Was mich wundert ist,

warum ausgerechnet nicht wenige Deutsche Sympathien für Libanon zeigen. Liegt es an der antiamerikanischen Stimmung in Teilen des Landes?

Hallo Steven,

warum ausgerechnet nicht wenige Deutsche Sympathien
für Libanon zeigen. Liegt es an der antiamerikani-
schen Stimmung in Teilen des Landes?

Wie sich vielleicht herumgesprochen hat, waren
(und sind?) „die Deutschen“ taditionell „kultur-
antisemitisch“ und „politisch pro-arabisch“
eingestellt.

Insofern fällt es vielleicht schwerer, den
verordneten Philosemitismus (Staatsräson)
tatsächlich zu verinnerlichen.

Mit „Amerikanismus“ und dessen Inversion
hat das imho nur wenig zu tun, höchstens
hinsichtlich der antizipierten Kräfte-
verteilung der Allianzen auf dieser
Welt :wink:

Grüße

CMБ

warum ausgerechnet nicht wenige Deutsche Sympathien für Libanon zeigen.

Wie kommst Du darauf, dass das so ist?

Hi Malte,

medizinisch würde man das so umschreiben: „Herr Steven leidet unter starken Fixationen in den Vorstellungsinhalten.“ Anti-Amerikanismus ist sein großes Thema, und irgendwie muß er wieder mal den Bogen dorthin kriegen…

Gruß,

MecFleih

warum ausgerechnet nicht wenige Deutsche Sympathien für
Libanon zeigen. Liegt es an der antiamerikanischen Stimmung in
Teilen des Landes?

Ich glaube es liegt zu nicht unwesentlichen Teilen einfach daran, daß sich Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg als eines der wenigen Ländern dieser Erde, wenn auch nicht ganz freiwillig, mit seiner totalitären Vergangenheit und imperialistischen Expansionspolitik auseinandergesetzt hat. Das hat zu einer Art Immunisierung geführt die zu Abwehrhaltung führt sobald andere Länder ein ähnliches Verhalten an den Tag legen.

In Deutschland bestreitet fast niemand ernsthaft das Recht auf Selbstverteidigung Israels. Die jahrelange Politik der Nadelstiche, auf die ich hier gar nicht weiter eingehen möchte, zu der ich im wesentlichen aber die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik in der Westbank zähle, hat Israel hier viele Symphatien gekostet.

Wenn jetzt Sprüche aus dem israelischen Verteidigungsministerium verlauten, wie „Wir bomben Libanon 50 Jahre in der Geschichte zurück“ oder „Auf jeden Raketenangriff Israels zerstören wir 10 mehrstöckige Wohnhäuser“ dann klingt das in den Ohren der hier sensibilisierten Deutschen eben verdammt nach dem Säbelgerassel das es hierzulande 60 Jahre nicht mehr gab. Und es löst die oben genannten Reflexe aus.

Gruß
Tom

Hallo Steven,

warum ausgerechnet nicht wenige Deutsche Sympathien für
Libanon zeigen. Liegt es an der antiamerikanischen Stimmung in
Teilen des Landes?

woraus leitest Du den Eindruck ab, es wäre so? Doch nicht etwa aus der Kritik am Bombardieren libanesischer Zivilisten? Unverhältnismäßigkeit in der Wahl der Mittel zu kritisieren hat nichts mit Sypathien zu tun. Du interperierst zu viel und dann auch noch falsch.

Gruß, Rainer

Wie sich vielleicht herumgesprochen hat, waren
(und sind?) „die Deutschen“ taditionell „kultur-
antisemitisch“ und „politisch pro-arabisch“
eingestellt.

kaum ist die eine weg, fängt der nächste mit dem Blödsinn an. Verrätst Du mir mal warum „die Deutschen“ „kultur-antisemitisch“ sein sollen???

kaum ist die eine weg, fängt der nächste mit dem Blödsinn an.
Verrätst Du mir mal warum „die Deutschen“
„kultur-antisemitisch“ sein sollen???

Nicht immer gleich alles sofort abwehren, was einem nicht schmeckt, Raoul.
Erstmal setzen lassen, auf sich wirken lassen, ob vielleicht doch was dran sein könnte.
Die Deutschen „sollen“ oder „sollten“ es natürlich ncht sein :wink:, aber tendenziell hat unser russisch-deutscher Freund da nicht Unrecht, denke ich.
Gruß,
Branden

Nicht immer gleich alles sofort abwehren, was einem nicht
schmeckt, Raoul.
Erstmal setzen lassen, auf sich wirken lassen, ob vielleicht
doch was dran sein könnte.
Die Deutschen „sollen“ oder „sollten“ es natürlich ncht sein
:wink:, aber tendenziell hat unser russisch-deutscher Freund da
nicht Unrecht, denke ich.

auch hier hätte ich gerne eine Begründung stehen gehabt. Also: Warum glaubst Du, Er, Sie, Alle (???) das?
Gehen wir doch einfach mal die letzten 150 Jahre deutsche Geschichte zurück und nehmen bewusst die Jahre zwischen 1933 und '45 aus. Natürlich gab es Antisemitismus aber nicht in größeren Ausmaßen als in anderen Ländern (und auch nicht größer als der jetzige Antiislamismus). Daneben waren jedoch die meisten der Dichter, Denker, Erfinder etc. Juden und waren geachtet und auch beliebt.

gruß

Hallo Raoul

Verrätst Du mir mal warum „die Deutschen“
„kultur-antisemitisch“ sein sollen???

Das ist O.T. hier, aber Du kannst die Frage
ja mal ins Geschichte-Brett stellen.

Nur kurz. Antisemitismus war bis
1945 sowohl offizieller als auch
verinnerlichter Teil des „Deutschen
Selbstverständnisses“ - und das über
Jahrhunderte hinweg.

Sehr schön zu sehen an den Entwicklungen
in der Weimarer Republik. Es gab offen-
sichtlich einen Antisemitismus-Gradienten
von „Militant-Antisemitisch“ im Osten
(Europas) über einen nicht-militanten
„Projektions-Antisemitismus“ in Deutschland
hin zu „sanfter Distanz“ in England und
Skandinavien.

„In Deutschland“ meint hier sowas wie
„massgeblicher Teil der Bevölkerung“.

Ab 1933 wurde der vorhandene Antisemitismus
bekanntlich „Staatsräsoniert“, dazu mussten
(wieder bekanntlich) kaum „Anstrengungen“
unternommen werden.

Wohingegen der nach 1945 verordnete
„Anti-Antisemitismus“ offensichtlich
nicht sehr stark verinnerlicht wurde -
was eigentlich verwunderlich ist …

Grüße

CMБ

Erstmal setzen lassen, auf sich wirken lassen, ob vielleicht
doch was dran sein könnte.

Nette Lektüre dazu:
ISBN: 359615796X Buch anschauen

Grüße

CMБ

Hallo Raoul
(übrigens ein sehr schöner Name)

Warum glaubst Du, Er, Sie, Alle (???) das?
Gehen wir doch einfach mal die letzten 150 Jahre deutsche
Geschichte zurück und nehmen bewusst die Jahre zwischen 1933
und '45 aus. Natürlich gab es Antisemitismus aber nicht in
größeren Ausmaßen als in anderen Ländern (und auch nicht
größer als der jetzige Antiislamismus). Daneben waren jedoch
die meisten der Dichter, Denker, Erfinder etc. Juden und waren
geachtet und auch beliebt.

Bei den Intellektuellen waren sie großenteils beliebt, geschätzt und anerkannt. Die Intellektuellen haben nicht vergessen, dass es großenteils deutsche Juden waren, die das Land wissenschaftlich und kulturell-künstlerisch vorangebracht haben.
Meine Idole waren fast allesamt deutschsprachige Juden: Heinrich Heine, Sigmund Freud, Albert Einstein.
Aber es geht ja hier (leider) um die große Mehrheit, die gerne bestimmte Zeitungen und Zeitschriften liest und andere weniger. :wink: Wenn du mit vielen jungen und alten Leuten redest, findest du leider einen erschreckend großen Anteil an Antisemiten. Du darfst dich natürlich nicht als Jude oder Philosemit oder Liberaler zu erkennen geben, sonst verstellen sie sich sofort - eine Art „Totstellreflex“, den ich immer wieder mal „gerne“ beobachte. Man muss die Leute langsam „kommen lassen“, dann kommt auch der ganze antisemitische Müll aus ihnen heraus.
Gruß,
Branden

Nette Lektüre dazu:
ISBN: 359615796X Buch anschauen

Dank Dir für den Tipp, Semjon!
Habs mir gleich eben bei AMAZON bestellt.
Gruß,
Branden

Hallo,

Mit „Amerikanismus“ und dessen Inversion
hat das imho nur wenig zu tun, höchstens
hinsichtlich der antizipierten Kräfte-
verteilung der Allianzen auf dieser
Welt :wink:

Pro-Arabisch kann ich nicht verneinen, antisemtisch glaube ich nicht. Ersteres wurde schon am 9.11 sichtbar, wo es in einigen deutschen Foren (besonders im größten Pöbelforum) Jubelschreie gab.
Pro-Arabisch zeigt sich, dass auch einige Deutsche zum Islam übergetreten sind, um für die „gerechte Sache“ zu kämpfen.

Beim Irak-Krieg sah man wunderbar die anti-amerikanische Haltung. NIemand bedauerte die Opfer der Selbstmordattentate, niemand verurteilte das Vorgehen der Attentäter.

Hallo,

Meine Idole waren fast allesamt deutschsprachige Juden:
Heinrich Heine, Sigmund Freud, Albert Einstein.

Meiner war Andre Kostolany :smile:

warum ausgerechnet nicht wenige Deutsche Sympathien für Libanon zeigen.

Wie kommst Du darauf, dass das so ist?

Schau einfach ins Brett „Naher Osten“.

Hallo,

Wenn jetzt Sprüche aus dem israelischen
Verteidigungsministerium verlauten, wie „Wir bomben Libanon 50
Jahre in der Geschichte zurück“ oder „Auf jeden Raketenangriff
Israels zerstören wir 10 mehrstöckige Wohnhäuser“ dann klingt
das in den Ohren der hier sensibilisierten Deutschen eben
verdammt nach dem Säbelgerassel das es hierzulande 60 Jahre
nicht mehr gab. Und es löst die oben genannten Reflexe aus.

Aber statt für irgendeine Seite Partei zu ergreifen, sollte man sich lieber für eine Beendigung des Krieges einsetzen. Das kocht doch immer höher. Und die Medien tun ihr bestes, um weiter Stimmung zu machen.

http://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID574…

Meine Idole waren fast allesamt deutschsprachige Juden:
Heinrich Heine, Sigmund Freud, Albert Einstein.

Meiner war Andre Kostolany :smile:

Na denn, Steven, welcome to the club.
Es braucht ja auch ab und an jemand, der sich ums Geld kümmert bei all den geistigen Gaben. :wink:
Gruß,
Branden

schon,aber man stellt sich aus Mitleid immer auf die Seite der anscheinend schwaecheren, und eine Loesung fuer diesen Krieg wird man nicht nur im Libanon suchen muessen sondern im gesamten Nahen Osten mit all seinen Problemen. Stell dir bitte so eine Berichterstattung in den Tagesthemen vor, wuerd’ doch kaum jemand gucken. Die Mehrheit will in den Nachrichten eben ihre Sensationsgeilheit befriedigt wissen

Hallo Rainer,

woraus leitest Du den Eindruck ab, es wäre so?

Aus den Stimmen in diesem Brett, die Israel für die Bombardierung verurteilen, die Israel als Kriegsverbrecher bezeichnen, die Israel entwaffnen wollen.