Weiße Wanne und doch Innenwände nass

Hallo Gemeinde,

unser Haus liegt neben einem Bach, der nach langanhaltenden Regenfällen gerne mal über die Ufer tritt.

Vor ein paar Wochen war wieder einmal so eine Situation und der Pegel stieg so an, daß er die Kante der Böschung zu unserem Grundstück fast erreicht hat.

Wegen diesem Bach war die Auflage das Haus mit einer weißen Wanne zu bauen.

Nach dem Abklingen des Hochwassers haben wir festgestellt, daß im Keller einige Innenwände bis ca. 40cm Höhe feucht bis nass sind. An den Außenwänden ist aber nichts zu sehen.

Woran kann das liegen?

Vielen Dank im Voraus.

Gruß
Trianon

Das ist ungewöhnlich, denn die „weiße Wanne“ muss ja auch am Boden so ausgeführt sein, also die Sohle muss diese Eigenschaft haben.
Aber genau das scheint nicht der Fall zu sein, anders wäre eine aufsteigende Feuchte bei Innenwänden nicht zu erklären. In jedem Fall scheint die auch bei „weißer Wanne“ nicht entbehrliche Horizontalsperre unter der 1. Steinlage der Innenwände zu fehlen.

Hier wären das ja 2 Baufehler, Sohle nicht in WU-Beton und Innenwände nicht gegen aufsteigende Feuchte geschützt.

Kann es sich um „innere Feuchte“ handeln, Kondensat oder Leckage von Leitungen ? Wäre ungewöhnlich unten am Fuß der Wände.

MfG
duck313

Eine weiße Wanne ist dicht, aber nur wenn diese auch richtig gebaut wurde, denn das ist nicht ganz so einfach.

dort kommt es immer wieder zu Baufehlern. Gerade deshalb sollte beim Guss und beim Aushärten einer Wanne ein Sachverständiger Dritte drüber schauen.

Vermute mal, da es sich ja um Innenwände handelt, dass die Wände dicht sind nicht aber das Fundament.

Boden gefließt, da bleibt der Feuchtigkeit nur der Weg über die Wände, der Fliesenboden wird aber mit der Zeit auch geschädigt.

Eine weiße Wanne ist natürlich nicht nur von außen dicht, sondern auch von innen.
Zum einen kommt von außen her eine Kühlung durch das anstehende Wasser zustande, zum anderen kann aber auch innen aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit, diese an der Wand kondensieren und dort ausfallen.
Ob die Wanne wirklich fehlerhaft ist, lässt sich so auf die Entfernung nicht sagen, dazu müsste man die Gesamtsituation beurteilen können.

Die Aussenwände sollten aber die Kälteste stellen darstellen und daher liegt dort der Taupunkt und nicht an den Innenwänden.

Hallo,
du meinst wirklich Innenwände? (die zwischen zwei Kellerräumen)
Nicht etwa die Innenseiten der Außenwände?

Hallo Duck,

danke für die Antwort.

Bin erst vor 4 Jahren zu meiner Lieben hier eingezogen. Habe aber auch schon damals Spuren von dem gesehen wie es jetzt ist. Der Bach ist ja schon öfter über die Ufer getreten. Habe mir deswegen ein Messgerät besorgt um das zu Überprüfen. War alles im Lack.

Eine innere Feuchtigkeit wegen Taupunktunterschreitung kann ich definitiv wegen der guten Belüftung ausschließen. Auch gibt es bei der auch im Keller vorhandenen Fußbodenheizung keine Undichtigkeiten. Dies hätte ich daran sehen müssen, daß im System ein signifikanter Druckabfall zu bemerken wäre.
Auch sind sämtliche Versorgungsleitungen im Keller für Wasser, WW und Fußbodenheizung für EG und DG Aufputz gelegt.

Ich habe die Pläne und werde den Kellergrundriß scannen und die betroffenen Wände markieren.

Ich weiss aber leider nicht, wie man so etwas hier einspielen kann.

Gruß
Trianon

Na da bin ich gespannt, wie habt ihr den Keller belüftet?

Der Keller hat Fußbodenheizung ?
ist es da nicht naheliegend an ein Leck zu denken ? Allerdings müsste dann der Wasserdruck im System sinken, außer man hätte eine automatische Nachspeisung von Wasser. Das ist das Gegenstück zum Nachfüllen mittel Gartenschlauch.
Prüf das mal.

Fotos kannst du doch jetzt hier zeigen, oben auf dem Symbolstreifen hat es das Symbol „Bilderrahmen/Foto“ ( 7. von links), das anklicken und da steht dort wie es weiter geht.

Hallo,
( denk an Pferde und Kotzen vor der Apotheke ), man hat im Sommer schon Leute bei Sonnenwaerme tagsueber den kuehlen Keller lueften sehen.

Ja, der Keller hat diese, weil es mal vorgesehen war, daß zu einer Wohnung für die Tochter auszubauen. Whatever - war nicht meine Entscheidung.

Sämtliche Heizkreise der FB sind dicht. Das Nachfüllen in den Heizkreisen erfolgt, wenn nötig, manuell.

Heizsystem ist ein Pelletofen und eine Solaranlage, die den Kessel bedient. Im Kessel ist eine Blase für das WW.
Aus dem Kessel bedient sich die FB mit einem Beimischventil.

Die Systemdruck Ofen-Kessel ist, mit den üblichen Schwankungen, konstant. Somit ist auch die FB dicht.

Auch der Fließenboden im Heizkeller ist trocken.

Ich scanne mal den Grundriß ein. Vllt. ist das zielführender.

Gruß
Trianon

Wie gesagt, Taupunktunterschreitung gibt es nicht. Dazu habe ich ein Messgerät installiert, welches sogar den Luftdruck berücksichtigt.

In der Tat. Aber schreiben kannst Du trotzdem schon einmal, ob wirklich Innenwände gemeint sind oder die Innenseiten der Außenwände. Wenn es nämlich die Innenwände sind (wie Du schreibst), dann kann das ja nichts mit dem Fließgewässer zu tun haben.

Interessant wäre auch zu wissen, ob sich an den fraglichen Wänden oder in deren Nähe Ab- oder Zuleitungen für Wasser befinden. Das häufigste Thema bei undichten weißen Wannen sind nämlich nicht fachgerechte Abdichtungen an solchen Leitungen, die ja zwangsläufig die weiße Wanne durchdringen müssen.

Im übrigen kannst Du Bilder ganz leicht über das entsprechende Symbol über dem Eingabefeld hochladen bzw. aus dem Zwischenspeicher bzw. mit dem Snipping Tool direkt mit STRG-C/STRG-V einfügen.

Gruß
C.

und das messgerät misst wo und was? Das mit den Lüften der RELATIVEN Feuchte in der Luft (die ist Temperaturabhängig), die Geometrischen Taupunkte sorgen schnell zum falschen Lüften.

Hallo Gemeinde,

danke für eure regen Antworten.

Anbei nun der ein Plan mit meinen Eintragungen und 2 Bildern.

Bild 1 Bild 2

Hallo!

Danke für deine Fotos und Bauzeichnung.
Das ist schon sehr aufschlussreich, es spricht vom Schadbild sehr für aufsteigende Feuchte aus der Sohle. Die nachträglich gemauerten Innenwände sind aus gut saugenden Baustoffen (Poroton), wenn dann keine Horizontalsperre liegt, saugen sie Feuchte hoch. Übrigens, andere Steine auch (Kalksandstein, Gasbeton).
Und die Fliesen haben sich deutlich verfärbt, sie sind durchfeuchtet.

Jetzt der springende Punkt, warum kann es dort überhaupt aufsteigen ? Die Sohle muss auch aus WU-Beton sein und gerade sie muss auch nahtlos sein, der Übergang Außenwand/Sohle muss druckwasserdicht sein. Alle Einführungen der Ver- und Entsorgungsleitungen müssen seitlich durch die Außenwände oberhalb der möglichen Anstauebene bei Hochwasser führen.

Was tun ?
Baugutachter bestellen, er soll versuchen die Ursache zu finden.Und dann raten was man machen könnte.
Ich würde z.B. bei einer stark betroffenen Wand eine Fliese direkt an Wand rausnehmen, den Estrich aufstemmen (wird ja nicht überall FBH sein)
und bis Rohsohle frei legen und feststellen ob eine Horizontalsperre liegt. Wenn ja, kann es m.E. nicht von unten aufsteigen. Dann könnte es aus der undichten Sohle aufstauen und tritt oberhalb der Sperre in die Wände ein und zieht dort hoch.

Gab es seit Fertigstellung überhaupt einmal ein Hochwasserereignis mit Anstau am Keller ?
Ist der Keller eigentlich isoliert ? Ist also außen auf den Kellerwänden eine Isolierung ? Die Sohle wird das ja haben wenn man FBH hat, mindestens in den Räumen, die man als Wohnraum vorbereitet hatte.

MfG
duck313

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Hallo Duck,

vielen Dank für deine Antwort und die Zeit dafür.

Ja, es gab in der Vergangenheit schon mal solche Hochwasser und die Spuren an den Wänden waren deutlich zu sehen. Leider sind diese durch das Neueste überdeckt worden.
Daher habe ich mir mal 2017 so ein Feuchtemessgerät geliehen (welches man mit dem Hammer in die Wand schlägt), aber da war alles so weit im Lack.

„Ist der Keller eigentlich isoliert ? Ist also außen auf den Kellerwänden eine Isolierung ? Die Sohle wird das ja haben wenn man FBH hat, mindestens in den Räumen, die man als Wohnraum vorbereitet hatte.“

Das kann ich Dir nicht beantworten. Das sind die einzigen Unterlagen, die vorhanden sind.

Ich würde es mir wünschen, wenn wir mal telefonieren können. Ich denke, daß das hilfreicher und zielführender ist.

Herzlicher Gruß
Trianon

Hallo,

nach dem Lageplan sind die Flecken an den der Heizung nahegelegenen Wänden. Wenn die weiße Wanne durch von unten hochgedrücktes Wasser allmählich vollläuft, müsste an den anderen Wänden eigentlich auch Feuchtigkeit hochsteigen. Wie sieht es denn an den Innenseiten der Wände des Heizungsraumes und auf dem Fußboden um die Heizung herum aus? Ich bin mir ziemlich sicher, daß das Wasser aus der Heizanlage kommt. Wenn die Fußbodenheizung keinen größeren Druckverlust zeigt, dann kann es auch der Warmwasserspeicher für das Brauchwasser sein. Dort könnte unbemerkt Wasser herauslaufen, ohne daß sich das am Druck der Heizungsanlage bemerkbar macht.

Gruß
C.

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Danke für die Antwort.

Ich habe die Wärmeisolation des Kessels schon vor einer Woche entfernt um genau dieses auszuschließen. Nein, dieser ist dicht.

Wie gesagt ist in dem Kessel eine Blase für das WW. Es ist alles trocken darum.

Der Kessel wurde vor 5 Monaten kpl. revidiert. Neue Opferanode, WW Blase von Kalk befreit etc.

Wenn der Kessel undicht wäre wg. z.B. Lochfraß müsste der Systemdruck Ofen-Kessel-FBH signifikant abfallen. Wenn die WW Blase undicht wäre müsste der Systemdruck im Kessel auf den üblichen Druck des Wasserversorgungssystems ansteigen und der Ofen diesbezüglich eine Warnung ausgeben bzw. abschalten.

Wie ich in dem Plan deutlich gemacht habe, sind auch die Wände im Heizkeller feucht.

Dazu kommt noch, daß bei einem Druckabfall im System Ofen-Kessel-FBH ich manuell nachfüllen müsste, was aber nicht der Fall ist.

Somit bleibt eigentlich nur noch etwas anderes. Aber was?

Danke und Gruß
Trianon

Mal eine ganz andere Idee: Es ist tatsächlich auffällig, dass die Wände rund um die Heizung feucht sind, die Außenwände aber nicht, und auch nicht die Innenwände, die weiter weg von der Heizung sind. Da Du Wasserverlust aus der Heizungsanlage bislang ausschließt, da Du keinen Druckabfall hast, denke ich an zwei Stellen, die mit der Heizung zu tun haben, aber keinen Druckabfall in der Heizung zur Folge haben:

  1. Gibt es an der Anlage eine Kondensatpumpe? Die Dinger stehen oft recht unbeachtet hinter der Heizung, und sammeln das Kondensat der Anlage in einem Behälter, bis eine Menge aufgelaufen ist, die einen Pegelschalter auslöst, der dann die Pumpe startet. Ist das Ding kaputt, läuft der Sammelbehälter über, und das Kondensat verteilt sich normalerweise flächig im Keller. Es kann aber sein, dass es genau am Standort der Pumpe einen „guten“ Ablauf unter den Estrich findet, und da verschwindet, bis es über die Wände wieder auftaucht. Auch könnte der Schlauch von der Pumpe zum Abfluss, oder der hierfür genutzte Abfluss selbst ein Leck haben, das so klein ist (Kondensat fällt zwar über die Zeit in recht großen Mengen an, aber nicht viel auf einmal), dass man den Verlust nicht bemerkt, wenn das Kondensat gleich unter dem Estrich verschwindet.

  2. Du hast eine Auffüllmöglichkeit für die Anlage mittels Wasserhahn und Schlauch? Auch da kann es ein minimales Leck geben. Z.B. Hahn würde normalerweise tropfen, aufgrund des Schlauchs und einer versteckten Ablaufmöglichkeit aus dem Schlauch unter den Estrich, bekommt man davon aber nichts mit. Rest siehe oben.

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