht es zu Geistlichem - also zu
etwas, das nicht nur für geistigen Ursprunges gehalten wird,
sondern für guten, für zu befördernden geistigen Ursprunges.
Dass verstehe ich nicht. Kannst du diesen Satz bitte näher erklären, so dass er für mich auch zu verstehen ist, ich kann leider damit nichts anfangen.
Über das Geistige (im Unterschied zum Geistlichen) bzw. über
den Geist kann man aber allemal auch ausserreligiös vernünftig
diskutieren.
Das ist nicht mein Zitat. Ich habe nochmal nachgelesen, weil ich den Satz sehr gut finde und dachte: Hoppla, so einen guten Satz habe ich doch gar nicht geschrieben. Es ist also dein eigener Satz, den du wohlweislich und völlig zu Recht noch einmal zitierst: du zitierst dich selbst.
Z. B. fragen sowohl die Geistes- als auch sehr oft gewisse
Naturwissenschaften nach dem Geist.
Genau das ist auch mein augenblickliches Interesse.
Sack voll guter Argumente
Okay, bis jetzt ist noch nicht viel dabei heraus gekommen, außer ein kleines Feedback. Aber wir sollten weiter voranschreiten, auch mit dem Wissen, dass ein Kompromiss nicht unbedingt sinnvoll ist. Oft ist das genaue Gegenteil besser für den Geist. Sowohl für dich als auch für mich.
Gruss, Mike
Claus
Hallo CJW,
da keine allgemein gültige Definition von Spiritualität existert (außer bei denen, die im Besitz der Wahrheit sind ), möchte ich eine Annäherung von einer anderen Seite aus vorschlagen:
Die Dichotomie in religiöse und nicht-religiöse Spiritualität halte ich nicht nur für sinnvoll, sondern sie spiegelt auch viele Beiträge wider, die in ähnlichen Diskussionen (ich hatte schon einmal eine ähnliche Anfrage /t/spiritualitaet-ohne-religion/7058297/7
Nun sollte m.E. aber einmal überlegt werden, welche Tätigkeiten denn Spiritualität ausmachen? Mein Vorschlag für eine Annäherung dazu:
Das führt mich zu den Fragen:
Was ist religiöses Denken?
Was ist nicht-religiöses Denken?
Das konstituierende Element für das religiöse Denken ist wohl Gott, wessen auch immer. Religiöse-spirituelles Denken wäre also Denken über Gott.
Nicht-religiöse-spirituelles Denken wäre dann: alles andere?
Hinsichtlich des Handelns ist es ähnlich: religiös-spirituelle Handlungen sind u.a. beten, Gottesdienst abhalten, gemeinsames Rezitieren (Gesang) von rel. Texten. Nicht-religiös-spirituelle Handlungen wären: alles andere?
Ich habe keine Antworten, vielleicht ist mein Ansatz der Falsche. Aber ich habe keinen besseren bisher gefunden. Wenn kein besserer vorgeschlagen wird, dann also mein Vorschlag zur Diskussion:
LG
Castiglio
Hallo Claus,
in Bezug auf die Unterscheidung geistig-geistlich suchst Du viel zu weit.
Das Erstere wäre möglicherweise die Substanz des Geistes, ist das von
dir so gemeint?
Es ist die Annahme, dass überhaupt sinnvoll von Geist gesprochen werden könne, also geht es nicht so sehr um Geist in einem engen, sondern in einem weiten Sinn.
Während die „Pflege“ das ist, was die Menschheit an kultureller :Leistung hervorgebracht hat, seit ihren Anfängen bis zur Gegenwart
Dies ist wiederum nicht in einem so weiten, sondern sehr engen Sinn zu verstehen: Es umfasst nicht alles, was der Geist seinerseits hervorbringt, sondern vielmehr das, was (natürlich auch von einem „Geist“ aus, insofern dem Betrachter ein solcher zugestanden wird) als relativ wertvoll erachtet wird und doch nicht äusserlich-dinglich-materiell, sondern geistig-gedanklichen Ursprungs ist.
So lässt sich dann eine Unterscheidung machen zwischen etwas Geistigem und etwas hochgeschätztem Geistigem, zwischen dem blossen Gedanken und dem kultivierten Gedanken, zwischen irgend einem Vogel und dem Heiligen Geist.
Gruss,
Mike
Nochmal Quatsch
Ohne persönlich zu werden, mein lieber alter zweitbester Freund: Jeder hat mal Hunger, auch du!
Nochmal Quatsch:
Ich schrieb: In Meyers Philosophie Lexika (1987)…
Korrigiert:
In Meyers Philosophie Lexikon (1987)…
CJW
Offensichtlich keine Antworten
Die Dichotomie in religiöse und nicht-religiöse Spiritualität
halte ich nicht nur für sinnvoll, sondern sie spiegelt auch
viele Beiträge wider, die in ähnlichen Diskussionen (ich hatte
schon einmal eine ähnliche Anfrage /t/spiritualitaet-ohne-religion/7058297/7
Du machst sie doch auch, die Dichotomie. Und ich wollte sie gezielt in diesem Thread diskutieren.
Nun sollte m.E. aber einmal überlegt werden, welche
Tätigkeiten denn Spiritualität ausmachen? Mein Vorschlag für
eine Annäherung dazu:
- Denken
- Handeln
Fühlen! Das setzt ein Handeln (ein inneres Reflektieren) voraus. Das kannst du aber nur mit deinem denkenden Selbstbewusstsein, das bisher mehr oder weniger unbewusst nach außen auf die Welt gerichtet war. Dein Selbstbewusstsein drehst du bewusst um 180 Grad in deiner gerichteten Aufmerksamkeit um, auf deinen bisher unbewussten Körper. Die östliche Philosophie lehrt sieben Energiezentren (Chakren). Ich habe 28 dieser Körperpunkte für mein eigenes Trainingsprogramm entwickelt, das ist optimaler.
Zuerst muss man aber lernen, von seinem normalen Alltags-denken loszulassen, und das ist der schwerste Lernprozess für uns Westler überhaupt. Ich habe das jahrelang geübt. Am Anfang zappelte ich wie verrückt mit Armen und Beinen und hatte Schmerzen am ganzen Körper, ich konnte einfach noch nicht mal eine Minute ruhig sitzen und meinen Atmen beobachten.
Heute, nach fast 30 Jahren Übung, kann ich mein nach außen gerichtetes Selbstbewusstsein schlagartig umschalten, von außen nach innen. Was ich zuvor jahrelang nicht konnte, gelingt mir jetzt nach fast 30 Jahren üben innerhalb von nur einer Sekunde, und zwar mitten im Gespräch mit meiner Frau, mit Freunden, Nachbarn oder in einer Geschäftsverhandlung. Ich sammle mich, werde konzentrierter und selbst bewusster und kann mein nach innen gerichtetes Selbstbewusstsein wieder nach außen auf Dinge, Sterne, Steine, Pflanzen, Tiere und Menschen richten. Diese Art von „frei schwebendem Bewusstsein“ (Sigmund Freud) gelingt mir auch beim größten Lärm, zum Beispiel im Auto, auf dem Schiff oder im Flugzeug.
Der Anstoß, mich überhaupt für Spiritualität zu interessieren, war keine Religion, sondern ein Buch von Prof. Rupert Lay, das ich im Jahre 1976 las und als Sensation empfand, mit dem Titel: Meditationstechniken für Manager - Methoden zur Persönlichkeitsentfaltung. Professor Lay schreibt: „Das Ziel aller Meditation ist (die) Selbstfindung als Voraussetzung zur Selbstverwirklichung. Selbstfindung und Selbstverwirklichung sind Grundlage und Ziel jeder Persönlichkeitsentfaltung.“ Das ist heute längst Allgemeingut, im 1976 war es im Management sensationell, wo alles nur auf den äußeren Erfolg abzielte.
Das führt mich zu den Fragen:
Was ist religiöses Denken?
Was ist nicht-religiöses Denken?
Das konstituierende Element für das religiöse Denken ist wohl
Gott, wessen auch immer. Religiöse-spirituelles Denken wäre
also Denken über Gott.
Nicht-religiöse-spirituelles Denken wäre dann: alles andere?
Du kannst doch mit oder ohne Gott alles denken, worüber du lustig sein willst. Ich wollte hier ja bewusst über Spiritualität ohne Religion diskutieren. Und den Begriff „religiös“ kann man ja dann auch von der Organisation der Religion unterscheiden. Aber auch „religiös“ will ich nicht unbedingt sein, weil der Begriff viel zu sehr nach Religion riecht. Und von der Religion und ihrem Absolutheitsanspruch sollte die heute Philosophie mit ihrem Anspruch auf selbstbestimmtes Denken frei kommen!!
Ich habe keine Antworten
Ja, ganz offensichtlich.
LG
Castiglio
Claus
Um Missverständnissen vorzubeugen:
Seit fast 30 Jahren übe ich mich darin, mein Selbstbewusstsein um 180 Grad umzudrehen, wenn ich es bewusst möchte. Als es mir das erste Mal gleich gelang, war das ein Schlüsselerlebnis. Das war vor fast 30 Jahren. Insgesamt übe ich mich aber schon seit 37 Jahren gezielt in in bewusster Selbsterfahrung.
CJW
Kleiner Zwischenruf
Hallo Claus,
nun lies nochmals, was Du schreibst:
Was ist religiöses Denken
Glaube, dass es Gott gibt
Naja. Bei Religion im Vollsinn vielleicht.
Nun aber der Hammer:
Was ist nicht-religiöses Denken
nicht erklären kann
Meine Güte! Müsste ich Gott erklären, ich wäre der areligiöseste Typ den’s gibt. Bin also ab dieser Definition voll geschockt.
Gruss,
Mike
Hallo Claus,
was willst du eigentlich noch diskutieren?
Ich verstehe dein Problem nicht, da du ja weißt, wo es lang geht.
Und wenn du gleich im UP deine Auffassung, dass Spiritualität Fühlen ist, mitgeteilt hättest, dann hätte ich mir meine Überlegung gespart. Fahrradkette
Ist denn eigentlich alles nicht-göttliche Fühlen Spiritualität?
Ich fühle mich verwirrt.
MfG
C.
Hallo Mike,
nun lies nochmals, was Du schreibst:
Was ist religiöses Denken
Glaube, dass es Gott gibt
Naja. Bei Religion im Vollsinn vielleicht.
Ich verstehe nicht, was du unter „Vollsinn vielleicht“ verstehst. Gibt es denn einen Halbsinn? Ich habe davon noch nichts gehört, bitte um Aufklärung.
Nun aber der Hammer:
Was ist nicht-religiöses Denken
nicht erklären kann
Leider, Mike, du hast nicht meinen ganzen Satz zitiert. Aber auch egal, ich kann trotzdem nichts Falsches an meiner Schreibweise finden, wie wär’s mit Gott oder das Göttliche oder Spirituelle oder „Transzendente“ (eine völlig unlogische Philosophie von Kant, denn wie will man etwas erfahren außerhalb des eigenen Bewusstsein?) erfahren??
Meine Güte! Müsste ich Gott erklären, ich wäre der
areligiöseste Typ den’s gibt. Bin also ab dieser Definition
voll geschockt.
Definition? Ich habe auf die Schnelle versucht, die Dichotomie zu beschreiben. Aber bitte Mike, die Religionen geben doch seit Jahrtausende Erklärungen über ihre Gottesvorstellungen ab. Deshalb weiß ich nicht, was dich so schockt bei meiner Beschreibung, man könne „Gott nicht erklären“. Das maßen sich doch gerade Religionen an, „Gott“ zu erklären.
ODER???
Gruss,
Mike
Claus
Hallo Claus,
es geht mir nur darum, dass Du ein wenig differenzierst.
Ich habe als Religiöser momentweise „Gott im Sack“, ich habe nicht nur eine natürliche Ahnung von Ihm, sondern behaupte sogar, durch die Offenbarung genaue Angaben über Ihn zu haben und aufgrund von Tradition, Amt und Hierarchie sogar zwischen Menschen unterscheiden zu können, die weniger von Gott zu erklären haben und andern Menschen, die mehr davon zu erklären haben; ja, es kommt zunächst noch wesentlich dicker: Ich glaube, Ihn in der Kommunion physisch aufzuessen. Soviel zum „Realismus“. Aber das heisst doch nicht, dass ich Ihn abschliessend erklären kann - und genau so kann man eben Dein Wort „erklären“ verstehen.
Religion im Vollsinn
Religion im Vollsinn kann nur dasjenige sein, was sie aus meinem Blickwinkel ganz wesentlich ist: und das ist m.e.i.n.e. Religion. Das bedeutet, dass ich nichts weiter darüber sagen kann als: es sei die richtige, die von mir anzunehmende, diejenige Religion, die mein Wissen und Können, aber aus meinem Blickwinkel auch das Wissen und Können aller andern Menschen übersteige.
Halbsinn
Natürlich enthalten andere Religionen - wie sagt das Konzil?: - „Strahlen der Wahrheit“. Es gibt Halbwahrheiten zuhauf, und die haben manchmal sogar ein Quentchen Wahrheit an sich. Die Kunst ist es, die Wahrheit von Halbwahrheiten unterscheiden zu lernen - ob man wie ich die Wahrheit bei einem Namen nenne oder ob man sie eben nur als das „Unfassbare“ verstehe. Unfassbar ist sie doch auch für mich.
auf die Schnelle
ist mir schon klar. Nur muss man Dich eben ein wenig aus dem Busch klopfen, damit Du nicht glaubst, eine bessere Nabelschau unter Anwendung hypnotischer Phänomene erschöpfe den Begriff von Spiritualität.
Gruss,
Mike
Unsinnig
was willst du eigentlich noch diskutieren?
Erfahrungen austauschen mit philosophierenden Usern, die ganz andere haben als ich. Spiritualität ist doch kein Schulwissen, bei dem es nur eine richtige oder falsche Antwort gibt. Aber genauso argumentierst du hier.
Ich verstehe dein Problem nicht, da du ja weißt, wo es lang
geht.
Was denkst du denn, wie viele Methoden es gibt, um Spiritualität zu erfahren? Es gibt Hunderttausende von Methoden, und die meine ist nur eine!
Und wenn du gleich im UP deine Auffassung, dass Spiritualität
Fühlen ist, mitgeteilt hättest, dann hätte ich mir meine
Überlegung gespart. Fahrradkette
Unsinn, wer behauptet denn, Fühlen sei Spiritualität, es ist nur eine Methode.
Ist denn eigentlich alles nicht-göttliche Fühlen
Spiritualität?
Eine absurde Frage.
Ich fühle mich verwirrt.
Wenn du schon gar nichts über das Thema weißt, kannst du doch auch nicht posten. Ich wollte mit Usern diskutieren, die aus ihrer Erfahrung etwas wissen, und zwar ohne Bezug zur Religion, das hatte ich klar formuliert.
Wenn sich hier Usern tummeln, die nur religiöse Ideologien kennen, in Bezug auf ihrer spirituellen Erfahrungen (jüdische, christliche, islamische, hinduistische, buddhistische, oder was auch immer für eine spirituelle Erfahrung) dann hat sich das Thema für mich erledigt und ist statt einer emanzipierten Philosophie ein Werbebrett für religiös Gläubige.
Es hat eben alles immer mit Wissen zu tun, gerade auch die Erfahrung, wo die eigene Erfahrung fehlt, sind Diskussionen von vornherein unsinnig.
MfG
C.
C.
Hallo,
Spiritualität bezeichnet eine gewisse Sicht auf die Welt.
Mann könnte z.B. durch eine Kunst-Ausstellung gehen und sein Augenmerk auf die Architektur der Räume, die Einrichtungsgegenstände und die Tapeten legen.
Hinterher hätte man von der Ausstellung wohl ein völlig anderes Bild als die meisten anderen Besucher. Und doch hätte man eine Wahrheit gefunden, die das, was die meisten anderen Besucher in der Ausstellung erleben, erst möglich gemacht hat.
Spiritualität liegt jenseits der sinnlichen Erscheinungen und Worte.
Wer spirituell Empfindet mag mit Poesie oder Kunst wohlwollendes Publikum darauf hinweisen können …
… eine „wissenschaftsorientierte Diskussion mit Usern“ darüber zu führen, ist natürlich auch immer lustig.
Interessiert man sich aber für spirituelle Dimensionen, halte ich solche Diskussionen für sinnlos.
Grüße
K.
Hallo Mike,
es geht mir nur darum, dass Du ein wenig differenzierst.
Wir sind ja erst am Anfang und tasten uns vor. Deine Reklamation auf „Gott nicht erklären können“ halte ich für nicht erechtfertigt, wenn du doch selber sagst, man könne „Gott nicht erklären“, was soll daran falsch sein, wenn atheistische Agnostiker (wie ich es bin) sich so positionieren?
Ich habe als Religiöser momentweise „Gott im Sack“, ich habe
Das glaube ich auch manchmal so. Aber es kann ja genauso nur eine Einbildung sein (ist es sogar ganz sicher, weil ich ja schon sagte, dass es gar nicht erklärbar ist, vielleicht sind es nur Nerven des Fühlens, was weiß denn ich, wenn es kein einziger Mensch weiß, auch kein Sokrates, Buddha oder Jesus wussten das, es war nur ein „Als Ob“), das ist es: Das erfordert kritische Ehrlichkeit gegenüber der eigenen Efahrung.
nicht nur eine natürliche Ahnung von Ihm, sondern behaupte
sogar, durch die Offenbarung genaue Angaben über Ihn zu haben
und aufgrund von Tradition, Amt und Hierarchie sogar zwischen
Menschen unterscheiden zu können, die weniger von Gott zu
erklären haben und andern Menschen, die mehr davon zu erklären
haben; ja, es kommt zunächst noch wesentlich dicker: Ich
glaube, Ihn in der Kommunion physisch aufzuessen. Soviel zum
„Realismus“. Aber das heisst doch nicht, dass ich Ihn
abschliessend erklären kann - und genau so kann man eben Dein
Wort „erklären“ verstehen.
Ja klar, du behauptest viel, so wie die religiös Gläubigen seit jeher, die gar nichts wissen können, denn es ist schlicht weg unmöglich. Und selbst wenn es möglich ist, was kümmert mich das in meiner eigenen Meinung? Das soll heißen: Wenn es einer glauben will, muss ich es doch nicht!
Religion im Vollsinn
Religion im Vollsinn kann nur dasjenige sein, was sie aus
meinem Blickwinkel ganz wesentlich ist: und das ist m.e.i.n.e.
Religion. Das bedeutet, dass ich nichts weiter darüber sagen
kann als: es sei die richtige, die von mir anzunehmende,
diejenige Religion, die mein Wissen und Können, aber aus
meinem Blickwinkel auch das Wissen und Können aller andern
Menschen übersteige.
Natürlich enthalten andere Religionen - wie sagt das Konzil?:
- „Strahlen der Wahrheit“. Es gibt Halbwahrheiten zuhauf, und
die haben manchmal sogar ein Quentchen Wahrheit an sich. Die
Kunst ist es, die Wahrheit von Halbwahrheiten unterscheiden zu
lernen - ob man wie ich die Wahrheit bei einem Namen nenne
oder ob man sie eben nur als das „Unfassbare“ verstehe.
Unfassbar ist sie doch auch für mich.auf die Schnelle
ist mir schon klar. Nur muss man Dich eben ein wenig aus dem
Busch klopfen, damit Du nicht glaubst, eine bessere Nabelschau
unter Anwendung hypnotischer Phänomene erschöpfe den Begriff
von Spiritualität.Gruss,
Mike
Claus
PS: Ich wollte bewusst eine Diskussion über Spiritualität ohne Bezug zu Religion.