Welche Bezeichnungen gebraucht man für Einwanderer

Servus, Nicolai,

ich wollte heute schon den ganzen Tag einen Artikel fertig schreiben, der hat so angefangen:
ich weiß ja nicht, ob sich deine Arbeit regional auf D beschränkt, oder auf Länder, in denen Deutsch gesprochen wird? Da wir Österreicher, entgegen anderslautender Meldungen, tatsächlich auch Deutsch sprechen…g…noch ein paar österreichische Ausdrücke
Aber weißt eh, das schöne Wetter zieht einem halt ins RL:smile:)

Übrig geblieben davon nach deiner Aufzählung ist noch:
Katzelmacher für Italiener (veraltet, ehemalige Berufsbezeichnung)
und sowie Bimbo und Murl (Mohr) für Menschen mit schwarzer Haut.

Lieben Gruß aus dem Grenzland, deren Bewohner im hiesigen Idiom nur
„die da drüben“ (im besten Fall) heißen,
Maresa J.

Mir ist schon der Ausdruck „Kastenköpfe“ zu Ohren gekommen; offenbar wird er für Einwanderer aus dem asiatischen Teil der ehemaligen sowjetunion verwendet.

Nun besteht ja der Osten nicht nur aus Sachsen.

Stimmt - die anderen sprechen meistens verständliches Deutsch. ^^

Ich halte die Volksetymologie gar nicht mal so daneben in diesem Fall.

Ich wiederum misstraue der Volksetymologie grundsätzlich, alldieweil sie in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle völlig daneben liegt. Deshalb hätte ich schon gerne einen etwas solideren Beleg als die Mutmaßungen eines Bloggers.

Beste Grüße

Billi

In München schon, eine freundliche Bezeichnung wäre noch:
Zugroaste.

Das badische Äquivalent dazu wäre „Riigschmeckta“.

Wobei der Badner als solcher nach dem Motto verfährt: Es gibt Badische und Unsymbadische. ;o)

Deshalb kann es durchaus sein, dass der eine schon nach kürzester Zeit in die (Dorf)Gemeinschaft aufgenommen wird, während der andere noch nach Jahrzehnten ein „Riigschmeckta“ ist - ganz unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion.

Ich wiederum misstraue der Volksetymologie grundsätzlich,
alldieweil sie in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle völlig
daneben liegt.

Das mag ja für die von früher auf uns gekommenen Worte zutreffen. In diesem Fall lebt das Volk und die Sprecher, von denen es kommt noch und kann somit auch befragt werden. Da ist es dann eher praktische Etymologie.

Deshalb hätte ich schon gerne einen etwas
solideren Beleg als die Mutmaßungen eines Bloggers.

Ob nun der Spiegel das Wort erfunden hat oder nicht, sei dahingestellt. die Herleitung von der Vorsilbe „Fid-“, „Viet-“ scheint doch gesichert. Vielleicht schreibt mal ein Linguist seine Diplomarbeit über Ostdeutsch.

Gruß
T.

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MOD: Ich mach’* hier mal zu…
Liebe Diskutanten,

sehr interessant, das Thema…

weiteres aber doch bitte (auch, damit man’s bei Bedarf später besser wiederfindet) in den Brettern „Deutsche Sprache“ oder „Dialekte und Mundarten“…

Danke und

herzliche Grüße

Helmut (MOD)

Hallo,

im südlichen Baden wurden Italiener oft als „Tschinken“ bezeichnet. Es soll sich sich davon ableiten, dass italienische Gastarbeiter in Arbeitspausen oder nach Feierabend ein Kartenspiel mit dem Namen „Cinque Amore“ (oder ähnlich) gespielt haben bei dem „Cinque“ (= die Zahl Fünf) gerufen wurde.
Italienische Einwanderer gab es dort bereits in der Zeit des Eisenbahn- und Tunnelbaus um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Einige Familien blieben in der Gegend, wo sich dann typisch deutsche Vornamen mit italienische Nachnamen finden (z.B. Dieter Bianchini). Im Volksmund nennt man die Nachkommen solcher Familien „Tunnel-Tschinken“.

Gruß
hps

Hallo auch,

ich finde es auch echt interessant, wieviele Leute zu Deiner Frage etwas beitragen konnten (Antworten im Gegensatz zu anderen Fragen hier) - das würde ich auch unbedingt in der Arbeit berücksichtigen - also nochmal in Erfahrung bringen wieviele Menschen diese Wörter auch benutzen…

Viele Grüße

Hallo,

nebenbei bemerkt ist die Bezeichnung „Polacke“ im Schwedischen eine anerkannte Bezeichnung für Menschen, die aus Polen kommen, während es hier in Deutschland den negativen Touch hat.

Viele Grüße