Welche Dieseloldtimer sind zu empfehlen?

Hallo,

erstmal zum Hintergrund: Ich will mir gerne einen Diesel kaufen den ich mit H-Kennzeichen fahren kann.

Im Gegensatz zu den alten Mercedes (w123) sieht man ja kaum noch alte Audi 100 C2 oder C3, ebenso wenige VW (Passat), BMW (5er, e28) und noch weniger Japaner.

Liegt es einfach daran dass diese weniger verkauft wurden als der Mercedes w123 oder ist die Qualitaet anderer Autos (vor allem mit Dieselmotor) wirklich schlechter als die von Mercedes damals?

Ich moechte eigentlich keinen w123 weil ich sie ueberteuert finde und weil jeder zweite Oldtimersammler so einen hat - oder lohnt es sich wirklich mehr fuer einen w123 oder w115 auszugeben weil man dafuer Qualitaet bekommt?

Weiss jemand ob es gute Alternativen (bis rund 1984 mit Dieselmotor) von anderen Herstellern gibt?

Gruss und Dank

Desperado

Hallo Desperado,

viele Diesel-PKW aus den 80ern sind vermutlich als robuste Gerauchtwagen Richtung Osteuropa, Nahost oder Afrika gewandert, spätestens seit Anfang der 90er in Deutschland die Steuer für Dieselfahrzeuge deutlich erhöht wurde.
Außer Mercedes gibt es noch ein paar Marken, deren Dieselmodelle heute attraktive Youngtimer sind, hier eine kleine Auswahl:
BMW 5er (E28) http://de.wikipedia.org/wiki/BMW_E28
Volvo 240er und 740er Baureihe (mit VW 6-Zylinder-Diesel)http://de.wikipedia.org/wiki/Volvo_740
Peugeot 604 http://de.wikipedia.org/wiki/Peugeot_604
Citroen CX http://de.wikipedia.org/wiki/Citroen_CX
Alfa Alfetta (selten) oder 164 http://de.wikipedia.org/wiki/Alfetta
Lancia Thema http://de.wikipedia.org/wiki/Lancia_Thema_%28Y9%29
auch einige US-Kreuzer gab es in D mit Dieselmotor z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Chevrolet_Malibu

Gruß
hps

Hi

Aus deutscher Produktion :

Opel Rekord ab Bj 76 , 2100 ccm / 60 PS
Opel Rekord ab 1978 .2300 ccm /65 PS und ab 1981 Turbo Diesel 86 PS
Opel Omega ab 1986 , 2300ccm /74 Ps und Turbodiesel 100 PS
Opel Ascona ab 1986 1600ccm / 55 PS
Opel Kadett ab 1986 1600ccm / 55 PS

VW Passat ab 1982 1600ccm / 55 PS , Turbodiesel 70 PS
VW Golf ab 1982 1500 ccm / 50 PS
VW Golf ab 1984 1600ccm / 55 PS , Turbodiesel 70 PS

Ford Fiesta ab 1984 1600ccm / 55PS
Ford Fiesta ab 1986 1800ccm /60 PS und Turbodiesel 77PS

Ford Escort ab 1986 1600ccm/55 Ps / 1800ccm/ 60 PS

Ford Granada ab 1981 1900ccm/54 PS ( Peugeot Technik )
Ford Granada ab 1979 2100ccm/63 PS " "
Ford Granada ab 1983 2500ccm/69 PS " "

mit BMW kenne ich mich jetzt nicht aus , im Audi 100 gab es erst ab 1990 Dieselmotoren ( eine kurze Zeit war für den Audi 80 auch der VW Motor mit 55 PS verfügbar )

Toni

Hallo Toni,

Danke fuer die Antwort, werd mich mal umsehen was ich so finde, der Rekord wuerde mir am ehesten zusagen da ich mit dem Omega ja schon Erfahrung hab und die Technik aehnlich aufgebaut sein muesste. War der Rekord eigentlich qualitativ besser als der Omega?

Und was ist mit dem Granada, war der besser als der Scorpio? (Denn bei letzterem haben meine Eltern Teile des Antriebs einfach auf der Strasse verloren und das bei erst 230.000 km)

Gruss

Desperado

Hallo,

im Audi 100 gab es
erst ab 1990 Dieselmotoren

ja so ein Schmarrn!

Sowohl den 80er, als auch den 100er Audi gab es seit Typ 81 / 43 als Diesel. Das war ganz am Anfang der 80er Jahre, wenn nicht gar schon in den Siebzigern. Saugdiesel, im 80er ein 1,6l (wie Golf), im 100er ein wunderschöner zweilitriger Fünfzylinder mit 70 PS.

Bereits Mitte der 80er waren bei beiden auch Turbodiesel erhältlich.

Aber zur Empfehlung:

Passat 32b (robust, praktisch, langsam wirklich selten, wird noch sein Geld wert sein…)

Golf I (der 1,5l ist kritisch, aber indes so selten, dass er keine Rolle spielt, der 1,6l ist „üblich“; ist auch ein netter Wagen)

Jetta I (sehr interessant, da selten)

Audi 80/100 (sehr selten, wenig gebaut, viele totgerostet, aber gerade deswegen interessant)

BMW 324d/td 524d/td: E30 hat kaum „Klassiker-Status“, sonst ok. E28 mit 524d wird wertvoll, weil so extrem selten, aber man braucht ein gutes Exemplar. E28 als td fährt sich toll, sieht gut aus, ist rundum ein gelungenes Auto. Demnächst mit H-Kennzeichen ein Auto, das sich niemals wie ein 30-jähriger Oldie bewegen lässt. Der td ist meiner Meinung nach der erste Diesel, der „Spaß“ vermittelte.

Peugeot hat eine große PKW-Diesel-Tradition.

Auch aus Italien gab es damals schon einige Diesel, sind aber „Einzelfälle“.

Grüße
formica

Hallo,

im Audi 100 gab es
erst ab 1990 Dieselmotoren

ja so ein Schmarrn!

Sowohl den 80er, als auch den 100er Audi gab es seit Typ 81 /
43 als Diesel. Das war ganz am Anfang der 80er Jahre, wenn
nicht gar schon in den Siebzigern. Saugdiesel, im 80er ein
1,6l (wie Golf), im 100er ein wunderschöner zweilitriger
Fünfzylinder mit 70 PS.

Hi
Den kannte ich nicht , ich habe bei Wikipedia geschaut , da ich nicht von allen Motoren die genaue Leistung wusste .
Wikipedia führt beim Audi den 2,0-5 Zylinder nicht auf

gruss

Toni

Hi
Den erste Rekord mit Dieselmotor war so einer :

http://www.senatorman.de/v2/rekord-d/bilder/Rekord_D…

An dem „Dieselbuckel“ der otorhaube zu erkennen , das ein Dieselmotor unter der Haube werkelt.
Der Dieselmotor war kein CIH Motor und somit war der Zylinderkopf höher und man musste die Motorhaube umkonstruieren damit der Diesel drunter passte.
das war bei allen Rekord Generationen so.

Dieses Modell war von der Technik sehr robust , aber der kränkelte an Rost der Karosserie .
Kotflügel , Quernase vor der Motorhaube , Abschlussblech vorne und hinten unter der Stosstange .
Allerdings war der 60 Ps Diesel damals schon sehr schwach , man wollte damit eigentlich nur im Taxi Markt konkurieren wo MB 200 D und 220 D die auch nur 55 PS oder 60 PS Marktvorherschend waren.

wenn du von dem Modell einen Diesel findest , dann hast du die Stecknadel im Heuhaufen gefunden.
in unserem Opel Club , bzw bei organisierten Opel treffen tauchen diese Modelle zwar auf , aber nur die Benziner 1,7- 75PS /1,9 - 90 PS und 2,0 - 100 PS .
gegeben hat es noch den 1,7 mit 60 PS , den will keiner , den kannst du überall günstig in meist recht brauchbaren zustand schiessen , einfach zu lahm für die heutige zeit und dann gab es noch den 1,7 mit 83 PS , der brauchte Super 98 , und das mit gesunden Durst , wenn der Motor gefordert wurde gingen auch mal 17 Liter durch den doppelregister Vergaser .

der Nachfolger

http://www.senatorman.de/bilder/Rekord_e1-002d.jpg

verdankt Opel den Ruf der unzuverlässigkeit , reparaturhäufigkeit , hohen ADAC statisttikzahlen ,
Wenn du so einen haben willst , dann musst du viel Zeit mitbringen und ein begnadeter Schrauber sein.
Die arosserieprobleme vom Vorgänger hatten die bei dem Modell weitestgehenst im Griff , dafür rostete der an anderen Stellen , die bescheuerter waren als ein durchgerosteter Kotflügel.
der Rostete an den Längsträgern des Vorderwagens , wo der Motor aufgehängt war und der rostete an den unteren Türkanten.
und dann braucht man ständig irgendwas an Teilen.
in unserem Opel Club sind einige die dieses Modell haben , aber zu Club treffen tauchen höchstens die hälfte der Fahrzeuge auf , weil mal wieder irgendwas kaputt ist.
Scheibenwischermotor , Kühler , Schläuche , Auspuff , Sitzverstellung , Türschlösser , Wasserpumpe , Vergaser , usw usw usw

der Nachfolger :

http://www.mercadoracing.org/imagenes-anuncios/35/16…

man hatte mit dem Modell ziemlich aufgeräumt , sehr robuster Geselle , laufen heute noch recht viele ohne Nennenswerte Probleme , aber ist einmal der Ruf ruiniert , bringt auch ein Top Produkt die Schieflage nicht mehr hingebogen.
Diese Modelle sind aber noch nicht ganz H-Kennzeichen fähig , die ersten der Modellreihe erreichen das dieses Jahr .
wenn du einen Rekord nehmen willst , dann so einen , aber nicht den TD Intercooled mit 100 PS , nehme den 86 PS .
der 2,3 Diesel ist immer noch der selbe Motor wie aus dem Rekord von 1977 , bzw basierend auf dem 2,1 von 1973 den man langhubiger gemacht hatte .
Man hat den nur erstarken lassen mit anderer Einspritzanlage , stärkeren Turbo , Ladeluftkühlung aber die siebziger Jahre Konstruktion ist nicht dafür gebaut .
Im Frontera wurde der Motor auch noch verwendet und der starb bei Hängerbetrieb manchmal schon bei 60.000 km .

Der Rekord und der Omega unterscheiden sich aber gravierend .
Abgesehen das es beides Hecktriebler sind , und die 1,8i des Kadett’s mit 87 Ps im Rekord 90 Ps auch das erste Jahr im Omega verbaut wurde , gibt es ansonsten keine Gemeinsamkeiten
die ganze Achsenkonstruktion ist anderst , die ganze Elektronik ist anderst , die Motoraufhängung ist anderst , beim Rekord kommt man auch bequem an den vierten Zylinder dran ohne das man denkt warum in aller Welt quetscht man den Motor so knapp vor die Amaturentafel ( Omega )
Die Achskonstruktion des Rekord E2 basiert im Prinzip noch auf diesen Rekord :

http://www.crd-oldtimerreisen.de/pics/fahrzeuge/opel…

gruss

Toni

Hallo Toni,

Danke fuer die Infos, werd mal sehen ob ich so einen Rekord E2 mit Dieselmotor irgendwo her bekomme, der gefaellt mir besser als so ein w123 der an jeder Ecke steht, wenn er nicht die Technik vom Omega hat kann er ja nur besser sein:smile: Da er viel stromlienienfoermiger ist muesste er auf der Autobahn auch sparsamer sein als der Mercedes.

Vor allem gut zu wissen dass die Achskonstruktion des E2 etabliert ist. Fuer den Omega wurde soweit ich weiss extra eine neue Hinterachse entwickelt und anscheinend kaum getestet mit dem Ergebnis dass es meinen ab und zu wenn jemand hinten rechts gesessen war hinten nach links gezogen hat.

Gruss

Desperado

Sowohl den 80er, als auch den 100er Audi gab es seit Typ 81 /
43 als Diesel. Das war ganz am Anfang der 80er Jahre, wenn
nicht gar schon in den Siebzigern. Saugdiesel, im 80er ein
1,6l (wie Golf), im 100er ein wunderschöner zweilitriger
Fünfzylinder mit 70 PS.

Hi
Den kannte ich nicht , ich habe bei Wikipedia geschaut , da
ich nicht von allen Motoren die genaue Leistung wusste .
Wikipedia führt beim Audi den 2,0-5 Zylinder nicht auf

Formica hat recht:
den audi 80 B2 gabs mit 54 PS D / 70 PS TD
und den Audi 100 Typ 43 als 5D saugdiesel mit 70 PS ab 1978
auch den Nachfolger C2 gabs mit 5Zyl-dieselmotoren 2.0 und 2.4D
(steht übrigens doch alles auch bei Wikipedia)

Diesel haben sich damals hauptsächlich vielfahrer gekauft, die meisten dieser Auto werden also verbraucht sein. Ausserdem hat ein wesentlich höherer Steuersatz ende der 80er/anfang 90er viele davon ins ausland vertrieben. Viele dieser Motoren kamen auch an die damals legendäre Langlebigkeit der MB-Vorkammerdiesel auch nicht heran (v.a als TD)

Gruß
M.

Sowohl den 80er, als auch den 100er Audi gab es seit Typ 81 /
43 als Diesel. Das war ganz am Anfang der 80er Jahre, wenn
nicht gar schon in den Siebzigern. Saugdiesel, im 80er ein
1,6l (wie Golf), im 100er ein wunderschöner zweilitriger
Fünfzylinder mit 70 PS.

Hi
Den kannte ich nicht , ich habe bei Wikipedia geschaut , da
ich nicht von allen Motoren die genaue Leistung wusste .
Wikipedia führt beim Audi den 2,0-5 Zylinder nicht auf

Formica hat recht:
den audi 80 B2 gabs mit 54 PS D / 70 PS TD
und den Audi 100 Typ 43 als 5D saugdiesel mit 70 PS ab 1978
auch den Nachfolger C2 gabs mit 5Zyl-dieselmotoren 2.0 und
2.4D
(steht übrigens doch alles auch bei Wikipedia)

Hi
Den Audi 80 mit den 1,6 VW Motoren hatte ich erwähnt
lediglich für den Audi 100 fand ich geschrieben : ab 1990 den 5 Zylinder 2,5 Liter der nachher im T4 verbaut wurde .
das es zuvor einen 2,4 Liter im T4 gegeben hatte , wusste ich auch , doch ich fand nichts darüber das der zuvor auch im Audi gelaufen sein sollte .
der 2,0 blieb völlig unerwähnt .

aber im grunde auch egal , ich kenne mich besser mit Opel aus , mein Recherchierungsfehler ist korrigiert und ich habe wieder dazu gelernt

Toni

Hallo!

… Da er viel stromlienienfoermiger ist muesste er auf der Autobahn :auch sparsamer sein als der Mercedes.

Du möchtest ein Auto mit H-Kennzeichen fahren. Das Fahrzeug ist also über 30 Jahre alt. Soetwas kann ein sehr schönes Hobby sein, wenn man …

  • für den Alltag ein anderes Auto benutzt und
  • man über ein gut gefülltes Portemonnaie und/oder eine eigene Werkstatt verfügt, die jedem Vergleich mit professionellen Werkstätten standhält und man über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügt.

Wer die Stellen, wo im o. g. Text das Wort „und“ steht, nicht begreift, statt dessen nur geringe Steuer und Versicherung sieht, wird sündhaft teure Überraschungen erleben. Dann wird es vorhersehbar nach der nächsten HU vorbei sein mit dem H-Kennzeichen und das einstig historische Fahrzeug wechselt für einen Schnäppchenpreis in sachkundige Hände oder wandert auf den Schrott.

Historische Fahrzeuge bewegt man tunlichst nicht im Winter auf Streusalzstraßen, man stellt sie nicht auf Kaufhausparkplätze, auch nicht auf Laternenparkplätze. Man versucht mit so einem Auto nicht, Termine einzuhalten und fahrt damit schon deshalb nicht jeden Tag zur Arbeit. Man bewegt so ein Auto keinen Zentimeter, solange Betriebskosten und Treibstoffverbrauch im eigenen Sprachgebrauch vorkommen.

Auch die Kfz-Versicherungen sehen in historischen Fahrzeugen keine Gebrauchsgegenstände für den beliebigen alltäglichen Einsatz. Es gibt Beschränkungen der jährlichen Laufleistung (5.000 oder 10.000 km), manche Versicherungen verlangen den Nachweis einer Garage und eines weiteren Fahrzeugs für den Alltagsgebrauch.

Vor allem gut zu wissen dass die Achskonstruktion des E2
etabliert ist. Fuer den Omega wurde soweit ich weiss extra
eine neue Hinterachse entwickelt und anscheinend kaum getestet
mit dem Ergebnis dass es meinen ab und zu wenn jemand hinten
rechts gesessen war hinten nach links gezogen hat.

Nach dem Tenor deines Postings tust du dir mit einem historischen Fahrzeug keinen Gefallen, wirst vorhersehbar einen Haufen Geld verlieren und ein erhaltenswertes Fahrzeug ruinieren.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Danke fuer die Information, ich hab natuerlich auch Bedenken dass ich mehr unter dem Auto liege als darin sitze.

Ich sehe es aber so: Mein Omega war 22 und ein Benziner mit LPG - also massenweise Technik die kaputt gehen kann. Da der Omega A sowieso einen schlechten Ruf hat (auch schon als er viel neuer war) denke ich dass ich ein hoeherwertiges Auto mit einem viel weniger komplexen Dieselmotor sicherlich auch ohne all zu viel Arbeit fahren kann - auch wenn es noch ein paar Jahre aelter ist.

Alltagsfahrzeug ist eh mein Fahrrad, das Auto fahre ich nur ein paar Mal im Jahr fuer eine lange Strecke.

Viele Pannen (wie rund 3-4 Mal die Lichtmaschine in 5 Jahren) und andere Dinge koennen beim Diesel ja gar nicht zum Liegenbleiben fuehren. Da alte Diesel auch nicht so kompliziert sind muesste ich es mit Hilfe des Internets auch meist hinbekommen, der Omega war auch staendig kaputt aber hat bei mir noch keine Werkstatt gesehen.

Gruss

Desperado

Hallo!

und andere Dinge koennen beim Diesel ja gar nicht zum
Liegenbleiben fuehren.

Niedlich naiv und technisch daneben :smile:.

Ein Auto besteht nicht nur aus einem Motor. Nach über 30 Jahren (Voraussetzung für ein H-Kennzeichen) ist die gesamte Struktur eines üblichen Pkw müde. Alle Kunststoff- und Gummiteile sind alt und mürbe. Damit sind alle Dichtungen an bewegten Teilen, jeder Schlauch und jedes Kabel mürbe, verhärtet und bruchanfällig. Ähnlich geht es Teilen von Karosserie, Fahrwerk und Getriebe. Jahrzehntelange Schwingungen und Torsionen lassen auch Metalle ermüden. In der Folge brechen Teile auch ohne Korrosion, fallen bei erstbester Belastung urplötzlich auseinander.

Das alles wird vorhersehbar passieren, wenn du ein altes Auto kaufst, das aufgrund seines guten Pflegezustands von einem gutmütigen TÜV-Gutachter gerade noch so sein H-Kennzeichen bekommt. Das ist aber technisch und hinsichtlich Zuverlässigkeit nichts mehr für lange Strecken. Davon abgesehen hast Du auch den Sicherheitsstandard vergangener Zeiten - nicht vergleichbar mit aktuellen Fahrzeugen.

Wenn Du aber ein zuverlässiges altes Auto mit H-Kennzeichen haben willst, musst Du ein Fahrzeug kaufen, das komplett zerlegt und neu aufgebaut wurde. Teile, die es nicht mehr als Neuteil oder neuwertiges Teil gibt, werden dabei angefertigt - koste es, was es wolle. Für so ein Fahrzeug musst du sehr viel mehr Geld als für ein fabrikneues Auto ausgeben. Weil es so ein wertvolles Stück ist, kämst du gar nicht mehr auf die Idee, damit größere Strecken zurückzulegen, wo dir womöglich jemand ans Blechle fährt.

Ein aus planem Blech von geübter Hand gedengelter Kotflügel oder eine als Einzelstück handgefertigte Tür kostet einen Preis, den andere Leute für ein Gebrauchtauto zahlen. Mal eben auf den Schrottplatz gehen und dort ein brauchbares Teil abmontieren, kann man bei historischen Fahrzeugen regelmäßig vergessen. Auch Teile, die mancher Bastler mit Spachtelmasse, Popnieten und Spraydose zurechtfrickelt, gehen nicht. Solcher Bastelkram führt nämlich bei der nächsten Hauptuntersuchung zum Verlust des H-Kennzeichens.

Du besitzt offensichtlich keine eigene Werkstatt auf mindestens professionellem Niveau (die Werkstatt samt Eigentümer muss deutlich mehr als eine normale Kfz-Werkstatt können) und willst vermutlich keinen hohen mindestens 5stelligen Betrag investieren. Du willst nur billig fahren und dich nicht um innerstädtische Umweltzonen kümmern müssen. Die Rechnung geht nicht auf. Aber was rede/schreibe ich. Du musst offensichtlich erst per eigener Erfahrung erleben, dass historische Fahrzeuge nichts für den gewöhnlichen Gebrauch sind.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Du hast recht mit Deiner Einschaetzung, ich bin wirklich jemand der erst selbst die Erfahrung mit etwas machen muss. Ich denke mir eben dass das Auto nicht so zuverlaessig sein muss, wenn ich einen wichtigen Termin habe fahre ich eben schon viel frueher los so dass ich notfalls auf den Zug umsteigen kann.

Andererseits sehe ich auf den Autobahnstandstreifen oft relativ neue Autos mit Pannen, d.h. wenn man auch bei einem Neuwagen mit so etwas rechnen muss fahre ich lieber ein altes und guenstiges Auto bei dem ich so etwas schon einkalkuliere.

Gruss

Desperado

Hi,

Andererseits sehe ich auf den Autobahnstandstreifen oft
relativ neue Autos mit Pannen, d.h. wenn man auch bei einem
Neuwagen mit so etwas rechnen muss fahre ich lieber ein altes
und guenstiges Auto bei dem ich so etwas schon einkalkuliere.

Du übersiehst dabei, daß in früheren Zeiten viel häufiger Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen standen als heute. Abgesehen davon: Ein ordentlich gewartetes Auto, das nicht aus Italien oder Frankreich kommt, bleibt nicht liegen. So.

Gruß S

Hallo,

Du übersiehst dabei, daß in früheren Zeiten viel häufiger
Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen standen als heute.

Ist das wirklich so? Ich kann mir denken dass die Pannenautos mangels Handy dort einfach laenger stehen mussten und sie so natuerlich von mehr Passanten gesehen wurden. Evtl. standen die Pannenautos auch laenger weil man damals eher einen Bekannten zum Abschleppen gerufen hat statt einen Abschleppdienst da es noch keine so guenstigen Abschleppversicherungen gab. (Ich zahle 7 Euro pro Jahr extra fuer meine Abschleppversicherung und kann mir denken dass so etwas frueher deutlich teuerer war).

Allgemein waere es aber interessant zu wissen ob Autos vor 30 Jahren mehr oder weniger Pannen hatten als moderne Autos deren Software kaum besser sein wird als die von PC’s.

Der Mercedes w123 hatte durchschnittlich als 200D erst bei rund 850.000 km die erste Panne… (http://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Baureihe_…)

Gruss

Desperado

Hallo!

… fahre ich lieber ein altes und guenstiges Auto …

Ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen - ein historisches Fahrzeug - ist zwar alt, aber alles andere als günstig. Günstig sind dabei nur Kfz-Steuer und Versicherung, aber die paar dabei gesparten Hunderter gehen im Rauschen der beträchtlichen Kosten für den originalgetreuen Erhalt des historischen Fahrzeugs unter. Eigene Werkstatt vom Feinsten, Sachverstand mindestens eines Kfz-Meisters und ganz viel Zeit oder eine Vermögenssituation, in der Geld keine Rolle spielt, sind die Vorausetzungen für den Erhalt eines historisches Fahrzeugs. Weil man das wertvolle H-Auto nur zu Ausstellungen, Oldtimertreffen oder gar nicht bewegt, braucht man natürlich ein weiteres Auto.

Übliche Kfz-Werkstätten sind ungeeignet für historische Autos. Die Leute wären überfordert, weil sie nicht einfach ins Ersatzteillager greifen können. Jeder Kleinkram kostet ein Vermögen, alles muss mühsam aufgearbeitet oder als Einzelstück neu gefertigt werden.

Falls deine Vika stimmt, mag ein altes Auto angehen, aber ein historisches Fahrzeug ist für dich denkbar ungeeignet, weil sein Unterhalt um Größenordnungen zu kostspielig ist.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

mein bisheriges Auto war 22, unten zwar verrostet aber aeusserlich gesehen waere es in ein paar Jahren durchaus H-Kennzeichentauglich gewesen.

Wo soll denn der grosse Unterschied zwischen einem 22-jaehrigen und einen 30-jaehrigen Auto sein? Vor allem wenn das 30-jaehrige Auto von vorne herein eine bessere Qualitaet besitzt, noch haeufig im allgemeinen Strassenbild vorkommt und man somit auch besser an Ersatzteile kommt(im Falle des w123) und dazu noch einen weniger komplexen Dieselmotor hat?

Gruss

Desperado

Hi,

Du übersiehst dabei, daß in früheren Zeiten viel häufiger
Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen standen als heute.

Ist das wirklich so? Ich kann mir denken dass die Pannenautos
mangels Handy dort einfach laenger stehen mussten und sie so
natuerlich von mehr Passanten gesehen wurden. Evtl. standen
die Pannenautos auch laenger weil man damals eher einen
Bekannten zum Abschleppen gerufen hat statt einen
Abschleppdienst da es noch keine so guenstigen
Abschleppversicherungen gab.

Damals gab es Notrufsäulen (die gibt’s natürlich heute auch noch), d. h. die Hilfe war nicht weiter weg als heute.

Allgemein waere es aber interessant zu wissen ob Autos vor 30
Jahren mehr oder weniger Pannen hatten als moderne Autos deren
Software kaum besser sein wird als die von PC’s.

Hängt vielleicht auch vom Autotyp ab. Manche bleiben öfter liegen, andere weniger.

Der Mercedes w123 hatte durchschnittlich als 200D erst bei
rund 850.000 km die erste Panne…

Das hängt sicher auch vom Wartungszustand ab. Mein alter Mazda ist jetzt fast 220.000 km gelaufen und hatte noch nie eine Panne …

Gruß S

Hallo Wolfgang,

Ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen - ein historisches Fahrzeug -
ist zwar alt, aber alles andere als günstig. Günstig sind
dabei nur Kfz-Steuer und Versicherung, aber die paar dabei
gesparten Hunderter gehen im Rauschen der beträchtlichen
Kosten für den originalgetreuen Erhalt des historischen
Fahrzeugs unter. Eigene Werkstatt vom Feinsten, Sachverstand
mindestens eines Kfz-Meisters und ganz viel Zeit oder eine
Vermögenssituation, in der Geld keine Rolle spielt, sind die
Vorausetzungen für den Erhalt eines historisches Fahrzeugs.
Weil man das wertvolle H-Auto nur zu Ausstellungen,
Oldtimertreffen oder gar nicht bewegt, braucht man natürlich
ein weiteres Auto.

Übliche Kfz-Werkstätten sind ungeeignet für historische Autos.
Die Leute wären überfordert, weil sie nicht einfach ins
Ersatzteillager greifen können. Jeder Kleinkram kostet ein
Vermögen, alles muss mühsam aufgearbeitet oder als Einzelstück
neu gefertigt werden.

du beschreibst hier die zweifellos kostenintensive Welt der Besitzer historischer Wertanlagen. Ich kenne Fahrer von Bentleys der 20er Jahre und von italienischen Schönheiten der 60er, deren Fahrzeuge nur noch im einstelligen Zahlenbereich diese Welt befahren.
Ich habe bei der Mille Miglia viele Fahrzeuge gesehen, die Deiner Vorstellung von historisch wertvollen Modellen entsprechen. Ich will Dir vollkommen Recht geben, bei solchen Wertanlagen ist jährlich schnell der Gegenwert eines neuen Kleinwagens investiert, wenn man nicht fährt. Wenn man fährt (womöglich im Renneinsatz), ist es kein Kleinwagen.

ABER: Was hat das mit einem Golf I, einem W123 oder einem 30-jährigen BMW zu tun?

Aus eigener Erfahrung (habe eine zweistellige Zahl an „Youngtimern“, die ich teils „zum Spaß“, teils „im Renneinsatz“ nutze), kann ich nur sagen, dass ich es zwar auch zweifelhaft finde, ob man ein klassisches Fahrzeug als Spargerät einsetzen soll (und damit den Status des H-Kennzeichens gefährdet), aber entgegen Deiner Horrorvorstellung die wirtschaftliche Seite relativiert sehe.
Es gibt sehr wohl billige Ersatzteile von den ganzen Massenmodellen, von denen wir ursprünglich reden, und auch der Anschaffungspreis ist gering.
Und wenn es weder auf Sicherheit, noch auf Zuverlässigkeit ankommt (das muss der Halter schließlich selbst wissen), spricht nicht mehr viel dagegen.

Mein 81er 200D fährt immer dann, wenn ich das will. Seit Jahren. Er bekommt nichts außer einem trockenen Stellplatz und regelmäßigem Standard-Kundendienst. Ebenso mein Hartge H5 und mein Audi GT. Und die sind auch in dem Alter.
Spröde, brüchige Kabel hatte ich beim 1928er Rosengart und beim 1997er Mercedes CE 320 Cabrio. Schläuche uund Gummiteile, die porös oder zersetzt sind, tausche ich derzeit gehäuft bei Golf III und Audi A4 aus.
Ich glaube nicht, dass man pauschalisieren darf.

Grüße
formica