Was ist Spiritualität?

Jenseits sinnlicher Erscheinungen?

Spiritualität liegt jenseits der sinnlichen Erscheinungen und
Worte.

Das darfst du gerne glauben, aber für mich ist das glatter Unsinn. Wie willst du denn etwas erfahren können, ohne deine eigenen Sinne, ohne dich?

Wer spirituell Empfindet mag mit Poesie oder Kunst
wohlwollendes Publikum darauf hinweisen können …

Das ist möglicherweise nicht unabhängig eines religiösen Glaubens. Und weil du es glaubst, stellen sich spirituelle Empfindungen ein, das ist Selbstbetrug.

Jedenfalls ist es keine kritische Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, denn man kann möglicherweise ohne Spiritualität, Religion und „Gott“ so empfinden.

… eine „wissenschaftsorientierte Diskussion mit Usern“
darüber zu führen, ist natürlich auch immer lustig.

Lustig?

Interessiert man sich aber für spirituelle Dimensionen, halte
ich solche Diskussionen für sinnlos.

Grüße
K.

C.

Hallo,

Spiritualität liegt jenseits der sinnlichen Erscheinungen und
Worte.

Das darfst du gerne glauben, aber für mich ist das glatter
Unsinn. Wie willst du denn etwas erfahren können, ohne deine
eigenen Sinne, ohne dich?

Ich könnte z.B. 2 Zahlen addieren und könnte „sinnlos“ :o) das Ergebnis erfahren. Auch Traumerfahrungen sind „sinnen-los“.
Liebe, Traurigkeit - die ganze Gefühlswelt ist erfahrbar ohne Sinne.
Man kann einiges „erfahren“ das nicht von seinen Sinnen kommt.

Wer spirituell Empfindet mag mit Poesie oder Kunst
wohlwollendes Publikum darauf hinweisen können …

Das ist möglicherweise nicht unabhängig eines religiösen
Glaubens. Und weil du es glaubst, stellen sich spirituelle
Empfindungen ein, das ist Selbstbetrug.

Wenn sich, wie Du schreibst „spirituelle Empfindungen“ einstellen - dann sind sie ja schon mal existent.
Mit anderen Worten, Du stimmst zu, das es „spirituelle Empfindungen“ gibt.
Nun sagst Du aber, das es sie gibt, wegen eines „Betruges“.
Das mag ja sein - aber wenn sie aufgrund eines Betruges entstehen können, wieso kannst Du dann ausschließen das sie auch aufgrund einer Wahrheit entstehen können?

Jedenfalls ist es keine kritische Ehrlichkeit sich selbst
gegenüber, denn man kann möglicherweise ohne Spiritualität,
Religion und „Gott“ so empfinden.

Na klar.

… eine „wissenschaftsorientierte Diskussion mit Usern“
darüber zu führen, ist natürlich auch immer lustig.

Lustig?

Lustik!

Grüße
K.

Hallo Claus,

Wenn es einer glauben will, muss ich es doch nicht.

Keineswegs. Insofern volles Einverständnis. Wenn Du nicht Entsprechendes erlebt hast, (z. B. hineingewöhnt wurdest oder es momentweise zweifelsfrei erkanntest) mag es sogar konsequent sein, davon Abstand zu nehmen.

Ich wollte bewusst eine Diskussion über Spiritualität ohne Bezug
zu Religion

was eben dem Begriff Spiritualität den Sinn praktisch nimmt. Es bleiben übrig: ein paar psychologisch relevante Praktiken.

Gruss,
Mike

UNMÖGLICH!!!
Hallo!

Ich könnte z.B. 2 Zahlen addieren und könnte „sinnlos“ :o) das
Ergebnis erfahren.

Das geht allein deshalb nicht, weil dein Geist, der abstrakt denkt, immer vom Körper und damit von seinen Sinne abhängt. Es ist längst erkannt in der Psychologie, Hirnforschung und modernen Philosophie, dass die Annahme des französischen Philosophen und Mathematikers René Descartes ein „unlogischer“ idealistischer Rationalismus war. Also sein Anspruch auf Vernunft war von ihm zwar absolut, wie er selber glaubte, und trotz seiner anfänglichen Zweifel brauchte er doch „Gott“ als Erklärung. Deshalb heißt zwar der eigentliche Vordenker des modernen Menschen René Descartes, aber nicht als „ganzer“ Mensch, das wissen wir heute.

Auch Traumerfahrungen sind „sinnen-los“.

Das behauptest du. Aber nach neuen philosophischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen sind auch Träume immer an den Körper, insbesondere an das Gehirn gebunden. Ich gebe aber schon zu, dass man es anders empfindet, sowohl im Traum als auch in der erfahrbaren Spiritualität. Man meint, außerhalb des Körpers das „Göttliche“ zu erfahren. Für mich ist das zuweilen wie Sex, nur noch viel besser, es ist für mich eine sehr, sehr feinere Wahrnehmung als ein sexueller Orgasmus. Aber es ist dasselbe erregende Gefühl, nur eben spirituell transformiert.

Im Gegensatz zu einem sexuellen Orgasmus, erlebe ich meine spirituelle Erfahrungen viel, viel länger. Manchmal stunden- und tagelang. Aber ich kann auch sofort wieder runter kommen, sobald ich es zum Funktionieren materialisiere.

Ich übe mich in totaler Entspannung und wieder in totaler Anspannung, und dazwischen gibt es unendliche Stufen von Empfindungen gepaart mit hellwachem Selbstbewusstsein (auch frei schwebend, wie Sigmund Freud es praktizierte). Jedenfalls gibt es, wenn man einmal „ganz oben“ war, für mich die Möglichkeit, dieses Gefühl innerhalb nur weniger Sekunden zu wiederholen.

Wie ich schon sagte, kann es Einbildung sein, sicher ist: Spirituelle Erfahrungen sind ohne Abhängigkeit vom Körper und Gehirn UNMÖGLICH!!!. Das muss man sich aber erst nachträglich eingestehen. Während der spirituellen Erfahrung ist das anders, „ES“ fühlt sich so an als ob man vom Körper los gelöst schweben würde, als formloser (göttlicher???) Geist.

vioel:Liebe, Traurigkeit - die ganze Gefühlswelt ist erfahrbar ohne
Sinne.

UNMÖGLICH!!!

Wenn sich, wie Du schreibst „spirituelle Empfindungen“
einstellen - dann sind sie ja schon mal existent.
Mit anderen Worten, Du stimmst zu, das es „spirituelle
Empfindungen“ gibt.
Nun sagst Du aber, das es sie gibt, wegen eines „Betruges“.
Das mag ja sein - aber wenn sie aufgrund eines Betruges
entstehen können, wieso kannst Du dann ausschließen das sie
auch aufgrund einer Wahrheit entstehen können?

Ich habe anders argumentiert. Ich sagte nicht, dass ein Selbstbetrug sicher ist, sondern dass diese Möglichkeit besteht, weil man es nicht weiß. Es kann immer sein, dass man „Gott“ erfährt, aber ich brauche diesen Begriff nicht dazu, um meine spirituellen Erfahrungen „Gott“ zu nennen.

Du kannst es auch „Omo“ nennen oder „Coin! Das gute Coin, wäscht ja so foin!“ (Verzeihung, es hießt ja so: „Dash wäscht so weiß, weißer geht’s nicht!“).

Grüße
K.

C.

Säkulare Spiritualität

was eben dem Begriff Spiritualität den Sinn praktisch nimmt.
Es bleiben übrig: ein paar psychologisch relevante Praktiken.

So einfach ist es nicht. Google mal nach unter: Säkulare Spiritualität, die ohne Bezug zur Religion trotzdem den Begriff Spiritualität für sich verwendet.

Gruss,
Mike

Claus

Hallo,

Auch Traumerfahrungen sind „sinnen-los“.

Das behauptest du. Aber nach neuen philosophischen und
wissenschaftlichen Erkenntnissen sind auch Träume immer an den
Körper, insbesondere an das Gehirn gebunden.

OK. Aber - wie gesagt - nicht an die Sinne.

Im Gegensatz zu einem sexuellen Orgasmus, erlebe ich meine
spirituelle Erfahrungen viel, viel länger.

Achso. Du selbst erlebst „spirituelle Erfahrungen“. Bisher dachte ich Du siehst generell die Möglichkeit einer „spirituelle Erfahrungen“ als Unmöglich/Täuschung.

… mit hellwachem Selbstbewusstsein (auch
frei schwebend, wie Sigmund Freud es praktizierte).

Wie ich schon sagte, kann es Einbildung sein …

Du traust Deinem eigenen Erleben nicht?
Kann dann nicht alles Einbildung sein?

Vielleicht hilft es Dir weiter, wenn Du Dir die Werken von Paul Tholey und Stephen LaBerge zum Thema Klartraum anschaust?
http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Tholey
http://de.wikipedia.org/wiki/Stephen_LaBerge
http://de.wikipedia.org/wiki/Klartraum

Spirituelle Erfahrungen sind ohne Abhängigkeit vom Körper und
Gehirn UNMÖGLICH!!!. Das muss man sich aber erst nachträglich
eingestehen. Während der spirituellen Erfahrung ist das
anders, „ES“ fühlt sich so an als ob man vom Körper los gelöst
schweben würde, als formloser (göttlicher???) Geist.

Warum MUSS man sich das eingestehen?
Viele sind ja gerade zu dem anderen Schluss gekommen, das der Körper und die Welt die Einbildung sind.

Oder ungewiss, wie in dem Taoistischen Gedicht von Chuang Tzu:

„Chuang Tzu träumte er sei ein Schmetterling, der fröhlich umherflatterte und nichts wußte von Chuang Tzu. Er wachte auf und fragte sich: Bin ich Chuang Tzu und träumte, ich sei ein Schmetterling? Oder bin ich ein Schmetterling und träume, ich sei Chuang Tzu?“

Es kann immer sein, dass man
„Gott“ erfährt, aber ich brauche diesen Begriff nicht dazu, um
meine spirituellen Erfahrungen „Gott“ zu nennen.

Ja, aber warum tust Du es dann? Du schreibst doch gerade: „Es kann immer sein, dass man „Gott“ erfährt“.

Du kannst es auch „Omo“ nennen oder „Coin! Das gute Coin,
wäscht ja so foin!“

Klar, aber wenn es sowieso egal ist, warum magst Du es dann nicht „Gott“ nennen? Wo ist das Problem?

Grüße
K.

Das Gegenteil von Religion ist Spiritualität

OK. Aber - wie gesagt - nicht an die Sinne.

Gerade an diese. Das ist zumindest bei den sieben Körper-Chakren und meinen 28 Energiepunkte der Fall. Man meditiert auf diese „gedachten“ Körperpunkte. Und diese Körperpunkte werden mit dem beobachtbarem Atem verbunden.

Bei entsprechender Übung wird dann im Laufe der Zeit eine spirituelle Erfahrung, so „als ob“ der materielle Körper sich in reinen formlosen Geist auflösen würde - man hat dann die spirituelle Erfahrung „als ob“.
Dies ist zunächst aus einer religiösen Tradition heraus eine bestimmte Methode. Aber man benötigt den religiösen Kontext nicht, sondern nur die Methode. Zum Beispiel dient diese Methode für Manager, die nicht an denselben religiösen Kontext glauben, wie die religiösen Traditionen lehren.

Du traust Deinem eigenen Erleben nicht?
Kann dann nicht alles Einbildung sein?

Es liegt doch immer an der Interpretation von subjektiven Erfahrungen. Deshalb gibt es ja auch völlig unterschiedliche Religionen. Während die Christen Jesus verehren und „Liebe“ interpretieren, verehren die anderen Buddha und erstreben ein „Nichts“. Das sind total gegensätzliche Interpretationen. Es sind andere Kontexte spiritueller Erfahrungen.

Spirituelle Erfahrungen sind ohne Abhängigkeit vom Körper und
Gehirn UNMÖGLICH!!!. Das muss man sich aber erst nachträglich
eingestehen. Während der spirituellen Erfahrung ist das
anders, „ES“ fühlt sich so an als ob man vom Körper los gelöst
schweben würde, als formloser (göttlicher???) Geist.

Warum MUSS man sich das eingestehen?

Man muss ja nicht! Aber jeder aufrichtig nach wahrem Wissen suchende Philosoph sollte es sich eingestehen, im Gegensatz zur nur religiös gläubigen Masse. Und man sollte es zumindest als PHILOSOPH tun, um sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen, anstatt nur an einem religiösen Glauben zu orientieren. Denn auch im „Nirwana“ ist man ja immer noch im realen Körper. Das kann man von außen während der Meditation beweisen. Und genau das ist ja auch der eklatanten Widerspruch zwischen der subjektiven spirituellen Erfahrung und der realen objektiven äußeren Beobachtung.

Viele sind ja gerade zu dem anderen Schluss gekommen, das der
Körper und die Welt die Einbildung sind.

Ja, ganz entschieden zum Beispiel der englische Philosoph und Bischof George Berkeley. Und da ist natürlich auch wissenschaftlich etwas Wahres dran. Wenn zum Beispiel der österreichisch-amerikanische Philosoph Prof. Ernst von Glasersfeld wissenschaftliche Arbeiten als „radikale Konstruktion“ interpretiert, so ist das sicher eine wahre Erkenntnis.

Aber das gilt nur für Theorien. In der Praxis gibt es zumindest eine reale Außenwelt, auf die sich alle menschlichen Bedürfnisse immer beziehen. Das ist auch die Überzeugung der Naturwissenschaften, die ja
sozusagen ein „konkretes“ Wissen insofern zum Nutzen der Menschheit kommunizieren, weil es nachweisbar realen Tatsachen entspricht. Es ist nun mal eine Tatsache, dass die Sonne sich NICHT um die Erde dreht, wie die Religion früher glaubte. Ohne die Errungenschaften durch die Naturwissenschaften könnten Ingenieure keine Hochhäuser, Brücken, Autos, Schiffe und Flugzeuge und Computer bauen usw. Religion kann das nicht!!

Oder ungewiss, wie in dem Taoistischen Gedicht von Chuang Tzu:

Für diejenigen, die daran glauben wollen, ist das eine Orientierung, aber für mich nicht.

Es kann immer sein, dass man
„Gott“ erfährt, aber ich brauche diesen Begriff nicht dazu, um
meine spirituellen Erfahrungen „Gott“ zu nennen.

Ja, aber warum tust Du es dann?

Ganz bestimmt nicht aus demselben Grund, wie religiös Gläubige, sondern aufgrund der eigenen Selbsterkenntnis in der philosophischen Tradition des Sokrates:

WISSEN STATT GLAUBEN!!

Du schreibst doch gerade: „Es
kann immer sein, dass man „Gott“ erfährt“.

Du kannst es auch „Omo“ nennen oder „Coin! Das gute Coin,
wäscht ja so foin!“

Klar, aber wenn es sowieso egal ist, warum magst Du es dann
nicht „Gott“ nennen? Wo ist das Problem?

Warum wohl? Weil „Gott“ nur ein Wort für etwas Unbegreifliches, das heißt ganz konkret, für etwas Unbewusstes ist. Der religiöse Glaube ist bekanntlich nicht Wissen. Erst mit der Entstehung der Philosophie vor ungefähr 2700 Jahren mit Tahles von Milet und mit der daraus entstandenen modernen Wissenschaften seit Galilei vor etwa 400 Jahren wurde aus bloßem Glauben endlich Wissen. Heutige Philosophen und Wissenschaftler brauchen nicht „Gott“ dazu, um die Welt, den Menschen und sich selbst zu erklären. Deshalb wollte ich ohne Bezug zur Religion die Spiritualität diskutieren, im Sinne des deutschen Philosophen Prof. Thomas Metzinger, der sich sehr deutlich von der Religion abgrenzt (was ja nur konsequent ist, und der Tradition der Philosophie entspricht), wenn er sagt:

Das Gegenteil von Religion ist nicht Wissenschaft, sondern Spiritualität!

Grüße
K.

Hallo,

OK. Aber - wie gesagt - nicht an die Sinne.

Gerade an diese.

Beim Träumen sind die Trauminhalte NICHT an die Sinne gebunden.
Denn ganz offensichtlich steht vor den körperlichen Augen nicht das „Gesehene“ und dringt in die körperlichen Ohren nicht das im Traum Gehörte.

Du traust Deinem eigenen Erleben nicht?
Kann dann nicht alles Einbildung sein?

Es liegt doch immer an der Interpretation von subjektiven
Erfahrungen.

Wieso musst Du Deine Erfahrung für Dich selbst interpretieren?
Und wenn Du es schon tust - warum musst Du bei einer Interpretation als der einzig Wahren stehen bleiben?
Können nicht unterschiedliche Interpretationen gleichberechtigt nebeneinander stehen, solange sie Bezug zum Erlebten haben?

Deshalb gibt es ja auch völlig unterschiedliche
Religionen. Während die Christen Jesus verehren und „Liebe“
interpretieren, verehren die anderen Buddha und erstreben ein
„Nichts“. Das sind total gegensätzliche Interpretationen. Es
sind andere Kontexte spiritueller Erfahrungen.

Ein Streit darüber entsteht in der Regel unter denen die keine „spirituelle Erfahrung“ haben, sondern sich ausschließlich mit Interpretationen auseinander setzten.

Spirituelle Erfahrungen sind ohne Abhängigkeit vom Körper und
Gehirn UNMÖGLICH!!!.

Warum MUSS man sich das eingestehen?

Man muss ja nicht! Aber jeder aufrichtig nach wahrem Wissen
suchende Philosoph sollte es sich eingestehen, im Gegensatz
zur nur religiös gläubigen Masse.

Wieso wertest Du die, die da eine andere Meinung als Du haben, als „religiös gläubige Masse“ ab und unterstellst ihnen das sie nicht nach „wahrem Wissen“ suchen - bzw. keins haben?
Und mal angenommen, Du hättest Recht mit Deiner Annahme - warum ist es Dir nicht einfach egal?

Denn auch im „Nirwana“ ist man ja immer noch im
realen Körper. Das kann man von außen während der Meditation
beweisen. Und genau das ist ja auch der eklatanten Widerspruch
zwischen der subjektiven spirituellen Erfahrung und der realen
objektiven äußeren Beobachtung.

Das ist kein Widerspruch. Es sind verschiedene Sichtweisen von unterschiedlichen Leuten. Der eine sieht den (Körper des) Meditierenden und der Meditierende selbst erfährt etwas anderes.
Es stünde wohl Aussage gegen Aussage(n). :o)

Viele sind ja gerade zu dem anderen Schluss gekommen, das der
Körper und die Welt die Einbildung sind.

Aber das gilt nur für Theorien. In der Praxis gibt es …

Das Theorie + Praxis wenig mit einander zu tun haben, ist ein Märchen. Wenn das so ist, ist die Theorie einfach unbrauchbar/falsch.

… zumindest eine reale Außenwelt, auf die sich alle menschlichen
Bedürfnisse immer beziehen. Das ist auch die Überzeugung der
Naturwissenschaften, die ja
sozusagen ein „konkretes“ Wissen insofern zum Nutzen der
Menschheit kommunizieren, weil es nachweisbar realen Tatsachen
entspricht. Es ist nun mal eine Tatsache, dass die Sonne sich
NICHT um die Erde dreht, wie die Religion früher glaubte. Ohne
die Errungenschaften durch die Naturwissenschaften könnten
Ingenieure keine Hochhäuser, Brücken, Autos, Schiffe und
Flugzeuge und Computer bauen usw. Religion kann das nicht!!

Der Metzger kann auch kein Brot backen.
Und Musik sind in der naturwissenschaftlichen Wirklichkeit Luftdruckschwankungen und Wellen.
Aber wer hört sich eine CD an wegen Wellen und Luftdruckschwankungen? Wegen der Musik hört man sie.

Oder ungewiss, wie in dem Taoistischen Gedicht von Chuang Tzu:

Für diejenigen, die daran glauben wollen, ist das eine
Orientierung, aber für mich nicht.

Glaubst Du halt was anderes … :o)

Klar, aber wenn es sowieso egal ist, warum magst Du es dann
nicht „Gott“ nennen? Wo ist das Problem?

Warum wohl? Weil „Gott“ nur ein Wort für etwas
Unbegreifliches, das heißt ganz konkret, für etwas Unbewusstes
ist.

Was denn jetzt? Unbegreifliches oder Unbewusst?

Das Gegenteil von Religion ist nicht Wissenschaft, sondern
Spiritualität!

Nur mal so nebenbei - was ist das Gegenteil von Wissenschaft?
Und das Gegenteil von Gott?

Grüße
K.

um die Welt, andere Menschen und sich selbst zu begreifen. Allein darum geht es. Und da die Religionen seit Jahrtausenden die Interpretation im Monopol besitzen, und damit die Allmacht über die große Masse religiös Glaubender, ist es nur logisch und vernünftig, wenn sich die heutige Philosophie und Wissenschaft von der Religion unterscheidet. Was schmerzt dich denn so sehr, bei dem Gedanken, dass „Gott“ nur eine Fantasie ist, die man zu einem selbst geschaffenen humanistischen Lebenssinn gar nicht braucht?!

CJW

Hallo Claus,

um die Welt, die andern Menschen und sich selbst zu begreifen

Ist das für Dich Spiritualität?
Oder ist es eher das Ziel von sogenannter „Spiritualität“?

Diese wird sich doch dann einfach als Erkenntnis entpuppen - womit Du Dir also die Antwort gegeben hättest: „Spiritualität“ (die nichts gemein hat mit dem üblich gebräuchlichen Wort, sondern nur ein eigens für Atheisten entwickeltes Spezifikum sei) sei die Möglichkeit zur Erkenntnis, bzw. „Spiritualitätslehre“ (im nichtreligiösen Sinn) sei Erkenntnislehre.

Gruss,
Mike

Was schmerzt dich
denn so sehr, bei dem Gedanken, dass „Gott“ nur eine Fantasie
ist, die man zu einem selbst geschaffenen humanistischen
Lebenssinn gar nicht braucht?!

Und was schmerzt Dich so sehr bei dem Gedanken, dass Deine Fantasien nicht von allen geteilt werden?

Kreszenz

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Und was schmerzt Dich so sehr bei dem Gedanken, dass Deine
Fantasien nicht von allen geteilt werden?

Beanspruche ich etwa „von allen geteilt (zu) werden“? Eine unredliche Unterstellung.

Kreszenz

CJW

1 Like

Hallo,

um die Welt, andere Menschen und sich selbst zu begreifen.

Manche sagen auch, man brauch keine Autos, kein Fleisch, keinen Fernseher. So hat halt jeder seine Meinung.
Ich halte das für völlig in Ordnung wenn jemand meint, er braucht so was nicht.
Aber wenn diese Leute dann mit missionarischem Eifer daherkommen, haben sie oft so was überflüssig aggressives …

Allein darum geht es. Und da die Religionen seit Jahrtausenden
die Interpretation im Monopol besitzen, und damit die Allmacht
über die große Masse religiös Glaubender, ist es nur logisch
und vernünftig, wenn sich die heutige Philosophie und
Wissenschaft von der Religion unterscheidet.

Ja, tut sie doch.

Was schmerzt dich
denn so sehr, bei dem Gedanken, dass „Gott“ nur eine Fantasie
ist, die man zu einem selbst geschaffenen humanistischen
Lebenssinn gar nicht braucht?!

Da schmerzt mich doch gar nichts dran. Wenn das jemand so sehen will - kann er das. Meinen Segen hat er. :o)

Grüße
K.

Voll einverstanden
Hallo Mike,

Diese wird sich doch dann einfach als Erkenntnis entpuppen -
womit Du Dir also die Antwort gegeben hättest: „Spiritualität“
(die nichts gemein hat mit dem üblich gebräuchlichen Wort,
sondern nur ein eigens für Atheisten entwickeltes Spezifikum
sei)

So einfach ist es wieder nicht. Laut Philosophischem Wörterbuch (Eisler) war die philosophische Definition von Spiritualität bereits im Jahr 1899 bestimmt mit „Geistigkeit“. Das ist ein Unterschied zur „Geistlichkeit“, wie meist die Religionen in ihrer Intention.

sei die Möglichkeit zur Erkenntnis, bzw.
„Spiritualitätslehre“ (im nichtreligiösen Sinn) sei
Erkenntnislehre.

Damit bin ich voll einverstanden.

Gruss,
Mike

CJW

Aber wenn diese Leute dann mit missionarischem Eifer
daherkommen

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob sich institutionalisierte Religionsgemeinschaften mit ihrer religiösen Dauer-Propaganda und religiösen Erziehung mit Millionen von Mitarbeitern sich ständig darum bemüht, ihre gläubigen Schäfchen bei der Stange zu halten. Oder ob sich Einzelne gegen diese propagandistischen Absolutheitsanspruch bewusst wehren.

Die Missionierung institutionalisierter Religionsgemeinschaften, mit z. T. mehreren Milliarden Anhängern, kann man doch als ideologische Massenideologien nicht auf derselben Ebene vergleichen wollen, wie die das Bedürfnis einzelner Philosophen und Wissenschaftler, ihre spirituellen Erfahrungen mit Gleichgesinnte auszutauschen. Das ist doch ganz und gar nicht dasselbe.

Ich weiß, das ich nicht weiß, ob es Gott gibt, oder nicht gibt, im Gegensatz zu den meisten religiös Gläubigen, die das nicht wissen. Und ich behaupte aufgrund dieses Wissen, dass man keine Religion braucht, um zu äußeren und inneres Erkenntnissen zu gelangen, man kann das allein.

CJW

1 Like

Hallo.

Wer kann Spiritualität so erklären, dass jeder religiöse Bezug
vermieden wird? Darüber würde ich gerne mit
wissenschaftsorientierten Usern diskutieren.

Dieses würde nahe legen, dass Spiritualität hier ein entsprechend wissenschaftlicher Begriff wäre. Allerdings ist der Begriff für eine wissenschaftliche Betrachtung viel zu ungenau. In diesem Sinn kann er auch nicht näher erklärt werden.

Um sich dem neu anzunähern, müsste man erst einmal den Begriff genauer herausarbeiten und dann damit an verschiedene Wissenschaften herantreten. Letztlich würde man wohl auf der einen Seite bei der Pharapsychologie landen und auf der anderen bei den Religionen. Parapsychologie hat wissenschaftlich gesehen das Problem, dass ihr Gegenstand bislang nicht nachgewiesen werden konnte und damit keine Grundlage hat und bezogen auf Religionen kann wissenschaftlich auch nur ausgewertet werden, welche spirtituellen Anteil verschiedene Religionen haben.

Worüber willst du hier also noch diskutieren?

Gruss,
Eli

Dieses würde nahe legen, dass Spiritualität hier ein
entsprechend wissenschaftlicher Begriff wäre.

Es ist ein philosophisch definierter Begriff (Rudolf Eisler, 1899), der sich jedoch von Spiritualismus unterscheidet. Der Begriff Spiritualität fehlt in einigen wichtigen, neueren philosophischen Wörterbüchern. Hier findet sich nur der Begriff Spiritualismus, und auch dieser fehlt zum Teil.

…bezogen auf Religionen kann wissenschaftlich
auch nur ausgewertet werden, welche spirtituellen Anteil
verschiedene Religionen haben.

Das genaue Gegenteil war doch mein Anliegen, bitte lese nochmal im UP nach.

Worüber willst du hier also noch diskutieren?

Über nichts mehr!

Gruss,
Eli

Claus

Geistigkeit
Hallo Claus,

Geistigkeit bedeutet, dass etwas Geist ist oder hat, bzw. geistig ist.
Dieser grammatischen Logik zu entrinnen, bräuchte wesentliche Gründe, die Du zuerst anführen musst.
Die Konsequenz ist einfach, dass Du nach dem Geist - bspw. nach dem reinen Geist - zu fragen hast und dann also Philosophie oder möglicherweise Geisteswissenschaft bzw. naturwissenschaftliche Fragen nach dem Geist betreibst, keineswegs aber Spiritualität. Beispiel: Wir hier reden ja ü.b.e.r. Spiritualität und es hat (wenigstens für mein einfaches Gehirn) nicht den Anschein, als ob wir Spiritualität betreiben. Wenn Du Deine „geistlichen“ (oder fernöstlichen) Übungen machst, dann ist das insbesondere für die Psychologen relevant, oder - je nachdem wie Du es tust - allenfalls für einen Religionswissenschaftler, der sich mit fernöstlichen Praktiken befasst und mit der Frage, wie diese von Leuten wie Dir rezipiert werden. Mit der Frage nach Spiritualität (so dass dieses Wort irgend einen Sinn haben könnte) hat das nicht die Bohne zu tun, da Spiritualität die Geister wertet. Frage ich nach dem Geist an sich, betreibe ich im weitesten Sinn Geisteswissenschaft. Frage ich nach dem g.u.t.e.n. (z. B. ethisch relativ hochstehenden) Geist und suche die Geister zu u.n.t.e.r.s.c.h.e.i.d.e.n., spricht man von der Unterscheidung der Geister - dies ist dann Lektion I von Spiritualität. Sie setzt aber einen Begriff vom Guten voraus! D. h. Du kaufst Dir den ganzen Sack voll Fragen in Bezug auf die Ethik ein, ob diese ohne religiöse Fundamente denkbar ist - sie ist es nicht - usw.

Gruss,
Mike

Hallo,

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob sich
institutionalisierte Religionsgemeinschaften mit ihrer
religiösen Dauer-Propaganda und religiösen Erziehung mit
Millionen von Mitarbeitern sich ständig darum bemüht, ihre
gläubigen Schäfchen bei der Stange zu halten. Oder ob sich
Einzelne gegen diese propagandistischen Absolutheitsanspruch
bewusst wehren.

Da hast Du wohl Recht. Trotzdem bleibt es nervig wenn ein Einzelner aggressiv, missionarisch Anderen seine Weltanschauung aufdrängen möchte.

Ich weiß, das ich nicht weiß, ob es Gott gibt, oder nicht
gibt, im Gegensatz zu den meisten religiös Gläubigen, die das
nicht wissen. Und ich behaupte aufgrund dieses Wissen, dass
man keine Religion braucht, um zu äußeren und inneres
Erkenntnissen zu gelangen, man kann das allein.

Da widerspricht Dir doch keiner.
Niemand zwingt Dich, an irgendeine Religion oder einen Gott zu glauben.
Es ist nur so, das es viele Konzepte gibt, die sich nicht wissenschftlich Beweisen lassen und für andere Leuten trotzdem nützlich sind.
Auch das Freudsche Sysstem vom Überich - Es und Ich läßt sich nicht „beweisen“. Aber wenn das Konzept hilft - warum denn nicht?
Und wenn jemand an Gott glaubt - warum denn nicht?

Was hat das denn mit Dir zu tun? Ich verstehe Dein Problem damit nicht…

Grüße
K.

Anfänger der Philosophie…

Und wenn jemand an Gott glaubt - warum denn nicht?

Was hat das denn mit Dir zu tun? Ich verstehe Dein Problem
damit nicht…

Warum denken Philosophen überhaupt über Gott und die Welt nach? Ich vermute, dass das Nachdenken darüber ihrem Leben eine zentralen Sinn vermittelt, den sie an andere kommunizieren…

Prof. Edmund Husserl, Philosoph und Mathematiker, schreibt darüber:

„Jeder Anfänger der Philosophie kennt den merkwürdigen Gedanken der Meditationen. Ihr Ziel ist… eine völlige Reform der Philosophie, darin beschlossen die aller Wissenschaften. Denn sie sind nur unselbständige Glieder der einen universellen Wissenschaft, der Philosophie (…) Jeder, der ernstlich Philosoph werden will, muss sich einmal im Leben auf sich selbst zurückziehen… Philosophie ist eine ganz persönliche Angelegenheit des Philosophierenden (…) Ich kann zum echten Philosophen nur werden durch meinen freien Entschluß, diesem Ziel entgegen-leben zu wollen. Habe ich mich dazu entschlossen… so ist ein Erstes mich zu besinnen, wie ich den absolut sicheren Anfang… finden könnte, wo mir jede Stütze vorgegebener Wissenschaft fehlt. Die… Meditationen wollen nicht die Privatangelegenheit… sein, sondern das Urbild der notwendigen Meditationen jedes neu anfangenden Philosophen überhaupt.“ (Pariser Vorträge, Husserliana Band I, Hrsg. S. Strasser, 1950).

Grüße
K.

C.