Was war vor dem Urknall?

Hallo Laika,

Ist das nicht nur ein mathematisch-physikalisches, abstraktes
Konstrukt,

nein!
Je nachdem, wie Du das Licht ‚befragst‘ sprich, wie Du das Experiment auslegst/ausführst, antwortet das Licht ‚Ich bin eine Welle‘ oder ‚Ich bin ein Teilchen‘

Beugst Du es, antwortet es als Welle, in einer Photozelle antwortet es als Teilchen.

Gandalf

Hallo!

Der heilige Augustinus (354 - 430) wurde gefragt, was Gott vor
der Erschaffung der Welt getan hat. „Die Frage ist nicht
erlaubt“, soll er geantwortet haben, „mit der Erschaffung der
Welt hat Gott auch erst die Zeit geschaffen!“ Das muss man
sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Der Mann hat vor 1600
Jahren gelebt!

Man sollte nicht den Fehler begehen, zu denken, dass Menschen früher dümmer waren als heute.

Auch im biblischen Schöpfungsbericht stehen neben allen wissenschaftlich widerlegten Dingen auch ein paar ganz bemerkenswerte Aussagen, so z. B. dass die Welt aus einem Chaos („Die Erde war wüst und leer.“) entstanden ist, und dass Gott als allererstes das Licht erschaffen hat. Ich glaube, dass das Licht ein Symbol für „Energie“ ist - ein Begriff, den es in einer vorphysikalischen Welt freilich nicht geben kann.

Michael

Hallo,

Je nachdem, wie Du das Licht ‚befragst‘ sprich, wie Du das
Experiment auslegst/ausführst, antwortet das Licht ‚Ich bin
eine Welle‘ oder ‚Ich bin ein Teilchen‘

diese Darstellung kann Irrtümer nähren. Ein Photon ist weder Welle noch Teilchen und „antwortet“ auch nicht auf Fragen, die man ihm stellt.

Ein Photon ist ein Objekt, das sowohl Eigenschaften zeigen kann, die man gemeinhin „Teilchen“ zuordnet, als auch Eigenschaften, die man gemeinhin „Wellen“ zuordnet.

Beugst Du es, antwortet es als Welle, in einer Photozelle
antwortet es als Teilchen.

Bau hinter einem Beugungsspalt ein Feld von Photozellen auf und lass das Experiment laufen: du erhältst ein Beugungsmuster aus Einzeldetektionen.

Man kann auch andere Experimente aufbauen, in denen ein- und dieselben Photonen einmal als Nachweis für den Teilchencharakter und einmal als Nachweis für den Wellencharakter dienen. Sie sind eben immer weder das eine noch das andere.


PHvL

Der heilige Augustinus (354 - 430) wurde gefragt, was Gott vor
der Erschaffung der Welt getan hat. „Die Frage ist nicht
erlaubt“, soll er geantwortet haben, „mit der Erschaffung der
Welt hat Gott auch erst die Zeit geschaffen!“ Das muss man
sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Der Mann hat vor 1600
Jahren gelebt!

Nunja, die Frage nach dem Anfang der Welt ist ja quasi eine uralte Frage der Menschheit und diese Frage ist ja in der Philosophie auch damals schon ausgiebig diskutiert worden. Von daher verwundert es mich nicht, dass er auf diese Antwort kam.
Die Menschen hatten ja damals das gleiche Hirn wie wir und damit auch die gleichen geistigen Fähigkeiten. Lediglich ihre technische Entwicklung und das Wissen war eben nicht so fortgeschritten wie heute, aber das ist zur Beantwortung der Frage auch gar nicht nötig.

Hallo,

… Licht ist Welle und Teilchen gleichzeitig. Wie kann das sein? Kannst du dir das vorstellen? Sicher nicht, genauso wie sich das sonst keiner bildlich vorstellen kann.

Ist das nicht nur ein mathematisch-physikalisches, abstraktes
Konstrukt, das die schwer oder gar nicht vorstellbare Welt
erfassen und beschreiben soll? Wie überhaupt alles nur ein
solches ist …

Nein, das ist nicht einfach ein Konstrukt, sondern das Licht hat ja beobachtbar sowohl Wellen- als auch Teilchen-Eigenschaften. In unserer Vorstellung widerspricht sich das aber irgendwie, weil in unserer normalen Welt etwas entweder das eine oder das andere ist, aber nie beides gleichzeitig.

Im Prinzip muss man daher sagen, dass Licht weder Welle noch Teilchen ist, aber Eigenschaften dieser beiden uns widersprüchlichen Begriffe miteinander vereint. Was Licht wirklich ist, davon haben wir keine bildliche Vorstellung meiner Meinung nach.

Das Schwimmbad-Beispiel ist da IMO auch nicht zielführend, weil dies so in unserer realen Welt nicht existiert und daher genauso abstrakt ist wie jede andere Vorstellung auch.

Als Laie auf diesem Gebiet frage ich mich auch, woher und
woraus die JETZT vorhandene Materie des Universums überhaupt
entstehen konnte ?

Diese Frage stellt sich im Moment nicht, weil es keine Möglichkeit gibt, den Wahrheitsgehalt der Antwort zu prüfen. Im Standardmodell tritt dieses Problem gar nicht erst auf, weil dort die Energie, aus der die Materie später auskondensiert ist, bereits von Anfang an (also als Raum und Zeit und die uns bekannten Naturgesetze enstanden) vorhanden war.

Hallo,

und „antwortet“ auch nicht auf Fragen, die
man ihm stellt.

sondern?

Bau hinter einem Beugungsspalt ein Feld von Photozellen auf
und lass das Experiment laufen: du erhältst ein Beugungsmuster
aus Einzeldetektionen.

Ja und?
Durch die Beugung sagt es, ich bin eine Welle, in der Photozelle, ich bin ein Teilchen. Wo ist das Problem?

Gandalf

Hallo,

angenommen, du gehst auf eine bank und lasst dir ein konto
anlegen. das konto existiert ab zeitpunkt 10:00 uhr.

frage: wieviel geld war um 09:00 uhr am konto?

die frage ist sinnlos, da das konto um 09:00 uhr noch nicht
existiert hat. leuchtet normalerweise jedem ein.

interessanterweise leuchtet es hier vielen nicht ein, warum
die frage nach einem „vor“ dem urknall sinnlos ist.

einleuchten tut es das schon, aber IMHO kann man das nicht ganz so einfach sehen!
Wenn man das Ganze auf die Entstehung unseres Universums bezieht, ist doch eher die Frage, „wem konnten wir sagen, dass das Konto um 10 Uhr eröffnet werden soll“!
Ich will jetzt keine Anspielung auf eine höhere Existenz hinweisen, sondern vielmehr darauf, dass dieses „Konto“ ja auch auf irgendeiner Bank eingerichtet werden muss. Oder nicht?
Soll heißen, dass laut deinem Beispiel auch irgendwas vorher existiert haben muss, in dem Fall eine Bank!

Es ist auch nicht wichtig wie viel drauf ist, sondern vielmehr, dass es die Bank gibt;…somit stellt sich ja erneut die Frage, „Was war vor dem Urknall“ (bzw. Kontoeinrichtung)?

zum zeitpunkt des urknalls wurden all jene physikalischen
gesetze und -rahmenbedingungen geschaffen, die eine
beschreibung unseres universums erst ermöglichen.

Ja klar, aber es ist aber auch so, dass mit dem „Urknall“ unsere Zeitrechnung sowie unsere physikalischen Gesetzte und Rahnmenbedingung erst angefangen haben, es heißt aber nicht, dass diese vorher nicht existiert haben.

lg

hallo

um bei der analogie zu bleiben - auch wenn die schön langsam nicht mehr passt: angenommen, wir können ein konto mit bestimmten attributen beschreiben, die sich aber alle nur auf das konto selbst beziehen, nicht aber auf die bank. ich habe also ein anlagedatum, einen aktuellen saldostand, eine überziehungsrahmen, eine kontonummer etc. alle diese daten reichen völlig aus, um unsere geldgeschäfte abzuwickeln. nun stellt jemand die frage, wie das konto ausgesehen hat, BEVOR es angelegt wurde. damit haben wir nun das problem, dass SÄMTLICHE attribute, die wir vom konto haben, plötzlich ohne aussage sind, wir als mit unserem bisherigen wissen keinerlei aussagen zu dem zustand VOR der anlage des kontos treffen können.

natürlich können wir aufgrund gewisser fakten darauf schließen, dass das konto nicht einfach so existiert sondern in irgendeiner form in etwas „höherem“ eingebettet ist. allerdings reichen unsere derzeitigen beschreibungsmöglichkeiten, die sich ja nur auf das konto beziehen, nicht aus, um dieses übergeordnete etwas beschreiben zu können. wir können zwar mutmassungen anstellen, diese sind aber ausserhalb des von uns abgesteckten „beschreibungsrahmens“ und damit prinzipiell nicht beweisbar.

schön langsam klar, wohin das ganze abzielt? eine wissenschaftliche theorie basiert auf einer handvoll grundgesetzen und konstanten, auf denen dann basistheorien aufgebaut sind usw. mit diesen theorien können wir dann ein model entwickeln, anhand dem man die welt, wie wir sie wahrnehmen, beschreiben können.

alles was vor dem urknall war, lässt sich nicht mit unseren theorien beschreiben, da es unsere grundgesetze und konstanten - zumindest nach derzeitigem wissensstand - noch nicht gegeben hat. insofern liefern alle unsere theorien falsche vorhersagen und sind damit wertlos.

insofern stimmt es nicht ganz, wenn man sagt, dass vor dem urknall „nichts“ existierte. vielmehr ist der zustand vor dem urknall einfach innerhalb unserer therorien nicht definiert. eine frage nach diesem zustand ist zwar grundsätzlich berechtigt, aber innerhalb der wissenschaftlichen grenzen nicht beantwortbar. derzeit sind für den zustand vor dem urknall andere instanzen, wie metaphysik, religion etc. zuständig. diese sind aber allesammt NICHT wissenschaftlich!

es gibt ja schon ziemlich interessante theorien zum urknall. ich zitiere hier mal aus folgender seite: http://unendliches.de/german/index.htm?urknall.htm

Zeitpunkt Null: Was den Urknall auslöste und wie das genau passierte, liegt im Bereich der Spekulationen, denn das Standardmodell taugt nicht für so kleine Zeiten. Ziemlich sicher ist, dass das Universum nicht aus einem Punkt explodierte, wie Sie noch in manchen Büchern lesen können. Der Physiker Gabriele Veneziano entwickelte eine Interpretation der Stringtheorie, nach der die Welt ein unendlich großer, ewiger, kalter, zehndimensionaler Raum ist. Zunächst sind alle zehn Dimensionen gleichwertig. Die Überlappung zweier schwingender, mehrdimensionaler Membranen in diesem Raum führte zur Abspaltung unserer drei Raumdimensionen zum Zeitpunkt Null. Die Abspaltung ging einher mit dem ‚Aufrollen‘ der restlichen Dimensionen zu winzigen Größen und einer extremen Verdichtung und Erhitzung des Raums. Gemäß dieser Theorie gibt es ständig neue Urknalle, die jedesmal zur temporären Entstehung eines drei- oder auch mehrdimensionalen Universums führen.

ob’s stimmt, kann man bestenfalls vermuten. die wirklich relevante frage ist ja, ob das, was vor dem urknall war bzw. was „ausserhalb“ unseres universums existiert, irgendwie mit uns interagieren kann. (ausserhalb ist nicht der richtige begriff, da es per definition kein aussen in unserem universum gibt) derzeit ist die vorherrschende meinung, dass es keine interaktionsmöglichkeiten von „aussen“ auf unser universum gibt.

insofern ist die frage nach dem aussen eine müssige. auf jeden fall wirst du in einem wissenschaftsforum derzeit keine antwort auf diese frage bekommen.

lg
erwin

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@Michael und deconstruct …
Guten Morgen,

… klar, die Menschen waren nicht dümmer und das gleiche Gehirn hatten sie auch. Mit diesem hätten - so hat’s mal einer gesagt - die alten Römer schon auf die Idee der Dampfmaschine kommen können. Der Haken ist die Umgebung, die vorherrschenden Denkweisen, um nicht zu sagen Ideologien usw. Da bedarf es immer herausragender Geister, sowas zu denken und zu sagen (können, dürfen). Mich jedenfalls fasziniert immer wieder, was z.B. die alten Griechen und Römer schon gedacht und gesagt hatten, und wie lange es gedauert hat, bis diese Dinge bei uns wieder gedacht und gesagt wurden.
Aber das ist ein anderes Thema.

Gruss
Laika

Hallo,

damit haben wir nun das problem, dass
SÄMTLICHE attribute, die wir vom konto haben, plötzlich ohne
aussage sind, wir als mit unserem bisherigen wissen keinerlei
aussagen zu dem zustand VOR der anlage des kontos treffen
können.

natürlich können wir aufgrund gewisser fakten darauf
schließen, dass das konto nicht einfach so existiert sondern
in irgendeiner form in etwas „höherem“ eingebettet ist.
allerdings reichen unsere derzeitigen
beschreibungsmöglichkeiten, die sich ja nur auf das konto
beziehen, nicht aus, um dieses übergeordnete etwas beschreiben
zu können. wir können zwar mutmassungen anstellen, diese sind
aber ausserhalb des von uns abgesteckten
„beschreibungsrahmens“ und damit prinzipiell nicht beweisbar.

schön langsam klar, wohin das ganze abzielt?

natürlich, mir ging es auch nur einfach um die Aussage, dass

die frage nach einem „vor“ dem urknall sinnlos ist

…natürlich sind es alles nur Vermutungen die man anstellen kann, weil man es eben nicht wissenschaftlich „beweisen“ kann.
Kann auch sein, dass ich dein „Sinnlos“ im zusammenhang mit dem Beispiel ein wenig fehlinterpretiert habe, aber es stellt sich doch trotzdem die Frage, worin das Konto, um beim Bsp. zu bleiben, eingebettet ist, auch wenn alle Theorien nichtig sind, aber Sinnlos?..Wissenschaftlich bestimmt

alles was vor dem urknall war, lässt sich nicht mit unseren
theorien beschreiben, da es unsere grundgesetze und konstanten

  • zumindest nach derzeitigem wissensstand - noch nicht gegeben
    hat. insofern liefern alle unsere theorien falsche vorhersagen
    und sind damit wertlos.

insofern stimmt es nicht ganz, wenn man sagt, dass vor dem
urknall „nichts“ existierte. vielmehr ist der zustand vor dem
urknall einfach innerhalb unserer therorien nicht definiert.

Und genau hierauf wollte ich hinaus,…auch wenns nicht ganz klar geworden ist! :wink:

ob’s stimmt, kann man bestenfalls vermuten. die wirklich
relevante frage ist ja, ob das, was vor dem urknall war bzw.
was „ausserhalb“ unseres universums existiert, irgendwie mit
uns interagieren kann. (ausserhalb ist nicht der richtige
begriff, da es per definition kein aussen in unserem universum
gibt) derzeit ist die vorherrschende meinung, dass es keine
interaktionsmöglichkeiten von „aussen“ auf unser universum
gibt.

Wie soll man das auch überprüfen?..geht ja nicht!

Aber vielen Dank für deine Antwort

lg

Pfeife spricht über Augustinus
Hi,

eine kleine Anmerkung (mit der „Pfeife“ ist audrüchlich der Vortragende (Astronomievortrag) gemeint, nicht Du!):

Das mit der Hölle hat Augustinus gesagt: Confessiones, 11. Buch, 12. Kapitel

http://www.ub.uni-freiburg.de/referate/04/augustinus…

Gruß

Quantelung
Hi,

ich sehe das auch so, dass der Raum höchstwahrscheinlich gequantelt ist. Raum hat bestimmte Eigenschaften, man kann ihn krümmen etc., er ist also etwas reales. Etwas reales besteht immer aus Energie und ist gequantelt.

Aus der Quantelung folgt, dass es keine Singularität geben kann, sondern nur dass die gesamte Energie bzw. der Raum auf relativ wenige bis maximal einen Quant verteilt ist.
Das bedeutet, dass es auch schon vor diesem Zustand andere Zustände gegeben haben kann und der Urknall, wie schon gesagt, evtl. nur ein Flaschenhals ist.

Gruß
Tilo

hallo

theorien und vermutungen, wonach unser universum aus einen früheren hervorging, gibt es ja genug. allerdings verschieben die ja nur das problem, anstatt es zu lösen.

so nach dem motto: was war vor unserem universium? ganz einfach: ein anders, dass sich wieder zusammengezogen hat, dabei zerstört wurde und dabei unseres „geboren“ hat. da kommt natürlich unweigerlich die frage: was war VOR dem früheren universum?

wenn nun die antwort „noch ein früheres universum“ ist, dann befinden wir uns in einer endlosschleife. der ursprung unseres universums wurde damit nicht erklärt sondern möglichst kompliziert auf ein „habe keine ahnung“ reduziert.

wenn die antwort hingegen lautet „nichts“, dann sind wir auch nicht schlauer geworden. lediglich der verfasser der theorie hat ein paar bücher mehr verkauft.

erinnert mich etwas an die theorie, wonach das leben auf der erde nicht hier entstanden ist sondern per ausserirdischem objekt „eingeimpft“ wurde. auch diese theorie verkompliziert die frage nach dem ursprung des lebens, ohne sie zu lösen.

der artikel, den ich oben erwähnt habe, besagt im prinzip, dass unser universum in einen höherwertigen raum eingebettet ist und dass dieser höherwertige raum ganz einfach schon immer existiert hat. ist jetzt auch nicht gerade der bringer.

letztendlich kommt man immer wieder an einen punkt, den man entweder nicht wirklich erklären und damit nicht verstehen kann. bin ich nun religiös angehaucht, dann nenne ich diesen punkt einfach „gott“ und bin zufrieden. bin ich atheist, dann nenne ich diesen punkt „zufall“ oder „naturgesetz“ und bin ebenfalls zufrieden. gebe ich mich damit nicht zufrieden, diesen punkt einen nebulös-schwammigen namen zu geben, dann werde ich entweder ständig nach antworten weitersuchen müssen. oder ich muss irgendwann akzeptieren, dass es fakten gibt, die ich ich nicht verstehe.

die wissenschaft stellt sich die aufgabe, ständig weiter zu suchen. würde sie das nicht machen, würden wir nach wie vor in höhlen sitzen und einen spitzen stein als grandiose erfindung preisen.

lg
erwin

1 Like

Hallo,

und „antwortet“ auch nicht auf Fragen, die man ihm stellt.

sondern?

bei Experimenten erhalten wir Ergebnisse, die wir interpretieren müssen. Wir können dabei weder Fragen zur Natur der Dinge stellen, noch werden solche beantwortet.

Schon garnicht ist ein Photon mit einem kleinen grünen Männchen vergleichbar, welches sagt „Ich bin ein kleines grünes Männchen“.

Bau hinter einem Beugungsspalt ein Feld von Photozellen auf
und lass das Experiment laufen: du erhältst ein Beugungsmuster
aus Einzeldetektionen.

Ja und?
Durch die Beugung sagt es, ich bin eine Welle, in der
Photozelle, ich bin ein Teilchen. Wo ist das Problem?

Das Problem ist, dass eben nicht – wie man aus deinen blumigen Bildern schließen könnte – aus einem Experiment folgt, dass Licht aus Teilchen besteht. Wir beobachten lediglich in gewissen Experimenten Eigenschaften, die wir für gewöhnlich Teilchen zuordnen.

Eine türkische Ein-Lira-Münze wird nicht deshalb zur Zwei-Euro-Münze, weil sie im Münzprüfer als solche erkannt wird.

Die Frage, ob das Photon ein Teilchen oder eine Welle ist, wird auch nicht dadurch beeinflusst, welche Entscheidung ich als Experimentator treffe. Die Paradoxa bestehen meist ausschließlich daraus, dass diese von dir getroffenen Aussagen gemacht werden und deshalb gleichzeitig sich widersprechende „Antworten“ auf die Frage gegeben zu werden scheinen.

Wenn man (wie z. B. am Doppelspalt mit Markierung des durchflogenen Spaltes) durch reine Neu-Interpretation der experimentellen Ergebnisse die „Antwort“ zwischen „Teilchen“ und „Welle“ hin- und her schalten kann, so kann die Frage nicht sinnvoll gelautet haben „Was ist Licht?“


PHvL

Hallo PHvL,

bei Experimenten erhalten wir Ergebnisse, die wir
interpretieren müssen.

keine Widerrede.

Schon garnicht ist ein Photon mit einem kleinen grünen
Männchen vergleichbar, welches sagt „Ich bin ein kleines
grünes Männchen“.

Das war sicher eine recht methaphorische Aussage, aber ich hab die Terminologie aus einem Aufsatz Heisenbergs übernommen.

Das Problem ist, dass eben nicht – wie man aus deinen blumigen
Bildern schließen könnte – aus einem Experiment folgt, dass
Licht aus Teilchen besteht. Wir beobachten lediglich in
gewissen Experimenten Eigenschaften, die wir für gewöhnlich
Teilchen zuordnen.

Soweit waren wir ja schon, Ergebnisse werden interpretiert.

Eine türkische Ein-Lira-Münze wird nicht deshalb zur
Zwei-Euro-Münze, weil sie im Münzprüfer als solche erkannt
wird.

Dann war das ‚Experiment‘ nicht zweckdienlich.
Man muß natürlich den Versuchaufbau kritisch erstellen und die Ergebnisse kritisch hinterfragen/interpretieren.
Eine Korrelation zieht ja nicht immer eine Kausalität hinter sich her.

Die Frage, ob das Photon ein Teilchen oder eine Welle ist,
wird auch nicht dadurch beeinflusst, welche Entscheidung ich
als Experimentator treffe.

Wenn ich einen Spalt nehme und das Licht beuge, wähle ich ein Experiment, wie wenn ich eine Photozelle nehme und Licht darauf fallen lasse.
Beim einen erhalte ich Ergebnisse, die man mit einem Wellencharakter interpretieren kann, beim anderen solche, die Teichencharakter vermuten lassen.

Die Paradoxa bestehen meist
ausschließlich daraus, dass diese von dir getroffenen Aussagen
gemacht werden und deshalb gleichzeitig sich widersprechende
„Antworten“ auf die Frage gegeben zu werden scheinen.

Ich hatte anderswo in diesem Strang den Vergleich mit der Münze gebracht, den dereinst mein Physikprof uns Chemikern gab, um diese Ambivalenz anschaulich zu machen.
Man sieht immer nur eine Seite, weiß aber, daß sie zwei hat.

Gandalf

Kann auch sein, dass ich dein „Sinnlos“ im zusammenhang mit
dem Beispiel ein wenig fehlinterpretiert habe, aber es stellt
sich doch trotzdem die Frage, worin das Konto, um beim Bsp. zu
bleiben, eingebettet ist, auch wenn alle Theorien nichtig
sind, aber Sinnlos?..Wissenschaftlich bestimmt

Der Jux ist ja: Es muss nirgends eingebettet sein. Dies ist logisch (im Sinne der Mathematik) überhaupt nicht nötig.

„Sinnlos“ ist die Frage deshalb, weil die Frage nach dem „vor“ es nötig macht, dass es einen durchgehenden Zeitstrang gibt. Den gibt es aber nicht. Die Materie war damals so dicht, dass du nicht mehr sauber zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden kannst. Wie willst du also dann „davor“ definieren?

„Sinnlos“ würde ich die Frage natürlich vom philosophischen Standpunkt aus nicht betrachten, aber es ist eben weder klar ob die Frage beantwortbar ist noch ob sie überhaupt Sinn macht, wenn man „davor“ aufgrund von fehlender Zeit gar nicht definieren kann.

hallo

angenommen, du gehst auf eine bank und lasst dir ein konto
anlegen. das konto existiert ab zeitpunkt 10:00 uhr.

frage: wieviel geld war um 09:00 uhr am konto?

die frage ist sinnlos, da das konto um 09:00 uhr noch nicht
existiert hat. leuchtet normalerweise jedem ein.

zum zeitpunkt des urknalls wurden all jene physikalischen
gesetze und -rahmenbedingungen geschaffen, die eine
beschreibung unseres universums erst ermöglichen.

man stelle sich vor, eine finanzkrise verursache eine inflation und man koenne das konto nicht mehr bezahlen.

das ende des universums? verursacht die inflation eine expansion? kann man mit arabischer unterstuetzung die abkuehlung des universums beschleunigen und warum geht medorn eigentlich erst jetzt?

fragen, auf deren antwort wir bis zum ende der zeit warten werden muessen…also bis wir das konto schliessen…

Kann auch sein, dass ich dein „Sinnlos“ im zusammenhang mit
dem Beispiel ein wenig fehlinterpretiert habe, aber es stellt
sich doch trotzdem die Frage, worin das Konto, um beim Bsp. zu
bleiben, eingebettet ist, auch wenn alle Theorien nichtig
sind, aber Sinnlos?..Wissenschaftlich bestimmt

Der Jux ist ja: Es muss nirgends eingebettet sein. Dies ist
logisch (im Sinne der Mathematik) überhaupt nicht nötig.

Man sollte es, wie Aristoteles schon sagte, als „primum movens“ sehen, also als ersten unbewegten Beweger, wo die Kausalität anfängt!
Ich versteh es ja, dass es im mathematisch-wissenschaftlichen-Sinne, kein „vor“ braucht, es ist aber trotzdem IMHO nicht logisch, oder besser, nachvollziehbar, da das Universum sich ja mit, ich glaube, Lichtgeschwindigkeit ausdehnt und abkühlt. Es will aber trotzdem nicht in meinen Kopf, dass sich es weiter ausdehnt und „hinter dem Rand“ keinen, ich sage mal Raum gibt, in denen es das kann. Es „Arbeitet“ doch auch in eine Richtung und eine Richtung kann es nur in einem Raum geben (nach unserem Verständnis)!?

„Sinnlos“ ist die Frage deshalb, weil die Frage nach dem „vor“
es nötig macht, dass es einen durchgehenden Zeitstrang gibt.
Den gibt es aber nicht. Die Materie war damals so dicht, dass
du nicht mehr sauber zwischen Ursache und Wirkung
unterscheiden kannst. Wie willst du also dann „davor“
definieren?

Sicher, es ist aber doch so, dass die Materie ja irgendwo herkommen muss!..oder nicht?
Vieleicht sehe ich das auch aus einer zu philosophischen Sicht und nich naturwissenschaftlich genug um das richtig nachzuvollziehen. Für mich bleibt einfach die Frage: Wohin kann das Universum Expandieren? Also die Frage nach einem Raum.

„Sinnlos“ würde ich die Frage natürlich vom philosophischen
Standpunkt aus nicht betrachten, aber es ist eben weder klar
ob die Frage beantwortbar ist noch ob sie überhaupt Sinn
macht, wenn man „davor“ aufgrund von fehlender Zeit gar nicht
definieren kann.

Sinnlos ist die Farge mit Sicherheit, aber nur aus dem Grund, weil wir die nicht beantworten können (Die Frage bleibt aber trotzdem). Wir kennen auch keine andere Zeit als die, in welcher wir existieren.

Aber da kann man sich bestimmt noch Stunden/Tage/Jahre- etc. drüber austauschen und zu keinem eindeutigen Ergebnis kommen

lg

hallo

nochmals ein paar seiten mit guten infos zum thema:

urknall
http://unendliches.de/german/index.htm?urknall.htm
http://lexikon.astronomie.info/kosmos/

universum an sich
http://unendliches.de/german/index.htm?universum.htm

ich denke, wenn man die seiten gelesen hat, wird einem einiges klar.

lg
erwin