Moin,
(Doch, die zahlen ja auch einkommensabhängig - wenn aber 50%
des Einkommens der Frau eingezogen werden, dann stellt sich
schon die Frage, ab welchem Differenzbetrag es sich finanziell
lohnt, morgens aufzustehen)
Wenn du jemanden findest, der dir deinen Lebenswandel dann freiwillig finanziert, bzw. eh nicht mehr in der Familienkasse ist, dann mach doch. Es gibt bestimmt Leute, die sich über deinen Arbeitsplatz freuen würden.
Du hast das Beispiel Krippenplatz gebracht! Was ein Schulplatz
kostet, weiß ich nicht, aber wenn wir jetzt noch anfangen, von
allen, die in die PKV gehen, Schulgebühren einzufordern, dann
würden die staatlichen Schulen aber einen feinen Niveauabstieg
erleben…
(Schon mal vom Zusammenhang soziale Herkunft und Schulerfolg
gehört?)
Es geht hier ums „entweder oder Prinzip“. Entweder die Maxime vertreten, jeder für sich allein und dann am besten schauen, wie man durchkommt, oder eben jeder solidarisch. Aber auf der einen Seite das System melken aber auf der anderen Seite aussteigen, wo dies dann einen finanziellen Vorteil für einen bringt, ist einfach unfein.
Diese Diskussion hat doch mit der SV-Versicherung nichts zu
tun. Wer in der Lage ist, der GKV „zu entfliehen“, zahlt schon
eine ganze Menge an Steuern, keine Angst.
Er zahlt anteilmäßig auch nicht viel mehr als jeder andere. Also gibt es auch keinen Grund, seinen anteilmäßigen Beitrag zur gesundheitlichen Solidargemeinschaft zu leisten.
„Jede Menge Leute ohne Kinder“ sind übrigens - wenn du die
Diskussion so aufziehst - mal am unsozialsten. Schon mal
darüber nachgedacht?!
Sehr witzig. Kinder kosten die Solidargemeinschaft ein Vermögen, das diese beisteuert, ohne Gewissheit, ob von diesen „Kindern“ irgendwann mal etwas für die Solidargemeinschaft zurückkommt. Im schlechtesten Fall wird daraus Hartz-IV Empfänger oder „Hausrauenmodell“, also ein lebenslanges Verlustgeschäft für die Solidargemeinschaft.
dann müsste ich nicht für mein Kind zahlen. Aber ich zahle
trotz Kind in der PKV WENIGER als in der GKV.
Und das macht dich nicht stutzig? Du fragst dich überhaupt nie, warum die Kassiererin bei Aldi vermutlich mehr Krankenkassenbeiträge als du berappen muss und auch noch miesere Leistungen erhält? Ich sag dir warum: Weil die Kassiererin bei Aldi für alle die mitbezahlt, die kein Einkommen haben und trotzdem krankenversichert sind. Wenn sich die „Besserverdienenden“ nicht aus ihrer Verantwortung stehlen würden, dann bräuchten die Beiträge für die Geringerverdienenden auch nicht so teuer sein.
Keine Angst, die Beträge, die bei mir auf der Rechnung des
Arztes stehen, kompensieren in hohem Maße das, was dein Arzt
für dich in Rechnung stellen kann. Ich finanziere die
Gesundheitskosten für Menschen ohne Einkommen (direkt und
indirekt)!
Jetzt mach dich doch nicht lächerlich. Was bei den Privatpatienten kassiert wird, schaufelt der Arzt direkt in die eigene Tasche. Dafür wird der Service für Kassenpatienten nicht einem Deut besser. Im Gegenteil, er muss sogar oft länger auf Leistungen warten, weil Madame-Privatpatienten gerne mal vorgelassen wird. Das einzige, was du finanzierst, ist die Golfclubmitgliedschaft vom Arzt.
Oh, meine alte Mutter und mein alter Vater sind durchaus in
der Lage, ihre Gesundheitskosten selbst zu tragen - die sind
seit 35 Jahren Vollzeit berufstätig, und wenn sie Glück haben,
noch weitere 10 Jahre. Die können schon für sich selbst
sorgen, keine Angst.
Du meinst also wirklich, dass die mickrigen Krankenkassenbeiträge, die sie dann irgendwann von ihrer Rente bezahlen, ausreichen, um die dann anfallenden Gesundheitskosten für sie zu decken? Du bist doch Privatpatientin, du solltest doch wissen, was so ein paar Tage im Krankenhaus oder auf der Intensivstation kosten. Dann rechne mal nach und du wirst sehr schnell feststellen, dass die Beiträge deiner Eltern dann kaum für nen Gipsverband reichen, geschweige dann für irgend eine ernsthafte Erkrankung. Nein, die darf dann die Supermarktkassiererin von ihrem Gehalt mitbezahlen.
Natürlich machen sie es, weil sie keine Wahl haben. Wenn sie
eine hätten, würden die meisten es doch auch nicht tun! Mein
Gott, was für ein Gutmensch bist du denn zu glauben, die
meisten sind gern und freiwillig in der GKV?
Ich weiß ja nicht, was du für ein Menschenbild hast, aber zum Glück ist deine Einstellung noch nicht mehrheitsfähig, sondern hätte der Bundesschnorrer nämlich nicht seinen Hut nehmen müssen sondern wäre als wahrere Repräsentant der Deutschen gefeiert worden.
Ich habe mehrere Jahre wenig verdient, unterhalb des
Existenzminimums, mir wurde auch alles abgezogen, ja, es hat
geschmerzt.
Und hättest trotzdem jede verfügbare medizinische Versorgung im Ernstfall bekommen. Eine Versorgung, die du dir nie hättest leisten können, sondern nur bekommen hast, weil andere diese dann für dich bezahlt hätten.
Und deshalb soll es mich jetzt ein Leben lang
schmerzen, wenn es eine schmerzlose Alternative gibt? Du bist
wirklich ein ausgesprochen witziger Mensch.
Wenn es dich schmerz, nicht nur zu nehmen, sondern auch mal etwas zurück zu geben, dann bis du ein ausgesprochen trauriger Mensch.
Recht, es ist sozial, es nennt sich Elternzeit. Die nächsten
sechs Jahre könnte ich das tun, vielleicht sogar noch länger.
Raus aus der PKV, rein ins soziale System. Man, wäre das
gerecht und sozial…
Dann mach das doch. Wie gesagt, es gibt bestimmt Leute, die gerne deinen Arbeitsplatz hätten.
„Ihr“ subventioniert mich gar nicht. Soviel ist schon mal
klar.
„Wir“ haben dich die meiste Zeit deines Lebens subventioniert, als du Schulen besuchen durftest, als Kind kostenlos krankenversichert wurdest, ins Schwimmbad gingst und auf „unseren“ Straßen deinen Führerschein gemacht hast. Und nun, wo es an dich wäre, mal was zurück zu geben, fällt dir plötzlich auf, dass „ich bin mir doch selbst der nächste“ eine super Einstellung ist. Wollen wir mal hoffen, dass du nie auf Leute wie dich triffst, wenn du mal wieder Hilfe nötig hast.
Gruß,
M.