Wechselprobleme PKV nach GKV

Hallo!

Glaub mir, mit den Steuern, die mein Partner und ich zahlen, und den monatlichen Beiträgen für die Kita bezahlen wir unseren Krippenplatz selbst und noch den halben eines „armen“ Menschen dazu. Komm mir nicht mit solchen Sachen, da geht mir gleich die Hutschnur hoch! Die Beiträge, die ich als unsozialer Mensch aus Systemgründen bei der GKV spare, stecke ich an vielen anderen Stellen wieder rein. Ich sehe nichts Verwerfliches daran, nicht all mein Geld „für die Gesellschaft“ auszugeben. Tatsächlich könnte ich das Arbeiten einstellen, wenn ich „sozial“ wäre…

Grüße!

Moin,

jemand wählt besseren Service bei geringeren Kosten und ihr
findet das unsozial? Das ist nicht Euer Ernst. Wo legt ihr die
Latte an?

Es geht hier nicht um irgendeinen „Service“. Tatsache ist, dass das Gesundheitssystem in diesem Land eine Solidargemeinschaft ist. Das bedeutet, dass auch Kinder, alte Menschen, Menschen ohne Einkommen, Arbeitslose, Hartz-IV-Empfänger, jede Person, die gar keinen finanziellen Beitrag zum Gesundheitssystem leisten kann, dennoch ungeachtet dessen eine gesundheitliche Versorgung erhält, die der von Personen gleichsteht, die das System finanzieren, indem sie einen Teil ihres erarbeiteten Lohns an dieses System abführen.

Menschen, die in der GKV versichert sind, können sich das nicht aussuchen. Niemand hat sie gefragt, ob sie die Gesundheitskosten für Oma Erna oder die Alleinerziehnede mit Kind von Nebenan mitbezahlen wollen. Sie können nicht aus dem System raus, selbst wenn sie es wollten.

Raus können nur ganz wenige Personengruppen und dazu zählen ausgerechnet die Besserverdienenden. Das bedeutet in der Praxis, dass Leute, die selbst nicht viel verdienen, von ihrem Verdienst auch noch die Gesundheitskosten für diejenigen mitbezahlen müssen, die gar nichts verdienen, die Besserverdienenden hingegen überhaupt keinen Beitrag diesbezüglich leisten, und sogar noch mit weniger Kosten besser Leistungen ergattern können, GERADE WEIL sie eben NICHT für die Gesundheitskosten der Nichtverdienenden mit aufkommen müssen.

Dieses System in inhärent ungerecht.

Aber Kindergärten, Schulen usw., die dann auch aus
Steuergeldern von Menschen finanziert werden, die gar keine
Kinder haben, nimmst du schon gerne in Anspruch, gell?

Das verstehe ich in diesem Zusammenhang mal garnicht.

Wer durch seinen Krankenkassenbeitrag nicht für Leistungen für andere Leute aufkommen will, die kein Einkommen haben, und dadurch auch noch Geld spart, der sollte zumindest so fair sein, und auch selbst keine Leistungen in Anspruch nehmen, die andere Leute mitfinanziert haben, obwohl sie selbst davon gar keinen Nutzen haben.

Aber Geiz und Raffgier ist ja bekanntlich geil.

Gruß,
M.

Hallo!

Du machst also keine Steuererklärung und holst das dir zustehende Geld heraus, weil es der deutschen Gesellschaft gegenüber sozial ist?

Wahrscheinlich gibst du bei deiner Entfernungspauschale die Luftlinie zur Arbeit an, weil es der deutschen Gesellschaft gegenüber sozial ist!?

Ich nicht. Von mir aus nenn’ mich unsozial oder schlimmer. Aber kein halbwegs ehrlicher Mensch ist der Gesellschaft gegenüber insofern sozial eingestellt, als dass es für ihn wesentliche Nachteile bedeutet. Zumindest nicht, wenn er für sein Geld wirklich arbeiten geht, reichlich Steuern zahlt und auch sonst gutes Geld in die Gesellschaft „investiert“.

Grüße!

Moin,

Glaub mir, mit den Steuern, die mein Partner und ich zahlen,
und den monatlichen Beiträgen für die Kita bezahlen wir
unseren Krippenplatz selbst und noch den halben eines „armen“
Menschen dazu.

Vielleicht solltest du dich mal erkundigen, wa ein Krippenplatz oder Kindergartenplatz tatsächlich kostet, was die Gesellschaft ein Kind vom Kindergartenplatz bis zum Diplom kostet. Und dann erzähl mir nochmal, dass du das über deine Steuergelder aufbringen kannst. Wenn es nicht jede Menge Leute ohne Kinder und Unternehmen gäbe, die diese Bereiche mit subventionieren würden, dann könntest du kostenlose Bildung gleichmal vergessen.

Komm mir nicht mit solchen Sachen, da geht mir
gleich die Hutschnur hoch! Die Beiträge, die ich als
unsozialer Mensch aus Systemgründen bei der GKV spare, stecke
ich an vielen anderen Stellen wieder rein.

Das ich nicht lache. Wenn es dich finanziell nicht besserstellen würde, dann geh doch in die GKV. Da weißt du dann wenigstens, dass das Geld auch ankommt, indem du nämlich die Gesundheitskosten für Menschen ohne Einkommen mitfinanziert. Du hast nicht zufällig noch eine alte Mutter oder einen alten Vater, dessen Gesundheitskosten von der Kassiererin im Supermarkt mitfinanziert werden, während du dich vornehm aus der Solidargemeinschat verpieselt hast?

Ich sehe nichts
Verwerfliches daran, nicht all mein Geld „für die
Gesellschaft“ auszugeben.

Ach, aber die Kassierein im Supermarkt und die Kita-Tante, die dein Kind betreut, DIE mögen das doch ruhig machen, weil sie eh keine Wahl haben? Ist dir schonal der Gedanke gekommen, dass es jemandem, der eh wenig verdient, viel mehr schmerzt, 15% seines Gehalts abzugeben, als Leuten wie dir?

Tatsächlich könnte ich das Arbeiten
einstellen, wenn ich „sozial“ wäre…

Was soll daran sozial sein? Sollen wir dich jetzt auch noch mitsubventionieren? Bist du irgendwie krank, behindert oder ansonsten nicht fähig, für deinen Lebensunterhalt aufzukommen?

Gruß
M.

Hallo,

Tatsache ist, dass das Gesundheitssystem in diesem Land eine
Solidargemeinschaft ist. …

OffTopic: Ja, heute. Zu Beginn war das Krankengeld bei den Ausgaben wohl dominant und ein Prozentsatz „gerecht“.

Dieses System in inhärent ungerecht.

Ja, sehe ich genauso. Aber sind das nicht auch (je nach Blickwinkel) die von mir genannten legalen „Steuersenker“.

Ich vermute, dass diese Thema bei Dir wirklich einen Wunden Punkt trifft. Bei Milionen PKV-Versicherten jemandem persönlichen vorzuwerfen, dass er besser und billiger wählt, geht m.E. zu weit.

Gruß
achim

zu off-topic-Kinderkosten, ja, die sind teuer. Aber gerade Gutverdiener (die i.d.R. mit der PKV, hoher Bildung etc.) haben doch hohe Einbußen mit Kindern. In einer Gesellschaft, die auf Kinder und deren Qualifizierung angewiesen ist, finde ich das nicht selbstverständlich.
Und nein, ich finde es nicht notwendig, Ungewollt-Kinderlose so zu stellen, als haben sie 10 Kinder (oder 5).
Und ja, ich glaube, dass Menschen bei Ihrem Kinderwunsch auch die finanziellen Nach-(oder Vor-)teile mit berücksichtigen.

Hallo!

Vielleicht solltest du dich mal erkundigen, wa ein
Krippenplatz oder Kindergartenplatz tatsächlich kostet, was
die Gesellschaft ein Kind vom Kindergartenplatz bis zum Diplom
kostet.

Ich weiß, was ein Krippenplatz kostet. Das wurde mir nach Anfrage im Bürgeramt offengelegt, nachdem mir die einkommensabhängigen Gebühren bekannt gegeben wurden. Tja, da überlegt sich frau, ob es sich tatsächlich lohnt mit dem Arbeiten. Bei Geringverdienern sicher nicht. Aber nur, weil ich in die GKV gehe, bezahlen die auch nicht weniger für ihren Krippenplatz.
(Doch, die zahlen ja auch einkommensabhängig - wenn aber 50% des Einkommens der Frau eingezogen werden, dann stellt sich schon die Frage, ab welchem Differenzbetrag es sich finanziell lohnt, morgens aufzustehen)

Und dann erzähl mir nochmal, dass du das über deine
Steuergelder aufbringen kannst. Wenn es nicht jede Menge Leute
ohne Kinder und Unternehmen gäbe, die diese Bereiche mit
subventionieren würden, dann könntest du kostenlose Bildung
gleichmal vergessen.

Du hast das Beispiel Krippenplatz gebracht! Was ein Schulplatz kostet, weiß ich nicht, aber wenn wir jetzt noch anfangen, von allen, die in die PKV gehen, Schulgebühren einzufordern, dann würden die staatlichen Schulen aber einen feinen Niveauabstieg erleben…
(Schon mal vom Zusammenhang soziale Herkunft und Schulerfolg gehört?)
Diese Diskussion hat doch mit der SV-Versicherung nichts zu tun. Wer in der Lage ist, der GKV „zu entfliehen“, zahlt schon eine ganze Menge an Steuern, keine Angst. Ein völliger Rückzug aus der Gesellschaft ist nicht möglich, so weit ich weiß, zumindest nicht im jährlich fünfstelligen Bereich des Einkommens.
„Jede Menge Leute ohne Kinder“ sind übrigens - wenn du die Diskussion so aufziehst - mal am unsozialsten. Schon mal darüber nachgedacht?!

Das ich nicht lache. Wenn es dich finanziell nicht
besserstellen würde, dann geh doch in die GKV.

Natürlich stellt es mich finanziell besser, das sage ich doch! Ich spare monatlich bares Geld (und bekomme - das nur nebenbei - auch noch eine bessere Leistung). Das habe ich nie geleugnet. Wenn GKV und PKV die gleichen Leistungen zum gleichen Preis hätten, dann wäre ich auch in der GKV, denn dann müsste ich nicht für mein Kind zahlen. Aber ich zahle trotz Kind in der PKV WENIGER als in der GKV.

Da weißt du
dann wenigstens, dass das Geld auch ankommt, indem du nämlich
die Gesundheitskosten für Menschen ohne Einkommen
mitfinanziert.

Keine Angst, die Beträge, die bei mir auf der Rechnung des Arztes stehen, kompensieren in hohem Maße das, was dein Arzt für dich in Rechnung stellen kann. Ich finanziere die Gesundheitskosten für Menschen ohne Einkommen (direkt und indirekt)!

Du hast nicht zufällig noch eine alte Mutter
oder einen alten Vater, dessen Gesundheitskosten von der
Kassiererin im Supermarkt mitfinanziert werden, während du
dich vornehm aus der Solidargemeinschat verpieselt hast?

Oh, meine alte Mutter und mein alter Vater sind durchaus in der Lage, ihre Gesundheitskosten selbst zu tragen - die sind seit 35 Jahren Vollzeit berufstätig, und wenn sie Glück haben, noch weitere 10 Jahre. Die können schon für sich selbst sorgen, keine Angst.

Ach, aber die Kassierein im Supermarkt und die Kita-Tante, die
dein Kind betreut, DIE mögen das doch ruhig machen, weil sie
eh keine Wahl haben? Ist dir schonal der Gedanke gekommen,
dass es jemandem, der eh wenig verdient, viel mehr schmerzt,
15% seines Gehalts abzugeben, als Leuten wie dir?

Natürlich machen sie es, weil sie keine Wahl haben. Wenn sie eine hätten, würden die meisten es doch auch nicht tun! Mein Gott, was für ein Gutmensch bist du denn zu glauben, die meisten sind gern und freiwillig in der GKV?
Ich habe mehrere Jahre wenig verdient, unterhalb des Existenzminimums, mir wurde auch alles abgezogen, ja, es hat geschmerzt. Und deshalb soll es mich jetzt ein Leben lang schmerzen, wenn es eine schmerzlose Alternative gibt? Du bist wirklich ein ausgesprochen witziger Mensch.

Was soll daran sozial sein? Sollen wir dich jetzt auch noch
mitsubventionieren?

Wenn ich wollte, könnte ich ohne Probleme das Arbeiten einstellen, fein der Familienversicherung der GKV beitreten, das Steuernzahlen lassen, das Familieneinkommen etwas vom Ehegattensplitting steuerfinanziert aufpolieren lassen, die Kita-Beiträge EINKOMMENSABHÄNGIG neu berechnen und herabsenken (und die Differenz zu jetzt vom, äh, ach ja, Steuerzahler zahlen) lassen und mir sogar noch solche unschönen Dinge wie Spritkosten zur Arbeit, Anschaffung von Arbeitsmaterialien, die ein oder andere Versicherung usw. sparen. Das ist mein Recht, es ist sozial, es nennt sich Elternzeit. Die nächsten sechs Jahre könnte ich das tun, vielleicht sogar noch länger. Raus aus der PKV, rein ins soziale System. Man, wäre das gerecht und sozial…

„Ihr“ subventioniert mich gar nicht. Soviel ist schon mal klar.

In diesem Sinne,
sonne

Hallo nochmal,

Ich habe ja bereits gesagt, dass ich das System an sich nicht gut finde, dass es diskussionswürdige Alternativen gibt. Aber mir nun, da das System ist, wie es ist, vorzuwerfen, ich wäre unsozial, weil ich nicht in erster Linie an die Gesellschaft denke, sondern an mich und meine Familie, ich sei ein schlechter Mensch, ist nicht logisch.
Bist du freiwillig gesetzlich versichert?

Dieses System in inhärent ungerecht.

Das ist absolut richtig!

Wer durch seinen Krankenkassenbeitrag nicht für Leistungen für
andere Leute aufkommen will, die kein Einkommen haben, und
dadurch auch noch Geld spart, der sollte zumindest so fair
sein, und auch selbst keine Leistungen in Anspruch nehmen, die
andere Leute mitfinanziert haben, obwohl sie selbst davon gar
keinen Nutzen haben.

Welche Leistungen nimmt denn ein Privatversicherter im Rahmen der GKV-Leistungen in Anspruch? Ich verstehe diesen Einwand nicht. Alle von dir genannten anderen Beispiele werden nicht über die GKV-Beiträge finanziert. Viel mehr ist es doch so, dass schon seit Jahren Steuermittel in die GKV gepumpt werden. Und wer bezahlt gleich noch mal Steuern? Ach ja, der Besserverdienende…

Natürlich wäre es gerechter, wenn alle in der GKV wären, alle ihren Beitrag leisteten, man könnte vielleicht sogar den Beitragssatz senken und jeder hätte etwas davon.

Ist aber nicht so.

Ich sehe wirklich nichts moralisch verwerfliches daran, dieses Einsparpotential zu nutzen, so lange es da ist.

Keine Angst, meine Steuern bekommt „ihr“. Da habe ich einfach noch kein Schlupfloch gefunden… :wink:

Grüße!

Moin,

(Doch, die zahlen ja auch einkommensabhängig - wenn aber 50%
des Einkommens der Frau eingezogen werden, dann stellt sich
schon die Frage, ab welchem Differenzbetrag es sich finanziell
lohnt, morgens aufzustehen)

Wenn du jemanden findest, der dir deinen Lebenswandel dann freiwillig finanziert, bzw. eh nicht mehr in der Familienkasse ist, dann mach doch. Es gibt bestimmt Leute, die sich über deinen Arbeitsplatz freuen würden.

Du hast das Beispiel Krippenplatz gebracht! Was ein Schulplatz
kostet, weiß ich nicht, aber wenn wir jetzt noch anfangen, von
allen, die in die PKV gehen, Schulgebühren einzufordern, dann
würden die staatlichen Schulen aber einen feinen Niveauabstieg
erleben…
(Schon mal vom Zusammenhang soziale Herkunft und Schulerfolg
gehört?)

Es geht hier ums „entweder oder Prinzip“. Entweder die Maxime vertreten, jeder für sich allein und dann am besten schauen, wie man durchkommt, oder eben jeder solidarisch. Aber auf der einen Seite das System melken aber auf der anderen Seite aussteigen, wo dies dann einen finanziellen Vorteil für einen bringt, ist einfach unfein.

Diese Diskussion hat doch mit der SV-Versicherung nichts zu
tun. Wer in der Lage ist, der GKV „zu entfliehen“, zahlt schon
eine ganze Menge an Steuern, keine Angst.

Er zahlt anteilmäßig auch nicht viel mehr als jeder andere. Also gibt es auch keinen Grund, seinen anteilmäßigen Beitrag zur gesundheitlichen Solidargemeinschaft zu leisten.

„Jede Menge Leute ohne Kinder“ sind übrigens - wenn du die
Diskussion so aufziehst - mal am unsozialsten. Schon mal
darüber nachgedacht?!

Sehr witzig. Kinder kosten die Solidargemeinschaft ein Vermögen, das diese beisteuert, ohne Gewissheit, ob von diesen „Kindern“ irgendwann mal etwas für die Solidargemeinschaft zurückkommt. Im schlechtesten Fall wird daraus Hartz-IV Empfänger oder „Hausrauenmodell“, also ein lebenslanges Verlustgeschäft für die Solidargemeinschaft.

dann müsste ich nicht für mein Kind zahlen. Aber ich zahle
trotz Kind in der PKV WENIGER als in der GKV.

Und das macht dich nicht stutzig? Du fragst dich überhaupt nie, warum die Kassiererin bei Aldi vermutlich mehr Krankenkassenbeiträge als du berappen muss und auch noch miesere Leistungen erhält? Ich sag dir warum: Weil die Kassiererin bei Aldi für alle die mitbezahlt, die kein Einkommen haben und trotzdem krankenversichert sind. Wenn sich die „Besserverdienenden“ nicht aus ihrer Verantwortung stehlen würden, dann bräuchten die Beiträge für die Geringerverdienenden auch nicht so teuer sein.

Keine Angst, die Beträge, die bei mir auf der Rechnung des
Arztes stehen, kompensieren in hohem Maße das, was dein Arzt
für dich in Rechnung stellen kann. Ich finanziere die
Gesundheitskosten für Menschen ohne Einkommen (direkt und
indirekt)!

Jetzt mach dich doch nicht lächerlich. Was bei den Privatpatienten kassiert wird, schaufelt der Arzt direkt in die eigene Tasche. Dafür wird der Service für Kassenpatienten nicht einem Deut besser. Im Gegenteil, er muss sogar oft länger auf Leistungen warten, weil Madame-Privatpatienten gerne mal vorgelassen wird. Das einzige, was du finanzierst, ist die Golfclubmitgliedschaft vom Arzt.

Oh, meine alte Mutter und mein alter Vater sind durchaus in
der Lage, ihre Gesundheitskosten selbst zu tragen - die sind
seit 35 Jahren Vollzeit berufstätig, und wenn sie Glück haben,
noch weitere 10 Jahre. Die können schon für sich selbst
sorgen, keine Angst.

Du meinst also wirklich, dass die mickrigen Krankenkassenbeiträge, die sie dann irgendwann von ihrer Rente bezahlen, ausreichen, um die dann anfallenden Gesundheitskosten für sie zu decken? Du bist doch Privatpatientin, du solltest doch wissen, was so ein paar Tage im Krankenhaus oder auf der Intensivstation kosten. Dann rechne mal nach und du wirst sehr schnell feststellen, dass die Beiträge deiner Eltern dann kaum für nen Gipsverband reichen, geschweige dann für irgend eine ernsthafte Erkrankung. Nein, die darf dann die Supermarktkassiererin von ihrem Gehalt mitbezahlen.

Natürlich machen sie es, weil sie keine Wahl haben. Wenn sie
eine hätten, würden die meisten es doch auch nicht tun! Mein
Gott, was für ein Gutmensch bist du denn zu glauben, die
meisten sind gern und freiwillig in der GKV?

Ich weiß ja nicht, was du für ein Menschenbild hast, aber zum Glück ist deine Einstellung noch nicht mehrheitsfähig, sondern hätte der Bundesschnorrer nämlich nicht seinen Hut nehmen müssen sondern wäre als wahrere Repräsentant der Deutschen gefeiert worden.

Ich habe mehrere Jahre wenig verdient, unterhalb des
Existenzminimums, mir wurde auch alles abgezogen, ja, es hat
geschmerzt.

Und hättest trotzdem jede verfügbare medizinische Versorgung im Ernstfall bekommen. Eine Versorgung, die du dir nie hättest leisten können, sondern nur bekommen hast, weil andere diese dann für dich bezahlt hätten.

Und deshalb soll es mich jetzt ein Leben lang
schmerzen, wenn es eine schmerzlose Alternative gibt? Du bist
wirklich ein ausgesprochen witziger Mensch.

Wenn es dich schmerz, nicht nur zu nehmen, sondern auch mal etwas zurück zu geben, dann bis du ein ausgesprochen trauriger Mensch.

Recht, es ist sozial, es nennt sich Elternzeit. Die nächsten
sechs Jahre könnte ich das tun, vielleicht sogar noch länger.
Raus aus der PKV, rein ins soziale System. Man, wäre das
gerecht und sozial…

Dann mach das doch. Wie gesagt, es gibt bestimmt Leute, die gerne deinen Arbeitsplatz hätten.

„Ihr“ subventioniert mich gar nicht. Soviel ist schon mal
klar.

„Wir“ haben dich die meiste Zeit deines Lebens subventioniert, als du Schulen besuchen durftest, als Kind kostenlos krankenversichert wurdest, ins Schwimmbad gingst und auf „unseren“ Straßen deinen Führerschein gemacht hast. Und nun, wo es an dich wäre, mal was zurück zu geben, fällt dir plötzlich auf, dass „ich bin mir doch selbst der nächste“ eine super Einstellung ist. Wollen wir mal hoffen, dass du nie auf Leute wie dich triffst, wenn du mal wieder Hilfe nötig hast.

Gruß,
M.

Guten Abend!

Und wer bezahlt gleich noch mal Steuern? Ach ja, der
Besserverdienende…

Alle Bürger zahlen Steuern, mehr oder weniger viel in den vielen Steuerarten - Einkommensteuer, Branntweinsteuer, Tabaksteuer, Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer, Kraftfahrzeugsteuer, Versicherungssteuer…

Vielleicht kennst du den im Netz kusierenden Witz http://www.spapo.de/s116.html. Unschwer wirst du den Hintersinn begreifen: Unsere Gesellschaft braucht auch die Geringqualifizierten und die Tätigkeiten mit i. a. geringem Ansehen. Von daher zeugen Standpunkte der Art „ich bin Unternehmer und sorge für mich selbst“ oder „ich zahle schon genug Steuern“ von denkfaulem Unverständnis.

Der Einzelne nutzt das System, wie es derzeit ist. Aber das System ist bürokratisch aufgeblasen, von einzelnen Gruppeninteressen zerfleddert und krank. Wir muten ganztägig hart arbeitenden Menschen Niedriglöhne zu, die keinerlei gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und fördern dieses unwürdige Treiben durch Lohnaufstockungen, die letztlich Dauersubventionen zugunsten der betreffenden Arbeitgeber darstellen. Wir beschränken die Systeme der sozialen Sicherung in der Hauptsache auf abhängig Beschäftigte, obwohl für jeden Menschen Umstände eintreten können, die ihn ohne soziales Netz ins Bodenlose stürzen lassen würden. Wir leisten uns ungeschickt und kontraproduktiv wirkende Steuerarten.

Was am allerwenigsten hilft, ist bei aufkommender Kritik gegenseitiges Beharken. Im Grunde ahnen denkende Menschen aller Einkommenschichten und Bevölkerungsgruppen, dass die Spielerei an kleinen Stellschräubchen nur noch verschlimmbessert und verkompliziert, aber nichts mehr löst. Wir brauchen eine komplette Neuordnung der sozialen Sicherungssysteme und des Steuersystems. Dazu gibt es sehr vernünftige Gedanken, z. B. hier ISBN 978-3-404-60607-8 Buch anschauen. Leider ist es dem Autor Götz W. Werner nicht gegeben, die Kernthesen in gut lesbarem, logischen Zusammenhang zu publizieren. Er verliert sich streckenweise in nicht zur Sache beitragenden Exkursen. Schon der Titel „Einkommen für alle“ fordert zum stets wiederholten Ist-nicht-finanzierbar-Widerspruch heraus, was zum Ende des Denkprozesses führt, bevor überhaupt begriffen wurde, worum es geht. Trotzdem empfehle ich die Lektüre für Leute mit der Bereitschaft, den Verstand einen Augenblick von gewohnten Denkweisen und Besitzständen zu lösen.

Natürlich wäre es gerechter, wenn alle in der GKV wären, alle
ihren Beitrag leisteten, man könnte vielleicht sogar den
Beitragssatz senken und jeder hätte etwas davon.
Ist aber nicht so.

Aber nirgends ist in Stein gemeißelt, dass als falsch erkannte Zustände unverändert bleiben müssen.

Gruß
Wolfgang

Hallo

jemand wählt besseren Service bei geringeren Kosten und ihr
findet das unsozial? Das ist nicht Euer Ernst. Wo legt ihr die
Latte an?

Es geht hier nicht um irgendeinen „Service“. Tatsache ist,
dass das Gesundheitssystem in diesem Land eine
Solidargemeinschaft ist. Das bedeutet, dass auch Kinder, alte
Menschen, Menschen ohne Einkommen, Arbeitslose,
Hartz-IV-Empfänger, jede Person, die gar keinen finanziellen
Beitrag zum Gesundheitssystem leisten kann, dennoch ungeachtet
dessen eine gesundheitliche Versorgung erhält, die der von
Personen gleichsteht, die das System finanzieren, indem sie
einen Teil ihres erarbeiteten Lohns an dieses System abführen.

Wenn die Politik das eben so beschließt?!

Menschen, die in der GKV versichert sind, können sich das
nicht aussuchen. Niemand hat sie gefragt, ob sie die
Gesundheitskosten für Oma Erna oder die Alleinerziehnede mit
Kind von Nebenan mitbezahlen wollen. Sie können nicht aus dem
System raus, selbst wenn sie es wollten.

Das ist aber nicht die Schuld der privat Versicherten!

Raus können nur ganz wenige Personengruppen und dazu zählen
ausgerechnet die Besserverdienenden. Das bedeutet in der
Praxis, dass Leute, die selbst nicht viel verdienen, von ihrem
Verdienst auch noch die Gesundheitskosten für diejenigen
mitbezahlen müssen, die gar nichts verdienen, die
Besserverdienenden hingegen überhaupt keinen Beitrag
diesbezüglich leisten, und sogar noch mit weniger Kosten
besser Leistungen ergattern können, GERADE WEIL sie eben NICHT
für die Gesundheitskosten der Nichtverdienenden mit aufkommen
müssen.
Dieses System in inhärent ungerecht.

Aber dieses System ist doch nicht von den Privatversicherten geschaffen worden?! Wenn ich eine Abkürzung kenne, stelle ich mich auch nicht aus Solidarität in den Stau?!
Der Vorwurf muss einzig uind allein der Politik gemacht werden, nicht den privat Versicherten.

Aber Kindergärten, Schulen usw., die dann auch aus
Steuergeldern von Menschen finanziert werden, die gar keine
Kinder haben, nimmst du schon gerne in Anspruch, gell?

Das verstehe ich in diesem Zusammenhang mal garnicht.

Wer durch seinen Krankenkassenbeitrag nicht für Leistungen für
andere Leute aufkommen will, die kein Einkommen haben, und
dadurch auch noch Geld spart, der sollte zumindest so fair
sein, und auch selbst keine Leistungen in Anspruch nehmen, die
andere Leute mitfinanziert haben, obwohl sie selbst davon gar
keinen Nutzen haben.

Befreist Du den jenigen dann auch von seinem Anteil an Steuern für solche Einrichtungen?

Aber Geiz und Raffgier ist ja bekanntlich geil.

Weil jemand sich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten völlig die für ihn bessere Möglichkeit aussucht, ist er geizig und raffgierig?!

Greetz
Der Kater

Moin,

Wer durch seinen Krankenkassenbeitrag nicht für Leistungen für
andere Leute aufkommen will, die kein Einkommen haben, und
dadurch auch noch Geld spart, der sollte zumindest so fair
sein, und auch selbst keine Leistungen in Anspruch nehmen, die
andere Leute mitfinanziert haben, obwohl sie selbst davon gar
keinen Nutzen haben.

Welche Leistungen nimmt denn ein Privatversicherter im Rahmen
der GKV-Leistungen in Anspruch? Ich verstehe diesen Einwand
nicht. Alle von dir genannten anderen Beispiele werden nicht
über die GKV-Beiträge finanziert.

Es geht darum, dass du die Solidargemeinschaft in anderen Belangen wie Bildung für deine Kinder gerne melkst, aber dich mit Beiträgen an die Solidargemeischaft gerne entziehst, wenn du kannst, z.B. bei der GKV. Wenn deine Einstellung alle hätten, dann würde es bedeuten, dass Menschen ohne schulpflichtige Kinder sich auch nicht an der Finanzierung von Schulen beteiligen würden. Ich wette, wenn das in der Diskussion wäre, dann wärst du eine der ersten, die aufschreien würde.

Viel mehr ist es doch so,
dass schon seit Jahren Steuermittel in die GKV gepumpt werden.

Ist dir schonmal der Gedanke gekommen, dass dies daher kommt, dass die jungen und Besserverdienenden sich aus dem System verpissen?

Und wer bezahlt gleich noch mal Steuern? Ach ja, der
Besserverdienende…

Ach und die geringer verdienenden zahlen keine Steuern?

Natürlich wäre es gerechter, wenn alle in der GKV wären, alle
ihren Beitrag leisteten, man könnte vielleicht sogar den
Beitragssatz senken und jeder hätte etwas davon.

Ist aber nicht so.

Es ist noch niemand davon abgehalten worden, sich freiwillig in der Gesetzlichen zu versichern.

Und um deine andere Frage zu beantworten: Ja, ich bin freiwillig in der Gesetzlichen versichert, und das schon seit ca 15 Jahren, und zahle den überhaupt höchst möglichen Beitrag der höher ist als irgendwas, was ein Privatversicherter zahlen muss, und bekommen trotzdem nur die gleichen Leistungen wie ein Hartzer, der im Wartezimmer neben mir sitzt und gar nix zahlt. Und nein, ich finde das nicht schlimm, dann als ICH mal nichts eingezahlt hatte, hab ich trotzdem die vollen Leistungen dieser GKV erhalten, ohne die ich heute nicht mehr leben würde.

Gruß,
M.

Moin,

Aber Geiz und Raffgier ist ja bekanntlich geil.

Weil jemand sich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten
völlig die für ihn bessere Möglichkeit aussucht, ist er geizig
und raffgierig?!

In diesem Fall ja. Sonst wäre er je nicht in der PKV.

Ist ja nicht so, dass wir in einem Land leben, in dem es die gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt, die dazu führen, dass Geiz und Raffgier grundsätzlich ausgeschlossen sind.

Gruß
M.

Moin,

Aber Geiz und Raffgier ist ja bekanntlich geil.

Weil jemand sich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten
völlig die für ihn bessere Möglichkeit aussucht, ist er geizig
und raffgierig?!

In diesem Fall ja. Sonst wäre er je nicht in der PKV.

Was ist denn mit dem Familienvater mit 55tsnd € p.a. und einer Frau, die sich um die 4 Kinder kümmert. Ist diese Familie asozial, weil man aus Kostengründen in der gesetzlichen, statt in der privaten Versicherung ist?

LG
Bommel

Moin,

Was ist denn mit dem Familienvater mit 55tsnd € p.a. und einer
Frau, die sich um die 4 Kinder kümmert. Ist diese Familie
asozial, weil man aus Kostengründen in der gesetzlichen, statt
in der privaten Versicherung ist?

Nein. Natürlich nicht. Dafür ist die Solidargemeinschaft ja da, um auch für Leute aufzukommen, deren Beiträge die von ihnen verursachten Kosten nicht decken, sei es nun bei der Großfamilie, dem Arbeitslosen oder Rentner. Bei der von dir beschriebenen Familie wird sich das auch wieder verschieben, bzw. war mal anders, bevor die 4 Kinder da waren und vielleicht beide junge Single waren und in das System eingezahlt haben.

Asozial ist, wenn einer das System melkt, so lange seine Beitrage an das System geringer sind als die erhaltenen Leistungen, aber aussteigt, wenn sich dieses Verhältnis mal umkehren sollte. Wer also als gut verdienender Single aussteigen möchte, der sollte der Solidargemeinschaft erstmal all das Geld ersetzen, dass die Leistungen gekostet haben, die er produziert hat, als er (bei Studenten vielleicht 25 Jahre lang) kostenlos versichertes Familienmitglied in der GKV war.

Gruß,
M.

Hallo,

der sollte der Solidargemeinschaft erstmal
all das Geld ersetzen,

Je länger ich über diesen Satz nachdenke, desto geiler finde ich ihn.

Gruß
tycoon

Hallo

Was ist denn mit dem Familienvater mit 55tsnd € p.a. und einer
Frau, die sich um die 4 Kinder kümmert. Ist diese Familie
asozial, weil man aus Kostengründen in der gesetzlichen, statt
in der privaten Versicherung ist?

Nein. Natürlich nicht. Dafür ist die Solidargemeinschaft ja
da, um auch für Leute aufzukommen, deren Beiträge die von
ihnen verursachten Kosten nicht decken, sei es nun bei der
Großfamilie, dem Arbeitslosen oder Rentner.

Also auch für den Fall, dass man bewusst das gesetzliche System wählt, weil man weiß, dass man hier 5 für 1 versichern und das Risiko auf die Solidargemeinschaft abwälzen kann, anstatt woanders gemessen am tatsächlichen Risiko einen wirtschaftlich angemessenen Beitrag zu bezahlen?!

Bei der von dir beschriebenen Familie wird sich das auch wieder
verschieben, bzw. war mal anders, bevor die 4 Kinder da waren und
vielleicht beide junge Single waren und in das System
eingezahlt haben.

Vielleicht… Aber vielleicht waren beide Eltern auch bis 27 als Student in der GKV, dann Hochzeit, Kinder, nur einer nen guten Job. Bis das letzte Kind aus der Familie nicht mehr mitversichert ist, wären beide so alt, dass eine private Versicherung auch nicht mehr interessant wäre. Die Frau hat möglicherweise nie einen EUR eingezahlt. Aber das wäre Deines Erachtens ok?!

Asozial ist, wenn einer das System melkt, so lange seine
Beitrage an das System geringer sind als die erhaltenen
Leistungen, aber aussteigt, wenn sich dieses Verhältnis mal
umkehren sollte. Wer also als gut verdienender Single
aussteigen möchte, der sollte der Solidargemeinschaft erstmal
all das Geld ersetzen, dass die Leistungen gekostet haben, die
er produziert hat, als er (bei Studenten vielleicht 25 Jahre
lang) kostenlos versichertes Familienmitglied in der GKV war.

Versteh ich irgendwie nicht… Wenn diejenigen, die der gesetzlichen Solidargemeinschaft den Rücken kehren, asozial sind, weil sie „nix einzahlen wollen“, müssten doch genauso die asozial sein, die bewusst die gesetzliche Versicherung wählen „weil sie hier etwas rausnehmen können“, anstatt woanders risikogerechte Beiträge zu bezahlen.

LG
Bommel

Guten Abend!

Die Diskussion geht an einigen Stellen vermutlich vorsätzlich am Problem vorbei, mit darum bemühten Diskutanten, auf gar keinen Fall den Denkapparat zu bemühen. Centzählerei ist ja so viel einfacher.

Die sozialen Sicherungssysteme sind ein wesentlicher Kern unseres Gemeinwesens. Jeder Bürger ist unabhängig von Status, Einkommen und beruflicher Funktion Teil dieses Gemeinwesens. Für jeden Bürger sind Umstände denkbar, die ihn aus seinen vermeintlich sicheren Bahnen werfen und hilfebedürftig machen können.

Auch Spitzenverdiener (man begreife bitte Ver diener ), Staatsdiener und Selbständige erzielen ihr Einkommen nicht auf menschenleerer Insel, sondern als Teil des Gemeinwesens, in ihm und von ihm. Von daher ist es nicht begründbar, die Zugehörigkeit zu den sozialen Sicherungssystemen des Gemeinwesens von irgendwelchen Bedingungen, Einkommen, beruflicher Situation oder was auch immer abhängig zu machen. Aber genau das geschieht und ist nicht in Ordnung. Dem Einzelnen ist kein Vorwurf zu machen, aber die Politik braucht dringend Weckrufe, um diesen Unfug zu beenden.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

ich sollte wirklich gar nicht mehr bei W-W-W „Meinungsbrettern“ vorbeischauen, da rege ich mich immer so auf …

Deine Ausführungen ändern nichts daran, dass die PKV von
vorneherein als asoziales System gedacht ist.

Aha. Die Debeka ist also „Ein Verein zur Förderung des Asozialen“. Und das seit 1905. Darum haben die vermutlich auch nur eine Verwaltungskostenquote von 1,3%. Die gesetzlichen Kassen sind mit 5,5% viel sozialer.

Ob der Chef der Techniker-Krankenkasse mit seinen 250.000,00 EUR wohl ausschließlich den regulären Kassentarif in Anspruch nimmt? Oder vielleicht doch die eine oder andere asoziale private Zusatzversicherung?

Die GKV funktioniert so, dass alle einen bestimmten
Prozentsatz ihres Einkommens in einen großen Topf zahlen, aus
dem dann die Behandlung aller bezahlt wird. Die hohen
Einkommen tragen die niedrigen oder nicht vorhandenen
Einkommen mit.

Die PKV funktioniert so: Mitglieder bezahlen einen Beitrag, die gesunden Mitglieder tragen die Kosten der Kranken mit. Daher ist es selbstverständlich eine Solidargemeinschaft. Wenn jeder einzelne Versicherte kostendeckend Beiträge berappen müsste, dann bräuchte man die Versicherung nicht.

Für Kinder besteht übrigens ein Kontrahierungszwang, egal, welchen Gesundheitszustand sie haben. Die Beiträge für Kinder sind außerdem erheblich geringer, als die für Erwachsene. Menschen, die viel Reisen, wissen auch die weltweite Geltung der Traife zu schätzen. Ohne zusätzliche Kosten.

Die PKV funktioniet so, dass für jedes Mitglied errechnet
wird, welche Kosten er statistisch gesehen verursachen wird
und entsprechend ein Beitrag, der dem gerecht wird. Grade bei
hohen Einkommen wird dieser Betrag in der Regel unter dem
liegen, was der Betreffende bei der GKV zahlen müsste.

Und das trotz Beitragsbemessungsgrenze von derzeit knapp 4.000 EUR/Monat. D.h. ein Milliardär würde auch in der GKV nicht mehr Beitrag zahlen, als sagen wir mal ein angestellter Lehrer oder ein Meister in der Industrie.

Unterm Strich führt das dazu, dass vor allem für Menschen mit höheren
Einkommen, die PKV lukrativ ist.

Weißt Du, bei mir war es weniger eine Frage des Geldes, sondern eine Frage der Leistung. Ich habe festgestellt, dass man als freiwillig gesetzlich Versicherter mehr Geld für erheblich weniger Leistung bezahlt.

Ich verdanke es der privaten Krankenversicherung, dass ich überhaupt noch lebe. Und ganz ehrlich, so weit, dass ich bereit bin dafür auf der Straße zu verrecken, ist meine Solidarität mit den geringer verdienenden Arbeitnehmern ganz sicher nicht.

Man munkelt sogar, manche Arztpraxis verdanke ihre Existenz den Privatpatienten, die mit ihren pünktlich und etwas teurer bezahlten Rechnungen die lächerlichen Pauschalen der gesetzlichen Krankenversicherung subventionierten.

Frag mal den Arzt Deines Vertrauens nach dem asozialen Pack, dass er da behandelt. Vielleicht kann der es Dir ja erklären.

Ach und noch watt: Ich halte erst recht ganz und gar nichts von einer ranzigen „Grundversicherung“, die einem im wesentlichen das rasche Ableben ermöglicht, und darauf aufbauende, private „Zusatzversicherungen“. Da kannst Du mal richtige Rosinenpickerei beobachten.

Nein nein. Entweder privat oder gesetzlich, aber nicht so eine Nebelkerze.

Gruß

Fritze

Moin moin,

(Doch, die zahlen ja auch einkommensabhängig - wenn aber 50%
des Einkommens der Frau eingezogen werden, dann stellt sich
schon die Frage, ab welchem Differenzbetrag es sich finanziell
lohnt, morgens aufzustehen)

Wenn du jemanden findest, der dir deinen Lebenswandel dann
freiwillig finanziert, bzw. eh nicht mehr in der Familienkasse
ist, dann mach doch. Es gibt bestimmt Leute, die sich über
deinen Arbeitsplatz freuen würden.

Der Arbeitsplatz einer „Elternzeitfrau“ wird doch nicht neu besetzt. Da kommt allenfalls eine Aushilfe von der Leiharbeit.

Es geht hier ums „entweder oder Prinzip“. Entweder die Maxime
vertreten, jeder für sich allein und dann am besten schauen,
wie man durchkommt, oder eben jeder solidarisch.

Versicherungen, und erst recht solche, die eben nicht das Ziel haben, Gewinn zu erwirtschaften, sine eine Solidargemeinschaft und eben *nicht* jeder schaut alleine, wie er klar kommt. Darum ist die PVK selbstverständlich eine Solidargemeinschaft.

Aber auf der einen Seite das System melken aber auf der anderen Seite
aussteigen, wo dies dann einen finanziellen Vorteil für einen
bringt, ist einfach unfein.

Das System wird gemolken von den vielen Ehepartnern, die nicht arbeiten gehen und den Kindern, für die ebenfalls kein Beitrag verlangt wird.

D.h. Kinderlose freiwillig gesetzlich versicherte „DINKs“ (Double Income, No Kids) sind die einzigen sozialen Menschen, Deiner merkwürdigen Definition zu folge.

Diese Diskussion hat doch mit der SV-Versicherung nichts zu
tun. Wer in der Lage ist, der GKV „zu entfliehen“, zahlt schon
eine ganze Menge an Steuern, keine Angst.

Er zahlt anteilmäßig auch nicht viel mehr als jeder andere.

Aber und wie er anteilsmäßig erheblich mehr bezahlt. Das merken auch die geringer verdienenden, wenn sie mal eine höhre Einmalzahlung (Bonus, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, was weiß ich) bekommen. Da ist das Gejammer aber groß, wie viel solidarischer sie da plötzlich sein müssen.

[…]

dann müsste ich nicht für mein Kind zahlen. Aber ich zahle
trotz Kind in der PKV WENIGER als in der GKV.

[…]

Wenn sich
die „Besserverdienenden“ nicht aus ihrer Verantwortung stehlen
würden, dann bräuchten die Beiträge für die
Geringerverdienenden auch nicht so teuer sein.

Das ist ein Witz. Es sind ja nur ca. 10%, die 100% PKV versichert sind. Die würden dank Beitragsbemessungsgrenze den Kohl nicht fett machen. In der Tat …

Keine Angst, die Beträge, die bei mir auf der Rechnung des
Arztes stehen, kompensieren in hohem Maße das, was dein Arzt
für dich in Rechnung stellen kann. Ich finanziere die
Gesundheitskosten für Menschen ohne Einkommen (direkt und
indirekt)!

Jetzt mach dich doch nicht lächerlich. Was bei den
Privatpatienten kassiert wird, schaufelt der Arzt direkt in
die eigene Tasche. Dafür wird der Service für Kassenpatienten
nicht einem Deut besser. Im Gegenteil, er muss sogar oft
länger auf Leistungen warten, weil Madame-Privatpatienten
gerne mal vorgelassen wird. Das einzige, was du finanzierst,
ist die Golfclubmitgliedschaft vom Arzt.

… ist ein Arzt, bevor er mit seinem Zweitporsche in den Golfclub enteilt, zunächst einmal verpflichtet, seine Praxis ordentlich zu führen. Dazu zählen Miete, Zahlungen für Gerätschaften und Material, Gehälter für die Assistentinnen und Helferinnen, und noch einiges andere Mehr.

Das macht er mit den Einnahmen. Die kommen zu einem Teil (ca. 20 EUR/Quartal und Patient) von der GKV, zu einem anderen Teil (jeder Patient bekommt die erbrachten Leistungen individuell in Rechnung gestellt) von den Privatpatienten.

Bei ca. 30.000 EUR/Quartal von der GKV, also ca. 120.000 EUR Einnahmen (nicht Gehalt wohlgemerkt), von denen die oben genannten Kosten abgezogen werden, wäre so mancher Arzt ohne Privatpatienten besser beraten, seine Praxis zu schließen und bei Aldi oder McDonald’s zu arbeiten.

[…]

Ich habe mehrere Jahre wenig verdient, unterhalb des
Existenzminimums, mir wurde auch alles abgezogen, ja, es hat
geschmerzt.

Und hättest trotzdem jede verfügbare medizinische Versorgung
im Ernstfall bekommen. Eine Versorgung, die du dir nie hättest
leisten können, sondern nur bekommen hast, weil andere diese
dann für dich bezahlt hätten.

Leider eben nicht. Wenn denn die Leistung in der GKV wenigstens top wäre. Aber das ist nicht der Fall. Es kann in Einzelfällen so weit gehen, dass GKV Patienten sterben müssen, während die PKV Patienten eine Behandlung bekommen.

Gruß

Fritze

Guten morgen,

Viel mehr ist es doch so,
dass schon seit Jahren Steuermittel in die GKV gepumpt werden.

Ist dir schonmal der Gedanke gekommen, dass dies daher kommt,
dass die jungen und Besserverdienenden sich aus dem System
verpissen?

Du meinst die Kinder der gesetzlich Versicherten und die Ehefrauen der gesetzlich Versicherten, die aufgrund des ausreichenden Einkommens ihres Mannes nicht arbeiten gehen?

Darüber hinaus ist es mit der Solidarität doch auch nicht so weit her, wie immer getan wird. Die Beitragsbemessungsgrenze kappt die Beiträge relativ frühzeitig und dann erfolgt die mehr oder weniger bewußte Entscheidung, in der GKV zu bleiben oder in die PKV zu wechseln.

Will sagen: die Entscheidung, in der GKV zu bleiben, fällen viele Millionen Arbeitnehmer bewußt und zwar nicht, weil sie solidarisch sind, sondern weil es sich für sie besser rechnet.

So gesehen könnte man das System viel effizienter (zumindest kurzfristig) sanieren, indem man die Beitragsbemessungsgrenze anhübe und die Familienversicherung abschaffte. Schließlich sind nur rd. 9 Mio. Menschen in der PKV vollversichert, während rd. 30 Mio. Menschen über die Familienversicherung kostenlos vom Solidarsystem profitieren.

Und wenn man schon die Solidarität bemühen will: wie schon an anderer Stelle erwähnt, zahlen die PKV-Mitglieder viele Milliarden jährlich in den Topf, ohne dafür eine konkrete Gegenleistung zu erhalten. Viele Arztpraxen müßten schließen, die Krankenhäuser wären wesentlich schlechter ausgestattet und die Beiträge in der GKV würden steigen, wenn es nicht die unsolidarischen PKV-Mitglieder gäbe, die den ganzen Laden mitfinanzieren.

Keine Frage: wer 25 Jahre von der PKV profitiert (in welche Weise auch immer) und sich dann, wenn es teuer wird, in die GKV zurückschleichen will, verhält sich zweifelhaft. Nur sind diese Einzelfälle kein Grund dafür, das PKV-System an sich zu verteufeln.

Gruß
C.