Was macht Kinder beliebt?

Hallo, an alle, die Kinder erleben und beobachten: Was macht Kinder beliebt bei den anderen Kindern? Welche Kinder finden leicht Freunde oder haben einen höheren sozialen Status?

Die Selbstbewussten? Die, die was Interessantes haben oder machen? Die Lieben? Die Frechen, Dreisten, Mutigen?

Was sind eure Beobachtungen?

Die, die sich selber mögen und nicht defizitär sind.
Üblicherweise ist das der Fall, wenn sie auch von ihren Eltern aufrichtig um ihrer selbst willen geliebt und gewertschätzt werden.

Ist das wirklich deine Beobachtung oder mehr Meinung / Wunschdenken / Appell an Eltern?

3 Like

Dein Kommentar ist inhaltlich falsch und ziemlich niederträchtig.

Wenn du dir mal objektiv anschaust, welche Kinder beliebt bei anderen sind, sind das meist die „Reichen“ und „Schönen“. Das liegt unter anderem daran, dass Kinder eben noch ziemlich oberflächlich sind.

Auch Kinder, die von ihren Eltern aufrichtig geliebt werden, können Eigenschaften besitzen, die es ihnen erschweren Freunde zu finden. Das hat nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun!

Das du so en passant allen Eltern, deren Kinder Probleme haben Freunde zu finden unterstellst, sie würden ihre Kinder nicht lieben finde ich daneben!

5 Like

Hi,

Auch wenn das einigen hier nicht gefällt, hast du recht, zahira. Kinder sind grausam - nicht, weil die heutige Generation so erzogen ist, sondern weil Kinder so sind. Kinder sprechen aus was sie sehen. Ihr größter Wunsch ist, normal zu sein und wie die Erwachsenen zu sein. Sie zeigen mit dem Finger auf alle, die anders sind, weil sie eben anders sind. Oder lachen. Wenn das gegenüber sich nachgiebig zeigt, seine Position nicht verteidigen kann, sich verletzlich zeigt, wird weitergemacht.
Und es sind bei weitem nicht immer die Reichen. Es sind die, die zu Hause unterstützt werden und ein positives selbstbild mitbekommen und denen das Verhalten der anderen nichts anhaben kann. Und es sind oft auch sehr vernachlässigte Kinder, die lernen müssten, auf sich zu achten, weil es die Erwachsenen nicht für sie tun.
Auch die Reichen, verzogenen, die dem einen oder anderen hier auf den Keks gehen, passen in diese Erklärung, denn sie haben ein sehr positives, teils narzisstische selbstbild. Bullies sind oft narzissten ( wir sind hier am anderen Ende der Skala Selbstbild).

Die Franzi

1 Like

Die, die die beste Version von „normal“ sind - also Kinder, die nicht durch ungewöhnliche Eigenschaften, sondern dadurch aus der Gruppe herausragen, dass sie am besten die angesagten Spiele spielen, die meisten angesagten Spielsachen, Kleider und anderen Statussymbole haben und nach vor Ort gängigem Verständnis am besten aussehen.

:paw_prints:

Moin,

pauschal kann man das nicht beantworten. Es kommt immer auf die Gruppe von Kindern an.
Unser Sohn war schon immer ein Feingeist. In der Grundschule war in einer tollen Klasse mit einer noch tolleren Klassenlehrerin. Er war beliebt, weil er viel wusste, hatte Freunde und Freundinnen. Auf der Realschule wurden alle Klassen neu gemischt. Hier hatte er arge Probleme, weil er weiter sein Ding durchgezogen hat. Hinzu kam, dass er zwei ältere Lehrinnen hatte, die mit seiner Art nichts anfangen konnten. In der 9. Klasse haben wir, in Absprache mit der Klassenlehrerin, die Reißleine gezogen und die Klasse wiederholen lassen. Sprich, er kam in ein neues Klassenkollektiv, bekam neue Lehrer und es lief wieder viel besser.
Heute studiert er und ist Klassensprecher. Er bekommt Bafög und Kindergeld, ist also eine ziemlich arme Sau. Aber er ist trotzdem anerkannt, hilft seinen Mitschülern in Englisch oder Geschichte.
Der Sohn meiner Nachbarn ist sehr altklug, arrogant und seine Eltern sind ziemlich reich. Er hat keinen einzigen Freund, obwohl er ständig die neuesten technischen Schnickschnacks hat.
Wie gesagt, keine pauschale Aussage möglich. Man gibt als Eltern sein Bestes, um die Kinder zu selbstbewussten, eigenständigen Menschen zu machen.
Ob es funktioniert hängt aber von so vielen Faktoren ab, dass man nicht einfach behaupten kann, dass man seine Kinder nur genug lieb haben muss, dann wird alles gut.

Data

Genau so war es gemeint.
Danke für die sorgfältige Ausführung.

Du schreibst, bullies sind oft Narzissten. Genau. Und damit kompensieren sie eigene Defizite. Sind meist der Spiegel des „Opfers“, so viel unterscheidet sie nicht. Sie mögen unangetastet bleiben, weil sie in die kompensatorische Stärke gehen, und viele „Freunde“ haben, weil es vordergründig angenehmer ist, sich auf die starke, als die schwache Seite zu schlagen. Aber ich bezweifle, dass sie wirklich beliebt sind, weil sie ihresgleichen um sich scharen und ihresgleichen gibt es massenhaft. An dieser Stelle muss „Freundschaft“ erstmal definiert werden.

Das Ganze hat mit arm und reich nur insofern zu tun, als dass wir in einem materialistischem Zeitalter leben, innere Werte zunehmend ausgehöhlt werden und in so einem Wertesystem der Reiche eben weiter oben auf der Leiter steht,als der Arme. Jette Wette dennoch, dass der innerlich stabile Ärmere dem innerlich ausgehöhlten Reichen nicht unterlegen ist, werde in der Kindheit noch später.

Unter „beliebt“ verstehe ich nicht stärker, sondern wirklich gern gemocht, von Herzen.Was anders hat doch eh keine wirkliche Bedeutung, ist nur Rollentheater.

Ich glaube übrigens, dass ein Kind, welches sich gesehen und geliebt fühlt und ein stabiles Selbstwertgefühl hat, diese Spiele nicht mitspielen wird, das ist auch meine Beobachtung.
Habe das über Jahre in verschiedenen Jahrgangsstufen in der Schule meiner Tochter miterlebt. Es waren immer die innen Schwachen, die in mobbinggefahr kamen, nicht die, die nur „anders“ waren, die waren mitunter sogar sehr interessant und beliebt.

Wir ernten aussen das, was innen los ist.Es wird nur in Szene gesetzt.

Zahira

2 Like

So, du fängst eine Antwort mal gleich mit einem Urteil an und mit einer Abwertung.
Und schliesst sie ab mit der - falschen- Behauptung, ich würde etwas unterstellen.

Das ist nicht unüblich, hat aber weder Hand noch Fuss und ist so leer wie Dein Weltbild von Reich und Schön.Und genau deswegen funktioniert so ein Weltbild auch für viele, weil sie es teilen.

Deine Beobachtung zu arm und reich teile ich übrigens nicht, vielleicht verkehren wir in ganz verschiedenen Kreisen?

1 Like

Das ist meine Beobachtung und ich bin mir dessen bewusst, dass es so in etwa läuft.
Bin etwas erstaunt, was da so alles losgetreten wird bei manchen hier. Es darf mit großer Sicherheit davon ausgegangen werden, dass ich die Botin und nicht der Absender bin… :wink:

Ja, da hat jemand ein bisschen zuviel reininterpretiert. Aber ganz unberechtigt war ihr Hinweis nicht, dass fehlende Elternliebe nicht die Ursache sein muss. Was mich zurückbringt zu deinem Begriff „defizitär“. Verstehe ich das richtig in dem Sinne, dass ein Kind keine bestimmten Schwächen (Defizite) haben darf, wenn es beliebt sein will? Also z.B. wenn es furchtbar dick oder undgelenk ist oder stottert oder sich nicht ausdrücken oder verteidigen kann, kurz wenn es mit den Anderen nicht mithalten kann, dann ist es auch nicht so beliebt? Auch wenn die Eltern ihm immer vermitteln, dass es völlig in Ordnung ist?

Ich verstehe - basierend meiner eigenen Erfahrung und der Beobachtung von verschiedenen Gruppen von Kindern - darunter kein echtes Mögen, sondern eine oberflächliche Beliebtheit. Wenn sich das Aussehen oder die Lebenssituation von bislang in einer Klassengemeinschaft oder Ähnlichem beliebten Kindern verändert, kann sich auch sehr schnell ihr Status verändern. Auch wenn sich die Struktur der Gruppe verändert, z.B. indem Neue hinzukommen, kann dies Auswirkungen haben und zuvor beliebte Kinder können sogar zu Mobbingopfern werden.

Diese Aussagen halte ich für bedenklich, denn sie schieben den Opfern die Schuld am Mobbing zu. Meiner Erfahrung nach ist es nahezu beliebig, welche Kinder letztendlich gemobbt werden, und unabhängig von deren innerer Stärke oder Schwäche.

:paw_prints:

2 Like

Hi,

Schuld ist ein Begriff, der hier fehl am Platze ist. Schuld kann man dann verwenden, wenn der Betreffende eine Handlungsalternative hat - man kann sich aber nicht einfach mal so entscheiden, stark zu sein, so wie man sich entscheidet, heute mal Schwimmen zu gehen statt zu joggen.
Mobbing ist strenggenommen auch ein Begriff, der für das allermeiste kindliche Verhalten falsch ist. Kinder zeigen auf das andere Kind mit Brille und lachen, weil sie bisher wenige Kinder mit Brille gesehen haben und den Anblick komisch finden - nicht, weil sie Verletzungen beabsichtigen und sich einen Vorteil erhoffen. Es ist auch nicht ihr Fehler, dass sie lachen - sie wissen es nicht besser. Es ist an den Eltern, ihren Kindern beizubringen, nicht über ander zu lachen, und es ist an den Eltern, ihren Kindern beizubringen, dass meine Qualität als Mensch nicht davon abhängt, ob ich eine Brille trage oder nicht. Und dann gelingt es einem auch als ERwachsenem besser, sich nicht über das Nichttragen einer Brille, den Besitz eines Autos, eines Hauses, einer Yacht, … zu definieren.
Das ist auch das Wunderbare an einem starken Selbstbild: je stärker es ist und um so zufriedener ich mit mir selbst bin, umso weniger bin ich von externer Bestätigung abhängig, sei es durch materiellen Besitz, Macht oder Lob. Und je weniger ich diese externen Dinge brauche, um so mehr werde ich Lästereien los - meine Reaktionen hängen nicht mehr oder weniger davon ab, was andere tun, andere haben keine oder weniger Macht über mich, können sich nciht mehr dadurch bestätigen, werden nicht mehr durch mein Verhalten amüsiert. Und dann lassen sie einen in Ruhe - oder man wird sogar dadurch interessant. Und das gilt für Kinder wie für Erwachsene. Wenn ich nicht gleich die Polizei oder Mutti rufe oder weine, dann bin ich nicht mehr unterhaltsam - genau so, wie Freundschaften auf magische Weise enden, wenn die Yacht weg ist oder der Geldhahn zugedreht wird, oder man sein Frühstücksbrot nicht mehr hergibt.

die Franzi

3 Like

Hi,

das nützt nichts. Glaub mir, ich hab es versucht :slight_smile: Ich hatte die magische Eigenschaft als Kind, dass moderne Sachen immer dadurch unmodern wurden, wenn ich sie trug, tat oder hatte. Und ich wollte so, so gerne dazugehören und beliebt sein. Kennst Du den Typ Kind?

die Franzi

Ja gut, verstehe. Dann ist so ein oberflächliches Mögen wohl hier gemeint, wenn nach Beliebheit gefragt wird?
Für mich hat das nichts mit beliebt zu tun, aber da scheiden sich die Welten und auch die Sprache. Zumindest verstehe ich das jetzt.

Schuld gibt es nicht auf der Ebene, von der ich spreche, die gehört in eine andere Schicht. Hier geht es nur um das Bewusstsein, dass zwei sich ein Thema teilen und der eine- auch entsprechend seiner Veranlagung- in die kompensatorische Stärke, ein anderer in die Schwäche geht.
Beliebig ist das nicht, ganz sicher nicht.
Es gibt wirklich umfangreiches und gutes Material über mobbing, das nahe legt, dass es mitnichten ein Zufall ist, für wen es zum Thema werden kann.

Ja, das habe ich ungeschickt ausgedrückt.
Mit „defizitär“ ist hier eine defizitäre Haltung gemeint, ein Verhalten, das zu einem großen Teil von inneren Defiziten motiviert und geprägt ist.
Das kann bedürftiges Verhalten sein (überwiegend von Bedürfnissen und nicht von Liebe motiviert), das kann aggressives Verhalten sein, was häufig die Kompensation des bedürftigen Verhaltens darstellt, und vieles mehr, das meist eine Unterform dieser beiden Typen darstellt.

Dick oder dünn , darum geht es nicht, sondern wie damit umgegangen wird. Es gibt doch diese ziemlich dicken und dennoch wunderschönen Frauen.Das sind die, die sich mögen.
Zu einer Schwäche zu stehen , auch im Miteinander ist ein Zeichen von Selbstliebe und echter Stärke und kann zu großer Beliebtheit führen.

2 Like

Ok, aber dann meinst du es genau andersrum als ich. Du meinst, wenn das Kind ein gutes Selbstwertgefühl hat, dann reicht das. Ich glaube, dass ein gutes Selbstwertgefühl notwendig, aber nicht ausreichend ist. Wenn das Kind z.B. ganz anders tickt als die anderen, dann kann es trotzdem unbeliebt sein. Zum Beispiel es interessiert sich für klassische Musik und theoretische Physik statt für Fussball und Popmusik und Saufen. Ok, dann wird es vielleicht nicht gemobbt, aber es bleibt Aussenseiter.

Ja. In so einem Umfeld wird es das aber wahrscheinlich auch so wählen und wollen.
Dann kann es darunter leiden, dass die alle nur saufen und laute Musik hören, aber einsam war es doch schon vorher.
Das ist vielleicht nicht leicht, auf diese Weise und gewissermaßen seiner Natur oder der Natur der anderen gemäß Aussenseiter zu sein, hat aber nichts mit Beliebtheit zu tun.

1 Like

Ich meinte mit Mobbing schon Mobbing und kein harmloses Hänseln. In meinem persönlcihen Umfeld habe ich z.B. miterlebt, dass - jeweils nach vorausgegangenem monate- bis jahrelangem Mobbing - ein Junge so in die Weichteile getreten wurde, dass ein Krankenhausaufenthalt notwendig wurde, ein Junge mit Absicht die Treppe hinuntergestoßen wurde und ein Mädchen versuchte, sich das Leben zu nehmen. Auch mein eigener Sohn wurde mit dem Eintritt in die Grundschule massiv gemobbt - nachdem er zuvor im Kindergarten eines der beliebtesten Kinder gewesen war und während der Ferien keineswegs eine wundersame Persönlichkeitsveränderung durchgemacht hatte; auch an der weiterführenden Schule war Mobbing überhaupt kein Thema mehr.

:paw_prints:

Das klingt für mich ziemlich esoterisch-verschwurbelt und dem Thema nicht angemessen.

Ganz im Gegenteil - es ist ziemlich gut belegt, dass praktisch jeder Opfer von Mobbing werden kann und die „Psychomacke“ beim Täter zu suchen ist: http://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt/schulserie-aktuelle-themen-nachrichten/mobbing-jeder-kann-opfer-werden-23521-art1500088.html Mobbing ist auch alles andere als ein seltenes Phänomen: http://www.leuphana.de/fileadmin/user_upload/bilderpool/College/090616_Mobbing_Studie_Hintergrund_I-1-1.pdf

:paw_prints:

1 Like