Hallo,
Aber wundert es dich, dass dabei nichts herauskommt? Wie wäre
es, wenn du einfach mal eine Überschlagsrechnung aufstellst,
wie hoch denn der Wirkungsgrad des von dir genannten
Verfahrens derzeit ist (gemessen an der Sonnenenergie, die
dabei prinzipiell genutzt werden könnte).
Das Verfahren ist nicht unbekannt. Soweit mir bekannt ist, ist bei einem inzwischen renommierten Hersteller von künstlichem Diesel aus Biomasse geplant, zumindest einmal zusätzlichen Wasserstoff in das Verfahren einzukoppeln. Damit kann die Kraftstoffausbeute deutlich erhöht und das bei der Biomassevergasung auch entstehende CO2 mit verarbeitet werden. Daraus entstand bei mir die Überlegung, dass diese CO2 Verarbeitung doch auch als selbständiges Verfahren möglich ist. Die genauen Wirkungsgrade zu ermitteln, sprengt meine Zeitrahmen. Ich bin kein Verfahrenstechniker und müsste mir hier einiges erst zusammensuchen. Es war wie gesagt eine Idee und kein Dogma. Das kann jemand aufgreifen oder auch nicht. Mich stört nur, wenn es von vornherein kaputtgeredet wird, einfach nur so, weil der Gesamtwirkungsgrad möglicherweise schlecht sein könnte, auch wenn der Kaputtredner nicht wirklich Ahnung davon hat. Ich finde die Idee gut, Wüstengebiete zu nutzen. Prinzipiell aber sind Lösungen genau dann praktikabel, wenn sie bestehende Strukturen nutzen. Es macht keine Sinn, Wasserstoff nach Europa zu transportieren, den kann hier niemand in größeren Mengen gebrauchen. Benzin oder Diesel aber kann problemlos verwendet werden. Das Hauptproblem bei dem von mir vorgeschlagenen Verfahren ist wahrscheinlich nicht der erzielbare Wirkungsgrad. Das Hauptproblem ist, dass Wasser entsteht und zwar bei den notwendigen Prozesstemperaturen als Wasserdampf. Es ist sicher kein Problem, das Prozessgas abzukühlen um das Wasser zu entfernen. Aber hier kommt der Wirkungsgrad ins Spiel. Es wird nach wirksamen Lösungen gesucht, den Wasserdampf bei mehreren hundert Grad auszukoppeln, ohne Zwischenkühlung. Derzeit werden Membranen untersucht, die das aber noch nicht annähernd in der erforderlichen Qualität leisten. Du siehst, dass ein solches Verfahren in der Praxis erheblich komplexer ist, als in einer ersten Idee. Mal schnell einen Wirkungsgrad auszurechnen ist da kaum möglich. Genauso ist es auch unsinnig, sich hinzustellen und ohne wirkliche Ahnung zu sagen: Wirkungsgrad schlecht, abgelehnt!
Dann könnten wir ja erstmal abschätzen, um wie viel man den
Wirkungsgrad dann steigern müsste, damit dein Vorschlag
rentabler ist, als alternative Konzepte.
Du unterliegst hier dem Trugschluß, dass wir DAS alternative Konzept finden müssen. Dem ist eben genau nicht so. Viele verschiedenen Dinge mit jeweils kleineren Beiträgen bringen viel mehr. Solche kleineren Ansätze können nämlich angefangen werden, während nach DEM Konzept erst noch ein paar Jahrzehnte gesucht werden muss.
Weiter so.
Vielleicht fängst du dann mal an, etwas anders zu machen?
Ich habe bereits angefangen, etwas anders zu machen. Ich speise mehr Solarstrom ins Netz ein, als ich für Haushalt und Heizung (elektrisch betriebene Wärmepumpe) benötige. Ich bin finanziell nicht auf die Stromvergütung angewiesen. Falls man ene Möglichkeit finden könnte Strom sinnvoll und preisgünstig mit einer Kapazität von 1-2 MWh speichern zu können, dann würde ich meinen Strom auch selbst verbrauchen und mich vom Netz abkoppeln. Auch würde ich gern mit dem gespeicherten Strom nachts ein Elektroauto aufladen. Das ist aber alles noch nicht verfügbar. Diesel aus der Wüste, aus Elektrolyse und CO2, kann ich aber sofort verwenden, ohne jede Investition.
Mit freundlichen Grüßen
schubtil