Steht der Begriff Zeit für Alterung oder Veränderung? Würden Dinge sich physikalisch nicht verändern, Lebewesen also nicht altern oder sterben gäbe es dann keine Zeit? Erbitte freundliche Antworten, ebensolche Grüße Stephan
Steht der Begriff Zeit für Alterung oder Veränderung? Würden
Dinge sich physikalisch nicht verändern, Lebewesen also nicht
altern oder sterben gäbe es dann keine Zeit? Erbitte
freundliche Antworten, ebensolche Grüße Stephan
Hallo
Nein, Zeit ist ein physikalischer Ort, den wir uns meistens nicht aussuchen können wie einen Ort im Raum. Wir können meistens nur die Vergangenheit betrachten, und über die Zukunft spekulieren. Die Zeit wird ja auch nicht umsonst als 4. Dimension bezeichnet.
Wegen der von Dir verwendeten Begriffe:
Die Zeit ist auch nicht dasselbe wie Alterung.
Ein Gegenstand ausreichender Qualität muß überhaupt nicht altern. Das gilt insbesondere für feste Kristalle, bei tiefen Temperaturen und beim Fehlen jeglicher ionisierender Strahlung oder anderer altender Belastung.
MfG
Steht der Begriff Zeit für Alterung oder Veränderung? Würden
Dinge sich physikalisch nicht verändern, Lebewesen also nicht
altern oder sterben gäbe es dann keine Zeit? Erbitte
freundliche Antworten, ebensolche Grüße Stephan
Hallo!
„Zeit ist das, was man mit einer Uhr misst.“ (Albert Einstein)
Ganz typisch für Einstein ist diese Zitat sowohl genial einfach wie auch einfach genial.
Ganz trivial sagt er hier: Eine physikalische Größe ist durch ihre Messvorschrift definiert. So ähnlich wie die Masse definiert ist: „Ein Körper hat die Masse von 1 kg, wenn im Schwerefeld die gleiche Anziehungskraft erfährt wie das Urkilogramm Nr. 5.“
Auf einer viel philosophischeren Ebene sagt er, dass es keinen abstrakten Zeitbegriff gibt. Wenn z. B. für zwei Beobachter der Gang ihrer (idealen!) Uhren unterschiedlich ist, dann liegt das nicht daran, dass die Uhren unter irgendeinem Einfluss stünden und so gegenüber der „wirklichen Zeit“ verlangsamt oder beschleunigt würden, sondern dass der Lauf der Zeit selbst für beide Beobachter nicht derselbe ist.
Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik spricht auf einer ganz anderen Ebene über die Zeit: Die Entropie (= „Unordnung“) nimmt in einem abgeschlosssenen System mit der Zeit zu oder bleibt konstant. Das macht es möglich zwischen Vergangenheit und Zukunft zu unterscheiden. Es ist zwar möglich, dass eine Kerze unter Wärmeabstrahlung brennt, aber quasi unmöglich, dass eine Kerze unter Wärmeaufnahme aus der Luft wächst.
Schließlich gibt es noch die Geschichte mit der Kausalität: Ein Ereignis kann nur Ereignisse in der Zukunft beeinflussen, nicht jedoch in seiner Vergangenheit.
Wenn es noch Fragen gibt: Nur zu. Es gäbe noch viel zu sagen…
Michael
Was also ist die Zeit?
Frei nach Augustin:
„Ich weiß, was Zeit ist. Doch wenn mich jemand danach fragt, kann ich es nicht erklären.“
)
Ich wills kapieren, darum frage ich nach: Das Universum ändert sich, mit der Zeit, oder es altert, ist das richtig? Wenn es so ist muß doch auch ein darin befindlicher Kristal altern auch wenn er selbst seine physikalischen Eigenschaften behällt oder? Und die 4. Dimension, Zeit genannt ist sie zwingend erforderlich im Universum und vielleicht das Produkt aus den anderen 3 Dimensionen, Zeit also eine überall vorhandene rechnerische Größe? ( unter physikalischen Ort kann ich mir eigentlich ( noch) nichts vorstellen). Gruß Stephan
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Hallo, danke dir ,diese Hürde will ich halt nehmen, und wenn ich alle Experten damit unendlich nerve. Freundl. Grüße Stephan
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Hallo Stephan!
und wenn ich alle Experten damit unendlich nerve
Eine Ahnung, was Zeit ist, vermittelt das Buch von H. Fritzsch „Eine Formel verändert die Welt“, ISBN 3-492-21325-1 Buch anschauen.
Gruß
Wolfgang
Hallo,
Ich wills kapieren, darum frage ich nach: Das Universum ändert
sich, mit der Zeit, oder es altert, ist das richtig?
möglicherweise liegt hier ein Missverständnis beim Alterungsbegriff vor. Man kann dieses Wort („altern“) einerseits so auffassen, dass die Zeitspanne, während der etwas existiert hat, größer wird, und man kann es so auffassen, dass seine Eigenschaften sich ändern (graue Haare und Falten beim Mensch, Rost an einem Eisenstück, …).
Während Zeit vergeht altern alle Dinge zwangsläufig auf die erste genannte Art, das hat aber nicht unbedingt zur Folge, dass ihre Eigenschaften sich ändern. Nehmen wir der Einfachheit halber mal folgendes Beispiel: Du legst eine Frucht auf deinen Küchentisch, einen Apfel beispielsweise. Daneben legst du einen Edelstahlwüfel. Was passiert innerhalb der nächsten zwei Wochen? Beide Gegenstände werden älter im ersten Sinn, aber nur der Apfel ändert auch seine Eigenschaften (soll heißen er wird faltig, braun, gammelt rum, je nachdem wie die Bedingungen so sind). Dem Edelstahlwürfel ist diese Zeit relativ egal.
Unabhängig davon sind nicht alle Änderungen mit „Alterung“ gleichzusetzen. Wenn ich mit meiner eisernen Faust eine Delle in den Edelstahlwürfel schlage oder den Apfel durchschneide, ändern die sich beide, aber diese Änderung ist keine Alterung.
mfg
MB
Gleichzeitigkeit?
Hallo, lieber Stephan, nun auch noch einmal öffentlich meine „Einstiegsfrage“:
Wenn es schon schwer ist, „Zeit“ zu definieren, ist es denn vilel…leicht…er, zu definieren, was „Gleichzeitig“ ist?
Da hatte schon unser (un)seeliger Frank vom Fremd
so ein paar Probleme…
Oder eine andere Variante der Einstiegsfrage:
Was ist „später/früher“???
(mit oder ohne 2IN BEZUG AUF WAS?)
Liebe Grüße, Erika die Rote
Hallo!
Wenn es schon schwer ist, „Zeit“ zu definieren, ist es denn
vilel…leicht…er, zu definieren, was „Gleichzeitig“ ist?
Wenn zwei synchronisierte Uhren, die bezüglich eines Koordinatensystems S ruhen, für zwei Ereignisse die gleiche Zeit anzeigen, sagt man: Die Ereignisse finden gleichzeitig statt. Uhren kann man synchronisieren, indem man einen Lichtblitz von der einen Uhr A losschickt und, sobald er in der anderen Uhr B ankommt, zurückwirft. Die Laufzeit von A nach B beträgt dann genau die Hälfte der Gesamtzeit. Die Uhren gehen genau dann synchron, wenn die Uhr B zum Zeitpunkt der Reflexion die einfache Laufzeit anzeigt.
Was ist „später/früher“???
Das ist eine ganz andere Frage. Vom physikalischen Standpunkt gibt es keinen Unterschied zwischen Zukunft und Vergangenheit. Alle klassischen physikalischen Gesetze gelten symmetrisch auch für die Zeitumkehr, mit einer Ausnahme: Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik legt fest, dass die Richtung, in der die Entropie zunimmt, die Zukunft ist.
Michael
Raumkrümmung und Maßstab
Hallo, lieber Michael, danke für deine Hinweise!
Die Zeit/Dauer des „Lichtweges“ zwischen 2 Orten hängt die nur von den Entfernungen ab?
Und wenn der „Raum dazwischen gekrümmt“ ist, und die Ursache der Krümmung unbekannt, da nicht oder schwer lokalisierbar?
Gibt es denn überhaupt einen „absoluten Maßstab“?
Ich bin ganz zerwirrt und bedanke mich für alle Hinweise!
Liebe Grüße, Erika d. R.
P-S.: müßten wir nicht auch die beiden Aspekte der Zeit, die DAUER und den ZeitPUNKT unterschiedlich bewerten?
Hallo, lieber Michael, danke für deine Hinweise!
Die Zeit/Dauer des „Lichtweges“ zwischen 2 Orten hängt die nur
von den Entfernungen ab?
Und wenn der „Raum dazwischen gekrümmt“ ist
Die von Michael beschriebene Synchronisationsvorschrift hat Einstein zur Herleitung der SRT eingeführt und genauso wie die SRT ist sie auf ungekrümmte Raäume beschränkt. In gekrümmten Räumen ist es nicht mehr möglich, Uhren an jedem Punkt des Raumes miteinander zu synchronisieren.
Da stehe ich fast wieder am Anfang meiner Überlegung. Der gewaltsame Eingriff geschieht nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne. Aber ohne diese Zeitspanne also Zeitstillstand oder Nichtvorhandensein von Zeit würde deartiges nicht geschehen können. Also Alterung und Veränderung
aller Dinge nur mit Hilfe der physikalischen Größe Zeit möglich? Wenn das so ist, kann auch die Zeit deformiert werden? Fr. Gruß Stephan.
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huhu,
Also Alterung und Veränderung
aller Dinge nur mit Hilfe der physikalischen Größe Zeit
möglich?
also ich wuerde meinen: auf jeden fall
keine zeit->keine alterung - kein gestern,kein morgen und ich wuerde auch meinen, dass derjenige dann nicht 3 dimensional waere.
Wenn das so ist, kann auch die Zeit deformiert
werden?
ich denke,schon.aber das duerfte mit dem ersten nichts zu tun haben.da wir teil der zeit sind, bekommen wir leider die deformation nicht mit. wir muessten dazu eine andere perspektive einnehmen…
hat jemand eine ahnung, wovon ich hier rede???ich nicht…
Zeitdauer und Zeitpunkt
Hallo!
P-S.: müßten wir nicht auch die beiden Aspekte der Zeit, die
DAUER und den ZeitPUNKT unterschiedlich bewerten?
Auch hierzu bediene ich mich der Argumentation von Einstein: Der ZeitPUNKT ist nichts weiter als eine Aussage über die Gleichzeitigkeit von zwei Ereignissen. Z. B. „Die Ankunft des Zuges und die Anzeige meiner Uhr von 7h sind gleichzeitige Ereignisse.“
Die „Zeitdauer“ eines Vorgangs ist in der Relativitätstheorie der zeitliche Abstand zwischen zwei Ereignissen. Ruht ein Körper bezüglich einer Uhr, die Anfang und Ende des Vorgangs feststellt, so nennt man diese Zeit „Eigenzeit“. Jede Uhr, die sich bezüglich dieses Körpers bewegt, misst für den zeitlichen Abstand der zwei Ereignisse eine längere Zeit. Das hängt damit zusammen, dass sich nur relativ zu einander ruhende Uhren synchronisieren lassen.
Bsp.: Die Myonen der Höhenstrahlung haben eine extrem kurze Lebensdauer. Mit ihrer Geschwindigkeit dürften sie nie den Erdboden erreichen, bevor sie zerfallen. Sie tun dies aber doch. Grund: Die Eigenzeit für ihren Zerfall ist tatsächlich so kurz. Da unsere Uhren sich aber (relativ zu den Myonen) bewegen, messen wir eine längere Lebensdauer.
Michael
Hallo,
Niemand weiß, was Zeit ist. Du wirst keine letzlich befriedigende Antwort auf deine Frage erhalten. Aber das Nachdenken darüber ist interessant und spannend und man kann viel dabei lernen.
Zeit ist - wie auch der Raum - nur eine hartnäckige Illusion, die in ihrem Gebrauch allerdings eine Menge Vorteile mit sich bringt.
Die Zeit ist eine Hilfsgröße zur physikalischen Modellbildung (ganz „trivial“ beim Kleinkind wie mathematisch formuliert beim Physiker). Es ist außerordentlich schwer (wenn überhaupt möglich) über die Zeit zu reden. Kann man ihr überhaupt Eigenschaften zuweisen? IMHO nicht. Die prominentesten Zuweisungen sind von der Art „die Zeit fließt/vergeht“, „sie hat eine Geschwindigkeit“, … allesamt Eigenschaften, die ihrerseits dynamische Größen sind, also den Zeitbegriff für bereits ihre eigene Definition benötigen (Zirkelschuß!).
Wenn man schon über Zeit redene will, dann muß man sich schonmal lösen von der Vorstellung, daß Zeit etwas ist, was selbst fließt/vergeht/sich verändert, auch verädert die Zeit nichts anderes (das ergäbe wieder einen Zirkelschluß). Lediglich kann die Zeit aufgefaßt werden als Größe, welche unterschiedliche Zustände von anderen Größen „differenziert“. Zeit _ist_ damit einfach. Zukunft und Vergangenheit _sind_. Sie bilden eine Art Koordinatensystem, welches die möglichen Zustände des Universums definieren/differenziern.
Bleibt die intensive Erfahrung, dass man Ereignisse der Zukunft nicht kennt, während man Ereignisse in der Vergangenheit erinnert, was nach unseren Begriffen überhaupt erst die Begriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erfinden läßt. Natürlich kann man physikalisch Zeit als eine gerichtete Größe auffassen. Wir haben uns so sehr daran gewöhn, dass uns nict auffällt, wie absonderlich eigenartig sowas ist. Alternativ kann man sich auch folgendes Modell als Erklärung für diese Erfahrung heranziehen:
Das Universum ist eine Ansammlung aller möglicher (unendlich!! vieler) Zustände. Es gibt keine Zeit, nur Zustände. Die Zustände haben die Eigenschaft, dass innerhalb eines Zustandes eine „Erinnerung“ an einen anderen Zustand existiert. Nun ist es egal, in welchem der Zustände ein Bewußtsein ist, es wird immer den Eindruck einer bekannten „Vergangenheit“ und einer unbekannten „Zukunft“ haben und daraus das „Wissen“ haben, dass die Welt sich „in der Zeit verändert“ (naja, wieder eine Zirkelschluß).
Das Modell ist absurd, allerdings nicht weniger absurd als die Annahme einer gerichteten Zeit.
LG
Jochen
Anmerkung
Hallo,
Das Universum ist eine Ansammlung aller möglicher (unendlich!!
vieler) Zustände.
Das wiederspricht sich. Entweder sind es nur alle möglichen Zustände oder unendlich viele.
Zudem ist man inzwischen ziemlich sicher: das Universum ist sowohl räumlich als auch zeitlich begrenzt.
Gruß
loderunner
Hallo,
Das Universum ist eine Ansammlung aller möglicher (unendlich!!
vieler) Zustände.Das wiederspricht sich. Entweder sind es nur alle möglichen
Zustände oder unendlich viele.
Es kann auch unenlich viele mögliche Zustände geben.
Zudem ist man inzwischen ziemlich sicher: das Universum ist
sowohl räumlich als auch zeitlich begrenzt.
Der Fußball hat auch eine endliche Oberfläche und doch enthält selbige unendlich viele Punkte.
LG
Jochen
Zudem ist man inzwischen ziemlich sicher: das Universum ist
sowohl räumlich als auch zeitlich begrenzt.
Ganz im Gegenteil. Momentan sieht es ganz so aus, als ob das Universum räumlich unbegrenzt und zeitlich zumindest in eine Richtung (und zwar in die Zukunft) unbegrenzt ist.
Hallo,
Das Universum ist eine Ansammlung aller möglicher (unendlich!!
vieler) Zustände.Das wiederspricht sich. Entweder sind es nur alle möglichen
Zustände oder unendlich viele.Es kann auch unenlich viele mögliche Zustände geben.
Nö. Wenn es endlich viele Teilchen gibt, gibt es auch endlich viele Zustände. Zugegeben sind das sehr viele, aber eben endlich viele.
Zudem ist man inzwischen ziemlich sicher: das Universum ist
sowohl räumlich als auch zeitlich begrenzt.Der Fußball hat auch eine endliche Oberfläche und doch enthält
selbige unendlich viele Punkte.
Ein mathematischer Punkt ist aber kein Zustand.
Gruß
loderunner