es gibt kein reines Deutsch, weil es die Idee der „Reinheit“ in kaum einer Sprache gibt - einzige Ausnahmen sind wohl total isoliert lebende Stämme im Amazonasgebiet. Es widerspricht jeder Idee einer Sprache.
Und bitte, was soll denn „ohne Welschwörter“ heißen? Die Fremdnwörter, die aus dem Französischen kommen, sind zum größten Teil schon längst eingedeutscht und fast zu Lehnwörtern geworden, die große Mehrzahl der Fremdwörter, die heute von vielen als solche empfunden werden, kommen aus dem Englischen bzw. finden sich in der gehobenen Sprachebene, wenn sie aus dem Lateinischen stammen.
Deine Vorstellung einer reinen Sprache ist einfach absurd. Ich bin nicht erzürnt, es ist nur so, dass du einer Idee huldigst und nicht davon abkommen willst, obwohl sie allem widerspricht, was Sprachwissenschaftler wissen.
wie wäre es für dich, ein „normales“ Buch, an dem du ja immer wieder Fremdwörter zu finden vermeinst, sprachlich in eines zu verwandeln, in dem garantiert kein Fremdwort vorkommt?
Eigentlich dürfte dann auch kein Lehnwort vorkommen und interessant wäre, in welcher Zeit du
ansiedelst.
Auf dein „neues“ in reinem Deutsch geschriebenes Buch bin ich absolut gespannt!
Du könntest natürlich übungshalber einen Artikel aus einer Zeitung verwenden oder eine Kurzgeschichte.
Mir scheint, du verwechselst das Telefonbuch mit dem Artikel darüber… wie sagte ein Theatermensch mal drüber? „Kaum Handlung, aber eine tolle Besetzung“
Es tut mir Leid, aber ich kann mit deiner Entgegnung nicht viel anfangen. Dreimal taucht das Welschwort Idee als Schlüsselwort auf, davon allein zweimal im ersten Absatz. Was verstehst du unter dem schwammigen Allerweltswort Idee? Ist es Vorstellung, Begriff, Ansicht, Denkbild, Meinung, Einfall, Plan, Absicht, Eingebung, Grundgedanke, Inhalt, Ahnung? … ach, ich könnte noch 100 weitere Ausdeutungen dafür aufführen.
Abgesehen davon geht es mir gar nicht um den Reinheitsbegriff der deutschen Sprache als wissenschaftlich gehaltvollen, in sich geschlossenen Begriff. Mir geht es viel eher um die Frage nach dem Dasein deutscher Schriften, die ohne Fremdbrocken auskommen. Das ist für mich reines Deutsch.
Am Ende entbehrt deine Antwort jedweder Schlüssigkeit. Mit gleichem Recht könnte ich behaupten, es gibt keinen Teufel, weil es die „Idee“ eines Teufels nirgends gibt.
Unter der Wendung „ohne Welschwörter“ verstehe ich im weitesten Sinne Freiheit von fremdländischen Wörtern, die Eingang in die deutsche Sprache gefunden haben.
Meine Vorstellung von einer reinen Sprache ist mitnichten absurd - was immer das heißen mag (sinnlos, widersinnig, unvernünftig, hirnverbrannt, lachhaft, albern, närrisch, abgeschmackt, Quatsch usw.). Es gibt sehr wohl Männer, die sich um die deutsche Sprache hohe Verdienste erworben haben und die auf Reinheit der deutschen Sprache Bedacht nehmen. Dazu gehören, neben anderen, Oskar Weise, Otto Behaghel, Otto Sarrazin, Eduard Engel.
Warum sollte ich mich von einem Posting (!), das absolut jeder ernstzunehmenden Diskussions(!)basis(!) auf einen nicht vorhandenen Schlips getreten fühlen?
Es stört mich nur, Betisen (!) unkommentiert (!) in diesem Board (!) stehenzulassen.
Wer erst haltlose Behauptungen aufstellt und dann ein Loblied auf sich singt, daß er Ahnung hätte, sollte sich fragen lassen, ob er noch ganz richtig im Oberstübchen ist.
Über jedem Beitrag steht der Nick von dem, der ihn geschrieben hat. Die Darstellung der Threads ist sehr unübersichtlich, so dass man nicht mehr sieht, wer auf wen antwortet, aber man sieht immerhin deutlich, von wem ein Beitrag kommt.
ist eine contradictio in adiectu, weil das Umgehen und Umschreiben von Wörtern fremdvölkischen Bluthes der Sprache hie und da eine Schwerfälligkeit gibt, die nicht den gemeinhin an eine „gute“ Sprache gestellten Ansprüchen entsprechen.
Wenn in einer Erzählung zur Skizzierung des Niedergangs eines Wohnviertels z.B. steht: „Ein Stück Kabel hing noch aus der Wand, wo vor knapp zwei Jahren die Vorrichtung zum selbsttätigen entgeltlichen Verteilen von in Papier eingerolltem feingeschnittenem Tabak abgebaut worden war“, wird das kurz beleuchtete Bild durch den Wortwurm ab „die Vorrichtung“ gestört und kann sich nicht vor dem inneren Auge des Lesers entwickeln, der sich dann nicht mehr im Nieselregen auf der Straße in einem heruntergekommenen Wohnviertel wähnt, sondern in einer überheizten Amtsstube, in der ein Sachbearbeiter mit einem --Pullunder-- Leibchen aus Mischgewebe undefinierbarer Farbe sitzt und seine Schreib–utensilien–gerätschaften --parallel-- nach der Richtung der Kante der Schreibunterlage ausrichtet.
Aprilfisch rechnet dein Posting dem unübersichtlichen Thread zu, ich denke, du hast schon mich gemeint. Nur, wenn du schon ganz normale Sprache nicht lesen kannst (nirgendwo lobe ich mich selbst, ich habe einem anderen Poster ein Kompliment gezollt), warum willst du es dir extra schwer machen, mit seltsamen kruden Texten (siehe Aprilfischs Beitrag).
Aber mir kann es egal sein, selbst wenn du einen Text findest, der deinen absurden (ich weiß, was es bedeutet, stell dir vor, auch jedes deiner Wörter, die du mir dafür als Ersatz liefern willst, hat etliche Synonyme) Anspruch befriedigt, ist noch nichts über die sonstige Qualität dieses Textes gesagt. Und dass du damit für dich freiwillig von Millionen von Texten, nicht wenige davon lesenswert, ausschließt, kann mir und ist mir sowas von egal. Allerdings stellst du damit ein durchaus extremes Exempel dar, wie man sich seine eigene Bubbles kreieren kann, die in letzter Konsequenz keine Luft mehr zum Atmen lässt (im übertragenen Sinn).
Ach komm! Keine halben Sachen. Wennschon, dennschon. Die übrig gebliebenen rein deuschen Wörter tilgen wir auch noch aus! Ich fange an:
"Ich bin keine Amazone (oder nicht maskulin).
Warum sollte ich mich von einem Posting (!), das absolut jeder seriösenDiskussions(!)basis(!) auf eine nicht existenteKrawattepostiert fühlen?
Es alteriert mich exklusiv, Betisen (!) unkommentiert (!) in diesem Board (!) zu konzessionieren."
Oder doch lieber so:
"Der Mann ist keiner.
Warum sollte ich mich von einem Beitrag, der wirklich jeder ernstzunehmenden Gesprächsgrundlage entbehrt, auf einen nicht vorhandenen Schlips getreten fühlen?
Es stört mich nur, Dummheiten unerwidert an diesem Ort (oder von mir aus Plattform) stehenzulassen."
Mir scheint, die Fruchtbringende Gesellschaft wäre etwas für Dich gewesen. Schöne Begriffe wie „Reitpuffer“ für „Pistole“ und dergleichen. aber auch heute gibt es ja so allerhand Kameraden, die meinem, vom „Weltnetz“ sprechen zu müssen…
Du magst Recht haben. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß der Verfasser des Beitrags mit dem Decknamen Siboniwe seinen Einwand, es gäbe kein reines Deutsch, doppelt vorgetragen hat.
Vielleicht solltest du jemanden fragen, der sich auskennt… und von solchen hast du hier schon richtige Antworten bekommen. Es gibt kein reines Deutsch (es gibt sogar überhaupt keine reine natürliche Sprache), und darum ist die Antwort auf deine Eingangsfrage einfach nur „keins“ - was glaube ich auch schon jemand gesagt hat.
Was ist denn daran so verwerflich, vom Weltnetz zu sprechen? - Wie schon erwähnt, reicht es in den meisten Fällen vollkommen aus, kurzweg Netz zu sagen.
Wer meint, vom Weltnetz sprechen zu müssen, soll das meinethalben tun. Das zweisilbige deutsche Wort Weltnetz klingt für meine Ohren immerhin vertrauter und eingängiger als das dreisilbige Welschwort Internet.