Was passiert mit der Gesellschaft, wenn man Cannabis legalisiert ?

Hallo, 
mich würde Eure Meinung dazu interessieren, was mit unsere Gesellschaft passieren könnte, wenn Cannabis legal wäre? 
Welches Zukunftsszenario könnt Ihr Euch ausmalen? 
Bin auf Eure Kreativität sehr gespannt :smile: 

Grüße Amiri

Nach einer Legalisierung von Cannabis wird folgendes passieren: 

  • erwachsene Konsumenten werden nicht mehr strafrechtlich verfolgt
  • es werden legale Abgabestellen (ob Apotheken oder eine Art „Coffee Shop“ wird sich noch zeigen) geschaffen, bei denen Konsumenten sauberes Gras erhalten und sicher sein können, dass Qualitätsstandards eingehalten werden
  • das Einstiegsalter wird sinken
  • der Schwarzmarkt wird langsam, aber bedächtig „ausgelaugt“ - es folgt kein Umsatz mehr
  • Konsumenten werden besser aufgeklärt - zum Beispiel durch die Mitarbeiter in den Ausgabestellen
  • Drogenhilfe - und aufklärung werden verbessert, weil mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen
  • Patienten in Strahlentherapien erhalten natürlich Medikamente, die gegen Depressionen, Appetitlosigkeit und Übelkeit helfen
  • Patienten mit Schlafstörungen und anderen psychischen Krankheiten erhalten ebenfalls natürliche Medikamente
  • die Textilgüterindustrie entdeckt einen langen „verschollenen“, aber hilfreichen Werkstoff
  • Häuser können mit schnell nachwachsenden Rohstoffen gebaut werden (wenn auch nur in Teilen)
    … usw. usf.

Insgesamt wird Deutschland nach der Legalisierung nicht zu Sodom (oder Gomorra), sondern ein aufgeklärtes, liberaleres Land. Die Vorurteile gegenüber Kiffern werden langsam abgebaut, Industrie, Handel und Pharmazie werden Ihr Angebot ausweiten können.

Ich hoffe, ich konnte Dir einen kleinen Ausblick auf Deutschland in 5-6 Jahren geben. :smile:

VG!

Hallo!

Nicht zu vergessen die Steuereinnahmen für den Staat. Der Steuersatz wird vermutlich analog zu Tabak nicht gerade knapp ausfallen. Die Höhe der Einnahmen abzuschätzen übersteigt jedoch meine Fähigkeiten…

Gruß
Stephan

Wahrscheinlich würde der Cannabis-Konsum gesamtgesellschaftlich nicht stark zunehmen.
Mein Vorschlag für die Liberalisierung wäre ein staatliches Monopol mit der Abgabe haushaltsüblicher Mengen (vielleicht in drei Qualitätsklassen) in Apotheken bei Vorlage eines Kifferscheins.
Man kann sich auf dem Rathaus als Kiffer anmelden und bekommt einen befristeten oder unbefristeten Kifferschein ausgestellt. Natürlich darf man als Kifferscheininhaber nicht mehr mit Maschinen, Autos, Waffen usw. umgehen, auch nicht mehr als Arzt, Richter usw. praktizieren. Und man wird in unregelmäßigen Abständen zur Untersuchung vorgeladen, bei welcher der Cannabis-Genuß nachgewiesen werden muß, denn andernfalls kann der Kifferschein entzogen werden.

Moin,

Natürlich darf man als Kifferscheininhaber nicht mehr mit
Maschinen, Autos, Waffen usw. umgehen, auch nicht mehr als
Arzt, Richter usw. praktizieren.

gälte das dann auch für Alkoholiker?!
(ups, das würde dann bei einigen Berufen aber ziiiiiemlich eng!)

Gandalf

Aber sicher könnte man auf dieser Schiene weiterdenken. Und das wird ja auch ein wenig getan.
Wir haben in Deutschland die 0-Grenze für Fahranfänger, die 0,3-Grenze für Menschen, die absolut nichts vertragen, und die 0,5-Grenze für Nichttrinker. Warum nicht eine höhere Grenze für mäßige Trinker einführen?
Du warst noch nie auffällig und beantragst einen Bierschein, wirst zur MPU geladen, da gibt es Brotzeit mit zwei Maß und anschließend Testung - wenn du bestehst, kriegst du die 1,0 Promille im Führerschein eingetragen, könnte man eigentlich machen.

Gähn!

MOD@alle: Bitte doch beim UP-Thema bleiben-danke! (owT)

Hmmm, ein solcher Beitrag gleich am ersten Tag deiner Anmeldung? Hut ab.

Interessant finde ich immer wieder die Argumentation der Legalisierungs-Befürworter, dass es sich ja auch um einen sehr guten „Textil-Wirkstoff“ handele. Glaube mir, was bei uns illegal ist, sind die Rauschmittel. Der Verwendung für Textilien oder als Baustoff (gemeint ist das normale „Bauen“) steht auch heute schon sicherlich nichts entgegen.

Ähnliches gilt auch für Schmerzmittel. Ich meine, es gäbe eine Pharmaindustrie, die schon eine Menge Schmerzmittel im Repertoire hat. Und selbst wenn nicht, ist es schon verwunderlich, dass sich gerade junge und eigentlich gesunde Menschen plötzlich so sehr für schwerkranke Menschen einsetzen.

Letztendlich führen weder eine scharfe Gesetzeslage noch eine weitgehende Legalisierung zum Erfolg. Das sieht man an Deutschland sowie den Niederlanden. In den NL sind die ganzen positiven Prophezeiungen aus deiner Liste nicht eingetreten. Vielmehr wurde Holland zum weltweiten Sammelpunkt der Konsumenten und auch harte Drogen haben sich verbreitet.

Wer ohne dieses Zeug nicht zurechtkommt, hat ein Problem. Und vor allem bekommt er weitere (psychische und körperliche) Probleme.

2 Like

Danke erstmal j0shee, Dragonwing und Ultra für Eure Antworten.

@ Ultra Zunächst einmal wüsste ich nicht, was daran verwerflich sei, direkt am ersten Tag einen solchen Beitrag zu schreiben? Da ich selbst nie gekifft habe und mich aktuelle Themen nun mal interessieren, wollte ich gerne die Meinung von anderen hören, die eventuell mehr Erfahrung haben.
Deine Gegenargumente finde ich sehr interessant.

@Raimund Gobald
Mich würde interessieren wieso Du denkst, dass der der Cannabis-Konsum gesamtgesellschaftlich nicht stark zunehmen würde?
Ich meine Cannabis ist eine beliebte Droge bei Jugentlichen

-der*

Moin,

Ich meine Cannabis ist eine beliebte Droge bei Jugentlichen

eben.
Und kriegbar im kleinsten Dorf.

Gandalf

Hallo,

ich könnte mir vorstellen, dass Cannabis, wäre es auf Rezept in Apotheken erhältlich, manch kranken Menschen auf sanfte, aber wirkungsvolle Weise hilft.

Unkontrolliert frei verfügbar fände ich es nicht so gut, da ein Hasch-Rausch schneller und umfassender herbeizuführen ist, als das drei Bier bei Ungeübten schafft.

…Und dann noch sich gut und stark fühlen und Auto fahren… ne, ne.

Grüße
Maralena

Moin,

ich kann mir ebenfalls nicht wirklich vorstellen, dass sich allzu viel im Konsumverhalten ändern würde.

Diejenigen, die kiffen wollen, können auch ohne Legalisierung an sehr vielen Orten - zumindest hier in Berlin - relativ risikolos ihr Konsumgut kaufen. Die Staatsmacht ist da eher machtlos.

Sicherlich würde es einige Leute auf den Plan rufen, die ein Geschäft wittern und nun in den Genussmittelhandel oder gar -produktion einsteigen wollen. Da wären bestimmt ein paar Regeln und Kontrollen (ähnlich der Lebensmittelsicherheit o.ä.) wichtig und notwendig.

Gruß
A.A.

Moin,

…Und dann noch sich gut und stark fühlen und Auto fahren…
ne, ne.

das verstehe ich nicht. Du darfst weder nach 3 Bier (es sei denn sie waren alkfrei) noch im Cannabisrausch Auto fahren - auch ohne Legalisierung. Was sollte sich an dieser Rechtslage ändern?

Gruß
A.A.

1 Like

Ich weiß aus der Beobachtung, daß Cannabis für manche Leute sehr wichtig ist, aber arg viele sind es nicht.
Ich denke, von den Leuten, die in der gegenwärtigen Situation nicht kiffen, würde die Legalisierung nicht viele zum Kiffen verführen. Das sind die Leute, die sich nicht dafür interessieren, das sind Leute wie ich, die es vielleicht mal in der Jugend probiert haben und denen es nicht gefallen hat, und Leute, die sich das z.B. beruflich nicht leisten können.

Kannst du deine Behauptungen irgendwie belegen.

Sie stehen in direktem Widerspruch zu allem, was ich zu dem Thema gefunden habe.

Ich denke es würde genau das passieren, was die Befürworter des Ganzen als Hauptargument anführen - die Drogenkriminalität würde massiv zurückgehen und die Steuereinnahmen wären substanziell.

Ich bezweifle, dass es mehr Kiffer gibt als vorher. In den Niederlanden beispielsweise in denen das Zeug schon mehr oder weniger legal ist, gibt es prozentual weniger Konsumenten als in Deutschland.

Moin,

da
ein Hasch-Rausch schneller und umfassender herbeizuführen ist,
als das drei Bier bei Ungeübten schafft.
…Und dann noch sich gut und stark fühlen und Auto fahren…
ne, ne.

Du meinst also, daß ein Geübter nach drei Bier noch Auto fahren kann?!
Und für die andere Behauptung hast Du sicher auch belastbare Belege.

Gandalf