Welche demokratie ist besser?

die deutsche oder die schweizerische?
schreibe montag eine klausur in einer art erörterung, kann mir einer helfen?

Hallo,

nimm ein Blatt und schreibe die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf, eine Spalte für Deutschland, eine Spalte für die Schweiz. Dann kannst du vergleichen.
Wenn du bei einigen Punkten unsicher bist, was besser ist kannst du gerne nochmal fragen, aber die kompletten Hausaufgaben macht dir hier niemand.

Gruß
Kati

Guten Tag,

Der Unterschied zwischen schweizer und der Deutschen Denomkratie liegt im wesentlichen darin, das in der schweiz eine direkte, in Deutschland eine indirekte Demokratie ausgeführt wird.
Das eine Demokratie besser ist kann man meiner Meinung nach nicht sagen. Das ist Ansichtssache…

Schweiz:
+
Volk hat direkten Einfluss auf Politik
Mehr Aktzeptanz der Bürger für die Politik da sie diese großteils selbst entscheiden und bei wichtigen Projekten…(z.b wie Stuttgart 21) gefragt werden

Bei geringer Wahlbeteiligung können kleine Interessengruppen ihre Ziele durchsetzen, gegen den Willen der Allgemeinheit.

Deutschland:
+
Die Politiker haben Ahnung über was sie entscheiden.
Durch die Wahl alle 4 Jahre ist eine längerfristige Politik möglich.

Volk hat keinerlei Einfluss auf die Politik…bzw nur alle 4 Jahre…(Herrscht da wirklich das Volk?)

Lies mal hier:
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/30/0,3672,814422…

Fragestellung
Die Frage ist nicht beantwortbar, bevor man nicht definiert, was „besser“ in diesem Zusammenhang bedeutet.

Welche Demokratie ist besser für die Regierenden?
Welche Demokratie ist besser für die Oberschicht?
Welche Demokratie ist besser für die Mittelschicht?
Welche Demokratie ist besser für die Arbeiter?

Wie kann man die obigen „Besser“ in „Besser für alle“ übersetzen?
Ist eine Demokratie überhaupt „gut“, wenn sie für jemand anderen als für das Volk „gut“ ist?

Was bedeutet „Gut fürs Volk“?
Möglichst viel Geld für die Arbeiter?
Möglist viel Urlaub?
Möglichst viel Gesundheitssystem?

Ganz andere Sichtweise:
Welche Demokratie ist konkurrenzfähiger mit anderen Staatssystemen?

Das war jetzt nur in fünf Minuten zusammengetippt, Du siehst also, dass die Fragestellung sehr sehr kompliziert ist.

Nick

P.S. ich persönlich würde sagen, die Demokratie in der Schweiz ist besser, weil 1. Schokolade ist dort besser, 2. Käsefondue ist dort besser, 3. Banken sind dort sicherer, 4. Berge haben länger Schnee.

Hallo,

Die Politiker haben Ahnung über was sie entscheiden.

Bist du sicher?
Zumindest Entscheidungen über Steuergesetze (bzw. deren Ausirkungen) kriege ich regelmässig hautnah mit, und da fragt man sich manchmal schon…
Und manchmal antwortet sogar das BVerfG auf diese Frage :wink:

Gruß,
Markus

Da kann ich nur zustimmen. Gesetze wie zur „Internetsperre“ sind da auch tolle Beispiele. Oder die fundierten Diskussionen zu Ballerspielen. Wobei sich in Deutschland eine kleine gruppe von Politikern wirklich zu jedem Thema zu Wort meldet und irgendwas zu sagen hat und ich meine nicht die Grünen, sondern Mitglieder verschiedener Parteien.

Hallo,

Deutschland:
+
Die Politiker haben Ahnung über was sie entscheiden.

Die meisten sind als Laien in die Politik gegangen, teils mit sehr lobenswerten Absichten, spätestens nach 6 Monaten sind sie völlig desillusioniert, sie haben keinerlei Fachkompetenz, verlassen sich daher auf die Auskünfte der unteren Ebenen, jene, die von Wahlen unbeeinflußt im Job bleiben. Hinzu kommt, daß sie für eine gründliche Recherche für alle im Bundestag anstehenden Frage (täglich ein Papierstapel 50cm hoch), gar nicht genug Zeit haben und sich deshalb auf bestimmte, ihnen wichtig erscheinende Fragen konzentrieren müssen. Nur für diese Themen sind sie einigermaßen gut informiert, bei den anderen gar nicht. So hat z.B. fast kein Abgeordneter den Lissabon Vertrag komplett gelesen, sondern nur Bruchstücke. (private Aussage eines Bundestagsabgeordneten)

Durch die Wahl alle 4 Jahre ist eine längerfristige Politik
möglich.

Auch das scheint mir sehr optimistisch. Regelmäßig etwa ein Jahr vor Neuwahlen werden bestenfalls populäre Ziele aufgegriffen, unpopuläre kommen komplett zum Stillstand und werden erst wieder in der nächsten Wahlperiode gleich zu Beginn aufgegriffen. Die jetzige Regierung war nicht mal dazu fähig, weil das Parteiengerangel die gesamte Politikerrige gelähmt hat bzw. nur gestritten wurde.

Volk hat keinerlei Einfluss auf die Politik…bzw nur alle 4
Jahre…(Herrscht da wirklich das Volk?)

Nee, das Volk wählt nur und dann machen die Politiker genau das Gegenteil von dem, wozu sie gewählt wurden bzw. zu dem was sie versprochen hatten.

Gruß,
p+p

Eine kleine Anmerkung dazu:
Ich weiß nicht ob du die Schlichtungsgespräche zu S21 gesehen hast,
ich hab sie mir teilweise aus persönlichem Interesse angeschaut.

Ich denke dass dies im Rahmen einer direkten Demokratie quasi alltägliche Kost wäre, um sich überhaupt eine qualifizierte Meinung bilden zu können.
Wenn ich also direkt am demokratischen Meinungsfindungsprozess beteiligt werden will so muss ich viel mehr Informationen quasi
mundgerecht serviert bekommen (Einflussnahme?), da ich ansonsten
Vollzeitpolitiker inklusive Adjutanten sein müsste.
Dies ist meiner Meinung nach der gravierenste Nachteil einer direkten
Demokratie, führt aber zu einer hohen Transparenz im Bereich der
Meinungsbildung.
Nebenbei bemerkt :
Ich lasse lieber ein paar Abgeordnete in Berlin oder im Landtag über den Bau von einer Atomwindstaudammschnellstraßentunnelbrücke entscheiden als Anwohner, da zwar lokal gesehen u.U. die Nachteile überwiegen, global gesehen aber die Vorteile.
Gruss,
Diggi
die Anwohner,

die deutsche oder die schweizerische?

Gegen die Volksdemokratie der Schweizer kann die parlamentarische Diktatur der Deutschen leider nicht viel Furore machen.
Gruß,
Branden

die deutsche oder die schweizerische?

Gegen die Volksdemokratie der Schweizer kann die
parlamentarische Diktatur der Deutschen leider nicht viel
Furore machen.

Ja, in Deutschland war auch alles viel besser als noch der Reichspräsident direkt vom Volk gewählt wurde.

Gegen die Volksdemokratie der Schweizer

Sowas haben die da?
http://de.wikipedia.org/wiki/Volksdemokratie

kann die
parlamentarische Diktatur der Deutschen leider nicht viel
Furore machen.

Die Deutschen sind die einzigen mit einer repräsentativen Demokratie?
So heißt die nämlich.

Gruß TL

In der Schweiz wird eben nicht nur über Pappnasen sondern auch über Gesetze und andere Vorhaben vom Volk abgestimmt. Hier muss man ja nur alle 4 Jahre so tun, als ob man den Bürger ernst nimmt.

In der Schweiz wird eben nicht nur über Pappnasen sondern auch
über Gesetze und andere Vorhaben vom Volk abgestimmt. Hier
muss man ja nur alle 4 Jahre so tun, als ob man den Bürger
ernst nimmt.

Es ist wohl kaum Schuld der Politik, daß der Bürger nur alle vier Jahre Interesse an Politik bekommt, nämlich wenn man ihm auf Bundesebene das Blaue vom Himmel verspricht.

Daß dazwischen auch Politik stattfindet - nämlich auf Kommunal- und Landesebene-, interessiert den Bürger offensichtlich herzlich wenig. Daß er daran in großem Maße teilhaben bzw. darauf Einfluß nehmen kann, bleibt ihm aus diesem Grunde auch verborgen.

Nicht umsonst haut man sich in Stuttgart nach fast 20 Jahren Planung nach Baubeginn mit den Ordnungskräften anstatt sich vorher in relevantem Maße einzubringen.

Insofern amüsert mich das Geplärre nach mehr Demokratie eher als daß es mich interessiert. Kommt es doch regelmäßig von Leuten, die a) nicht selten dokumentieren, daß sie von der Faktenlage keine Ahnung haben und b) die vorhandenen Möglichkeiten zur Beteiligung an politischen Prozessen gar nicht nutzen (Wohlgemerkt: Dich meine ich damit nicht).

Warum der uninformierte, desinteressierte Bürger mehr Einfluß auf politische Entscheidungen bekommen sollte, entzieht sich dementsprechend völlig meinem Verständnis.

Gruß
C.

Sowas haben die da?
http://de.wikipedia.org/wiki/Volksdemokratie

Glücklicherweise können wir ja zwischen solchen Selbstbezeichnungen diktatorischer Staaten als Demokratie (DDR) und objektiverer Bezeichnung durch die Anderen („Das Leben der Anderen“) unterscheiden, nicht wahr?
Gruß,
B.

Warum der uninformierte, desinteressierte Bürger mehr Einfluß
auf politische Entscheidungen bekommen sollte, entzieht sich
dementsprechend völlig meinem Verständnis.

Nun weiß ich wirklich nicht, wem ich politischen Einfluss
mehr absprechen möchte, dem uninformierten Interesselosen
oder dem informierten Inkompetenten oder dem rücksichtslosen
Egoisten oder dem großmäuligen Phantasten oder dem
wichtigtuerischen Neurotiker…
Die Uninformierten umgibt wenigstens so eine Art
unschuldiger Aura!

Wann hat die Demokratie ausgedient?

Hiu,

Nicht umsonst haut man sich in Stuttgart nach fast 20 Jahren
Planung nach Baubeginn mit den Ordnungskräften anstatt sich
vorher in relevantem Maße einzubringen.

das hat man doch, aber davon hast du natürlich nichts mitbekommen. Bist du womöglich uninformiert? Oder interessiert es dich einfach nicht, genauso wie die Stuttgarter Regierung?

Warum der uninformierte, desinteressierte Bürger mehr Einfluß
auf politische Entscheidungen bekommen sollte, entzieht sich
dementsprechend völlig meinem Verständnis.

Weil er sich sonst zunehmend nicht ernst genommen fühlt und das nicht nur durch ein Kreuz alle paar Jahre ausdrückt vielleicht?

Gruß
T.

Sowas haben die da?
http://de.wikipedia.org/wiki/Volksdemokratie

Glücklicherweise können wir ja zwischen solchen
Selbstbezeichnungen diktatorischer Staaten als Demokratie
(DDR) und objektiverer Bezeichnung durch die Anderen („Das
Leben der Anderen“) unterscheiden, nicht wahr?

Können „wir“ das?
Wie kommen „wir“ denn dann auf Bezeichnungen wie „Diktatur des Parlaments“?
Handelt es sich dabei „nur“ um Realitätsverlust oder ließ sich eine kleine hetzerische Komponente doch nicht ganz verbergen oder unterdrücken?

Gruß TL

Nicht umsonst haut man sich in Stuttgart nach fast 20 Jahren
Planung nach Baubeginn mit den Ordnungskräften anstatt sich
vorher in relevantem Maße einzubringen.

das hat man doch,

Man laß es anders, aber das hängt wahrscheinlich auch von der Definition für „relevant“ ab.

aber davon hast du natürlich nichts
mitbekommen. Bist du womöglich uninformiert? Oder interessiert
es dich einfach nicht, genauso wie die Stuttgarter Regierung?

Es interessiert mich nicht, weil ich nicht betroffen bin.

Warum der uninformierte, desinteressierte Bürger mehr Einfluß
auf politische Entscheidungen bekommen sollte, entzieht sich
dementsprechend völlig meinem Verständnis.

Weil er sich sonst zunehmend nicht ernst genommen fühlt und
das nicht nur durch ein Kreuz alle paar Jahre ausdrückt
vielleicht?

  1. Ernstgenommen werden und sich ernstgenommen fühlen sind zwei Paar Schuhe.
  2. Wie hoch ist Deiner Ansicht nach der Anteil der Menschen, die fachlich und intelligenzmäßig kompetent genug sind, um an weitreichenden politischen Entscheidungen beteiligt zu werden? Die meisten wissen doch noch nicht einmal genau, wofür die Partei steht, die sie seit x Jahren wählen.
  3. Die Leute glauben doch sowieso, was sie wollen, - völlig unabhängig von den Tatsachen - und geglaubt wird, das einfach ist und die Instinkte Angst, Haß und Gier befriedigt.

Selbst die ach so erfahrenen und demokratischen Schweizer können sich davon nicht freimachen. Was käme denn wohl in Deutschland bei einer Volksabstimmung heraus, wenn man ein Kopftuchverbot, die Ausweisung aller Ausländer oder gar die Todesstrafe für Kinderschänder zur Abstimmung stellte?

Wie blauäugig muß man sein, um davon auszugehen, daß bei der Befragung unserer Bevölkerung irgendetwas gescheites herauskäme? Das geht doch schon bei der Informationsbeschaffung los: Fernsehen, Tageszeitung - hoffentlich ARD und FAZ (o.ä.), mehrheitlich aber wohl eher newstime, N24, Express und BILD. Daß es bei der Informationsverarbeitung regelmäßig zu erheblichen Systemfehlern kommt, ist schon fast sekundär.

Wer-weiss-was ist doch nicht das einzige Forum, in dem mal lesen kann. Hast Du den Eindruck, daß sich da nur potentielle Regierungsmitglieder zu Wort melden? Lies mal die Leserbriefe im Sat.1-Teletext (ab ca. S. 180) oder die Beiträge auf heise.de oder welt.de. Dann weißt Du, was das Volk denkt und wie informiert es ist.

Gruß
C.

Hallo,

In der Schweiz wird eben nicht nur über Pappnasen sondern auch
über Gesetze und andere Vorhaben vom Volk abgestimmt.

Richtig, das läuft dann ungefähr so ab:

http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenstimmrecht_in_der…

Gruß
Jörg Zabel