Danke für Deine Kommrntare, Zahira. Es ist nur so schlecht bei zu pulen!
Es ging doch nicht nur um Eltern, wenn ich die Diskussion hier richtig mitbekommen habe. Es ging um Selbstschutz von Kinern.
Ich finde die Diskussion hier spannend, kann ihr aber nicht mehr in Gänze folgen, weil sie von der ursprünglichen Frage allmählich etwas abweicht. In Randgebiete wie „Mobbing“. Das ist leider ein undefinierter Modebegriff geworden.
Das ist ein Begriff von Erwachsenen, der oft ganz unreflektiert auf sehr oft normales Verhalten von Kindern übertragen wird.
Es geht mir leicht auf den Keks, dass Kindern mit all ihren Rechten Maßstäbe angelegt werden, die den Erwachsenen entstammen.
Kinder sind auf dem Weg, peu a peu erwachsen zu werden. Selbstbewußt und damit auch beliebt werden sie meiner Ansicht und Erfahrung nach dann, wenn ich das, was sie können und wollen, ernst nehme und unterstütze.
Dann spielen Sachen wie arm oder reich , Sonntags oder Freitags mit den Eltern beten gehen, Markenkleidung oder nicht zwar eine Rolle, aber keine übrrragende.
Meine 3 Kinder haben oft Armut erlebt, sie waren extrem unterschiedlich, alle drei sind ihren auch sehr unterschiedlichen Weg gegangen, aber alle drei waren immer beliebt und sind es noch. Die eine hat viele wechselnde Freunde, der Andere nur 1 festen seit Kindheit. Ich selber habe viele lockere Freunde/Bekanntr, aber auch nur 3 feste.
Beliebtheit ist ja nicht Alles.
Hallo Miezekatze,
ich nehme dann mal den zweiten link
und der ist - entschuldige bitte - so plakativ schwachsinnig, dass er nur ein Fake sein kann, was auf solchen „Beratungsseiten“ durchaus im Rahmen des sehr wahrscheinlichen liegt.
Der dritte link beschreibt so ziemlich alle Persönlichkeitsstrukturen die es gibt, wobei in psychologischen Befragungen jede beliebige Disposition herausgearbeitet werden kann, je nach Erwartungshaltung, oder -wie von kamikazekatze und im ersten link abschließend angemerkt- aufgrund einer unübersichtlichen und mangelhaften Datenlage.
Das Problem bei solchen Studien ist, dass sie zur Bewertung der Persönlichkeiten eine Selbsteinschätzung Betroffener vor der Mobbing-Erfahrung berücksichtigen müssten.
Eine solche retrospektive Selbstsicht lässt sich aber besonders von Kindern oder Jugendlichen nicht abverlangen, wenn sogar Erwachsene, die traumatisch oder durch Psycho-Missbrauch in ihrer Persönlichkeit verändert wurden, ihre früheren emotionalen Reaktionen nicht mehr einschätzen können, da der Bezug dazu unterbrochen wurde.
Deshalb erscheint mir die „Herausarbeitung“ dieses Professor Paulus etwas waghalsig.
Ebenfalls von Kindern/Jugendlichen nicht abzuverlangen wäre eine „reife“ Geisteshaltung, so dass ihnen das was andere sagen nichts anhaben kann.
Da kann ein liebevolles Elternhaus in der Nachsorge/Aufarbeitung oder Intervention gegen solche Ereignisse gute Dienste leisten.
Ich will nicht behaupten, dass es überhaupt keine Dispositionen für Anfälligkeit gibt, das Spektrum der genannten Eigenschaften wird aber so breitgefächert - also jeden betreffen könnend -aufgestellt, dass es auf mich nicht besonders glaubwürdig wirkt.
Außerdem können Mobber die entsprechenden „unsicheren“ Reaktionen willkürlich mit großer Geschicklichkeit herbeiführen.
Es hängt viel vom Umfeld ab, ob einer oder mehrere solcher Täter mitsamt Mitläufern sich darin bewegen.
Alle diese „Typen“, gab es immer schon immer, ohne dass Mobbing ein großangelegtes Thema hätte sein müssen.
Die gesellschaftliche Entwicklung fördert vielmehr ein Defizit an Werte - Kommunikation zwischen Eltern/Kindern und Pädagogen/Schülern.
Und sie fördert aus mir unerklärlichen Gründen ein weniger negatives feedback innerhalb der Gruppe für soziales Missverhalten. Das ist jetzt meine Meinung.
Außerdem haben wir durch zahiras polarisierendes Statement komplett das Thema verfehlt ;), es ging um Beliebtheit, nicht um Mobbing.
Die Parameter dafür werden vielleicht in einer Hauptschule in Köln-Kalk andere sein als in einer Grundschule auf dem Land. Aber vielleicht im Wesen doch nicht so verschieden. Kinder suchen nach etwas was sie nachahmenswert finden, das hängt von den Werten ihres Umfelds ab.
Das kann auch der sein, der schon einen Traktor fahren kann .
Finden viele toll, wenn ein anderer „fertiggemacht“ wird, so ist das ein Armutszeugnis für das Werteumfeld.
Viele Grüße
Heidi
Man kann als „Aussenseiter“ mit klassischer Musik und theoretischer Musik durchaus geschätzt und respektiert sein, auch wenn man nicht säuft.
10-15 Jahre später will ohnehin kaum noch eine Frau den Glam-Metal hörenden Fussballgucker, aber um das zu sehen braucht man in der Schulzeit schon einen langen Atem (den kaum einer hat)
Sebastiian
Jetzt würde ich mich nur wiederholen können.
Widerlegt hast du nichts, schon weil das Thema alles andere als wissenschaftlich abgeschlossen ist , weil die Begriffe noch gar nicht sauber definiert oder verstanden sind und weil sich vorerst auf verschiedenen Ebenen verschiedene Ergebnisse andeuten.
Was mich überhaupt nicht wundert.
Und doch, genau das ist -auch-Psychologie.
Innerhalb der Psychologie sogar gibt es einen Dauerkampf zwischen den Tiefenpsychologen und den VT´lern , wobei letztere stehen für sämtliche Richtungen, die sich am Aussen orientieren.
Das läuft schon und vor allem (auf Hochtouren) in den Unis.
Die kommen dann mit ähnlichen Argumenten, wie du hier.
Die Polarisierung liegt nicht in meiner Aussage,sondern in den Köpfen derer, die das dann polarisierend aufgegriffen haben.
Auch wurde nicht dadurch das Thema verfehlt (wurde es das wirklich, oder wurde nur die Integration dieses anscheinend wichtigen Unterthemas vernachlässigt?), sondern dadurch, dass das Thema offenbar polarisiert und dieser Spaltung dann sehr viel Raum gegeben wurde statt sie aufzulösen.
Es scheint ein heikles Thema zu sein, das einige Abwehr mobilisiert.
Hi,
aber die Frage ist, wie es mit dem Unbeliebtsein umgeht. Wenn man sich nicht weiter daran stört, hat man zuallererst selbst mal kein Leid davon, und kann seinem Leben, seinen Wünschen usw. nachgehen, anstatt zu versuchen, die Welt um sich herum zu ändern (letzteres müsste man versuchen, wenn man von außen keine Liebe bekommt UND sie haben will)Gleiches gilt für Mobbing. Und dann kommt noch dazu, dass Mobbing den Tätern keinen Spaß macht, wenn sie keine Wirkung erzielen. Sie hören früher oder später damit auf.
Und was das Anderssein angeht: es wird schon Leute geben, die einen mögen, so wie man ist. und man bekommt wahrscheinlich sogar mehr Tiefgang, als wenn man darauf aus ist, der Masse zu gefallen. Überhaupt ist es für die sseelische Gesundheit besser, wenn man Freunde hat, die einen so akzeptieren und lieben und untersstützen, wie man ist.
die Franzi
Hi,
aus einem Artikel, der sich explizit nur um die Mobber kümmert, zu schließen, dass
Die inneren Defizite liegen allerdings eher auf Seiten der Mobbing-Täter
liegen, ist SEHR mutig.
die Franzi
Die, die nicht nur nach den anderen schielen und versuchen nachzuahmen oder wettzueifern oder zu schleimen sind oft die beliebtesten.
Das hängt im der Tat mit dem Selbstbewusstsein und der Eigenständigkeit zusammen… Unkompliziertheit, Unternehmungslust und gute Ideen für Unternehmungen werden später dann wichtig, wenn die Kinder selbständiger unterwegs sind.
Je nach Umgebung spielt aber das gesamte soziale Gefüge eine große Rolle bei der Rollenbildung im einer Gruppe.
Bufo
Ich finde es nicht richtig, " weniger beliebt " gleich mit Mobbing gleich zu setzen.
Ich finde, das ist ein ganz anderes Thema.
Hi Zahira,
Nicht ganz deiner Meinung. Auch ich habe deine Aussage so empfunden, wobei prinzipiell nichts gegen polarisierende Meinungen einzuwenden ist.
Mir persönlich war sie zu viel Heile-Welt-Glorifizierung und für Betroffene von Mobbing kann das u.U. verletzend sein.
Woran z.B. erkennst du, oder wie definierst du
zumal sich Menschen mit den widrigsten, defizitärsten und leidvollsten Kindheitserfahrungen genauso gut zu extrem willensstarken Persönlichkeiten entwickeln können.
Mehr noch, als wenn alles prima glatt läuft.
Na das ist ja auch nicht gerade die Stärke dieses Forums
Grüße
Heidi
Wie ich es erkenne? Indem ich hinschaue.
Das Stichwort für beide von dir aufgeworfenen Fragen ist „Resilienz“.
Hi nochmal,
Resilienz bezeichnet die Fähigkeit zu psychischer Regeneration und Widerstandskraft nach einer Krisenerfahrung, wozu auch Mobbing gezählt wird, nicht die Fähigkeit zu deren Vermeidung.
Ob es eine wahrscheinliche Korrelation zwischen Resilienz und der Häufigkeit gibt, von Mobbing betroffen zu werden, weiß ich nicht.
Es ist denkbar, dass der prozentuale Anteil nicht- resilienter Personen dabei höher liegt. Aber die Absolutheit deiner Bewertung wäre mir zu vermessen.
Habe ich auf die Schnelle noch gefunden, ist natürlich auch nur eine einzelne Aussage:
und der hier ist lustig, wobei ich dir diese Einstellung natürlich nicht unterstelle:
http://schraeglage.blog/ruediger-dahlke-mobbing-opfer-sind-wahnsinnig/
Abschließend, ich selbst habe geringfügige Erfahrungen gemacht,
eine virtuelle, dabei bin ich schmerzfrei, sie dient mir zur Dokumentation diverser Kommunikationsstörungen;
eine Klassenkameradin -welche hier gemeinhin als Narzisstin bezeichnet würde- die ihre „Freundinnen“ reihum zu fallengelassenen, gemobbten Ex-Freundinnen machen musste;
und einmal eine Kollegin die glaubte, ihre „psychische Unersetzlichkeit“ bei den Kollegen auf meine Kosten bestätigen zu müssen.
In beiden Fällen hat die soziale Gemeinschaft das Blatt ohne mein großes Zutun gewendet, und gewusst, was von dem Agieren zu halten war. Deshalb wundert mich, dass Mobber gerade in Schulen so viel Rückenwind zu haben scheinen und das Kollektiv als soziale Instanz versagt.
Grüße
Heidi
Kinder zeigen manchmal aber auch auf das andere Kind mit Brille und lachen, weil sie irgendwann in ihrem Leben gemerkt haben, dass sie auf diese Weise ein Kind mit Brille einschüchtern können. Ich habe schon einige sehr herrschsüchtige Kinder erlebt.
Ich würde aber auch dann sagen, dass es wahrscheinlich nicht ihr Fehler ist, und dass sie es wahrscheinlich nicht besser wissen. Aber dass Kinder anderen Kindern unbedingt wohlwollend gegenüber sind, das stimmt doch einfach nicht. Sie können anderen Kindern sehr wohl auch Schlechtes wünschen, oder sich für das Wohlbefinden der anderen Kinder gar nicht interessieren.
Es sind genau die Faktoren, die zu den Co-FAktoren oder gar Bedingungen von guter Resilienz gezählt werden dürfen, die soziale Desaster zu verhindern helfen:
Grundvertrauen in sich selber und andere
Kommunikationsfähigkeit
Konfliktfähigkeit
Kreativität.
Um nur einige zu nennen.
Das sind Faktoren und Anzeiger für innere Stärke, das war ja die Ausgangsfrage.
Die Sache mit „reich und schön“ geht sicherlich genau so oft nach hinten los, wie sie nützt. Es kommt auf das Umfeld an, in dem sich die Kinder bewegen, und wie Eltern mit Reichtum umgehen. Platter Reichtum, der genutzt wird, um sich „Freunde“ zu kaufen, funktioniert mit den passenden Leuten im Umfeld sicher. Nur sind das eben keine echten Freunde. Schwierig wird es ggf. sogar ausgerechnet dann, wenn Kinder aus besser gestellten Haushalten gerade so erzogen sind, dass sie angemessen auf ein entsprechendes Umfeld reagieren, und gerade nicht bereit sind, sich „Freunde“ zu kaufen und auch sonst ihr Geld nicht raus schmeißen, sondern bewusst auf echte Freunde setzen, und auch gar nicht in der Lage sind, anderen Vorteile zu verschaffen, die diese meinen, aus so einer „Freundschaft“ ziehen zu können. Da geht dann gerne mal der Neid und das Mobbing los, wird Geiz, Abgrenzung und Borniertheit in Dinge hinein interpretiert, die genau das Gegenteil sind.
Auch wenn bessere finanzielle Verhältnisse sich auf klassische Karrieren der Eltern stützen, die dann auch mit anderen Interessen und Ansprüchen als denen einhergehen, die sonst so im Umfeld herrschen, kann dies durchaus problematisch für Kinder sein, und ist es oft schwierig, hier die Waage zu halten. Das muss jetzt noch nicht mal die klassische Musik und die theoretische Physik oder das Golfspiel sein. Das geht schon da los, wo Kinder nicht unbegrenzt RTL und YouTube sehen, und sich nicht an endlosen Wassnlos- und Fratzenbuch-Diskussionen beteiligen wollen, sich nicht für Fußball interessieren, sondern lieber mal eine interessante Doku sehen oder ein Buch lesen.
Für meinen Geschmack zeichnest du ein zu idealisiertes Bild aus der theoretischen Psychologie.
Wirkliche Menschen sind nicht so eindeutig, sie schlagen nur selten auffallend in die eine oder andere Richtung aus.
Ich kann also deine Meinung nicht teilen, aber macht ja nix.
Gruß
Heidi
Hm.
Und das mir, die sich andauernd mit den theoretischen Psychologen rumzankt und ihnen vorwirft, das zu theoretisch zu sehen…
Ich habe zugegebenermaßen auf die Theorie zurück gegriffen um Antworten zu finden auf Fragen hier, deren direktere Antwort aus einem lange gewachsenen und immer wieder überprüften Erfahrungsweg käme und zu einem inneren Wissen geworden ist und der ganz sicherlich geistig in der Tiefenpsychologie verankert ist.
Wie aber soll man ausgerechnet hier solche Wege erklären???
Und ausserdem:
Du hattest nach Definitionen gefragt.
Resilienz beinhaltet Eigenschaften, die eine Mobbingkrise zu bewältigen helfen und gleichzeitig sind es die selben Eigenschaften, die verhindern, dass sie überhaupt erst gemobbt werden.
So schwer ist das doch nicht zu verstehen?
Das kann ich wirklich nur gut finden.
Hier wiederum wird es schon schwierig, weil meine Erfahrung ist, dass man das vermeintlich sichere innere Wissen nicht oft genug hinterfragen kann.
Tiefenpsychologie ist für mich nicht wichtig.
Wer Erklärungen sucht für spezifische Entwicklungen kann jede x-beliebige psychologische Schule heranziehen und sie haben alle aus ihrem Blickwinkel manchmal recht.
Bei Kinder/Jugendlichen-Mobbing halte ich die genaue Altersgruppe für wichtig, insbesondere in der Beobachtung von Täter-Motiven, weil bestimmte Abwehrmechanismen sich erst ausprägen.
Ich vermute mal ins Blaue, ohne mir das Thema präzise angeschaut zu haben, dass sich Motive im Kindesalter vom Erwachsenen-Mobbing noch deutlicher unterscheiden, sich dann im Jugendlichenalter verändern und dem Erwachsenen-Mobbing mehr angleichen.
Tiefenpsychologie - und wie weit sie sich tatsächlich bestätigt - sieht man in weiten Teilen auch nicht durch bloßes Hinschauen (auch wenn ich meine, dass du schon genau hinschaust), da muss man andere Ausdrucksmöglichkeiten eröffnen.
Ja, nach deiner eigenen Definition von „innen schwach“ was ich öffentlich problematisch ausgedrückt finde.
Unter Hunderten von Leuten die ich kennengelernt habe, würde ich das nicht einer Handvoll attestieren wollen.
Vielleicht irgendwelchen labilen Typen, die absolut nichts geregelt kriegen. Niemand sollte sich selbst so sehen.
Das ist verstärkende Rückkopplung eines negativen Selbstbildes.
Doch Deine Aussage ist ein Paradoxon.
Trotzdem behaupte ich ja nicht, dass du völlig unrecht hättest, mangelndes Selbstvertrauen ist sicher ein Faktor von vielen genannten, der Mobbing begünstigt.
Zugleich werden unter Dutzenden von sogenannten Opfer-Eigenschaften auch gutgläubige vertrauensvolle Schüler genannt. Ebenso Introvertiertheit, Schüchternheit oder körperliche Unbeholfenheiten, die alle nicht zwangsläufig mit familiärer Zuwendung zu tun haben.
Auch ob sich ein Kind spontan gut wehren kann, hängt davon nicht unbedingt ab. Vielmehr die Begründung für deine Beobachtungen bezweifle ich, weniger die Beobachtungen selbst.
Selbst wenn in mehreren Klassen jeweils der durchschnittliche Anteil des von dir hervorgehobenen Opfertypus vorhanden ist, wird in einigen Klassen überhaupt nichts passieren. Deshalb sehe ich die Hauptproblematik im sozialen Klima, in spezifischer Gruppendynamik und den pädagogischen Defiziten von Lehrern, die ja gar keine Pädagogen sind, weil sie es nicht lernen.
Gruß
Heidi