Hallo,
da klickt man da wo man eigentlich nicht wollte, und schon
juckt es mich in den Fingern.
Was wiederum bei mir ein Jucken in den Fingern auslöst.
Da haben wir einen der sich ( Pluspunkt ) Gedanken darüber
macht was auf ihn zu kommt.
Nachgedacht haben alle. Auch ich habe nachgedacht vevor ich etwas verlängert habe. Nachdenken alleine ist sicher nicht der Pnukt sondern die Entscheidungen zu denen man durch Nachdenken kommt.
Zur Auswahl stehen da scheinbar drei Optionen
Wehrdienst, keine Lust und wenig Knete
Zivildienst, keine Lust und wenig Knete
Totalverweigern bringt ihm am meisten. Und prompt wird ihm der
Egoismus vorgeworfen.
Ein Zivildienstleistender erbringt für die Gesellschaft durchaus einen Dienst. Deswegen sehe ich persönlich den Ausdruck „Verweigerer“ für Zivildienstleistende als etwas falsch besetzt an. Sie leisten einen Dienst, nur eben nicht mit der Waffe. Während der Totalverweigerer sich ganz einfach drückt. Sein Nachdenken dreht sich lediglich darum wie er für sich selbst, für niemanden anderen, das Beste rausholt. Das ist per se die Definition eines Egoisten.
Es ist ohne Frage egoistisch, genauso wie wenn sich jemand für
den Zivildienst entscheidet, aber genauso egoistisch wenn sich
jemand verpflichtet um sich dem Punkt wenig Knete bei der
Wehrpflicht sich zu entziehen. Soldat ist da ein Job wie jeder
andere auch.
Soldat ist nicht ein Job wie jeder andere. Das ist eben das Mißverständnis in Deutschland. Jedenfalls glaube ich nicht, dass sich ein Kfz-Mechaniker oder ein Buchhalter so sehr mit der Frage befassen muss, ob er irgendwann vielleicht am Hindukusch den Kopf hinhalten muss. Soldaten sind Leute, die sehenden Auges bereits sind, wenn die Dinge richtig in die Sch… laufen den Kopf hinzuhalten um die zu verteidigen, die daheim ihrem eigenen Leben nachgehen.
Der Zivildienstleistende, die Krankenschwester, der Feuerwehrmann, der THWler, sie alle leisten ebenfalls einen Dienst an der Gesellschaft. Aus diesem Grunde lehne ich Deine Gleichsetzung von Zivildienstleistenden und Totalverweigerern auch ab. Der Vorwurf des Egoismus dient dem Totalverweigerer alleine.
Abgesehen davon habe ich AXAX auch gesagt, er soll einrücken (oder auch Zivildienst machen), ganz einfach, weil es wahrscheinlich für seine persönliche Entwicklung eine wertvolle Erfahrung wäre.
Sehr schön auch das Argument. Wenn Du nicht gehst, muss ein
anderer für dich gehen. Und was ist wenn er einen auf Zivi
macht, muss er jetzt ein schlechtes Gewissen haben weil für
ihn ein anderer Einrücken muss.
Nein, weil dann ein anderer nicht Zivi machen muss, weil eben auch die Zivistellen begrenzt sind. Aber sprich ruhig die Wahrheit aus. Die Gesellschaft braucht so und so viele Soldaten und so und so viele Zivis. Wenn einer sich drückt, dann muss ein anderer ran. Außerdem hat AXAX ganz offen ausgesprochen, dass seine Fragestellung nichts mit Gewissen zu tun hat sondern mit Knete.
Das mit dem Einrücken ist schon eine seltsame Sache, wie viel
Prozent werden überhaupt noch gezogen? Wehrgerechtgkeit ist
das ja nicht mehr. Imho hat derjenige die A-Karte gezogen der
verweigert, der dürfte auf jedenfall daran sein. Ob das mit
der Gleichbehandlung noch hinkommt, habe ich meine Zweifel,
Gibt es da ein Urteil das auch bei den Zivis nicht mehr
gezogen werden dürfen wie beim Bund?
Nicht dass ich von so einem Urteil wüßte. Tatsächlich überschreitet die Anzahl der Zivildienstleistenden die der Soldaten bei weitem. Natürlich kann es keine völlige Wehrgerechtigkeit geben, da der Bedarf offensichtlich kleiner ist als die Anzahl der zur Verfügung stehenden Leute. Die zwei Fragestellungen sind aber trotzdem immer noch relevant. Ist AXAX bereit, in irgendeiner Form etwas für sein Land und die Gesellschaft zu tun oder nicht? Und zweitens, was denkt der darüber, der einrücken muss, weil AXAX sich gedrückt hat? Denn der Bedarf bleibt ja konstant.
Schön war auch der Vergleich mit der Schwangerschaft, auch
wenn es komisch klingt, Väter haben auch einen nicht geringen
Anteil an der Aufzucht von Kindern, sage ich als ehemals
allein erziehender Vater. Der Hinweis auf die Schwangerschaft
reduziert Frauen auf reine Gebärmaschinen. Und ich hoffe doch
das dieses ein Missverständnis ist.
Ich sehe die ganze Schwangerschaftsdiskussion nicht ganz ein. Erstens haben Frauen selbst Jahrzehnte darum gekämpft, Dienst an der Waffe machen zu können (und tun es in Teilbereichen immer noch), zweitens geht es bei der Sache um Gleichberechtigung.
Nur sollten sich Männer wie AXAX auch mal eine Sache durch den Kopf gehen lassen. Es gibt das freiwillige soziale Jahr und jedes Jahr leisten Tausende von jungen Frauen auf diesem Wege ihren Dienst an der Gesellschaft. Freiwillig. Also der Versuch AXAX, auf die Frauen zu schießen, die nicht gehen müssen, war irgendwie völlig daneben.
Was die Aufzucht von Kindern angeht, so hoffe ich jetzt, dass Du nicht jedem dazu rätst, Kinder zu zeugen bevor der Einberufungsbescheid kommt. Ich habe jetzt mit Grauen eine Gesellschaft vor Augen, in der Kinder Kinder kriegen …
Was bleibt dann dem AXAX zu raten. Lasse es auf dich zukommen.
Wenn Du dich drücken willst hast Du imho die besten Chancen
wenn nichts machst. Sonst schau das Du in der Ausbildung bist,
aus der solltest Du nicht heraus geholt werden.
Das Wehrpflichtgesetz sagt dazu, dass, wenn er in einer bereits fortgeschrittenen Ausbildung ist, sich zurückstellen lassen kann. Mit anderen Worten, er wird erst einmal nicht eingezogen. Es kann aber sein, dass, vor allem je nach Ausbildung, sein Marktwert sozusagen erhöht ist und er gerade deswegen später noch geholt wird.
Gruß
Peter B.