Wechselprobleme PKV nach GKV

Hallo Gemeinde,

man hört immer wieder, dass es bei einem Wechsel von einer privaten Krankenversicherung zu einer gesetzlichen Krankenversicherung (bzw. freiwillig gesetzlichen KV) immer wieder zu Problemen kommt bzw. tlws. gar nicht möglich ist. Warum ist das eigentlich so?

Danke & Gruß
Dan

Moin,

man hört immer wieder, dass es bei einem Wechsel von einer
privaten Krankenversicherung zu einer gesetzlichen
Krankenversicherung (bzw. freiwillig gesetzlichen KV) immer
wieder zu Problemen kommt bzw. tlws. gar nicht möglich ist.
Warum ist das eigentlich so?

Um den Egoismus und die Geiz-ist-geil-Mentalität der Rosinenpicker etwas auszubremsen.

Die GKV ist eine Solidargemeinschaft, in der idealerweise die wenig Kranken die mehr Kranken mitfinanzieren bzw. eine Balance zwischen Einkommen/Beiträgen/Krankenkosten besteht.
REM: Das würde gut funktionieren, wenn nicht die clever wirtschaftenden GKV die AOKs am Leben halten müßten. Und auch die könnten gut klarkommen, wenn sie nicht als Sammelbecken für alle herhalten müßten, die - aber das würde vom MOD gelöscht…

Die PKV ist ein Wirtschaftsunternehmen, das Gewinne machen muß.
Also lockt sie gutverdienende junge Leute mit niedrigen Tarifen an, solange diem Risiken noch gering sind.
Idealerweise sollen diese dann bis zum Anstieg des Risikos im Alter genug „Rücklagen“ in der PKV haben, daß die steigenden Kosten bezahlt werden können.
Daß die Beiträge aber mit 50, 60 oder älter explodieren wird nicht erzählt.

Und um eben zu verhindern, daß Gutverdiener erst die niedrigen Beiträge abgreifen und dann später in die billigere Solidargemeinschaft flüchten (unter Zurücklassung der PKV-Beiträge in der Privatwirtschaft) wurde die Rückkehr zu Recht sehr erschwert.

Gruß
RF

… weitere Gründe
Hallo RF,

zur Ergänzung weitere Gründe für die GKV neben explodierenden Beiträgen

  • billiger bis kostenlos bei sinkendem Einkommen (z.B. arbeitslos, Rente)
  • Partner, Kinder --> in Preis
  • Haushaltshilfe
  • z.T. mehr Leistungen, da der Katalog der GKV erweitert wird
  • kein Zuschlag für „vergessene“ Arztbefunde aus der Zeit vor dem Beitritt
  • Wechselmöglichkeit der Kasse, auch z.B. nach psychologischen Problemen

Gruß
wilbert

P.S.: Ich kann nicht verstehen, warum es so einfach ist (z.B. arbeitslos melden) in die GKV zurück zu kehren. Es hieß mal, dass wir 80% unserer Kosten in den letzten 2 Jahren verursachen. M.E. sollten je erwerbsfähigem PKV-Versichertem 100€ pro Monat als Risikoausgleich an den Staat fließen

Hallöchen,

P.S.: Ich kann nicht verstehen, warum es so einfach ist (z.B.
arbeitslos melden) in die GKV zurück zu kehren.

ja, total einfach. Das maximale Arbeitslosengeld beträgt rd. 2.300 Euro. Der Einkommensverlust der Arbeitslosigkeit summiert sich also auf einen fröhlichen fünfstelligen Betrag. Daraus folgt, daß sich die ganze Operation nur dann rechnet, wenn man auf einen Zeithorizont von mindestens zehn Jahren kalkuliert.

verursachen. M.E. sollten je erwerbsfähigem PKV-Versichertem
100€ pro Monat als Risikoausgleich an den Staat fließen

Wie war das noch mit den Milliarden, die die PKV jährlich ins System schiebt und für die sie keine Gegenleistung erhält? Wenn man das auf die Zahl der PKV-Mitglieder umlegt, ist man schon recht nah an den 100 Euro monatlich.

Gruß
C.

Hallo Christian

ja, total einfach. Das maximale Arbeitslosengeld beträgt rd. 2.300 Euro.
Der Einkommensverlust der Arbeitslosigkeit summiert sich also …

Naja, ich meinte eher z.B. verarmte Selbständige. Bei Angestellten reicht es doch, mit Anfang 50 ein Jahr Frohn und Lohn zu reduzieren. Von mir aus kann auch jeder zurückkommen. Nur sollte die „Rückstellung“ dann nicht bei der PKV verbleiben.

Wie war das noch mit den Milliarden, die die PKV jährlich ins System
schiebt und für die sie keine Gegenleistung erhält? …

Meinst Du „echtes“ Geld von PKV -> GKV? Oder unnötige Preise und Untersuchungen?

Gruß
wilbert

P.S.: Ich zahle meinen überhöhten, solidarischen GKV-Beitrag freiwillig und gerne. Beim Arzt warte ich, bis ich drankomme. Und wenn ich ernsthaft krank werden, dann werde ich diesen Spleen bereuen.

Tach!

ja, total einfach. Das maximale Arbeitslosengeld beträgt rd. 2.300 Euro.
Der Einkommensverlust der Arbeitslosigkeit summiert sich also …

Naja, ich meinte eher z.B. verarmte Selbständige. Bei
Angestellten reicht es doch, mit Anfang 50 ein Jahr Frohn und
Lohn zu reduzieren. Von mir aus kann auch jeder zurückkommen.
Nur sollte die „Rückstellung“ dann nicht bei der PKV
verbleiben.

Das wäre sinnvoll.

Des Weiteren kann man problemlos (und muss es m.W. sogar) von PKV zu GKV wechseln, wenn man von der Selbständigkeit in ein Angestelltenverhältnis wechselt, unabhängig von der Höhe des Einkommens.

Wie war das noch mit den Milliarden, die die PKV jährlich ins System
schiebt und für die sie keine Gegenleistung erhält? …

Meinst Du „echtes“ Geld von PKV -> GKV? Oder unnötige Preise
und Untersuchungen?

Die PKV müssen irgendwelche Ausgleichszahlungen leisten. Das meint exc wohl.
Dass die PKVs zudem seitens der Ärzte quasi über den Tisch gezogen werden, ist auch bekannt.
Das deutsche Gesundheitssystem ist jedoch an allen möglichen Ecken und Enden zu teuer. Da fällt das nicht groß ins Gewicht.

Spätestens wenn die Jungdynamiker, die sich eine PKV haben aufschwatzen lassen, eine Familie planen, werden sie alles versuchen, zurück in die GKV zu kommen. Ich weiß wovon ich spreche… :wink:

P.S.: Ich zahle meinen überhöhten, solidarischen GKV-Beitrag
freiwillig und gerne. Beim Arzt warte ich, bis ich drankomme.

Ich musste bislang noch kein einziges Mal beim Arzt länger warten, weil ich freiwillig GKV-versichert bin.
Mit 2 Kindern bin ich froh und dankbar, nach einer beruflichen Veränderung vor einigen Jahren zurück in die GKV gerutscht zu sein. Die Familie ist top versorgt und die Kosten sind vernachlässigbar. Bestens.

Und wenn ich ernsthaft krank werden, dann werde ich diesen
Spleen bereuen.

Wohl kaum. Die GKV-Leistungen sind bei uns mit die besten der Welt.

Gruß,
M.

Hallo,

ja, total einfach. Das maximale Arbeitslosengeld beträgt rd. 2.300 Euro.
Der Einkommensverlust der Arbeitslosigkeit summiert sich also …

Naja, ich meinte eher z.B. verarmte Selbständige.

und Du meinst, dieser Personenkreis ist relevant? Mal abgesehen davon, daß der verarmte Selbständige spätestens am dem Eintritt in den Ruhestand in die Sozialsysteme zurückfällt, weil er nicht für eine Rente vorsorgen konnte.

Angestellten reicht es doch, mit Anfang 50 ein Jahr Frohn und
Lohn zu reduzieren.

Und dann? Wartet der Arbeitsmarkt seit neuesten auf Menschen über 50, die sich ein Jahr Ruhepause gönnten, um wieder in die GKV zu rutschen? Und wie erwähnt: die Einkommensverluste sind so erheblich, daß sich diese Operation praktisch nicht rechnet.

Wie war das noch mit den Milliarden, die die PKV jährlich ins System
schiebt und für die sie keine Gegenleistung erhält? …

Meinst Du „echtes“ Geld von PKV -> GKV? Oder unnötige Preise
und Untersuchungen?

Ich meine u.a. die höheren Arzt-, Krankenhaus- und Apothekenrechnungen, die die Privatversicherten bezahlen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.

P.S.: Ich zahle meinen überhöhten, solidarischen GKV-Beitrag
freiwillig und gerne.

Derzeit liegt der Höchstsatz für die GKV bei monatlich rd. 660 Euro. Das ist aber der Beitrag für die Familienversicherung, d.h. für 660 Euro werden 1, 2, 3, 4 oder auch 10 Personen versichert. Versuch das mal in der PKV. Ganz abgesehen davon, daß für einen Mann Deines Alters eine PKV auch nicht mehr viel günstiger ist als 660 Euro.

Beim Arzt warte ich, bis ich drankomme.

Du wirst es nicht glauben: das machen Privatversicherte auch. Daß es einzelne Ärzte gibt, die Privatversicherte bevorzugt behandeln, mag sein, konnte ich aber bisher noch nicht beobachten. Gestern habe ich für die „jährliche“ Routineuntersuchung beim Augenarzt einen Termin ausgemacht: 18. Oktober.

Nichts hält sich so gut wie Vorurteile.

Gruß
C.

Hallo,

Nur sollte die „Rückstellung“ dann nicht bei der PKV verbleiben.

Das wäre sinnvoll.

Glaube ich nicht. Auch heute kann man ja bereits theoretisch zwischen den PKVen wechseln und einen Teil der Rückstellungen mitnehmen. Bei einem Wechseln in die GKV wäre es auch nur ein teil und die Versicherungen sind sicher kreativ genug, diese Rückstellung möglichst klein aussehen zu lassen ;o)

Des Weiteren kann man problemlos (und muss es m.W. sogar) von PKV zu GKV wechseln, wenn man von der Selbständigkeit in ein Angestelltenverhältnis wechselt, unabhängig von der Höhe des Einkommens.

Die PKV müssen irgendwelche Ausgleichszahlungen leisten. Das meint exc wohl.

Nein, müssen sie nicht. Auf welcher Grundlage auch. Es liegt in der Natur der Dinge, dass jeder Privatpatient quasi individuell mit seinem behandelnden Arzt einen Vertrag hat. Bei der GKV treten die Versicherer quai als „Großabnehmer“ auf und handlen entsprechende Verträge aus. Dieses handeln hat dann oft den Charakter von Verhandlungen mit ALDI oder anderen Abnehmern großer Mengen. Die andere Seite muss sich dem mehr oder weniger unterordnen.
Die PKVen oder auch die Privatversicherten sehen nun in ihren höheren Zahlungen mangels MAchtmacht eine Art Subvention. Bei näherer Betrachtung der Zustände ist das aber nicht zu halten. Aus Sicht der Ärzte ist es sicher eine Mischkalkulation wie jeder Unternehmer Produkte mit geringer und solche mit hoher Gewinnspanne im Sortiment hat. Die mit geringer sind aber oft Voraussetzung dafür, dass die mit der hohen überhaupt verkauft werden können.

Dass die PKVs zudem seitens der Ärzte quasi über den Tisch gezogen werden, ist auch bekannt.

Wenn, dann sind es die Patienten.

Das deutsche Gesundheitssystem ist jedoch an allen möglichen Ecken und Enden zu teuer. Da fällt das nicht groß ins Gewicht.

So ist es. An dieser Stelle sind wohl PKV und GKV gleich.

Spätestens wenn die Jungdynamiker, die sich eine PKV haben aufschwatzen lassen, eine Familie planen, werden sie alles versuchen, zurück in die GKV zu kommen. Ich weiß wovon ich spreche… :wink:

Vielleicht sollte die Politik keine Wechselhürden aufbauen, sondern ganz im Sinne von Wettbewerb, diesen befördern. Gerne auch zwischen PKV und GKV. Was man jetzt macht, ist das typische hilflose Reagieren auf natürliche Reaktion. Allerdings keine Reaktion im Sinne von Reform, sondern in Form einer zusätzlichen Verkomplizierung.

Besser wäre ein fairer Wettbewerb zwischen allen Kassen. Das würde bedeuten, gleiche Bedingungen für alle. Wenn Rückstellungen gebildet werden, dann gehen die eben mit. Und wenn jemand heiratet und oder Kinder bekommt, dann sind die kostenlos mitversichert. Die PKVen müssen dieses Risiko eben mit einkalkulieren. Tun sie jetzt ja mit anderen Risken auch. Alternativ müsste eben überall für jeden ein Beitrag gezahlt werden. Gerne kann der Staat die Beiträge für die Gruppe der bisher kostenlos Mitversicherten bezahlen, dann natürlich auch für diese Gruppe bei den PKVen.

Ein Problem, dass ich bei der ganzen möglichen Wechselei noch sehe, ist der Umstand, dass es sich für die jeweilige Kasse lohnen muss in Prävention zu investieren. Wenn jeder Kunde jederzeit wechseln kann, gehen die Investitionen verloren und wir haben die Situation wie jetzt bei den GKVen, dass die an Prävention trotz allem Brimborium im Grunde wenig Interesse haben. Den Ärzten geht es natürlich genauso. Die reparieren naturgemäß lieber, als alles in Schuß zu halten. Da müssten also auch Anreize ansetzen.

Grüße

Hallo,

Die PKV müssen irgendwelche Ausgleichszahlungen leisten. Das meint exc wohl.

Nein, müssen sie nicht.

daher meinte ich das auch nicht.

Bei der GKV treten die Versicherer quai als „Großabnehmer“ auf
und handlen entsprechende Verträge aus. Dieses handeln hat
dann oft den Charakter von Verhandlungen mit ALDI oder anderen
Abnehmern großer Mengen. Die andere Seite muss sich dem mehr
oder weniger unterordnen.

Das stimmt nicht. Die Versicherungen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung handeln die Pauschalen untereinander aus.

Aus Sicht der Ärzte ist es sicher eine Mischkalkulation wie
jeder Unternehmer Produkte mit geringer und solche mit hoher
Gewinnspanne im Sortiment hat.

Dann handelt es sich aber auch um verschiedene Produkte; bei den Ärzten und Krankenhäusern werden aber sogar für gleiche Leistung erheblich unterschiedliche Preise verlangt - gerade weil die ausgehandelten Pauschalen für die gesetzlich Versicherten und die Budgets und was das System noch alles ausgebrütet hat, die Einnahmen durchaus nennenswert begrenzen.

Würden die Privatversicherten bzw. die PKV nicht die höheren Preise bezahlen, würden die Lasten für das gesetzliche System deutlich steigen.

Vielleicht sollte die Politik keine Wechselhürden aufbauen,
sondern ganz im Sinne von Wettbewerb, diesen befördern. Gerne
auch zwischen PKV und GKV. Was man jetzt macht, ist das
typische hilflose Reagieren auf natürliche Reaktion.
Allerdings keine Reaktion im Sinne von Reform, sondern in Form
einer zusätzlichen Verkomplizierung.

Es würde schon reichen, wenn die kassenärztlichen Vereinigungen nicht zwischen Baum und Borke sitzen und den Informationsfluß behindern würden, wenn die gesetzlich Versicherten wie bei der Autohaftpflicht oder wie eben die meisten Privatversicherten einen Anreiz hätten, nicht aus jedem Pups eine Versicherungsleistung zu machen und wenn auch gesetzlich Versicherte eine Rechnung bzw. eine Kopie der Rechnung erhielten.

Im Moment ist es doch so: der Arzt will so viel verdienen wie möglich, die Krankenkasse so wenig bezahlen wie möglich und der Patient will den maximalen Nutzen bei gleichzeitigem Desinteresse für die Kosten. Dazwischen sitzt die kassenärztliche Vereinigung, die es fast unmöglich macht, mißbräuchliche Systemnutzung durch die Patienten bzw. systematisch fehlerhafte Abrechungen zu erkennen.

Ein Problem, dass ich bei der ganzen möglichen Wechselei noch
sehe, ist der Umstand, dass es sich für die jeweilige Kasse
lohnen muss in Prävention zu investieren. Wenn jeder Kunde
jederzeit wechseln kann, gehen die Investitionen verloren und
wir haben die Situation wie jetzt bei den GKVen, dass die an
Prävention trotz allem Brimborium im Grunde wenig Interesse
haben. Den Ärzten geht es natürlich genauso. Die reparieren
naturgemäß lieber, als alles in Schuß zu halten.

Das sehe ich anders. An jährlicher, flächendeckender Vorsorge verdient man sicherlich mehr als an den wenigen Erkrankten. Zumal Vorsorge und Behandlung in der Regel bei verschiedenen Ärzten stattfinden.

Gruß
C.

Hallo,

Beim Arzt warte ich, bis ich drankomme.

Du wirst es nicht glauben: das machen Privatversicherte auch.
Daß es einzelne Ärzte gibt, die Privatversicherte bevorzugt
behandeln, mag sein, konnte ich aber bisher noch nicht
beobachten. Gestern habe ich für die „jährliche“
Routineuntersuchung beim Augenarzt einen Termin ausgemacht:
18. Oktober.

Nichts hält sich so gut wie Vorurteile.

Ich habe bei verschiedenen Ärzten spezielle Telefonnummern.
6 Wochen würde ich nie auf einen Termin warten.
Und das find´ich auch gut so.

Gruß
C.

Gruß
tycoon

Hallo,

Ich habe bei verschiedenen Ärzten spezielle Telefonnummern.

zu welchem Zweck und inwiefern sind die speziell?

6 Wochen würde ich nie auf einen Termin warten.

Wenn es mir nicht egal wäre, hätte ich den Termin auch nicht akzeptiert, sondern mir einen anderen Arzt gesucht. Da ich die jährliche Untersuchung ohnehin nur alle paar Jahre machen lassen, ist mir der Termin - wie erwähnt - herzlich egal. Zu dem Arzt bin ich eh gekommen wie die Jungfrau zum Kinde; alle anderen Ärzte suche ich mir nach gewissen Kriterien aus, zu denen auch gehört, wie lange es dauert, bis man einen Termin bekommt.

Gruß
C.

warum so schwarz und weiss?
Hallo C.

warum haben Selbstständige, bei denen es nach 20 Jahren nicht mehr läuft keine Rente vorgesorgt? Warum soll ein Angstellter kündigen statt nur noch 35 oder 25 Stunden zu arbeiten. Warum verdienen alle „erheblich“ über der Bemessungsgrenze? Was ist z.B. mit Beamten, die mit 35 Kinder bekommen und zuhause bleiben?

Ich meine u.a. die höheren Arzt-, Krankenhaus- und
Apothekenrechnungen, die die Privatversicherten bezahlen, ohne
dafür eine Gegenleistung zu erhalten.

Das sehe ich genauso, aber nicht als Argument.

Derzeit liegt der Höchstsatz für die GKV bei monatlich rd. 660
Euro … für … 1, 2, 3, 4 oder auch 10 Personen
… Ganz abgesehen davon, daß für einen Mann Deines Alters
eine PKV auch nicht mehr viel günstiger ist als 660 Euro.

Die Vorteile der GKV habe ich aufgezählt. Ich habe mich seinerzeit bewusst für die GKV entschieden und würde seither monatlich >100€ sparen.

Nichts hält sich so gut wie Vorurteile.

Du bist jung und hast ein vermutlich erfülltes Leben. Dennoch kennst Du sicherlich Gleichaltrige, die Privatärzte aufsuchen, oder den Unterschied zwischen Landes- und Privatkliniken bei Burnout. Und so wie die Zuverlässigkeit eines Maybachs zwischen Golf und Lada liegt, gönne ich Euch das alles auch.

Gruß
wilbert

Hallo,

warum haben Selbstständige, bei denen es nach 20 Jahren nicht
mehr läuft keine Rente vorgesorgt?

Du hast das Adjektiv verarmt ins Spiel gebracht. Unter „verarmt“ verstehe ich niemanden, bei dem es gerade mal nicht läuft aber der noch einige Millionen für die Altersvorsorge rumliegen hat.

Warum soll ein Angstellter
kündigen statt nur noch 35 oder 25 Stunden zu arbeiten. Warum
verdienen alle „erheblich“ über der Bemessungsgrenze?

Weil es unwahrscheinlich ist, daß jemand, der mit Anfang/Mitte 30 in die PKV gewechselt ist, mit Anfang/Mitte 50 nur knapp über der Beitragsbemessungsgrenzeverdient.

Was ist
z.B. mit Beamten, die mit 35 Kinder bekommen und zuhause
bleiben?

Keine Ahnung, worauf Du hinauswillst.

Ich meine u.a. die höheren Arzt-, Krankenhaus- und
Apothekenrechnungen, die die Privatversicherten bezahlen, ohne
dafür eine Gegenleistung zu erhalten.

Das sehe ich genauso, aber nicht als Argument.

Als Argument wofür oder wogegen?`

Derzeit liegt der Höchstsatz für die GKV bei monatlich rd. 660
Euro … für … 1, 2, 3, 4 oder auch 10 Personen
… Ganz abgesehen davon, daß für einen Mann Deines Alters
eine PKV auch nicht mehr viel günstiger ist als 660 Euro.

Die Vorteile der GKV habe ich aufgezählt. Ich habe mich
seinerzeit bewusst für die GKV entschieden und würde seither
monatlich >100€ sparen.

Ich denke, Du hast die Beitragsentwicklung bei der PKV in den letzten Jahren verschlafen. Ohne Tarifwechsel würdest Du heute bestenfalls den gleichen Beitrag zahlen wie in der GKV.

Nichts hält sich so gut wie Vorurteile.

Du bist jung und hast ein vermutlich erfülltes Leben. Dennoch
kennst Du sicherlich Gleichaltrige, die Privatärzte aufsuchen,
oder den Unterschied zwischen Landes- und Privatkliniken bei
Burnout. Und so wie die Zuverlässigkeit eines Maybachs
zwischen Golf und Lada liegt, gönne ich Euch das alles auch.

Ich bin seit 12 Jahren bei einer PKV versichert und habe seitdem vor allem zweierlei gesehen: deutlich steigende Beiträge und Ärzte, die einem medizinisch nicht notwendige Maßnahmen aufschwatzen wollen (nicht oft aber immerhin). Ganz im Gegensatz zu einer im Vergleich zur GKV besseren Versorgung oder gar Bevorzugung durch Ärzte. Alles an sich kein Problem, nur stört mich ein bißchen das Gerede von den elitären, haufenweise Geld sparenden und besserversorgten PKV-Mitgliedern.

Gruß
C.

Tach!

Nur sollte die „Rückstellung“ dann nicht bei der PKV verbleiben.

Das wäre sinnvoll.

Glaube ich nicht. Auch heute kann man ja bereits theoretisch
zwischen den PKVen wechseln und einen Teil der Rückstellungen
mitnehmen. Bei einem Wechseln in die GKV wäre es auch nur ein
teil und die Versicherungen sind sicher kreativ genug, diese
Rückstellung möglichst klein aussehen zu lassen ;o)

So ist es.
Meine Rückstellung wurde beim Wechsel schlichtweg einbehalten.

Des Weiteren kann man problemlos (und muss es m.W. sogar) von PKV zu GKV wechseln, wenn man von der Selbständigkeit in ein Angestelltenverhältnis wechselt, unabhängig von der Höhe des Einkommens.

Die PKV müssen irgendwelche Ausgleichszahlungen leisten. Das meint exc wohl.

Nein, müssen sie nicht. Auf welcher Grundlage auch. Es liegt
in der Natur der Dinge, dass jeder Privatpatient quasi
individuell mit seinem behandelnden Arzt einen Vertrag hat.
Bei der GKV treten die Versicherer quai als „Großabnehmer“ auf
und handlen entsprechende Verträge aus. Dieses handeln hat
dann oft den Charakter von Verhandlungen mit ALDI oder anderen
Abnehmern großer Mengen. Die andere Seite muss sich dem mehr
oder weniger unterordnen.
Die PKVen oder auch die Privatversicherten sehen nun in ihren
höheren Zahlungen mangels MAchtmacht eine Art Subvention. Bei
näherer Betrachtung der Zustände ist das aber nicht zu halten.
Aus Sicht der Ärzte ist es sicher eine Mischkalkulation wie
jeder Unternehmer Produkte mit geringer und solche mit hoher
Gewinnspanne im Sortiment hat. Die mit geringer sind aber oft
Voraussetzung dafür, dass die mit der hohen überhaupt verkauft
werden können.

Interessant, danke.

Dass die PKVs zudem seitens der Ärzte quasi über den Tisch gezogen werden, ist auch bekannt.

Wenn, dann sind es die Patienten.

Naja, wenn ich mir ansehe, was da alles so abgerechnet wurde, muss ich zu o.g. Schluss kommen.

Das deutsche Gesundheitssystem ist jedoch an allen möglichen Ecken und Enden zu teuer. Da fällt das nicht groß ins Gewicht.

So ist es. An dieser Stelle sind wohl PKV und GKV gleich.

Spätestens wenn die Jungdynamiker, die sich eine PKV haben aufschwatzen lassen, eine Familie planen, werden sie alles versuchen, zurück in die GKV zu kommen. Ich weiß wovon ich spreche… :wink:

Vielleicht sollte die Politik keine Wechselhürden aufbauen,
sondern ganz im Sinne von Wettbewerb, diesen befördern. Gerne
auch zwischen PKV und GKV. Was man jetzt macht, ist das
typische hilflose Reagieren auf natürliche Reaktion.
Allerdings keine Reaktion im Sinne von Reform, sondern in Form
einer zusätzlichen Verkomplizierung.

Ich meine, dass wir unser KK-System stark vereinfachen sollten.
Von 600 auf 3-8 Kassen. Keine Unterscheidung mehr zwischen GKV und PKV.
Jede KK muss eine für alle Bürger gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Versicherung anbieten.
Wer mehr will, kann dann nach Gusto aufstocken.

Besser wäre ein fairer Wettbewerb zwischen allen Kassen. Das
würde bedeuten, gleiche Bedingungen für alle. Wenn
Rückstellungen gebildet werden, dann gehen die eben mit. Und
wenn jemand heiratet und oder Kinder bekommt, dann sind die
kostenlos mitversichert.

Wer soll das noch bezahlen?
Ich habe kleine Kinder und kann mir nicht vorstellen, dass sich die Leistungen auch nur ansatzweise über die Beiträge finanzieren lassen. Über meine schon gar nicht, die liegen weit unter den Kosten für die Kinder- und die Schwangerschaftsbetreuung.

Ich denke, jeder sollte das bezahlen, was er bekommt.
Eine Solidar-Komponente muss es geben, klar. Aber die quasi kostenfreie KV in D für Familien muss ja irgendwer bezahlen…

Die PKVen müssen dieses Risiko eben
mit einkalkulieren. Tun sie jetzt ja mit anderen Risken auch.
Alternativ müsste eben überall für jeden ein Beitrag gezahlt
werden. Gerne kann der Staat die Beiträge für die Gruppe der
bisher kostenlos Mitversicherten bezahlen, dann natürlich auch
für diese Gruppe bei den PKVen.

Ein Problem, dass ich bei der ganzen möglichen Wechselei noch
sehe, ist der Umstand, dass es sich für die jeweilige Kasse
lohnen muss in Prävention zu investieren. Wenn jeder Kunde
jederzeit wechseln kann, gehen die Investitionen verloren und
wir haben die Situation wie jetzt bei den GKVen, dass die an
Prävention trotz allem Brimborium im Grunde wenig Interesse
haben. Den Ärzten geht es natürlich genauso. Die reparieren
naturgemäß lieber, als alles in Schuß zu halten. Da müssten
also auch Anreize ansetzen.

Ich sehe hier keine Notwendigkeit, „Anreize zu setzen“, sondern ein vernünftiges Minimalversicherungssystem für alle einzuführen. Wer dann privat aufstockt, hängt sowieso an einer der 3-8 KVs.

Das große Problem ist ja die überbordende Bürokratie und Ineffizienz im Gesundheitswesen. Dem kommt man nur durch Wettbwerb, Transparenz und Straffung bei.

Gruß,
M.

Servus,

ich denke mal er meint spezielle Nummern für PKV-Patienten. Die gibt es in der Tat, genauso wie das eigene Wartezimmer und Vorzug bei der Terminvergabe.

Allerdings gibt es durchaus auch die Ärzte, die glauben dem PKV-Patienten unnötige Zusatzbehandlungen zukommen lassen zu können.

Habe ich als PKV-Patient alles schon erlebt, also kein „Gerücht“ oder „Vorurteil“.

Gruß,
Sax

Tach!

Das Thema Bevorzugung von PKV-Patienten bei der Terminvergabe habe ich noch nie erlebt.
Ich war 12 Jahre lang PKV-versichert, seit 3 Jahren nun nicht mehr. Ich habe immer zeitnah einen Termin erhalten.

Die monatlichen Aufwendungen für die KV haben sich seit dem Wechsel von PKV zu GKV kaum verändert, da meine PKV ein Luxuspaket war. Habe heute sogar noch eine Zusatzversicherung für Zähne, 2-Bettzimmer u.s.w. Also auch heute noch alles bestens, auch bzgl. des Leistungsumfangs.

Ab und an muss ich nun in der Apotheke ein paar Euro zuzahlen, das war´s.
Mit dem netten Nebeneffekt, dass ich über den altbekannten Beitrag von gut 300 Eur im Monat mittlerweile mit 4 und nicht mehr mit 1 Person versichert bin.

Ist zwar volkswirtschaftlich gesehen der totale Schwachsinn, aber ich nehme das gerne mit, ebenso wie das Betreuungsgeld… :wink:
Dafür bezahle ich halt ein paar tausend Euro an Steuern mehr, aber was soll´s, ich bin ein fröhlicher, gesunder Mensch. Das ist das Wichtigste… :wink:

Gruß,
M.

Servus,

Dafür bezahle ich halt ein paar tausend Euro an Steuern mehr,
aber was soll´s, ich bin ein fröhlicher, gesunder Mensch. Das
ist das Wichtigste… :wink:

Und mit der PKV nicht?

Und warum zahlst Du mehr Steuern als als PKV-Versicherter?

Gruß,
Sax

Tach!

Dafür bezahle ich halt ein paar tausend Euro an Steuern mehr,
aber was soll´s, ich bin ein fröhlicher, gesunder Mensch. Das
ist das Wichtigste… :wink:

Und mit der PKV nicht?

Hat damit nix zu tun.

Ich musste von der PKV in die GKV wechseln, da ich von einer selbständigen in eine Angestelltentätigkeit wechselte.
Nach den drei Pflichtjahren bin ich nun freiwillig in der GKV, da sich mittlerweile eine Familie dazugesellt hat.

Und warum zahlst Du mehr Steuern als als PKV-Versicherter?

Wie kommst Du darauf? Das mache ich nicht.
Ich subventioniere eben mit meinen Steuern die Subventionierung der GKV. Wie alle Steuerzahler, egal wo sie versichert sind.

M.

Hallo,

Das stimmt nicht. Die Versicherungen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung handeln die Pauschalen untereinander aus.

Also das Wort quasi und die Anführungsstriche sollten ausreichend deutlich gemacht haben, dass hier nicht die Honorrarverhandlungen im Detail dargestellt werden sollten, sondern das Prinzip ganz grob umrissen werden sollte. Daneben handeln ja die einzlnen GKVen durchaus mit Pharmaunternehmen Rabatte aus oder schreiben auch andere Leistungen aus und treten dabei eben mit ihrer aus Hundertausenden bis Millionen „Abnehmern“ bestehenden Marktmacht auf.

Aus Sicht der Ärzte ist es sicher eine Mischkalkulation wie jeder Unternehmer Produkte mit geringer und solche mit hoher Gewinnspanne im Sortiment hat.

Dann handelt es sich aber auch um verschiedene Produkte; bei den Ärzten und Krankenhäusern werden aber sogar für gleiche Leistung erheblich unterschiedliche Preise verlangt - gerade weil die ausgehandelten Pauschalen für die gesetzlich Versicherten und die Budgets und was das System noch alles ausgebrütet hat, die Einnahmen durchaus nennenswert begrenzen.

Dass es da große Probleme gibt, will ich gar nicht beschönigen. Oft sind es natürlich Effizienz-/Wirtschaftlichkeitsprobleme der einzelnen Häuser. Beschwerden hört man naturgemäß immer nur von denen, die nicht klar kommen. Das System ist im Moment so ausgelegt, dass (auch hier nur grob umrissen) alle Krankenhäuser einen Durchschnitt bekommen. Klar ist, dass Häuser unter dem Schnitt liegen und welche drüber. Letztere barmen natürlich rum.
Ansonsten hat hier aber trotzdem die große Marktmacht andere Preise ausgehandelt (wir können es auch diktiert nennen) als der einzelne Privatversicherte.
Die PKVn könnten wahrscheinich auch versuchen Pauschalen abzukaspern und mit ihen Kunden eine Art „Werkstattbindung“ zu vereinbaren. Jedenfalls mit denen, die das wollen. Die anderen bezahlen eben mehr. Ist wie im richtigen Leben.

Würden die Privatversicherten bzw. die PKV nicht die höheren Preise bezahlen, würden die Lasten für das gesetzliche System deutlich steigen.

Glaube ich kaum. Dann wären ja alle Gutverdienenden und Gesunden auch im System der gesetzlichen und würde da ihre Beiträge zahlen und kaum Leistugen abrufen.
Ansonsten halte ich es für sinnlos auf dieser Ebene die Auseinandersetzung zu führen. Schließlich profitieren doch die Privatversicherten auch davon, dass die anderen 90% überhaupt erstmal für die vorhandene Infrastruktur an Ärzten, Krankenhäusern etc. sorgen. Würden die diese Struktur komplett selbst vorhalten müssen, wäre das für sie wesentlich teurer. So hat der niedergelassene Arzt/das Krankenhaus mit seinen Kassenpatienten bereits die Grundkosten abgedeckt und der private bezahlt nun den Gewinn. Aber nur von den Privaten würden die allerwenigsten leben können, da die mit ihren im Durchschnitt 10% selbst bei vierfachen Preisen noch nicht mal die Hälfte der Einnahmen brächten. In diesem Sinne meine ich das auch mit der Mischkalkulation. Das Ganze würde ohne beide Komponenten nicht so funktionieren können, wie es jetzt funktoniert. Da nutzt nicht das eine System das andere aus oder subventioniert es. Bestenfalls werden beide Systeme, aber eigentlich die Patienten, von den Leistungserbringern ausgenutzt. Und den Privatpatienten nutzt es auch gar nichts, dass sie eine Rechnung bekommen, wenn sie gar nicht übersehen können, ob die Leistungen überhaupt notwendig waren und ob sie korrekt abgerechnet sind.
Die Frage ist aber hier, wie bei Vielem anderen auch, ob es ein besseres funktionierendes System gibt. Wenn ich mich auf der Welt umsehe, dann sehe ich da nicht sehr viele. Optimierungspotenzial ist aber ebenso zweifellos vorhanden.

Es würde schon reichen, wenn die kassenärztlichen Vereinigungen nicht zwischen Baum und Borke sitzen und den Informationsfluß behindern würden, wenn die gesetzlich Versicherten wie bei der Autohaftpflicht oder wie eben die meisten Privatversicherten einen Anreiz hätten, nicht aus jedem Pups eine Versicherungsleistung zu machen und wenn auch gesetzlich Versicherte eine Rechnung bzw. eine Kopie der Rechnung erhielten.

Na was letzteres wieder kosten würde ;o) Ansonsten sind wir ja beim Thema Anreize gar nicht auseinander.
Ich denke, es würde reichen, wenn echter Wettbewerb zwischen den Kassen herrschen würde. Die würden sich dann schon bemühen und entsprechende Anreize setzen. Dann gibt es eben auc h Beitragsstufen wir bei der Kfz-haftpflicht. Aber vielleicht nicht für „schdenfreie“" Jahre. Das würde wieder Fehlanreize setzen, nämlich Krankheiten verschleppen, um dann im nächsten Jahr einen größeren Schaden zu haben. Ansonsten hat aber auch der einzelne Autohaftpflichtversicherte keine Garantie, dass seine Versicherung nicht von anderen Leuten beschissen wird. Und er kann auch nicht die Kalkulation nachvollziehen.

Im Moment ist es doch so: der Arzt will so viel verdienen wie möglich, die Krankenkasse so wenig bezahlen wie möglich und der Patient will den maximalen Nutzen bei gleichzeitigem Desinteresse für die Kosten.

Naja, viele regt ihr Beitrag schon auf

Dazwischen sitzt die kassenärztliche Vereinigung, die es fast unmöglich macht, mißbräuchliche Systemnutzung durch die Patienten bzw. systematisch fehlerhafte Abrechungen zu erkennen.

Ja, die KV ist hier überflüssig. Die verteilt nämlich nur das vorhandene Geld. Bescheißen tun sich eigentlich die Ärzte untereinander. Und in der KV sitzen letztlich Ärzte, die sich also selbst kontrollieren würden.

Das sehe ich anders. An jährlicher, flächendeckender Vorsorge verdient man sicherlich mehr als an den wenigen Erkrankten.

Aber bestimmt weniger als an vielen Kranken.
Wenn man das System der Bezahlung entsprechend ausgestaltete, gebe ich Dir aber Recht. Ich meinte ja, dass das System dies eben im Moment nicht so macht. Im Moment lohnt sich die Behandlung möglichst vieler Kranker.

Zumal Vorsorge und Behandlung in der Regel bei verschiedenen Ärzten stattfinden.

Bei den Zahnärzten ist das nicht so ;o). Da finden Vorsorge und Behandlung beim geichen Doc statt. Bekommt der irgendeine Prämie, wenn er seine Kunden so präventiv einstellt, dass es weniger Karies etc. gibt? Nee, bisher bezahlen die Kassen jede Behandlung.
Und auch sonst gibt es viele niedergelassen Ärzte, die auch im Krankenhaus rumdoktorn. Und auch die, die das nicht tun, bekommen Prämien für Überweisungen.

Also vom Ansatz her müssten die KV, egal wie das Beitragsystem erstmal aufgebaut ist, ihre Kunden als Investitionsobjekt betrachten können, wobei hier der Anreiz bestehen muss, möglichst wenig für Behandlungen ausgeben zu müssen und das Mittel dazu Prävention ist. Das wird nicht bei jedem Einzelnen aufgehen, aber in der Summe könnten die Kosten sicher sinken, wenn ich Geld dafür aufwende, dass sich Leute bewegen, gesund ernähren und Vorsorgeuntersuchungen auch wahrnehmen etc.pp.
Mir ist aber auch klar, dass dann Leute Angst haben würden, in Zukunft weniger Behandlungsfälle zu haben. Aber da wir angeblich zuwenig Ärzte haben, sollte dieses Problem bald wegfallen. Müssen bloß noch die Drogenhersteller überzeugt werden.
Es besteht somit Hoffnung ;o)

Grüße

Hallo,

Meine Rückstellung wurde beim Wechsel schlichtweg einbehalten.

Hab Dich mal nicht so. Von irgendwas müssen auch die Partys mit den Damen vom horizontalen Gewerbe bezahlt werden. Das schafft auch Arbeitsplätze ;o)

Wenn, dann sind es die Patienten.

Naja, wenn ich mir ansehe, was da alles so abgerechnet wurde, muss ich zu o.g. Schluss kommen.

Also über den Tisch gezogen werden dann eben die Beitragszahler. Die bezahlen es letztlich, bei den GKVen wie bei den PKVen.

Spätestens wenn die Jungdynamiker, die sich eine PKV haben aufschwatzen lassen, eine Familie planen, werden sie alles versuchen, zurück in die GKV zu kommen. Ich weiß wovon ich spreche… :wink:

Ich meine, dass wir unser KK-System stark vereinfachen sollten.
Von 600 auf 3-8 Kassen. Keine Unterscheidung mehr zwischen GKV und PKV.
Jede KK muss eine für alle Bürger gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Versicherung anbieten. Wer mehr will, kann dann nach Gusto aufstocken.

Wäre auch ein Modell.

Besser wäre ein fairer Wettbewerb zwischen allen Kassen. Das würde bedeuten, gleiche Bedingungen für alle. Wenn Rückstellungen gebildet werden, dann gehen die eben mit. Und wenn jemand heiratet und oder Kinder bekommt, dann sind die kostenlos mitversichert.

Wer soll das noch bezahlen?

Bezahlt doch jetzt auch wer. Kann also keine ernsthafte Hürde darstellen.

Ich habe kleine Kinder und kann mir nicht vorstellen, dass sich die Leistungen auch nur ansatzweise über die Beiträge finanzieren lassen. Über meine schon gar nicht, die liegen weit unter den Kosten für die Kinder- und die Schwangerschaftsbetreuung.

Tja, das übersehen eben immer viele beim Meckern über das vorhandene System. Ein Problem dabei ist sicher, dass es nicht als Versicherung gesehen wird, sondern als Sparkasse: ich zahle ein, also will ich das auch wenigstens wieder raus haben.

Ich denke, jeder sollte das bezahlen, was er bekommt.

So läuft es ja bei der GKV halbwegs.

Eine Solidar-Komponente muss es geben, klar. Aber die quasi kostenfreie KV in D für Familien muss ja irgendwer bezahlen…

Na wird doch jetzt schon bezahlt. Wo genau seihst Du hier jetzt das Problem?

Ich sehe hier keine Notwendigkeit, „Anreize zu setzen“, sondern ein vernünftiges Minimalversicherungssystem für alle einzuführen. Wer dann privat aufstockt, hängt sowieso an einer der 3-8 KVs.

Und welche Anreize haben dann 3-8 KK irgendetwas zu ändern? ich behaupte weiter, dass hier auf beiden Seiten massive Fehlanreize das System beinahe zwangsläufig irgendwann überstrapazieren.

Das große Problem ist ja die überbordende Bürokratie und Ineffizienz im Gesundheitswesen. Dem kommt man nur durch Wettbwerb, Transparenz und Straffung bei.

Na meine ich doch auch. Allerdings hat eben Wettbewerb den Vorteil, dass sich den nicht tausende Bürokraten und Politiker ausdenken müssen, sondern dass der von alleine funktioniert, also quasi auch von alleine die richtigen Anreize setzt. Und der Wettbewerb wird dann auch von ganz alleine dafür sorgen, dass es eine Zahl X an KK gibt. Das muss niemand vorschreiben.

Grüße