niemandem davon erzählen
Hallo miamei,
es gibt genügend Berufstätige, die persönlich nicht hinter dem
stehen, was sie beruflich machen müssen, Stichwort: „innere
Kündigung“.
Die arbeiten trotzdem weiter, warum sollte dies ein Priester
oder Pfarrer nicht auch tun?
Das denke ich nämlich auch, weiterarbeiten, vorerst niemandem davon erzählen. Die Zweifel, die er lang schon hegte, hatte er ja auch niemandem erzählt. Vorerst nur zur Tagesordnung übergehen.
Falls das ganze religiöse System nicht stimmt, denkt er, ist es jetzt ja auch schon egal. Dann sollen die Leute glauben, was sie wollen. Ob ich ihnen jetzt das oder das erzähle, spielt ja keine Rolle mehr.
Einem Autoverkäufer ist es schnurzegal, wie gut das Auto ist, er will nur daran verdienen.
Ein Lehrer in einer katholischen Schule wird seinem Direktor immer versichern, dass er am Sonntag auch brav zur Kirche geht. Der CSU-Politiker bedenkt seine Aussagen äußerst vorsichtig.
Der Geistliche wird aber in Diskussionen verwickelt und er möchte seine tatsächliche Meinung doch in gewisser Hinsicht vertreten. Er wird sich besondere Argumente zurechtlegen. Wie und welche, das würde mich interessieren. Ich denke, so ein Mittelding an Wahrheit, die so oder auch so interpretiert werden kann, dann kann er sich je nachdem auf eine der Seiten schlagen.
Gruß FraLang