Wasserstoff aus der Wüste

Hallo, irgendwie muss ich die ganze Zeit, bei allem was ich tue an unser Klima denken und denke: Ich will später auch noch snowboard fahren gehn! ( Ich weiß dass es egoistisch klingt aber das ist im Moment der gravierendste Punkt für mich)
Um zum Punkt zu kommen, ich weiß dass das ganze mit dem Waasserstoff mal vor ein paar Jahren aufkam mittlerweile aber wegen der zu wenig fortgeschrittenen Technik wieder etwas vergessen ist, trotzdem finde ich dass man auf Wasserstoff für Energiegewinnung (sowohl für Haushalte als auch für Autos) setzten sollte!

So hier kommt der Punkt an dem ich Euch mal fragen wollte, was ihr davon haltet: also für die Elektrolyse wird ja sehr viel strom benötigt. Könnte man diesen Srom nicht einfach in der Wüste durch Solarkollektoren erzeugen, dort den Wasserstoff „herstellen“ und ihn durch Pipelines über das Mittelmeer nach Europa usw. verteilen?

So hier kommt der Punkt an dem ich Euch mal fragen wollte, was
ihr davon haltet: also für die Elektrolyse wird ja sehr viel
strom benötigt. Könnte man diesen Srom nicht einfach in der
Wüste durch Solarkollektoren erzeugen, dort den Wasserstoff
„herstellen“ und ihn durch Pipelines über das Mittelmeer nach
Europa usw. verteilen?

Da gibt es eine ganze Reihe von Problemen. Das größte ist die fehlende Transport- und Lagerfähgigkeit von Wasserstoff. Am Ende Deiner Pipeline würde beispielsweise nur noch ein Bruchteil dessen ankommen, was man vorne reingepumpt hat. Der Rest diffundiert einfach durch die Wand.
Gleich danach kommt die Tatsache, dass die besten Standorte in Ländern liegen, von denen niemand abhängig sein will. Was das bedeuten würde sehen wir ja heute beim Öl.
Natürlich lässt sich das alles lösen bzw. in Kauf nehmen, aber es macht die Sache bei weitem nicht so erstrebenswert, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Das wird erst interessant, wenn die Alternativen nicht mehr bezahlbar sind.

Hallo Chris…: Vor Jahren war ein Projekt in Island(?) aktuell, bei dem mittels bisher nicht genutzter Wasserkraft Strom produziert werden sollte, der produzierte Strom sollte zur Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse von Wasser verwendet werden. Der Wasserstoff sollte verflüssigt und in Kugeltanks per Schiff nach Europa zu den Verbrauchern transportiert werden. Mit Sonnenkollektoren ist das ev. auch möglich. Gruss. Paul

Gruss

So hier kommt der Punkt an dem ich Euch mal fragen wollte, was
ihr davon haltet: also für die Elektrolyse wird ja sehr viel
strom benötigt. Könnte man diesen Srom nicht einfach in der
Wüste durch Solarkollektoren erzeugen, dort den Wasserstoff
„herstellen“ und ihn durch Pipelines über das Mittelmeer nach
Europa usw. verteilen?

So hier kommt der Punkt an dem ich Euch mal fragen wollte, was
ihr davon haltet: also für die Elektrolyse wird ja sehr viel
strom benötigt. Könnte man diesen Srom nicht einfach in der
Wüste durch Solarkollektoren erzeugen, dort den Wasserstoff
„herstellen“ und ihn durch Pipelines über das Mittelmeer nach
Europa usw. verteilen?

Das Problem der Stromerzeugung in der Wüste oder der Erzeugung in weit vom Verbraucher entfernten Windanlagen wird erst dann gelöst sein, wenn man den Strom bzw den Wasserstoff an der Anlage mit Hilfe eines automatisch arbeitenden kompakten Chemie- Moduls in Methanol oder einen Kohlenwasserstoff umwandelt. Alle 2 Wochen kommt dann ein Fahrzeug vorbei und erntet die in der Zeit erzeugte Energie (flüssiger Treibstoff). Ob das dann in der Wüste ist oder auf See ist dann egal. Die Wasserstoff Pipeline dagegen ist nicht machbar.
Udo Becker

Hallo,

  • Wasserstoff kann auch hier gewonnen werden, z.B. durch ebenso effizient tranportierten Strom. Wasserstoff ist nur ein mobiler Ersatz fürs Stromkabel, kein Ersatz fürs Atom- oder Wasserkraftwerk.

  • Sonnenkollektoren erzeugen in der Wüste auch nur etwa 2 Mal mehr Strom als hier. Das ist viiiieeel zu wenig. Selbst wenn der Wasserstoff umsonst hier her transportiert würde, es wäre deutlich billiger ihn hier aus Kohle zu erzeugen.

Abgesehen davon sollten wir uns hüten, die Wüste als Allgemeingut anzusehen.

Gruß
achim

Da gibt es eine ganze Reihe von Problemen. Das größte ist die
fehlende Transport- und Lagerfähgigkeit von Wasserstoff. Am
Ende Deiner Pipeline würde beispielsweise nur noch ein
Bruchteil dessen ankommen, was man vorne reingepumpt hat. Der
Rest diffundiert einfach durch die Wand.

Hallo,

das stimmt nicht unbedingt - man muss bloss die Rohre vergolden.

Gruss Reinhard

Aktuell in Ísland
http://de.wikipedia.org/wiki/Kárahnjúkavirkjun

Die nächsten Jahre soll damit erst mal Aluminium erzeugt werden, danach wird das Werk stillgelegt und auf Stromerzeugung zur Wasserstoff-Elektrolyse umgestellt werden.

Idee ist es auch, bis 2015 (wird wohl etwas länger dauern) kein Öl mehr importieren zu müssen.

Gruß

Stefan

Hallo,

deutlich billiger ihn hier aus Kohle zu erzeugen.

du meinst vermutlich aus Wasser und Kohle.

Gruß, Niels

Wasserstoff für Energiegewinnung …fuer Auto

Hallo,
Wasserstoff ist ein Energietraeger, keine Energie. So verdumment liest man es auch in manchen Zeitungen.
Wasserstoff muss unter Einsatz von Energie hergestellt werden. Dann stellt sich stets die Frage, welche unbekannte Energie will man nehmen, um als Zwischenstufe ueber Wasserstoff dann mit dieser unbekannten Energie Auto zu fahren.
Weiterhin kann man Wasserstoff fast nirgends einlagern, es geht durch Stahl raus.
Gruss Helmut

Rest diffundiert einfach durch die Wand.

das stimmt nicht unbedingt - man muss bloss die Rohre
vergolden.

oder innen mit Blei auskleiden.

herbert

So hier kommt der Punkt an dem ich Euch mal fragen wollte, was
ihr davon haltet: also für die Elektrolyse wird ja sehr viel
strom benötigt. Könnte man diesen Srom nicht einfach in der
Wüste durch Solarkollektoren erzeugen, dort den Wasserstoff
„herstellen“ und ihn durch Pipelines über das Mittelmeer nach
Europa usw. verteilen?

Hallo,
einfach lässt sich so etwas in den Raum hinein sagen.
Nur die Realisierung (technisch, ökonomisch) ist wahrhaftig nicht einfach.
Das hängt teilweise an so einfachen Dingen wie zB „Wie sind die riesigen benötigten Kollektorflächen dauerhaft/regelmäßig von Staub zu reingen ?“
Gruß
Karl

Hallo,

technische Hürden liessen sich sicher überwinden, aber was massiv gegen deine Idee spricht: die nächstgelegenen Wüsten gehören den gleichen Leuten, bei denen der grösste Teil des Erdöls lagert - und mit denen haben wir üble Erfahrungen gemacht.

Eine HPEC, die Wasserstoff als Waffe einsetzt, brauchen wir wirklich nicht.

Gruss Reinhard

erstmal danke für eure antworten. ich weiß natürlich dass das was ich da geschrieben habe nicht einfach mal so umzusetzen ist aber ich denke man könnte etwas daraus machen.
wenn man mal die sache weglässt, dass wir evtl wieder (wie beim öl) von jemandem abhängig werden könnte und das nur als klima erhaltende maßnahme anschaut, denke ich, dass es sicher viel wenn nicht sogar extrem viel helfen würde.
wie ist das eigentlich in der wüste, stimmt das, dass sich dort die landschaft ständig (mal hügel, mal flach, mal tal) verändert und dadurch es eigentlich schon fast unmöglich macht einen solarpark aufzubauen, ohne dass er manchmal einfach vom sand vergraben wird oder liege ich da falsch?

Meint ihr, wenn die Stromerzeugung in der wüste nur 2x höher ist ,wenn das wirklich stimmt,(nicht böse gemeint, dachte nur es wäre viel höher, oder ist dort nur die „sonnenzeit“ eben höher), dass man dann die ganze „produktion“ auch in europa machen könnte?

chris

Huhu!

Mal abgesehen, von den ganzen Hinweisen, die schon gekommen sind:
Um Wasserstoff herzustellen, braucht man was, was man elektrolytisch zerlegen kann, wie z.B. … Wasser.

Wasser gibt es in Wüsten aber gerade nicht, sonst wären es ja keine Wüsten.
Man könnte natürlich einen großen Kanal bauen, und Meerwasser in die Wüste leiten, dann könnte man das übrige Salz auch gleich mitverkaufen - aber das könnte das komplette Klima da verändern.

Viele Grüße!
Ph.

Meint ihr, wenn die Stromerzeugung in der wüste nur 2x höher
ist ,wenn das wirklich stimmt,(nicht böse gemeint, dachte nur
es wäre viel höher, oder ist dort nur die „sonnenzeit“ eben
höher), dass man dann die ganze „produktion“ auch in europa
machen könnte?

Hallo chris,

das ist sowieso grossenteils ein Irrtum: wegen der Sonneneinstrahlung müsste man an den Äquator, da sind aber keine Wüsten. Ansonsten ist der Unterschied nicht so gross: bei 45 Grad Breite = Einfallswinkel ist das ein Faktor von Wurzel 2, also 1.4. Wüste ist wegen des Wetters von Vorteil, weil dort die Sonne auch wirklich scheint; massgebend ist die Einstrahlung mal der durchschnittlichen Sonnenscheindauer. Aber zwischen Sizilien und Libyen ist der Unterschied sicher gering. Nebenbei stört man in der Wüste niemand, auch keine Landwirtschaft.

Gruss Reinhard

Die nächstgelegenen Wüsten
gehören den gleichen Leuten, bei denen der grösste Teil des
Erdöls lagert - und mit denen haben wir üble Erfahrungen
gemacht.

Kabarettist Pispers: „Ich kann den Herrgott nicht verstehen, dass er unser (Betonung auf unser) schönes Öl ausgerechnet bei den Scheichs verbuddelt hat“.
Udo Becker

Hallo Reinhard,
welche üblen Erfahrungen meinst du denn? Doch nicht etwa die, dass Leute ein Produkt möglichst teuer verkaufen, welches auf ihrem Besitz gefunden wird und wir es bereitwillig annehmen?
Gruß Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Das hängt teilweise an so einfachen Dingen wie zB „Wie sind
die riesigen benötigten Kollektorflächen dauerhaft/regelmäßig
von Staub zu reingen ?“

dazu benutze man das Wasser, welches anschließend durch Elektrolyse zerlegt wird. Wie das genau und am besten geht (Salzgehalt, da vermutlich Meerwasser verwendet werden müsste) wäre noch im Detail zu klären. Es gibt aber durchaus Wüstengebiete, die aus grobem Gestein bestehen und nicht so eine großes Sand/Staub-Problem haben.

Mit freundlichen Grüßen
schubtil
PS: Probleme gehören nicht vorgeschoben, sondern gelöst.

Hallo Helmut,

Weiterhin kann man Wasserstoff fast nirgends einlagern, es
geht durch Stahl raus.

Das stimmt schon, aber das braucht seine Zeit. So schnell geht der Wasserstoff durch Stahl nicht verloren.

Eine Lösungsmöglichkeit für die Verwendung direkt vor Ort, ohne Transport des Wasserstoffs um die halbe Welb:
Wir haben zu viel CO2. Also Wasserstoff + CO2 ergibt Wasser + CO. Das Wasser muss abgetrennt werden. Das CO wir wieder mit Wasserstoff versetzt. Damit haben wir ein ideales Synthesegas für die Fischer-Trobsch-Synthese. Das dabei entstehende Benzin (oder Diesel) wird dann mit der bereits bestehenden Infrastruktur problemlos verwendet.
Sicher gibt es auch andere Möglichkeiten und jede Variante wirft Probleme auf, aber: Probleme müssen gelöst und nicht vorgeschoben werden.

Mit freundlichen Grüßen
schubtil

Hallo Achim,

der Wasserstoff umsonst hier her transportiert würde, es wäre
deutlich billiger ihn hier aus Kohle zu erzeugen.

Rechnet man die Kosten, die die Klimaveränderung mit sich bringt dazu, dann bin ich mir nicht sicher, was billiger ist. Ausserdem geht es hier schon lange nicht mehr nur ums Geld.

Mit freundlichen Grüßen
schubtil