Wehrpflicht 6 Monate

Hallo,
Wehrpflichtdauer sechs Monate ist in meinen Augen Zeit- und Geldverschwendung. Früher dauerte die AGA drei Monate und die SGA auch drei Monate. Und nach dieser Zeit hatte man auch nicht viel Ahnung. Und die Zeit zwischen SGA und Wehrdienstende nannte sich Vollausbildung. So einige waffengattungspezifische Ausbildungen habe ich erst gegen Ende 15. - 17. Monat erhalten.
In meinen Augen geht die BW den gleichen „falschen“ Weg wie die belgische Armee vor Aufhebung der Wehrpflicht.
Dann wäre es wohl besser die Wehrpflicht ganz einfach auszusetzen.
Gruss
Rainer

Das sehe ich auch so.
Sparen oder Wehrgerechtigkeit ist zwar schön und gut,aber 6 Monate sind ein Witz.
Ich war noch 12 Monate dort und muss als „Themainteressierter“ zugeben,daß meine 12 eigentlich auch schon zu kurz waren.
In 6 Monaten macht man aus einem Zivilisten keinen Soldaten der sein Waffensystem im Ernstfall beherrscht.
Vielleicht ist das aber auch gar nicht mehr der Sinn der Wehrplicht ?

Da keine roten Panzerarmeen mehr an den Grenzen stehen und wir zu 12,15 oder 18 Monaten Wehrplicht nicht mehr hinkommen werden,bin ich für eine Berufsarmee,eventuell mit einem starken Reservistenprogramm für Freiwillige.

Hi,

In 6 Monaten macht man aus einem Zivilisten keinen Soldaten
der sein Waffensystem im Ernstfall beherrscht.

doch geht, aber wird nicht gemacht. GWDLer kommen in kein Einsatzgebiet und falls das Einsatzgebiet zu ihnen kommt, weil plötzlich rote Panzerarmeen vom Himmel fallen, müssen sie eh nur still daliegen und Zielscheibe spielen, bis die restliche Nato aus irgendeinem hohlen Baum springt und hilft.

starken Reservistenprogramm für Freiwillige.

Die wollen auch alle eingekleidet und ausgebildet sein, das kostet ebenso Geld. Ich bezweifle, dass es finanziell einen großen Unterschied macht, ein paar Monate Ausbildung und Übung einfach „Reservistenprogramm“ zu nennen über einen größeren Zeitraum zu verteilen.

lg
ventrue

zwei Wochen reichen.
… denn spätestens nach einer Woche hat man kapiert, wie und warum man sich am besten abseilt, wie man „Befehle“ mit 120 Dezibel über sich ergehen lässt.

Was soll man da sonst noch lernen?

Gruss, Marco

Berufsarmee oder weiterhin Freiwilligenheer?

Fraglich ist hierbei, ob es gelingen würde, genügend Freiwillige zu finden, die sich a) einer wahrscheinlich an eine Berufsarmee angepassten, sprich spezifischeren Grundausbildung unterziehen wollen und b) in weltweiten Krisengebieten von heute und wahrscheinlich auch von morgen in persönliche Gefahr bringen möchten?

Dabei spielt wiederum der Sold des einzelnen Soldaten eine nicht zu unterschätzende Rolle, so dass wahrscheinlich der Einspareffekt dahin wäre.

Das der Aufbau einer professionellen Berufsarmee gelingen kann, wird schon deutlich, wenn man über die benachbarten Grenzen schaut. Ob es in jedoch Deutschland gelingen wird, wage ich zu bezweifeln. Der Föderalismus und die Interessen einzelner Volksvertreter sind dann doch manchmal stärker als die Ratio, zumindest soll das schon mal vorgekommen sein :smile:

Grüße
Daniel

Hallo Thomas
Da gebe ich dir recht!
Ich war selber 15 jahre in der US Army und kenne mich mit training equipment,zeitfaktor,und kosten der ausbildung sehr gut aus.
Die deutsche Politik macht die entscheidung und nicht die führungs-kräfte
der Bundeswehr, Man hat Verteidungs Minister die nie in diesem bereich gedient haben und so eben ihre meinung nur vom papier haben one jede erfahrung in der praxis mit bringen.
Es wird für den deutschen steuer zahler wessentlich teurer ,und für die soldaten wird diese aussbildung nur eine kennenlern-phase mehr nicht.

Das der Aufbau einer professionellen Berufsarmee gelingen
kann, wird schon deutlich, wenn man über die benachbarten
Grenzen schaut.

Wo soll das gewesen sein? Alle europäischen Nationen, die sich für eine Berufsarmee entschieden haben haben mittlerweile massive Finanzierungsprobleme, extremen Personalmangel und das Personal, was da ist hat in der Qualität der mitgebrachten Qualifikationen und Voraussetzungen stark nachgelassen.

Jeder der solche „Argumente“ bringt, wie du macht nichts anderes als Augenwischerei. Jeder, der aber die deutsche Wehrpflicht mit Personalsorgen begründen will handelt schlicht entgegen dem Grundgesetz.

Gruß Andreas

In meinen Augen geht die BW den gleichen „falschen“ Weg wie
die belgische Armee vor Aufhebung der Wehrpflicht.

Die Bundeswehr wird von Politikern auf diesen Weg geschickt und wählt ihn nicht selbst. Fachexpertise und tatsächliche Erfordernisse sind mindestens seit dem Ende des kalten Krieges kein Argument mehr, wenn es um Entscheidungen in Bezug auf die Bundeswehr geht.

Das geht nach dem einfachen deutschen Politikprinzip: Solange nichts passiert kann man ja alles machen…

Gruß Andreas

Hi,
wenn nicht würd ich mir die Aussage sparen.

So sehr ich aus finanzieller sowie militärpolitischer Sicht den Umbau in eine Berufsarmee befürworte, so sehr tut es mir für kommende Generationen Leid, da Sie diese Erfahrung nicht mehr machen dürfen.

Ich kann natürlich nicht für jeden sprechen der seinen Dienst ableisten musste, aber bei mir und denen die ich in meiner Einheit beobeachten konnte war kaum jemand dabei, der nicht etwas Substantielles aus dieser Zeit mitgenommen hat. Sei es nur eine bessere Kenntnis der eigenen Grenzen und Belastbarkeit oder etwas Disziplin und die Fähigkeit sich in einer Hierarchie einzuordnen.

Gruß
Nick H

statt Wehrpflicht wäre es doch so fairer
Hallo Rainer,

ich finde auch die Bundeswehr geht den falschen Weg. Allerdings begründe ich es anders als du.

Anstatt ewig zu verkürzen wie wärs mit einem Jahr für ALLE!
Männlein, Weiblein. T1-T5 (ausgenommen natürlich leute mit körperlicher oder geistiger Behinderung) jeder wie es seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten entspricht.

  1. DAS wäre fair. Die Männer würden nicht mehr ein Jahr auf die Frauen „verlieren“
  2. es gäb Wehrgerechtigkeit - zur Zeit werden ja gefühlt nur die T1 gemusterten und die Abiturienten oder Studenten gezogen
  3. bringt dies eine enorme Wirtschaftsleistung
  4. was für seinen Staat zu tun hat keinem geschadet

bin mal gespannt was ihr darüber denkt

gruß cologne

Hallo Rainer,

ich finde auch die Bundeswehr geht den falschen Weg.
Allerdings begründe ich es anders als du.

Anstatt ewig zu verkürzen wie wärs mit einem Jahr für ALLE!
Männlein, Weiblein. T1-T5 (ausgenommen natürlich leute mit
körperlicher oder geistiger Behinderung) jeder wie es seinen
Fähigkeiten und Möglichkeiten entspricht.

Das würde ich unterstützen.

  1. DAS wäre fair. Die Männer würden nicht mehr ein Jahr auf
    die Frauen „verlieren“

Die Frauenlobby fordert immer Gleichberechtigung - eine Gleichverpflichtung wäre da nur angemessen!

  1. es gäb Wehrgerechtigkeit - zur Zeit werden ja gefühlt nur
    die T1 gemusterten und die Abiturienten oder Studenten gezogen

Wahr.

  1. bringt dies eine enorme Wirtschaftsleistung

Der Zusammenhang ist mir nicht ganz klar…

  1. was für seinen Staat zu tun hat keinem geschadet

Wir sollten unseren Kindern sowieso wieder beibringen, dass es eine Ehre ist, seinem Land zu dienen. Wobei, wenn man sich ansieht, von welchen minderbefähigten Gestalten unser Land regiert wird, dann könnte man sich andersherum auch fragen, auf was man denn da stolz sein könnte…

  1. bringt dies eine enorme Wirtschaftsleistung

Der Zusammenhang ist mir nicht ganz klar…

Zivis und Wehrdienstler sind preiswert. Sie sind zwar ungelernte Arbeitskräfte, aber auch diese sind ja für Aufgaben einsetzbar die nicht allzu große Kompetenzen erfordern.
Aber das muss ja nicht so sein, siehe Zivildienstleistende im Rettungsdienst.

Ich sage, ein land was über zu hohe Sozialausgaben klagt, aber junge fähige Leute nicht am Erhalt des Sozialstaat beteiligt macht was falsch. Und wenn nur in einem Seniorenstift ein Buch vorgelesen wird.

  1. was für seinen Staat zu tun hat keinem geschadet

Wir sollten unseren Kindern sowieso wieder beibringen, dass es
eine Ehre ist, seinem Land zu dienen. Wobei, wenn man sich
ansieht, von welchen minderbefähigten Gestalten unser Land
regiert wird, dann könnte man sich andersherum auch fragen,
auf was man denn da stolz sein könnte…

Ob es uns als Staatsbürger weiter bringt, oder nur als Mensch, das ist völlig offen, aber solche Erfahrungen sind stets sehr prägend. Wer bei der Bundeswehr war, hat Gefehel und Gehorsam gelernt, ein Zivi kann Erfahrungen und Werte von Älteren schätzen.

So oder so ein solcher Dienst würde jeden der Ihn macht persönlich weiterbringen, und damit wiederum die Gesellschaft.

Hi,

Zivis und Wehrdienstler sind preiswert.

nicht mehr, wenn du komplette Generationen antreten lässt. Außerdem sollte Arbeitskraft angesichts der Arbeitslosenquoten eigentlich keine Mangelware sein. Wir haben gar nicht genug Arbeit für so viele Leute. Wenn jeder nur den ganzen Tag ein Buch vorlesen soll, wird er ja bescheuert, damit tut man ihm keinen Gefallen.

Da wäre ich doch schon eher dafür, die, die eben keinen Dienst leisten wollen, stattdessen ihrer berufliche Ausbildung zu überlassen, damit sie drei Jahre später als Fachkräfte dem Sozialstaat dienen können, indem sie Geld einzahlen. Die Kohle muss ja schließlich irgendwoher kommen - und von Wehrdienstleistenden kommt sie gewiss nicht.

So oder so ein solcher Dienst würde jeden der Ihn macht
persönlich weiterbringen, und damit wiederum die Gesellschaft.

Wer keinen Dienst leisten will, wird ihn, falls er dazu gezwungen wird, vermutlich mit einer Einstellung verrichten, die ihn gar keine positiven Erfahrungen machen lässt. Wer das ganze von vornherein als Bereicherung sieht, wird sich später auch an die bereichernden Teile erinnern - alle anderen genau ans Gegenteil.

lg
ventrue

Hallo ,

  1. bringt dies eine enorme Wirtschaftsleistung

Natürlich ist die Arbeit der Wehrdienstleistenden auch etwas wert, und wenn Zivildienstleistende im Sozialen Bereich für wenig Geld arbeiten, entlastet das die Sozialkassen und hat damit einen gesellschaftlichen Nutzen. Aber die Wertschöpfung ist wohl eher gering anzusetzen, so dass diese volkswirtschaftlich die Wirtschaftsleistung kaum steigert, sondern im Grunde eine verteckte Subvention darstellt.

Gruß
Werner

Hallo,

Wir haben gar nicht genug Arbeit für so viele Leute.

Das hängt nur von der Ausgestaltung des Zvilidienstes ab. Theoretisch gibt es auch im Sozialen Bereich genug zu tun.

Wenn jeder nur den ganzen Tag ein Buch vorlesen soll,
wird er ja bescheuert, damit tut man ihm keinen Gefallen.

Zum Einen liegt der Sinn eines Dienstes zunächst darin, dass jemand anderem gedient wird und nicht sich selbst und zum Anderen kann es wohl auch eine wichtige Erfahrung sein, nicht immer die eigenen Zielen verfolgen zu können, sondern etwas zu tun weil es getan werden muss.

Wer keinen Dienst leisten will, wird ihn, falls er dazu
gezwungen wird, vermutlich mit einer Einstellung verrichten,
die ihn gar keine positiven Erfahrungen machen lässt. Wer das
ganze von vornherein als Bereicherung sieht, wird sich später
auch an die bereichernden Teile erinnern - alle anderen genau
ans Gegenteil.

Es ist ein schönes aber irreales Ideal, dass Erziehung und Persönlichkeitsbildung ganz zwanglos und nur über positive Verstärkung geschieht. Wer in seinem Dienst für die Gemeinschaft nur negatives sieht, bei dem sollte vielleicht an der Einstellung gearbeitet werden und gerade nicht die Möglichkeit eröffnet werden sich unangenehmen Verpflichtungen zu entziehen.

Gruß
Werner

Ich kann natürlich nicht für jeden sprechen der seinen Dienst
ableisten musste, aber bei mir und denen die ich in meiner
Einheit beobeachten konnte war kaum jemand dabei, der nicht
etwas Substantielles aus dieser Zeit mitgenommen hat. Sei es
nur eine bessere Kenntnis der eigenen Grenzen und
Belastbarkeit oder etwas Disziplin und die Fähigkeit sich in
einer Hierarchie einzuordnen.

Hallo Nick H,
Unterordnen und Führungsstärke erlernen kann man auch im zivilen Berufsleben. (Manche schaffen das weder dort noch in einer Armee.)
Körperliche Grenzen findet man im Leistungssport. Andere persönliche Grenzen immer, wenn man sich Menschen auseinandersetzt.
Bei mir war es so, dass ich in meiner Armeezeit einiges (das meine ich jetzt positiv, neben jeder Menge Unfug) gesehen bzw. erlebt habe, dass nur wenige Menschen erfahren durften. Aber ist das nicht in vielen Berufen so, die ich nicht kennen gelernt habe?
Was ist bei mir geblieben, was ich wahrscheinlich nicht so schnell gelernt hätte? Bügeln fällt mir ein.
Vor der Armee war es übrigens so, dass ich beim ersten Weckerklingeln aufgesprungen bin, da sich keiner um mich gekümmert hätte, wenn ich wieder einschlafe, wenn ich pünktlich zu Schule oder Lehre erscheinen wollte. Nach der Armee hatte ich damit Probleme.
Dass ich akkurat in einer Großstadt auf einer Großkreuzung per Hand den Verkehr regeln konnte, werde ich sicher nie wieder brauchen. Den Umgang mit Waffen sicher auch nicht. Also was bleibt?
Ich möchte noch anführen, dass selbst schlechteste Jahre irgendwie verklärt werden, da sich Erinnerungen meist auf das Positive verdichten.
Im Verhältnis zur Bundeswehr war sicher ein Manko, dass es wenig Urlaub (auch Wochenende) gab, so dass der Einschnitt für mich größer war, als wenn ich später gedient hätte. Eine Glosse am Rande: Im Politunterricht habe ich für starke Verwirrung gesorgt, als ich behauptete, dass der „Wessi“ nicht am Wochenende angreift. War das nun Kritik an der Dekadenz des Klassenfeindes oder an der von der Sowjetunion bestimmten, vorzuhaltenden Truppenstärke?
Grüße
Ulf

Ich kann natürlich nicht für jeden sprechen der seinen Dienst
ableisten musste, aber bei mir und denen die ich in meiner
Einheit beobeachten konnte war kaum jemand dabei, der nicht
etwas Substantielles aus dieser Zeit mitgenommen hat. Sei es
nur eine bessere Kenntnis der eigenen Grenzen und
Belastbarkeit oder etwas Disziplin und die Fähigkeit sich in
einer Hierarchie einzuordnen.

Hi Nick,

falls Du es noch nicht gemerkt hast: Nachschub ist was anderes als Gebirgsjäger.

Ich war im Nachschub, und auch noch zu einer Zeit, in der so wenig Arbeit da war, dass unser Kompaniecheff auf die glorreiche Idee kam, einen Ausbildungszug aus dem Boden stampfen zu müssen.

Wenn ich mich nicht selber drum gekümmert hätte und einen gewissen Antrieb mitgebracht hätte, was die meisten in meiner Einheit nicht hatten, hätte ich weder etwas körperlich belastendes noch sonst irgend etwas gelernt.

Disziplin??? So einen disziplinlosen Haufen (Wo ist der Zugführer? Na dann machen wir erst mal eine Raucherpause…) habe ich weder vorher noch hinterher irgendwo gesehen.

Es kann durchaus sein, dass Du etwas sinnvolles aus Deiner Dienstzeit mitgenommen hast, aber deine Kritik zeigt sehr deutlich, dass Du nicht sehr weit über Deine Einheit hinausgeschaut haben kannst.

Gruss, Marco

Hallo,

Wir haben gar nicht genug Arbeit für so viele Leute.

Das hängt nur von der Ausgestaltung des Zvilidienstes ab.
Theoretisch gibt es auch im Sozialen Bereich genug zu tun.

ja sicher, es gibt immer viel zu tun, aber nicht jeder kann es. Gerade im sozialen Bereich sind Wille und Veranlagung ein Muss, ohne geht da gar nichts.

Wenn jeder nur den ganzen Tag ein Buch vorlesen soll,
wird er ja bescheuert, damit tut man ihm keinen Gefallen.

Zum Einen liegt der Sinn eines Dienstes zunächst darin, dass
jemand anderem gedient wird und nicht sich selbst und zum
Anderen kann es wohl auch eine wichtige Erfahrung sein, nicht
immer die eigenen Zielen verfolgen zu können, sondern etwas zu
tun weil es getan werden muss.

Wenn etwas getan werden muss, dann muss man eine ausreichende Gegenleistung bieten und es werden Leute kommen, die es können und machen. Schlechtbezahlte Tätigkeiten, die keiner machen will, jemandem zwangsweise aufzudrücken, ist keine Lösung. Keines deiner Argumente rechtfertigt das - so sehr ich auch deiner Meinung bin, dass die Wehrpflicht erhalten bleiben sollte und durchaus eine Bereicherung für den Dienenden sein kann.

Wer keinen Dienst leisten will, wird ihn, falls er dazu
gezwungen wird, vermutlich mit einer Einstellung verrichten,
die ihn gar keine positiven Erfahrungen machen lässt. Wer das
ganze von vornherein als Bereicherung sieht, wird sich später
auch an die bereichernden Teile erinnern - alle anderen genau
ans Gegenteil.

Es ist ein schönes aber irreales Ideal, dass Erziehung und
Persönlichkeitsbildung ganz zwanglos und nur über positive
Verstärkung geschieht. Wer in seinem Dienst für die
Gemeinschaft nur negatives sieht, bei dem sollte vielleicht an
der Einstellung gearbeitet werden und gerade nicht die
Möglichkeit eröffnet werden sich unangenehmen Verpflichtungen
zu entziehen.

Ich sehe nicht, warum man mündige Bürger überhaupt auf diese Weise erziehen muss. Wir sind doch hier nicht im dritten Reich. Ich schätze sehr, dass ich hier eben nichts tun muss, sondern die Freiheit habe, selbst zu entscheiden, was ich will. Ich wollte z.B. Wehrdienst leisten, habs gemacht und fand es durchaus bereichernd, aber ich kann auch absolut nachvollziehen, warum viele meiner Kameraden die gesamte Zeit über eine Schnute bis zum Boden gezogen haben, weil aus einem Monatslohn von 2000 plötzlich 500 Euro geworden waren - ohne Ersatz. Sowas ist auch keine Wehrgerechtigkeit.

lg
ventrue

ups :smile:
Ich seh gerade, du hast da eine fremde Artikelkette verlängert… das heißt natürlich, dass mit „du“ nicht wirklich du gemeint warst :wink:

  1. bringt dies eine enorme Wirtschaftsleistung

Natürlich ist die Arbeit der Wehrdienstleistenden auch etwas
wert, und wenn Zivildienstleistende im Sozialen Bereich für
wenig Geld arbeiten, entlastet das die Sozialkassen und hat
damit einen gesellschaftlichen Nutzen. Aber die Wertschöpfung
ist wohl eher gering anzusetzen, so dass diese
volkswirtschaftlich die Wirtschaftsleistung kaum steigert,
sondern im Grunde eine verteckte Subvention darstellt.

Also ich glaube wir müssen zwei Punkte hier unterscheiden, die ich sehr voreilig zusammen gefasst habe.

  1. Warenwert (auch Dienstleistung)
  2. Sozialer Wert

Der Sold eines Zivis ist 9,41 EUR / 10,18 EUR / 10,95 EUR pro TAG.
Das Kostet eine Pflegekraft mal locker in der Stunde.
Wenn nun also wirklich alle ran müssten, Jungs und Mädels, T1 bis T5 dann glaube ich schon das unter dem Strich ein gewaltiger Warenwert entstünde. Aber man müsste aufpassen, dass examinierte Alten- und Krankenpfleger so nicht noch weiter in einer Spirale des Lohndumpings rutschen.

Der soziale Wert, ist um ein vielfaches höher. Die aktuelle Lage in Pflegeeinrichtungen ist leider so, dass nur Leute die zu gesunden Zeit bereits viel Geld hatten anständig „bespaßt“ werden können. Auch wenn das jetzt zynisch klingt, ich finde das gehört dazu, Leute die in einer solchen Einrichtung leben sind nicht mehr selbstständig und einfach nur im Zimmer oder im Wohnbereich auf den nahenden Tod warten ist ein unding - auch diese Leute haben eine schöne Zeit verdient.