Weckruf für Europa?

Überraschend ist dieser Wahlerfolg der FPÖ nur für Vogel Straußpolitiker :see_no_evil: :hear_no_evil: sicher nicht für die Wähler, oder für die Politiker, die auf die Stimme des Volkes hören. :stuck_out_tongue_winking_eye:
Mit der Kopf in den Sand Politik, und dem Aussitzen, muss Schluss sein. Nicht zu glauben, aber der SPD Politiker hat tatsächlich erkannt dass es Zeit zum Aufwachen ist 
Wie naiv oder selbstherrlich muss man sein, um wirklich zu glauben, dass die Wahlergebnisse in Österreich, Baden Württemberg, Rheinland Pfalz und Sachsen Anhalt nur eine Abstrafung der etablierten Parteien sein soll……… Ihr nehmt Euch alle viel zu wichtig.
Nein lieber SPD Politiker, das hat nichts mit Abstrafung zu tun, das kommt nur daher weil ihr Eure Interessen in den Vordergrund stellt und nicht auf die Bürger eingeht.

Auszug aus der Stuttgarter Zeitung
……. Volksparteien seit Jahrzehnten die Macht unter sich aufteilen - und darüber hinaus etliche Posten, welche die Politik zu vergeben hat…… …
Ich meine, dies ist in Deutschland nicht anders.

Eins noch, ich gratuliere Ihnen Herr Hofers, weiter so.


Was meint ihr?


Mod Selina: Frage eingefügt!

2 Like

Hallo,

Die Stimme welchen Volkes ist hier gemeint?

Gruß
Jörg Zabel

PS: Zu „Volkes Stimme“ sei auf das Märchen „Der Richter und der Teufel“ verwiesen …

Hi,

abgesehen davon, dass die österreichische Regierung nichts aussitzt / ausgesessen hat, sondern FPÖ-Forderungen entgegengekommen ist, und dass wir in Deutschland seit Kriegsende mehr Abwechslung in der Regierung hatten als Österreich, und dass Schwarz-Rot, wenn heute Bundestagswahl wäre, immer noch die Mehrheit hätte, und bei den drei letzten Landtagswahlen Ministerpräsidenten mit ihren Parteien die meisten Stimmen hatten, die M,erkels Politik unterstützten - nur in RLP wäre es fast schiefgegangen, und und Frau Dreyer wäre fast von Frau Klöckner abgelöst worden… bis die kurz vor der Wahl von Unterstützung für Mewrkel auf ein leicht abweichendes Merkel-B-Programm auswich.

die Franzi

Dieser Erstrundenerfolg der FPÖ hat natürlich mit der sog. „Flüchtlingskrise“ zu tun (ohne die hätte die FPÖ vielleicht nicht einmal einen eigenen Kandidaten aufgestellt), er hat aber auch ganz viel mit inner-österreichischen Dingen zu tun, die so nicht auf Deutschland und andere Länder übertragbar sind.
Zumal die FPÖ seit Jahrzehnten immer mal wieder solche Wahlergebnisse erreicht, während die drei bundesdeutschen Landtagswahlen, die du ansprichst, erst einmal reine Protest-Ergebnisse waren. Man wird warten müssen, wohin die Reise der AfD geht.

Ansonsten ist bekannt, dass in Europa Rechtsaußenparteien seit Jahren stark auf dem Vormarsch sind. Da kannst du dich darüber freuen und ich kotz in irgendeinen Kübel. Das ist der Zug der Zeit. Wie hat Gáspár Tamás erst gesagt? Neben dem, der nach Orbán kommen könnte wird Orbán aussehen wie ein Lämmchen.

Gruß
F.

Wer soll das sein?

(A) Die Etablierten wurden in den Wahlen abgestraft. Von Teilen des Wahlvolks. Weniger interessant sind hier die Wahlergebnisse der AfD, sondern die Wertung dieses Erfolgs innerhalb der gesamten Wählerschaft. Lt. einer Umfrage finden (ganz grob) 40% den Einzug der AfD in drei Landtage gut. Die Quelle war ein renommiertes Institut und nicht irgendein Wischiwaschi. Aber ich will es jetzt nicht raussuchen.

Auf jeden Fall sind diese Werte bei dramatisch höher als die Wahlergebnisse der AfD. Dies deutet darauf hin, dass sehr viele Partei X statt AfD wählten, aber den thematischen Konkurrenzdruck durch die AfD begrüssen.

(B) Es war dumm von Gabriel (wen wundert es?) sich mit diesem Aufruf in der BLÖD so deutlich einzumischen. Zwar ist er nicht Teil der Regierung, aber immerhin Chef der zweitgrößten Regierungspartei. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass man sich nicht in Wahlen der demokratischen Nachbarländer parteiisch einmischt. Gabriel hat diese goldene Regel massiv gebrochen.

In vielen Ländern Europas sind frühere Standards (Anzahl etablierter Parteien) seit einigen Jahren durch neue Konkurrenz unter Druck geraten. Meist eint sie die Ablehnung des „Systems EU“ in seiner derzeitigen Verfasstheit, das als undemokratisch angesehen wird. Dieser Vorwurf ist tlw. auch zutreffend. Der Druck kommt aber von linken und rechten Neulingen auf der Bühne.

vdmaster

Nach vielen Jahren der Erfolge für Linksaußenparteien. Von denen erst zuletzt zwei die jeweiligen Verhältnisse in ihren Ländern durcheinanderwirbelten. Das wären Syriza und Podemos. Wobei die Regierungsunwilligkeit von Podemos jetzt zu Neuwahlen führt (heute vom König beschlossen).

Gruß
vdmaster

Hallo,

willst Du die Thesen vertreten, dass

(A) Die Kritiker von Merkels Politik wegen ihrer Kritik verloren hätten?

Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt war der erste Kritiker (Obergrenze für Sachsen-Anhalt), was Deine These nicht wirklich stützt. Zudem hat die SPD in zwei von drei Ländern eine blutige Nase bekommen. Ebenso die Grünen, die in der Flüchtlingspolitik eben kaum als Kritiker des Merkelkurses in Erscheinung traten. Die These hat also mehr Löcher als Substanz.

(B) die ÖVP und SPÖ in A verloren hätten, weil sie die Grenzschliessung veranlassten? Seltsam, dass dann gerade der Kandidat der flüchtlingskritischsten (ggf. -feindl.) Partei das erdrutschartige Ergebnis auslösen konnte. Von daher ist die These nicht wirklich überzeugend. Ich glaube eher, dass eine Fortführung der offenen Grenzen das Ergebnis für die FPÖ noch stärker hätte ausfallen lassen. Aber ich kann mich dabei noch nicht auf Umfragen stützen.

Bereits drei Monate vor der Wahl lief diese Umfrage: http://www.marktmeinungmensch.at/studien/umfrage-zur-bundespraesidentschaftswahl-2016-in-oe/

51% wollen, das ein möglicher FPÖ Kanzler angelobt wird

„Angelobt“ bedeutet „ernannt“ hierzulande.

Oh, da hab ich was aktuelles: http://derstandard.at/2000035556396/Wer-wen-warum-gewaehlt-hat
ohne Gewähr für die Seriosität, da mir die Institute unbekannt sind.

Gruß
vdmaster

Ist mir da was entgangen ? Gabriel ist doch seit 2013 als Bundesminister für Wirtschaft und Energie Mitglied der Bundesregierung!
Gruß
rakete

:joy: Ich war so fixiert auf ihn als SPD-Chef, dass mir das im Eifer des Gefechts entgangen ist. :sob:
Wundert mich auch nicht wirklich, weil er mit diesem Posten eher selten in Erscheinung tritt.
Danke für die Berichtigung!

Gruß
vdmaster

Selbst die Austria-Grünen sind nicht sonderlich erfreut über diese „Auslandshilfe“:

???
Du sprichst von Südamerika?
Gut, dann hättest du recht.

Du wirst wahrscheinlich alles links der SPD als „linksaußen“ bezeichnen.
Das fändige ich extrem relativistisch, aber auch da fallen mir jetzt nicht so viele Beispiele ein für die Kategorie „nach vielen Jahren der Erfolge“.

Gruß
F.

Doch, mich überzeugt diese These schon, auch wenn sie nur eine Teilerklärung sein kann.

Es geht nicht um die Grenzschließung an sich, sondern darum dass SPÖ und ÖVP sehr schroff von einem humanitär-liberalen „Wir müssen helfen“-Diskurs auf einen grenzschützerisch-nationalen „Wie müssen uns schützen“-Diskurs umgestellt haben - mitsamt den unermüdlichen Festungs-Phantasien der Heiligen Johanna und des Lehrlings.

Wenn schon „schützen“, dann eben FPÖ, denn auf diesem Gebiet hat die FPÖ einfach die deutliche höhere Kompetenz. Warum um Gottes Willen SPÖ oder ÖVP wählen, wenn „schützen“ angesagt ist? Dann doch gleich die, die es wirklich machen und wirklich drauf haben und nicht die, die mal so labern und mal so.

Gruß
F.

Hallo,
wir sehen ueberall in den Landtagen oder Staaten, dass die Regierenden nichts oder zu wenig tun fuer die durchschnittlichen Waehler. Jetzt faell mal Oesterreich auf, es wird vermutlich weitergehen. Mal regierieren die einen, mal die anderen, mal diese mal jene Koalition, letztens sogar zum erstem Mal eine Dreier-Koalition.
Das erinnert mich an Fabian gib mir die Welt plus fuenf Prozent https://youtu.be/ctHV8B5IJrI?t=1801
Und sie waehlten eine Regierung nach der anderen, nichts wurde besser und niemand erkannte das Problem.
Gruss Helmut

Hallo,

wundert mich nicht wirklich, weil Du ja auch schon gute Argumente für (A) gesehen hattest. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Der Zeitpunkt für den Wechsel von Hü auf Hott in der Flüchtlingspolitik kam zu spät. Da lag das Kind bereits im Brunnen und der Schwenk wurde als Panikmanöver angesichts abgestürzter Umfragewerte erkannt. So entschieden sich viele der Wähler für FPÖ. Mit dem Motiv: Warum die [ggf. trügerische/unglaubwürdige?] Kopie wählen, wenn man das „Original“ haben kann? Bei denen weiss man, dass sie bei ihrem Kurs bleiben werden. Insoweit stimme ich völlig zu.

Allerdings schleift sich dieses Moment der Abstrafung (für spätes Handeln) auch ganz schnell wieder ab, sobald der (rückwirkende) Denkzettel ausgeteilt wurde. Der Zaun ist da, die Zahlen vorerst enorm zurückgegangen. Selbst bei der Wählerschaft von Hofer ist Asylpolitik mit nur 14% ein Wahlmotiv gewesen; jedenfalls „offiziell“.

Gruß
vdmaster

Drum hab ichs hier ja ein bißchen ausgeführt, während ich es dort nur benannt hatte.

Das verblüfft mich, dass du hier zustimmst.
Wirft mich etwas aus der Bahn :wink:

Grundsätzlich hast du recht.
In Österreich haben die SPÖ und die ÖVP aber ein echtes tiefes Legitimationsproblem, das weit über Asyl- und Zaunpolitik hinausreicht.

Gruß
F.

Es war meine Absicht, Dich zu traumatisieren. Es hat auch geklappt, Du verdrängst es nur. :joy:

Zweifelsfrei! Siehste, ich vertiefe das Trauma geschichkt.

Ein „zurück zu alter Glorie“ wird es nicht geben, weil die Konkurrenz schon zu groß ist. Eine Umarmungspolitik der Feindpartei (Zweckkoalitionen) bei gleichzeitiger, schrittweiser Kompetenzbesetzung von Themenfeldern kann aber dazu führen, dass gezielte Kritik an Fehlern der Feindpartei besser bei entäuschten, früheren Wählern verfängt. Zusätzlich darf man sich nicht vor „Säuberungswellen“ in der eigenen Partei drücken. um sich alter, ausgelaugter Garden oder „verwundeter“ Kameraden (Skandalpersonal) zu entledigen. Eine Straffung von Parteistrukturen und Stärkung innerparteilicher Mitbestimmung kann helfen. Vor allem aber geht es darum, die Wünsche der Wähler möglichst in Form zu giessen und sie nicht zugunsten mikroskopischer Partikularinteressen zu ignorieren. Es bringt nichts, ein Förderprogramm für „asexuelle, kriegsversehrte Marathonläufer“ zu finanzieren, wenn man damit nur zwei Stimmen einfahren kann. Auch die Ernennung von Unabhängigen in Ministerposten (bzw. regionale Ämter) kann Vertrauen der Wähler zurückbringen. Aha, denen geht es nicht nur ums Parteibuch.

Die eine große Lösung auf einen Streich gibt es natürlich nicht.

Gruß
vdmaster

Das, was ein Trauma von einer normalen Scheißerfahrung unterscheidet ist, dass es nicht verdrängt werden kann (sondern abgespalten wird; was ein anderer psychischer/neuronaler Verarbeitungsmechanismus ist) :wink:
Kein Schmäh.

Ich befürchte, die versuchen das alles schon längst, insbesondere die ÖVP.
Denen kann man, glaube ich, nur noch die Selbstauflösung ans Herz legen :wink:

Gruß
F.

Haben wir hier eigentlich ein Icon für einen Haufen Erbsen, die Du zählen könntest?
Ja, weiß ich auch, wollte aber nicht (fachspezifisch) sachlich sein.

Das kommt immer auf die Nation darauf an, welches Volk gemeint ist. In diesem Fall habe ich von Österreich und Deutschland gesprochen.

In erster Linie ist die Niederlage der SPÖ und der ÖVP das Ergebnis einer schlechten Bürgerarbeit. Hätten diese Parteien sich mit dem Bürger beschäftigt und hätten sie versucht die Entscheidungen die von den beiden Parteien getroffen wurden dem Wähler zu erklären, oder noch besser, beim Wähler mit den Entscheidungen zu werben, wäre die Wahl vielleicht anders ausgegangen. Das gleiche trifft auch auf die Wahl in Baden Württemberg, Rheinland Pfalz und Sachsen Anhalt zu

Richtig … Kopf in den Sand …… es wird an uns vorübergehen …… du musst das so sehen, völlig egal was auch immer kommt, der Startschuss zu dem was kommt, wurde durch die CDU SPD und die Grünen gegeben.

EUROPA das Imperium, vielleicht ist auch das der Grund für den Rechtsruck, oder vielleicht auch nur die zwangsweise Aufgabe der Souveränität der einzelnen Staaten, … ich brauche keinen Imperator