Weitere Hass-Demo gegen Juden und Israel verboten

Eine tatsächliche Entschuldigung hätte wie folgt aussehen können: „Ich habe bei der Aufnahme dieses Podcasts in einer Polemik antisemitische Ressentiments reproduziert. Dafür möchte ich um Entschuldigung bei all jenen bitten, die dies als beleidigend oder diskriminierend erfahren haben.”

Als studierter Mensch und jemand, der über Medien viele erreicht, hätte er das bedenken können.
Seine Scheinentschuldigung lenkt das Publikum auf ein falsches Gleis:

Es gebe „kein religiöses Gebot, nicht arbeiten zu dürfen“, stellte Precht klar. „Es kann auch kein religiöses Gebot geben, das den Diamantenhandel erlaubt, weil das Quatsch war, weil zu den Thora-Zeiten gab es gar keinen Diamantenhandel. Das war jetzt keine Aussage, die richtig formuliert war.“ Precht führt weiter aus, dass Juden seit dem Mittelalter von zahlreichen Berufen ausgeschlossen waren und dann ausgewichen seien in andere Tätigkeiten wie Finanzgeschäfte. Dass er die Äußerung so „lax“ getätigt habe, habe mit Eindrücken zu tun, die er bei Lektüren und Reisen nach Antwerpen und in den New Yorker Stadtteil Williamsburg unternommen habe.

Es ging nicht darum, ob es ein Gebot gibt oder nicht. Es ging um das Reproduzieren des antisemitischen Bildes, dass er (vielleicht) auf seinen Reisen aufgenommen hatte.

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So hätte eine Entschuldigung aussehen können. Das wäre noch deutlicher gewesen, ja.
Dass er aber mit seiner Entschuldigung nachgelegt hätte, das sehe ich immer noch nicht.
Hilfreich wäre auch gewesen, er hätte deutlich gemacht, dass seine Gedanken sich um ultraorthodoxe Juden bewegen.

Auf seinen Reisen ist er wohl einer recht üblen ultraorthodoxen Sekte begegnet und gegen das mag sich eine Aversion- verständlicherweise - gebildet haben.
(Deborah Feldman, diese Woche in einer ausserordentlich hörenswerten Runde bei Lanz in einem berührenden Gespräch, an dem auch Robert Habeck und Giovanni de Lorenzo teilgenommen hatten, hat darüber geschrieben „Unorthodox“.)
Das als grundsätzlichen Antisemitismus zu bezeichnen halte ich für weit am Ziel vorbei geschossen.
Mag sein, dass bei Precht sich da etwas unsauber vermischt hat.
Mit seiner Entschuldigung aber könnte es jetzt auch wieder gut sein.
Ich folge ihm schon lange und man könnte ihm einiges vor die Füße knallen, aber Antisemitismus gehört ganz sicherlich nicht dazu.

Ich auch und zwar ausschliesslich mit dir.
Sach- und Beziehungsebene zu trennen ist zunächst einmal immer der richtige Weg.
Wenn aber die Sachebene mißbraucht wird von jemandem, dann kommt das an eine Grenze und dann ist es sinnvoll, genau das zu benennen und sich nicht von

, Konventionen, bremsen zu lassen weil genau diese Konventionen dann keinen anderen Zweck mehr erfüllen, als den, der die Sachebene mißbraucht, zu schützen und das weiss der in der Regel auch.
Der Volksmund nennt das ein X für ein U vormachen und das klappt erstaunlich regelmäßig, wie man im Umgang mit dir hier auch erkennen kann.

Die, die das durchschauen- und ganz wenige sind das auch wieder nicht- haben dann ab und zu mal beef mit dir und denken sich ihren Teil.
Je nach Veranlagung vermeidet man dann irgendwann die Konfrontation, weil sie führt ja nicht wirklich zu irgendwas, oder , wenn man gerade Lust und Zeit hat übernimmt man mal die Rolle des Egoshooters. Es ist ja immerhin auch ein Training darin, sich nicht aufs Eis führen zu lassen mit wohlfeiler Rhetorik.

Ich glaube, dass das für niemanden überraschend ist, der dich schon länger liest und was mich betrifft so weiss ich genau, worauf ich mich einlasse, wenn ich dir widerspreche oder dich korrigiere.
Tatsächlich beklagst du dich immer mal wieder, dass ForistInnen nicht eingestehen zu können scheinen, Fehler gemacht zu haben.
Du hättest in diesem Faden die Gelegenheit gehabt, mit gutem Beispiel voran zu gehen. :woman_shrugging:

Witzigerweise habe ich neulich mal eine Liste mit den Mitgliedern gemacht, die in Diskussionen, in denen es ihnen an Argumenten und Fakten mangelt, mir und anderen damit ankommen, was oder wie man hier „schon lange“, „immer wieder“ oder „ständig“ geschrieben hat und dabei ist mir aufgefallen, dass es sich dabei um nicht mehr als eine gute Handvoll Mitglieder handelt, die vor allem dadurch auffallen, dass sie - wenn überhaupt - fachlich-inhaltlich zu wenigen Spezial- bzw. Randthemen etwas beizusteuern haben, das irgendjemandem einen Mehrwert bringen, und selbst in diesen seltenen Situationen nicht imstande sind, einen fachlichen Disput im Rahmen der üblichen Kommunikationskonventionen zu führen, d.h. ohne auf die oben skizzierte oder andere Weise aus dem Rahmen zu fallen.

Außerdem handelt es - bis auf zwei Ausnahmen - um Mitglieder, die hier über die Jahre mit drei oder mehr Benutzerkonten aufgetreten sind und das auch, aber nicht nur, weil sie sich selber dazu entschieden haben, damit ihre früheren Beiträge ihnen nicht mehr unmittelbar zugeordnet werden können.

Du kannst Dir ja mal selbst überlegen, ob Du Dich dieser Gruppe zugehörig fühlen möchtest. Natürlich interessiert Dich meine Meinung und mein Gerede nicht (wobei Du ja dafür bemerkenswert und merkwürdig viel Zeit mit mir verbringst und verbracht hast).

Aber der entscheidende Punkt ist, dass ich für mich entschieden habe, mit diesen Leuten weniger Zeit zu verbringen, so dass ich diesen Leuten zwar mitunter noch antworte, aber sich in Inhalt und Umfang meiner Antworten mein Respekt und auch meine Bereitschaft manifestiert, sich mit dieser Gruppe von Leuten auseinanderzusetzen, die an einer Diskussion überhaupt nicht interessiert sind, sondern deren Vorstellung von Diskussion darin besteht, eine Meinung zu haben, Fakten oder das, was sie dafür halten, zielorientiert zusammenraffen und das ganze dann zu einem unbrauchbaren und meist inkonsistenten Brei verrühren, der einem mit persönlichen Angriffen und einer mehr oder weniger großen Prise moralischen Selbsterhöhung präsentiert wird, bei mir gelegentlich ein kleines Kötzerchen hochkommt.

Ziemlich viele Worte, sich daraus heraus zu winden, einfach mal etwas verwechselt zu haben.

Ja, genau, diese Art von Beiträgen meinte ich. Vielen Dank für das Beispiel. :+1:

Das alles hier baut sich darauf auf, dass du 2 verschiedene Aussagen von Precht verwechselt hast und auf meine Worte zu Nummer 2 „Argumente“ zu Nummer 1 gebracht hast, was das Ganze sinnlos macht und die Unterstellungen haltlos.
Wo bleibt jetzt die Sachebene?

Vielleicht findest Du sie ja wieder, wenn Du etwas über naturnahe Gärten schreibst oder die Gefahren von Rasenmäherrobotern. :man_shrugging: Ich fürchte, besser kann ich Dir bei der Suche auch nicht helfen.

Für´s Protokoll:
Es wird moralisierend auf Sachebene hin gewiesen, aber diese ignoriert.
Nennt man Projektion.

Nennt man Anpassung an das Niveau des anderen.

Und - für’s Protokoll - sich nicht mit dem Sachverhalt befassen, mit dem der andere einen langweilt, ist nicht das gleiche wie „die Sachebene verlassen und die Person angreifen“. Sollte man aber eigentlich wissen, wenn man sich als Kommunikationsexpertin geriert und andere über das angeblich richtige Verhalten belehren will.

Gerade gelesen und irgendwie passend:
„Bloß weil Sie bereit sind länger zu reden, als ich bereit bin, Ihrem Wortschwall zuzuhören, heißt das nicht, dass Sie argumentativ mehr als eine Babyrassel schütteln.“

In diesem Sinne…

Ach, es geht um´s letzte Wort. Hätte ich mir gleich denken sollen.

Mit welchem Sachverhalt genau hätte ich mich befassen sollen, wenn der auf einer Verwechslung beruht? Aber diesen Fehler willst du nicht erkennen, und wen wundert das nicht -> mich.
Alles nachvollziehbar für wer auch immer interessiert genug wäre.

Bleibt aber noch die Frage, wo er deiner Meinung nach nochmals nachgelegt hat.

Da >>

Lies mal ein bissle von Jakob Wassermann, bei dem erfährst Du mehr als aus dritter bis fünfter Hand.

Juden waren durchaus nicht nur Diamantenschleifer etc. .Auch nach Aufkommen der Zünfte, gingen Juden durchaus noch irgendwelchen profanen Berufen nach, wenn auch nur noch in ihren jüdischen Gemeinschaften. Das wusste natürlich Precht, legt mit seiner These der Nichtarbeit nach, stellt sich dumm und macht sich abermals über sein Publikum lustig.

https://www.merkur.de/politik/hamas-demos-proteste-krieg-israel-pro-palaestinensisch-antisemitismus-henry-kissinger-asylpolitik-zr-92575804.html

Henry Kissinger nennt es einen „großen Fehler“, so viele Migranten aufzunehmen.
Den Ursprung der Proteste sieht Kissinger in der deutschen Asylpolitik. „Es war ein großer Fehler, so viele Menschen mit einem kulturell und religiös vollkommen anderen konzeptionellen Hintergrund reinzulassen, weil dadurch Interessengruppen im jeweiligen Land entstehen“, sagte er.

Hat Kissinger recht? Im Augenblick geht ja die böse Saat der Migrationspolitik auf. Pro-Palästina-Parolen sind ja noch das Harmloseste. Inzwischen werden israelische Fahnen heruntergerissen, bepinkelt. Wohnungen von Juden werden markiert, Besucher jüdischer Ladenketten bespuckt und vieles mehr. „Kulturell und religiös vollkommen anderer konzeptioneller Hintergrund“ für diese Art von Religionsausübung ist vornehm ausdrückt, für das, was es tatsächlich für die betroffenen Menschen in D bedeutet.

Dass sich Precht mit ‚deshalb haben Juden nicht gearbeitet‘ offensichtlich auf Gewerbe mit Gilden und Zünften bezog, ist eigentlich jedem klar, der sinnerfassend lesen kann. Die Jüdische Allgemeine sieht hier im Gegensatz zu dir kein ‚Nachlegen‘:

Im Zweifel vertrauen ich deren Beurteilung deutlich mehr als deiner…

Eine sehr gute Auseinandersetzung mit den Aussagen von Precht (und Lanz) findest du übrigens hier:

Das steht dir ja frei, das als angemessene Entschuldigung zu empfinden. Ich und andere hier sehen das halt anders.

Nettes Strohmann-Argument. Es geht hier um deine Behauptung, Precht hätte ‚nachgelegt‘. Willst du davon jetzt nichts mehr wissen?

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Wie man den antisemitischen Attacken der neuen Faschisten und Judenhasser arabischer Herkunft „etwas positives“ abgewinnen kann:

"Es mag paradox klingen, aber die hohen Fallzahlen in Baden-Württemberg sind ein gutes Zeichen. Denn wir wissen, dass nur ein Bruchteil der Taten in Deutschland überhaupt erfasst und ermittelt wird“

Erfreulich ist jedenfalls, dass Gegenden, wo Rechtsextremismus vermutet werden könnte, sich nicht oder kaum den gegenwärtigen Hassattacken anschließen:

Aus Thüringen und Sachsen-Anhalt wurde nach der BKA-Auswertung bislang kein einziger Fall einer antisemitischen Sachbeschädigung gemeldet. Aus Brandenburg drei Fälle, aus Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern je einer.