Was tun gegen Robinien auf der Weide?

Hallo,

an und auf unserer Pferdeweide stehen (giftige) Robinien.
Wie kriege ich die am besten weg? Der Baum wurzelt ständig unter der Erde bis auf die Weide und ist nicht tot zu kriegen.
Reicht es, alles abzuschneiden und zu mulchen oder muss man noch massiver vorgehen?

Danke für die Hilfe.

OpiWahn

an und auf unserer Pferdeweide stehen (giftige) Robinien.
Wie kriege ich die am besten weg? Der Baum wurzelt ständig
unter der Erde bis auf die Weide und ist nicht tot zu kriegen.
Reicht es, alles abzuschneiden und zu mulchen oder muss man
noch massiver vorgehen?

Hallo OpiWahn,
die Robinie ist für ihre Wurzelbrut und ständigen Stockausschlag bekannt. Ich winke nicht gerne mit der chemischen Keule. Aber hier würde ich zu Roundup raten.
Da dieses Totalherbizid nur über die Blattmasse wirkt, musst du dich bis zum Frühjahr gedulden.
Auch wenn die Robinie giftig ist, ist mir nicht bekannt, dass dadurch Tiere geschädigt wurden. Die wissen meist, was sie fressen können. Ob du diesen Baum wirklich entfernen musst, solltest du noch einmal selbstkritisch hinterfragen.
Eventuell musst du auch eine Baumschutzsatzung beachten.
Robinienholz wird übrigens gerne als Weidepfahl genutzt, da es nur sehr langsam verrottet.
Grüße
Ulf

Team: Artikel für Verschiebung bearbeitet

Hallo,

Der Baum wurzelt ständig unter der Erde bis auf die Weide …

Wenn ich das richtig verstehe, steht der Baumstamm außerhalb der Weide und treibt nur Wurzeln und evtl. Ruten auf der Pferdeweide.

Da ergibt sich die Frage auf wessen Grundstück der Baum überhaupt steht und ob er nicht irgendwelchen Gesetzen, Baumschutzsatzungen usw. untersteht und nicht eben mal so beseitigt werden darf.

Dieses Durchwurzeln ist im Straßen- und Tiefbau auch immer ein Problem. Hier wird das durch einen sogenannten Wurzelvorhang gelöst. Das ist nichts weiter als eine (Stahl- oder Beton-) Platte, die senkrecht in die Erde gelassen wird und die Wurzeltätigkeit des Baumes seitlich ablenken.

Den Zaun kann man an dieser Stelle dicht gestalten, damit die Pferde nicht an die Rinde kommen und das Astwerk sollte auch so hoch ausgeastet werden, daß die Pferde nicht an die Blätter und Blüten kommen.

So gerüstet können Pferde und Robinie weiterhin ungefährdet in Nachbarschaft leben.

Gruß Steffi

Hallo Ulf,

Robinienholz wird übrigens gerne als Weidepfahl genutzt, da es
nur sehr langsam verrottet.

Stimmt zwar, aber nur für Tiere, die kein Holz anknabbern, wie z.B. Rinder. Pferde knabbern an Rinde und Holz und etliche haben sich dabei schon tödlich vergiftet.

Gruß Steffi

an und auf unserer Pferdeweide stehen (giftige) Robinien.
Wie kriege ich die am besten weg?

Hallo Ulf,
zunächst vielen dank für Deine Hilfe.

Ich winke nicht gerne mit der
chemischen Keule. Aber hier würde ich zu Roundup raten.
Da dieses Totalherbizid nur über die Blattmasse wirkt, musst
du dich bis zum Frühjahr gedulden.

Ist das denn nicht total schädlich für Pferde, wenn sie davon fressen? Giftverseucht???

Auch wenn die Robinie giftig ist, ist mir nicht bekannt, dass
dadurch Tiere geschädigt wurden. Die wissen meist, was sie
fressen können.

Tja, leider wäre ein Pferdchen nach dem Fressen beinahe verendet. Starke Kolik mit extremer Darmträgheit. Ähnlich wie Katzen wissen meiner Erfahrung nach auch Pferde nicht wirklich, was sie fressen sollten und was nicht…

Eventuell musst du auch eine Baumschutzsatzung beachten.

Oh, danke für den Hinweis.

Viele Grüße

OpiWahn

Team: Artikel für Verschiebung bearbeitet

Hallo Steffi,

erstmal vielen dank für Deine Hilfe.

Der Baum wurzelt ständig unter der Erde bis auf die Weide …

Wenn ich das richtig verstehe, steht der Baumstamm außerhalb
der Weide und treibt nur Wurzeln und evtl. Ruten auf der
Pferdeweide.

Ja,genau so ist es.

Da ergibt sich die Frage auf wessen Grundstück der Baum
überhaupt steht und ob er nicht irgendwelchen Gesetzen,
Baumschutzsatzungen usw. untersteht und nicht eben mal so
beseitigt werden darf.

Danke, darauf wies auch Ulf schon hin. Die rechtliche Seite kriege ich geklärt.

Dieses Durchwurzeln ist im Straßen- und Tiefbau auch immer ein
Problem. Hier wird das durch einen sogenannten Wurzelvorhang
gelöst. Das ist nichts weiter als eine (Stahl- oder Beton-)
Platte, die senkrecht in die Erde gelassen wird und die
Wurzeltätigkeit des Baumes seitlich ablenken.

Ohje, ist das nicht abartig aufwändig und teuer???

Den Zaun kann man an dieser Stelle dicht gestalten, damit die
Pferde nicht an die Rinde kommen und das Astwerk sollte auch
so hoch ausgeastet werden, daß die Pferde nicht an die Blätter
und Blüten kommen.

Das ist schon mal super, aber das „Durchseuchen“ des Bodens mit immer mehr Wurzeln und ausschlagenden Teilen ist das Dauerproblem.

Genügt es, das alles zu mulchen, also schlicht klein zu hacken??

Gruß

OpiWahn

Robinienholz wird übrigens gerne als Weidepfahl genutzt, da es
nur sehr langsam verrottet.

Stimmt zwar, aber nur für Tiere, die kein Holz anknabbern, wie
z.B. Rinder. Pferde knabbern an Rinde und Holz und etliche
haben sich dabei schon tödlich vergiftet.

Hallo Steffi,
wenn man noch „grüne“ Pfähle nimmt, ist das klar. Aber wer nimmt die schon? Totholz sollte für die Pferde uninteressant sein.
Grüße
Ulf

Genügt es, das alles zu mulchen, also schlicht klein zu
hacken??

Hallo OpiWahn,
solange die Robinien neben deiner Weide leben, bekommst du das Problem ohne aufwändige Tiefbauarbeiten nicht gelöst.
Biete am besten den Grundstücksbesitzer an, dass du auf deine Kosten die Bäume entfernst und z.B. Linden als Ersatz pflanzt. Halte aber Abstand ein, denn deine Pferde mögen die Rinde. Das ist dann für die Pferde nicht gefährlich, aber für den nachbarlichen Frieden.
Grüße
Ulf

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Genügt es, das alles zu mulchen, also schlicht klein zu
hacken?

Hallo Ulf,

solange die Robinien neben deiner Weide leben, bekommst du das
Problem ohne aufwändige Tiefbauarbeiten nicht gelöst.

Ui, das ist übel.
Ich würde die Robinie ja unterm Strich auch gerne leben lassen, daher die Mulch-Idee.
Oder fressen die Pferde auch das Gemulchte??
Aufwändige Tiefbauarbeiten sind definitiv zu teuer…

Biete am besten den Grundstücksbesitzer an, dass du auf deine
Kosten die Bäume entfernst und z.B. Linden als Ersatz pflanzt.

Mit dem Nachbarn gibt’s zum Glück keine Probleme, diesen Sorgenpunkt können wir ausklammern. Der Nachbar will selbst den Spagat zwischen gesunden Pferden und - wenn möglich - Robinien-Überleben schaffen…

Gruß
OpiWahn

Hallo Ulf,

Totholz sollte für die Pferde uninteressant sein.

Das ist es aber nicht.
Pferde nagen nicht am Holz, um sich zu ernähren (außer Wildpferde bei Eis und Schnee), sondern als Zeitvertreib, denn so viel besser das Weideleben gegenüber dem Boxenleben auch ist, ist es doch im Vergleich zur freien Wildnis stink langweilig.
Und bei Jungpferden kommt noch die Zahnungsperiode hinzu, in der sie gern an allem festen dranrumbeißen.

Gruß Steffi

Hallo,

Genügt es, das alles zu mulchen, also schlicht klein zu
hacken??

Nein! Es sei denn der Mulch verbleibt nicht in der Weide. Haben die Pferde genügend Langeweile und vielleicht noch ein Faible dafür, denn Robinie schmeckt süßlich, dann gehen sie auch an das Kleinzeug.

solange die Robinien neben deiner Weide leben, bekommst du das
Problem ohne aufwändige Tiefbauarbeiten nicht gelöst.

So aufwändig, wie im Tiefbau braucht man es ja nicht zu betreiben. Es geht hier doch nur um recht oberflächliche Wurzeln. Also gräbt man einen spatenbreiten Schlitz ca. 0,80m tief und füllt mit Beton auf. Fertig.

Biete am besten den Grundstücksbesitzer an, dass du auf deine
Kosten die Bäume entfernst und z.B. Linden als Ersatz pflanzt.

Wenn es nicht noch andere wichtige Gründe gibt, würde ich das ablehnen.

Gruß Steffi

solange die Robinien neben deiner Weide leben, bekommst du das
Problem ohne aufwändige Tiefbauarbeiten nicht gelöst.

So aufwändig, wie im Tiefbau braucht man es ja nicht zu
betreiben. Es geht hier doch nur um recht oberflächliche
Wurzeln. Also gräbt man einen spatenbreiten Schlitz ca. 0,80m
tief und füllt mit Beton auf. Fertig.

Biete am besten den Grundstücksbesitzer an, dass du auf deine
Kosten die Bäume entfernst und z.B. Linden als Ersatz pflanzt.

Wenn es nicht noch andere wichtige Gründe gibt, würde ich das
ablehnen.

Hallo Steffi,
für ein Neophyt ist mir das verdammt viel Arbeit im durchwurzeltem Erdreich.
Der Ersatz durch einheimische, standortgerechte Bäume, ist die bessere Lösung.
Grüße
Ulf

Hallo Ulf,

Wenn es nicht noch andere wichtige Gründe gibt, würde ich das ablehnen.

für ein Neophyt ist mir das verdammt viel Arbeit im durchwurzeltem Erdreich.
Der Ersatz durch einheimische, standortgerechte Bäume, ist die bessere Lösung.

Aus landschaftsplanerischer Sicht stimmt das und es hat ja auch seine Berechtigung, aber ich persönlich würde ungern einen großen Baum gegen eine Neupflanzung tauschen. Erst recht, wenn der Baum an der Pferdeweide steht und Schatten gibt.

Gruß Steffi

Hallo

… Roundup …

Ist das denn nicht total schädlich für Pferde, wenn sie
davon fressen? Giftverseucht???

Auf jeden Fall soll es für ein Frösche- und Krötensterben auf der ganzen Welt verantwortlich sein (ich glaub, auch wenn keine Frösche direkt am Platz sind), und ich würde es deswegen aus Prinzip schon nicht anwenden.

Auch wenn die Robinie giftig ist, ist mir nicht bekannt, dass
dadurch Tiere geschädigt wurden. Die wissen meist, was sie
fressen können.

Tja, leider wäre ein Pferdchen nach dem Fressen beinahe
verendet. Starke Kolik mit extremer Darmträgheit. Ähnlich wie
Katzen wissen meiner Erfahrung nach auch Pferde nicht
wirklich, was sie fressen sollten und was nicht…

Vielleicht weiß es das ja jetzt?
Na ja, darauf ankommen lassen kann man es natürlich nicht.

Viele Grüße
Simsy

Hallo Ulf,

Totholz sollte für die Pferde uninteressant sein.

Das ist es aber nicht.
Pferde nagen nicht am Holz, um sich zu ernähren (außer
Wildpferde bei Eis und Schnee), sondern als Zeitvertreib, denn
so viel besser das Weideleben gegenüber dem Boxenleben auch
ist, ist es doch im Vergleich zur freien Wildnis stink
langweilig.
Und bei Jungpferden kommt noch die Zahnungsperiode hinzu, in
der sie gern an allem festen dranrumbeißen

Hallo ihr Beiden,

ich kann der Steffi nur beipflichten,

die größte Unsitte ist Robinienholz für Weidepöhle zu nutzen.
Robinie ist tödlich giftig für Pferde, Hunde, Katzen, für Nager, wie Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sowie für Vögel.
Vergiftungssymptome sind Speichelfluß, Erregung und danach Teilnahmslosigkeit, erhöhter Puls, erweiterte Pupillen, gelbe Schleimhäute, Magen- und Darmentzündungen mit Krämpfen, Störung des Gleichgewichts, krampfartiges Zucken, Schädigung von Leber und Nieren, Harndrang und auch Blindheit.
Bei Pferden aus dem 2. Weltkrieg liegt ein Bericht vor, dass 32 von 120 Pferden in einer Nacht gestorben sind, nach dem Sie an Robinienholz geknabbert haben, aus dem die Stallungen gebaut waren.
Die ersten Tiere waren bereits nach 4 Stunden tot.

Also nixxxx für den gepflegtem Weidegang. :frowning:((

Gruß Jukaido

Hallo Jukaido

Robinie ist tödlich giftig für Pferde, Hunde, Katzen, für
Nager, wie Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster
sowie für Vögel.

Sollte man Robinien dann überhaupt noch irgendwo pflanzen?
Oder werden die kompletten Bäume normalerweise in Ruhe gelassen?

Viele Grüße
Simsy

Hallo,

Sollte man Robinien dann überhaupt noch irgendwo pflanzen?
Oder werden die kompletten Bäume normalerweise in Ruhe
gelassen?

Man kann Robinie pflanzen. Aber eben nur dort, wo nur Wildtiere drankommen. Wildtiere haben einen ausgeprägten Instinkt für die Pflanzen, die sie zum Leben nutzen und nehmen Robinie normalerweise nicht an. Problematisch wird es dann, wenn die Lebensbedingungen nicht mehr optimal oder nicht mehr natürlich sind. Dann werden auch schädliche Dinge angenommen, zumal wenn sie nicht zu dem eigentlichen Lebensraum gehören. Und da hat Ulf mit dem Argument der Landschaftsplaner recht. Wenn man Bäume pflanzt, sollte man einheimische Bäume wählen, denn die passen zu der hiesigen Flora und Fauna.

Gruß Steffi

… Roundup …

Ist das denn nicht total schädlich für Pferde, wenn sie
davon fressen? Giftverseucht???

das ist ja auch nicht für die pferde …

Auf jeden Fall soll es für ein Frösche- und Krötensterben auf
der ganzen Welt verantwortlich sein (ich glaub, auch wenn
keine Frösche direkt am Platz sind), und ich würde es deswegen
aus Prinzip schon nicht anwenden.

das ist ein von der biologischen bundesanstalt zugelassenes herbizid,welches z.b.auf den abgeernteten feldern eingesetzt wird,um aufwuchs vor der neuaussaat zu vernichten.

Hallo

Man kann Robinie pflanzen. Aber eben nur dort, wo nur
Wildtiere drankommen. Wildtiere haben einen ausgeprägten
Instinkt für die Pflanzen, die sie zum Leben nutzen und nehmen
Robinie normalerweise nicht an.

Ach so, gut.
Ist es denn sicher, dass es ein ‚Instinkt‘ ist, und dass es nicht von der Mutter erlernt ist?

Viele Grüße
Simsy

Hallo Simsy,

so ganz genau wissenschaftlich kann ich es dir nicht sagen und ich bin auch nicht sicher, ob die Ethologie das bereits absolut erforscht hat.

Fest steht, es ist eine Kombination aus beidem.
Ein Instinkt-Grundlage muß da sein, denn sonst müßten ja alle mutterlos aufgezogenen Tiere gar nicht wissen, was sie fressen mögen.
z.B. wird sich ein Fohlen, daß beides bisher nicht kennt, für Gras statt Fleisch entscheiden.
Und die Tiere würden reihenweise sterben, nur weil eine giftige ausländische Pflanze plöztlich hier wächst.

Aber vieles ist auch durch das Vorbild der Mutter und anderer Tiere erlernt. Oft fressen Tiere nur das, was sie in der Kindheit kennengelernt haben. Eine Umgewöhnung ist dann sehr mühsam.

Nach meiner Beobachtung scheint es zumindest bei Pferden so zu sein, daß sozusagen die „Grundnahrungsmittel“ instinktiv erkannt werden, aber all das, was pferd fressen kann, aber nicht üblicherweise frißt, wie z.B. Banane, erlernt werden muß.
Ein Verhaltensforscher könnte sicher viel mehr und besseres zu dem Thema sagen.

Gruß Steffi