Was muss in der Kneipe/Restaurant bezahlt werden?

Ich glaube, dem Frager ging es hier um die juristische Fragestellung, nicht darum, ob ein Laden Abzocke betreibt oder nicht.

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Ich glaube, dem Frager ging es hier um die juristische
Fragestellung, nicht darum, ob ein Laden Abzocke betreibt oder
nicht.

Danke ja, genau darum ging es mir.

Nachdem ich neulich einen so unschönen Disput mit Steve Jobs
hatte, freut es mcih natürlich um so mehr, jetzt wieder auf
seiner Seite stehen zu können…

Ärger mich selber darüber dem Troll futter gegeben zu haben.

Meine Frage wurde nicht beantwortet,

Das ist eine Frechheit! Ich zähle inzwischen vier Personen,
die sich Deiner Frage mit richtigen Antworten angenommen
haben, und das sind allesamt Leute, die nachweislich Ahnung
von dem haben, was sie schreiben.

Sorry, war zu allgemein ausgedrückt, bezog sich auf dem Thread mit Steve.

Wie aber die angeregte Diskussion zeigt, scheint dies nicht
der Fall zu sein. Es gibt wohl keinen allgemeinen
Rechtsgrundsatz, dass eine (obwohl nicht ungewöhnliche)
Nachforderung zu einer Leistung von der Gegenleistung (der
Bezahlung der Leistung), also ein Mehr an Soße vom
vereinbarten Preis gedeckt ist.

Daher ist im Zweifel eine Nachbestellung an Soße zu bezahlen.

Scheint mir auch so, das es da keinen allg. Rechtsgrundsatz gibt.

Bleibt die Frage, wie es sich verhält, wenn bisher die zusätzliche Sosse kostenfrei war und ohne Information des Empfängers/Käufers diese Leistung plötzlich Geld kostet.

Ebay, Facebook, Twitter … müßte einem ja die Änderung der AGB zu kommen lassen. Die können ja auch nicht plötzlich nen Euro für dass Anschauen einer Nachricht verlangen.
Aber wie ist es in einer solchen rein informellen Umgebung wie in einem Restaurant? Müßte da der Wirt dem Kunden eine Änderung der bisherigen Preise informieren.
Natürlich nicht die die Aushängen, sondern die Kosten die man nicht nachlesen kann.

der nächste möchte aus dem gleichen Grund sein
Bierglas nachgefüllt und ich ein weiteres Steak haben und mehr
Pommes. Gratis, versteht sich, sofern die Bedienung nicht
jedesmal sagt, daß es was kostet. Ist das Dein Ernst?

Das ist doch Unsinn. Wenn ich was zusätzlich bestelle ist es doch wohl klar, dass ich das bezahle. Es geht ja um etwas, was zu wenig ist. Wenn ein Bier z.B. unter dem Eichstrich eingeschenkt wird ist es selbstverständlich, dass ohne Preisaufschlag nachgeschenkt wird, denn wer 0,3 l Bier bestellt hat auch das Anrecht auf 0,3 l Bier, genauso verhält es sich beim 250-g-Steak - wenn das nur 220 g wiegt muss selbstverständlich nachgeliefert werden. Bei Salatsauce ist das halt nicht so einfach festzumachen und deshalb bleibt für mich weiterhin die selbstverständliche Kulanzregelung im Vordergrund.

In Pizzerien stehen ja auch die Extras in der Speisekarte: Salami, Artischocken, Sardellen oder was auch immer - mit entsprechendem Preis.

Gruß,

Anja

Ärger mich selber darüber dem Troll futter gegeben zu haben.

Der einzige, der hier in trollendes Verhalten an den Tag legt, bist Du.

Und daher von mir als (mind.) 5. :

Ja, man muss für alles, was man in einem Restaurant bestellt, bezahlen. Egal, was oder wie viel es ist. Das ist der Grundsatz, hiervon wird nur abgewichen, wenn der Verkäufer ausdrücklich etwas anderes sagt. Deswegen bieten einige Restaurants „all you can eat“ oder „free refill“ an, um deutlich zu machen, dass man gewisse Teile des Essens nachfordern kann, wie man will.

Es ist auch irrelevant, ob ein Preis auf der Karte ausgezeichnet ist, da man grundsätzlich nícht erwarten kann, in einem Restaurant etwas umsonst zu bekommen.

Gruß
Dea

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Schwer zu sagen, ob sich aus dem Umstand, dass die Soße bisher ohne zusätzliche Kosten gebracht wurde, eine konkludente Vereinbarung ableiten lässt.
Richtig ist in jedem Fall, dass nirgendwo eine WE zu finden ist, die auf diese Kosten eingeht (schon weil sie gar nicht bekannt sind).
Die Bestellung dürfte aber mit dem konkludenten Zusatz „zum üblichen Preis“ unterlegt sein. Wenn der „übliche Preis“ sich geändert hat, nehme ich das hin, denn das Hauptgewicht der konkludenten Erklärung dürfte darin liegen, Soße bekommen zu wollen (und zwar nicht Soße frei Haus bekommen zu wollen). Daraus, dass in dem Laden vorher keine Kosten für die zusätzliche Soße erhoben wurden, lässt sich m.E. nicht ohne weiteres schließen, dass der übliche Preis 0 sei. Wem es bei der Bestellung darauf ankommt, dass die Soße nichts kostet (was durchaus nicht als üblich gelten kann), der mag seinerseits darauf hinweisen bzw. nachfragen.

Andererseits kann man sagen, um eine Bestellung vorzubereiten, gibt es die Karte, da muss ein Preis stehen.

Es scheint mir also eine Glaubensfrage, ob man auf die gepflegte Gewohnheit abstellen darf oder nicht.

Schwer zu sagen, ob sich aus dem Umstand, dass die Soße bisher
ohne zusätzliche Kosten gebracht wurde, eine konkludente
Vereinbarung ableiten lässt.

Ist irgendwo gesagt worden, dass DORT die Soße bisher ohne zusätzliche Kosten gebracht wurde? Spielt aber auch keine Rolle:

Die Bestellung dürfte aber mit dem konkludenten Zusatz „zum
üblichen Preis“ unterlegt sein. Wenn der „übliche Preis“ sich
geändert hat, nehme ich das hin, denn das Hauptgewicht der
konkludenten Erklärung dürfte darin liegen, Soße bekommen zu
wollen (und zwar nicht Soße frei Haus bekommen zu wollen).

Das sind aber arg viele Hypothesen - oder nicht?

Ich weiß, persönliche Erfahrung zählt nur sehr bedingt. Aber was die Üblichkeit angeht: Ich bin ein Saucenfanatiker, der sich schon seit Jahren ärgert darüber, dass die Regel gilt: je besser das Lokal, desto weniger Sauce (Früher war das nicht so). Da zelebrieren die Köche die leckersten Saucen und tüpfeln sie mit Pipette auf den Teller. Ich bestelle fast immer Sauce nach, oft sogar vor, d.h. ich bitte von Anfang an um mehr Sauce. Ich habe noch NIE extra bezahlt. Völlig egal ob Sauce zum Salat, zum Fleisch, Fisch, what ever. Das einzige, was passieren kann: Wenn ich nicht vorher bestelle und es sich um bestimmte Saucen handelt, die unmittelbar aus der Zubereitung entstehen, dann gibt es keinen Nachschlag, wenn der Teller auf dem Tisch steht. Das liegt eben daran, dass ohne erneute Zubereitung keine Sauce entstehen würde. Das aber nur am Rande.

Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung die Wörtchen „üblich“ und „konkludent“ noch einmal beleuchtet: „Üblich“ ist es sicher nicht, für einen solchen Saucennachschlag Geld zu verlangen. Üblich sind solche Preisaufschläge nämlich nur bei Extrakäse und Co., jedoch nicht bei Sauce.

Außerdem werfe ich auf juristischer Ebene dann noch einen weiteren Aspekt in den Raum: Den des Mangels.

„Ich hätte gerne noch etwas Sauce.“ kann auch die charmante Äußerung eines Mangels sein. Das bestellte Produkt ist ein Salat mit ausreichend Sauce. Wenn ich aber nun auf halber Strecke feststelle, dass ich nur den einen Teil besosst essen kann und den anderen Teil trocken essen müsste, ist das ein Mangel, den üblich ist eigentlich, dass Salat und Sauce eine Einheit bilden, wir reden schließlich nicht von Pommes, die ich nach gusto mit oder ohne Mayo bestellen kann. Insofern handelt es sich bei der Nachfrage nicht um eine Nachbestellung, sondern um die freundliche Bitte, diesen Mangel nachzubessern. Eine solche Nachbesserung dürfte aber wohl üblicherweise eben nicht mit Kosten verbunden sein.

LG Petra

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um so schlimmer…

Ich glaube, dem Frager ging es hier um die juristische
Fragestellung, nicht darum, ob ein Laden Abzocke betreibt oder
nicht.

wenn ich mir vorstelle, dass leute mit solchem kinderkram gerichte beschaeftigen = meine steuern verbraten wollen, hat so eine frage wohl eher was als hypotetischer schwachsinn im plauderbrett zu suchen.

insofern sehe ich hier keine „juristische fragestellung“, sondern allgemeine lust am erbsen zaehlen und korinthen kacken…

Ist irgendwo gesagt worden, dass DORT die Soße bisher ohne
zusätzliche Kosten gebracht wurde? Spielt aber auch keine
Rolle:

Ja, das ist gesagt worden, sonst hätte sich die Diskussion gar nicht entsponnen. Und stimmt, es spielt keine Rolle.

Die Bestellung dürfte aber mit dem konkludenten Zusatz „zum
üblichen Preis“ unterlegt sein. Wenn der „übliche Preis“ sich
geändert hat, nehme ich das hin, denn das Hauptgewicht der
konkludenten Erklärung dürfte darin liegen, Soße bekommen zu
wollen (und zwar nicht Soße frei Haus bekommen zu wollen).

Das sind aber arg viele Hypothesen - oder nicht?

Eine konkludente Erklärung kann halt nur vermutet werden, im Übrigen war das nur der Vorschlag einer Lösung - ich bin kein Richter. In der Regel bestelle ich im Restaurant, ohne den Preis zu verhandeln oder auch nur zu nennen. Warum sollte das bei einer Salatsoße anders sein?

Ich weiß, persönliche Erfahrung zählt nur sehr bedingt. Aber
was die Üblichkeit angeht: Ich bin ein Saucenfanatiker, der
sich schon seit Jahren ärgert darüber, dass die Regel gilt: je
besser das Lokal, desto weniger Sauce (Früher war das nicht
so)… Ich habe noch NIE extra bezahlt…

Ich auch nicht, das liegt aber möglicherweise nur daran, dass ich noch nie nachbestellt haben.

Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung die Wörtchen „üblich“ und
„konkludent“ noch einmal beleuchtet: „Üblich“ ist es sicher
nicht, für einen solchen Saucennachschlag Geld zu verlangen.
Üblich sind solche Preisaufschläge nämlich nur bei Extrakäse
und Co., jedoch nicht bei Sauce.

Außerdem werfe ich auf juristischer Ebene dann noch einen
weiteren Aspekt in den Raum: Den des Mangels.

„Ich hätte gerne noch etwas Sauce.“ kann auch die charmante
Äußerung eines Mangels sein. Das bestellte Produkt ist ein
Salat mit ausreichend Sauce.

Tschulliung, aber diese Interpretation halte ich für abwegig, denn was ausreichend ist, wird subjektiv so unterschiedlich beurteilt, dass es für die Herleitung eines Mangels sicher nicht herhalten kann.

Außerdem: Es stand im Ausgangsfall nie die Frage zur Diskussion, ob die Küche des Ladens zu wenig Soße bereit gestellt hat, sondern der Frager hat selbst eingeräumt, dass er halt immer ganz viel Soße braucht (offensichtlich in einem Maß, das über „normal“ liegt).

So, das Soßenproblem greift so langsam meinen Appetit auf Salate an…

Gruß

wenn ich mir vorstelle, dass leute mit solchem kinderkram
gerichte beschaeftigen = meine steuern verbraten wollen, hat
so eine frage wohl eher was als hypotetischer schwachsinn im
plauderbrett zu suchen.

insofern sehe ich hier keine „juristische fragestellung“,
sondern allgemeine lust am erbsen zaehlen und korinthen
kacken…

Sehr richtig erkannt, es ist die allgemeine Lust an der Argumentation (man kann das auch Erbsen zählen usw. nennen). Und Juristen diskutieren eben juristische Fragestellungen, so wie Mathematiker Probleme wälzen, die einem Nicht-Mathematiker u.U. völlig absurd erscheinen. Also nicht so abschätzig bitte.

Die Lust an der Argumentation ist seit jeher eine Quelle des Erkenntnisgewinns. Wenn du dich dran beteiligen willst - sehr gern. Wenn nicht - lass es.

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Ist irgendwo gesagt worden, dass DORT die Soße bisher ohne
zusätzliche Kosten gebracht wurde? Spielt aber auch keine
Rolle:

Ja, das ist gesagt worden, sonst hätte sich die Diskussion gar
nicht entsponnen. Und stimmt, es spielt keine Rolle.

Sorry. Mein Fehler - habs überlesen.

Eine konkludente Erklärung kann halt nur vermutet werden, im
Übrigen war das nur der Vorschlag einer Lösung - ich bin kein
Richter. In der Regel bestelle ich im Restaurant, ohne den
Preis zu verhandeln oder auch nur zu nennen. Warum sollte das
bei einer Salatsoße anders sein?

Ich bestelle in der Regel im Restaurant das, was auf der Karte steht - und dann steht da ein Preis. (die Damenkarte ist hier ja wohl auch irrelevant :wink:)

Bei Extrawünschen ergibt sich eigentlich immer eine Kommunikation, bei der ich es eigentlich nur so kenne, dass der Kellner ankündigt, wenn die zu einem Aufpreis führt. Das ist jetzt das Stadium der Bestellung, also BEVOR das Essen auf dem Tisch steht.

Denkbare Fälle: Kann ich statt Gemüse x Gemüse Y oder Beilage A statt B haben.

Tschulliung, aber diese Interpretation halte ich für abwegig,
denn was ausreichend ist, wird subjektiv so unterschiedlich
beurteilt, dass es für die Herleitung eines Mangels sicher
nicht herhalten kann.

Das war jetzt bewusst überspitzt mit dem Mangel, um auf den anderen Blick zu kommen.

Außerdem: Es stand im Ausgangsfall nie die Frage zur
Diskussion, ob die Küche des Ladens zu wenig Soße bereit
gestellt hat, sondern der Frager hat selbst eingeräumt, dass
er halt immer ganz viel Soße braucht (offensichtlich in einem
Maß, das über „normal“ liegt).

Selbst dann - siehe eigene Erfahrungen- kenne ich es als üblich, dass man für mehr Sauce nicht mehr bezahlen muss. Das wäre m.E. nur dann zu erwarten in Konstellationen, wo man den Salat nach Gewicht bezahlt. Das wird aber nur bei Selfservice gemacht - und da würde man wohl nicht am Tisch Sauce nachbestellen. Wenn allerdings doch, wäre es logisch, dass die extra bezahlt werden müsste.

Ich bring mal ein anderes Beispiel:
Brot. Wird als Gruß des Hauses mit auf den Tisch gestellt und nicht berechnet. Wenn ich nun eine Scheibe nachbestelle, würde ich auch erwarten, dass man mich darauf aufmerksam macht, wenn das extra kosten soll. Auch da kenne ich das eigentlich nur so, dass es nichts extra kostet.

LG Petra

Eine konkludente Erklärung kann halt nur vermutet werden, im
Übrigen war das nur der Vorschlag einer Lösung - ich bin kein
Richter. In der Regel bestelle ich im Restaurant, ohne den
Preis zu verhandeln oder auch nur zu nennen. Warum sollte das
bei einer Salatsoße anders sein?

Ich bestelle in der Regel im Restaurant das, was auf der Karte
steht - und dann steht da ein Preis. (die Damenkarte ist hier
ja wohl auch irrelevant :wink:)

Das hatten wir hier auch schon - und da hast du Recht. Mit üblicher Vergütung fange ich gar nicht erst an, das halte ich selbst für Kram.

Bei Extrawünschen ergibt sich eigentlich immer eine
Kommunikation, bei der ich es eigentlich nur so kenne, dass
der Kellner ankündigt, wenn die zu einem Aufpreis führt. Das
ist jetzt das Stadium der Bestellung, also BEVOR das Essen auf
dem Tisch steht.

Ja, das ist die Regel, und wenn der Kellner nichts sagt, gehen wir davon aus, dass es nicht extra kostet. Aber ist das juristisch sauber? Oder ist es einfach Kulanz des Betreibers? Um die Frage geht es letztlich. DARF er dafür Geld verlangen oder nicht?

Deshalb würde sicher niemand einen Rechtsstreit lostreten (obwohl, ich habe von Klageverfahren gehört, in denen der Streitwert ein paar Pfennige betrug - der Rekord liegt, glaube ich, bei 6 Pfennigen; 90 er Jahre), aber hier ging es eher um eine juristisch saubere Lösung.

Ich bring mal ein anderes Beispiel:
Brot. Wird als Gruß des Hauses mit auf den Tisch gestellt und
nicht berechnet. Wenn ich nun eine Scheibe nachbestelle, würde
ich auch erwarten, dass man mich darauf aufmerksam macht, wenn
das extra kosten soll. Auch da kenne ich das eigentlich nur
so, dass es nichts extra kostet.

Auch hier gibt dir die Alltagserfahrung sicher Recht. Aber die Jurisprudenz? Irgendwann - das darf als sicher angenommen werden - wird sich ein Gericht mit dieser oder einer so gelagerten Frage auseinandersetzen. Denn es gibt tatsächlich für jede Sicht gute Argumente und m.E. keine eindeutige Rechtslage.

Grüße aus Berlin

Hallo Christian,

das sehe ich deutlich anders. Vorweg schiebe ich vorsichtshalber noch, dass ich an anderer Stelle mehrfach mich gegen eine All-you-can-eat-Mentalität geäußert habe, da eher unter dem Blickpunkt Esskultur, die XXL-Welle finde ich aus vielen Gründen schrecklich.

Hier ist die Frage nach Salat und der zugehörigen Sauce. Es geht nicht um 3 Kartoffeln extra, weil die Beilage zu knapp für den mitgebrachten Hunger war und schon gar nicht um das Medaillon extra. Beides währen Haupt- bzw. Nebenkomponente, die Sauce ist gewissermaßen „Schmiermittel“. Denn ein entscheidender Unterschied ist: Die Sauce kann ich eben (üblicherweise) nicht so essen. Ich brauche hierfür einen „Träger“.

Was bei dir mitschwingt ist eine Form des „Anstandes“. Und da sage ich: es ist 1. nicht unüblich, dass Sauce nachbestellen NICHTS kostet. 2. Vergibt sich kein Kellner etwas dabei, wenn er den Hinweis, bei welcher Nachbestellung auch immer, gibt, dass das extra berechnet wird. Das ist transparent und fair.

Ich greife hier das auf, was ich nebenan schon gesagt habe: Ich empfinde die teilweise sehr mickrigen Saucenmengen tatsächlich oft als Mangel! Ich hab das - diskret selbstverständlich - auch schon bei Köchen angesprochen. Wenn ich für einen normalen Bissen Fleisch, den ich auf die Gabel nehme, nur eine Menge von 2-3 ml Sauce habe, dann finde ich das zu wenig, auch (oder gerade) wenn sie geschmacklich exzellent und konzentriert ist. Ich koche selbst genug, um auch zu wissen, dass das nicht technisch begründet ist. (Wenige Ausnahmen ausgenommen!) Es ist eine Schickimicki-Modewelle, die optisch begründet ist bzw. künstlich suggerieren will: Mehr Sauce ist Proll, wenig Sauce ist schick.

Interessanterweise habe ich noch keinen Koch gefunden, der - wenn im passenden Rahmen darauf angesprochen - mir das letztlich nicht bestätigt hat. Mir ist von allen gesagt worden, dass sie das verstehen. Einheitlicher Tipp von allen: VORHER sagen, dass man gerne etwas mehr Sauce hat, weil bei einigen Saucen die Menge während der Zubereitung bestimmt wird und nicht nachgeliefert werden kann. Bei all diesen Gesprächen und meinen unzähligen Saucennach(vor)bestellungen waren Extrakosten NIE Thema. Selbst nicht bei den für mich durchaus leidigen „ich-bin-geschäftlich-unterwegs-und-muss-essen-was-unter-die-Nase-läuft“ Restaurants.

Wir hatten hier kürzlich das All-you-can-eat-Beispiel. Da stand der Hinweis angeschrieben. Ein Hinweis, den ich grundsätzlich verständlich fand - und der zudem vorher deklariert stand, also transparent war. Ein in Rechnung-stellen von Saucennachschlag empfinde ich persönlich als Geldschneiderei. Ich würde ihn bezahlen, je nach Laune einen passenden Kommentar an passender, diskreter Stelle ablassen und ein solches Etablissement nicht mehr betreten.

LG Petra

Korrektur…
… ein in Rechnungstellen eines nicht als kostenpflichtig angekündigten Saucennachschlags würde zu der genannten Reaktion führen.

Nachtrag (hatte ich vorhin in einiger Eile vergessen):

Selbst wenn eine solche Sache gerichtlich verhandelt werden würde - es würde keines Steuerzahlers Geld kosten. Die Zivilgerichte arbeiten nicht nur kostendeckend, sie erwirtschaften in der Regel Gewinn.

Also ist dieses „meine Steuergelder“-Zeug hier besonders unangebracht.

Erstmal Danke, Puntilla und Pomeranze für die Antworten, die mir die Juristische Betrachtungsweise dieser „Problematik“ klarer gemacht haben.

Ja, das ist die Regel, und wenn der Kellner nichts sagt, gehen
wir davon aus, dass es nicht extra kostet. Aber ist das
juristisch sauber? Oder ist es einfach Kulanz des Betreibers?
Um die Frage geht es letztlich. DARF er dafür Geld verlangen
oder nicht?

Ich bring mal ein anderes Beispiel:
Brot. Wird als Gruß des Hauses mit auf den Tisch gestellt und
nicht berechnet. Wenn ich nun eine Scheibe nachbestelle, würde
ich auch erwarten, dass man mich darauf aufmerksam macht, wenn
das extra kosten soll. Auch da kenne ich das eigentlich nur
so, dass es nichts extra kostet.

Auch hier gibt dir die Alltagserfahrung sicher Recht. Aber die
Jurisprudenz? Irgendwann - das darf als sicher angenommen
werden - wird sich ein Gericht mit dieser oder einer so
gelagerten Frage auseinandersetzen. Denn es gibt tatsächlich
für jede Sicht gute Argumente und m.E. keine eindeutige
Rechtslage.

Damit kein Falscher Eindruck entsteht, wenn ich etwas nachbestelle und es ist kostenpflichtig, dann bezahl ich dass auch.
Leider ist es schon vorgekommen, dass ich für eine Sosse (beim Salat, oder bei Spare-Ribs) hinterher einen 1 - 1,5€ Posten auf der Rechnung hatte, die mir nicht angekündigt wurde. Selbstredend gehe ich nicht hin und sage bezahl ich nicht, könnt Ihr ja einklagen wenn ihr wollt.
Sowas liegt mir fern, da dafür muss man nicht Gerichte bemühen.

In so einer Situation zahle ich halt weniger Trinkgeld dem Kellner mit dem Hinweis, das ich es nicht in Ordnung finde, dass
a) dieser Sossennachschlag einen Geld kostet und dies die Kundenbindung nicht gerade erhöht
b) ich nicht in Kenntnis gesetzt wurde, dass dies plötzlich so ist

In Läden/Gegenden wo ich nicht weiß, ob weiteres Brot, Sosse etc aufpreispflichtig ist, frage ich durchaus nach, ob und wie viel es mehr kostet (seltsamerweise ist es dann IMMER kostenfrei!) Mir gehts da so wie Pomeranze, Sosse muss sein…

Mir gings bei meiner Frage tatsächlich nur um das „juristische Erbsenzählen“ sprich wie man das bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung betrachten könnte.

Hallo,

Selbst wenn eine solche Sache gerichtlich verhandelt werden
würde - es würde keines Steuerzahlers Geld kosten. Die
Zivilgerichte arbeiten nicht nur kostendeckend, sie
erwirtschaften in der Regel Gewinn.

kannst Du das mit Quellen belegen?

Gruß

S.J.

Hallo,

Hier ist die Frage nach Salat und der zugehörigen Sauce. Es
geht nicht um 3 Kartoffeln extra, weil die Beilage zu knapp
für den mitgebrachten Hunger war und schon gar nicht um das
Medaillon extra. Beides währen Haupt- bzw. Nebenkomponente,
die Sauce ist gewissermaßen „Schmiermittel“. Denn ein
entscheidender Unterschied ist: Die Sauce kann ich eben
(üblicherweise) nicht so essen. Ich brauche hierfür einen
„Träger“.

deswegen gibt es in jedem Imbiss auch Majo oder Ketchup zu den Pommes umsonst?

Gruß

S.J.

Hallo Petra,

Hier ist die Frage nach Salat und der zugehörigen Sauce. Es
geht nicht um 3 Kartoffeln extra, weil die Beilage zu knapp
für den mitgebrachten Hunger war und schon gar nicht um das
Medaillon extra. Beides währen Haupt- bzw. Nebenkomponente,
die Sauce ist gewissermaßen „Schmiermittel“. Denn ein
entscheidender Unterschied ist: Die Sauce kann ich eben
(üblicherweise) nicht so essen. Ich brauche hierfür einen
„Träger“.

das ist zwar nicht falsch, aber ich sehe die juristische Bedeutung dieses Umstandes nicht. Nur, weil etwas nicht allein verzehrt oder verwendet werden kann, gibt es das ja nicht kostenlos.

Was bei dir mitschwingt ist eine Form des „Anstandes“. Und da
sage ich: es ist 1. nicht unüblich, dass Sauce nachbestellen
NICHTS kostet. 2. Vergibt sich kein Kellner etwas dabei, wenn
er den Hinweis, bei welcher Nachbestellung auch immer, gibt,
dass das extra berechnet wird. Das ist transparent und fair.

Das ist auch richtig, aber genauso unwesentlich.

Tatsache ist, daß der Kunde ein Gericht bestellt, für das ein Preis zu bezahlen ist. Alles, was man danach bestellt, kann zusätzlich Geld kosten. Das kann auch gar nicht anders funktionieren, denn wo soll es anfangen und wo soll es enden? Beim Ketchup, der - wie erwähnt wurde - an der Imbißbude oft auch extra kostet? Beim Brot, das man mitunter auch dann bezahlen muß, wenn es einem ungefragterweise auf den Tisch gestellt wird? Beim Trüffel, den man sich noch zusätzlich auf den Teller reiben läßt? Beim zweiten Steak, weil das erste nicht genug war?

Was nun vernünftig, angemessen oder üblich ist, ist eine ganz andere Frage. Was das angeht, bin ich absolut Deiner Meinung.

Gruß
Christian

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