Meine Güte, ein Synonymenwörterbuch weiß ich auch zu bedienen, das hat aber nichts damit zu tun, was du hier zu beweisen gedenkst.
Es geht gar nicht darum, ob einer ein Buch über Gleichwörter zu bedienen weiß oder nicht. Das ist nicht springende Punkt. Der springende Punkt ist, daß manche Fremdwörter eine schier unabsehbar große Zahl von zum Teil recht gründlich verschiedenen Reinwörtern schwammartig aufsaugen, mit der Folge, daß der Leser in Verlegenheit gerät, den Sinn des Wortlautes zu erfassen.
Falsch.
Das geschieht mit schlichtweg jedem Begriff, weil Begriffe auch in einer einzigen Sprache nie eindeutig, sondern immer mehrdeutig sind, vielleicht ganz wenige, rein bildliche ausgenommen. Selbst ein bildliches Wort wie „Tisch“ hat Synonyme und kann unterschiedlich mit Bedeutung gelegt werden.
Eine berühmte Schreiberin bei Wewewa pre 2005 hat dafür - im Zusammenhang mit Übersetzungen - das schöne Wort Noconotra geprägt, das durchaus auch für einsprachige Texte gilt.
Servus,
auch diese benötigt Fachbegriffe, wenn sie nicht in be- und umschreibenden Wörterseen ertrinken will.
Bereits Erstsemester hätten keine Chance mehr, sich auf den Stoff zu konzentrieren, wenn sie nicht von der Preiselastizität der Nachfrage bei inferioren Gütern sprechen dürften, weil sie dann nur noch in mit Einschüben und Erläuterungen überladenen Satzungetümen herumruderten.
Fremdwörter als Fachbegriffe zeigen die Funktion von Fremd- und Lehnwörtern: Sie werden verwendet, wo keine ebenso einfachen und prägnanten Begriffe der eigenen Sprache verfügbar sind. Sicher könnte man „le leitmotif“, „le hinterland“ und „le weltschmertz“ auch mit französischen Worten irgendwie beschreiben, aber es geht halt besser so.
Schöne Grüße
MM
Nun, es ist auch nicht sehr schwer, sich auf einem aus regelmäßig geformten Platten gebildeten Pflaster im Rösselsprung fortzubewegen. Allein, die dieser Bewegungsform gewidmete Aufmerksamkeit kann nicht gleichzeitig anderem gewidmet werden, so dass es leicht dazu kommen kann, dass jemand in dieser Fortbewegungsweise eine fremde Stadt durchstreift, ohne auch nur eines der dort stehenden Gebäude wahrgenommen zu haben.
Der analoge Effekt der von Dir geforderten „Sprachpflege“ zeigt sich z.B. in den „Knacklaut“-Texten der 1980er - 90er Jahre, deren Autoren ängstlich darum bemüht waren, an alle Nomina, die nicht zweifelsfrei als Feminina zu erkennen waren, eine weibliche Endung mit einem großgeschriebenen I im Wortinneren anzuhängen: Sowohl Autoren als auch Leser waren so auf das formale Aufbügeln des Textes konzentriert, dass sein Inhalt dabei kläglich auf der Strecke blieb.
Wer der Form eines Textes gegenüber seinem Inhalt Vorrang einräumt, kann sich ausführlichst mit solcher und anderer ‚Sprachpflege‘ beschäftigen. Ist eigentlich schon versucht worden, einen nicht vollständig sinnentleerten Text ganz aus Palindromen zu bilden? Das wäre doch wohl auch eine hübsche Aufgabe!
Schöne Grüße
MM
- offfenbar doch nicht so leicht. Sonst wäre Dir aufgefallen, dass der Genitiv ‚Christi‘ an dieser Stelle weniger gut passt.
Schöne Grüße
MM
„an Christum“ doch bitteschön!
Dann solltest Du wohl
von Deiner Liste streichen: Dort findet sich schon im 1. Kapitel der Begriff „Magazinsknecht“
(→ https://books.google.de/books?id=BlqaCgAAQBAJ&lpg=PP1&hl=de&pg=PA648#v=onepage&q&f=true) …
Kreszenz
Schlage ich das Wort Magazin in dem Werk Rossbergs „Deutsche Lehnwörter in alphabetischer Anordnung. Zusammengestellt und auf ihren Ursprung zurückgeführt.“ nach, so finde ich es dort als Lehnwort aufgelistet.
Zweifelsohne ließe sich das Lehnwort Magazin vortrefflich ersetzen durch das rein deutsche Wort Vorratskammer.
vs.
Na dann …
Das hast du willkürlich aus dem Zusammenhang gerissen. Hierbei ging es um den Reinheitsbegriff der deutschen Sprache. Lies bitte an der Stelle noch einmal nach!
Erneut ein schlagender Beweis dafür, daß Fremdwörter einem nichts als Schwierigkeiten einbrocken. Ich hätte wohl besser gleich von dem Gesalbten sprechen sollen. Das wäre eindeutig gewesen.
Das verdient Anerkennung. Du lieferst eine Glanzprobe dafür, wie man mit vielen Worten gar nichts aussagen kann. Die überflüssigen Fremdwörter versalzen einem überdies beim Lesen die Suppe. Alles Wörter, die mehr Ton und Schall als Verstand und Sinn haben.
Im letzten Grund geht es gerade um das Verständnis des Schreibens beim Leser. Mit Vorrang hat das genau gar nichts zu tun. Ein Wort ist das sprachliche Kleid, gewissermaßen nur eine Hülle für lebendige Vorstellungen, zu deren Erweckung es anregen soll. Kein Fremdwort kann je diese Anforderung erfüllen.
Hier kann ich lediglich warm empfehlen, sich mehr und tiefer mit den Feinheiten der deutschen Sprache zu beschäftigen. Darnach wird dir jedes Fremdwort wie ein Fremdkörper im Auge erscheinen. Allein in dem oben angeführten kurzen Satzabschnitt tummeln sich unnötigerweise 4 Fremdwörter an der Zahl!
Gewiss! Das bin ich durchaus.
Nicht nur in der Wirtschaftslehre wimmelt es vor Fremdwörtern, man sollte es kaum für möglich halten: Selbst das Fach Deutsch ist von Fremdlingen durchsetzt!
Im letzten Grunde käme jede Wissenschaft ganz ohne Fremdwörter aus - guter Wille vorausgesetzt.
Ich gehe davon aus, du beziehst dich auf die Leitung einer Schauburg (das Lehnwort dafür ist Theater). - Ich frage: Hättest du gegen das deutsche Wort Bühnenleiter (oder Hofbühnenleiter) ebenfalls etwas einzuwenden?
Für Computer lässt sich kurz sagen Rechner, für Handy Handrechner, Handgerät, Handfernsprecher und viele andere gute deutsche Wörter mehr. Hier weiß jedermann sogleich, was gemeint ist.
Zum Schlusse noch ein gut gemeinter Ratschlag. Lasse vor allem die öden Schwammwörter interessieren und Interesse weg! Darunter lässt sich alles Mögliche vorstellen.
Ach komm, du erhebst deinen willkürlichen Standard zur allgemein seelig machenden Forderung an Texte und kannst es nicht mal konsequent begründen. Wenn dir dann jemand nachweist, wie schief bereits innerhalb deines eigenen Konstrukts die Werte hängen, ruderst du zurück und versuchst dich rauszureden.
Das sagt mir gerade die richtige. Ich überführe dich der Falschaussage, indem ich dir nachweise, daß der Begriff eines reinen Deutsch bei uns wahrhaftig ein Dasein führt, bitte dich ferner, mit auch nur ein einziges Fremdwort von ehedem zu nennen, daß heute nicht mehr im Range eines Fremdwortes steht, wie von dir fälschlich behauptet, ferner außer der nicht beweiskräftigen Berufung „auf alle, die Ahnung haben“ mir Quellen zu nennen für deine zahllosen aus der Luft geriffenen Behauptungen, - und was geschieht? Nichts! Gar nichts! Das lässt ja tief blicken.
Nein, entschuldige, du hast nichts, rein gar nichts bewiesen.
and thank you for the fish
Am liebsten wäre mir ein reines Deutsch aus der laufenden Zeit. Ich befürchte nur, das ist und bleibt ein Luftschloß.
Da du so ungeheuer gespannt bist auf ein von mir geschriebenes Buch in reinem Deutsch, wäre ich grundsätzlich bereit, diesem deinem sehnenden Verlangen nachzukommen. Ich dürfte dich allerdings bitten, mir für die Mühewaltung die Spesen zu erstatten.