Welche Digitalkamera für Portrait- Fotos?

Moin,

ich bräuchte mal ein paar Tipps für eine Digitalkamera, die gute Aufnahmen von Menschen macht.
Unsere Kodak Easyshare macht zwar super Fotos von Landschaften, aber Portraitfotos, egal von wem, auch Schnappschüsse, sind eine Katastrophe.
Die Leute erkennen sich selbst kaum wieder.
Ich habe zwar schon viele Testberichte auf diversen Seiten gelesen, nur wird da auf mein spezielles Problem nicht eingegangen.
Das kann doch nur an der Kamera liegen?
Best Dank schon mal und
Gruß
Martina

Kompakte: grundvoraussetzung ist ein möglichst großer Sensor und möglichst hohe lichtsstärke im Telebereich um theoretische 80mm
DSLR: ebenfalls besser Vollformat Sensor als Crop, lichtstarkes Objektiv mit passender Brennweite…

z.B.:
Fujifilm X10
Panasonic Lumix DMC-LX7
Olympus Stylus XZ-2

Tach,

Das kann doch nur an der Kamera liegen?

nö!
Ich habe mit diversen analogen Knipsen ansehnliche Portraits gemacht wie mit verschiedenen Digitalknipsen. Angefangen mit der Powershot A60 über diverse Lumixe bis zu einer DSLR.

Drei Sachen sind wichtig.
Licht
Licht
und
Licht

A genug davon, also keine dunklen Räume
B die richtige Richtung, also eher gleichmäßiges Licht, z.B. im Schatten.
C Ausgewogenheit der Beleuchtung (Blitzen ist meist keine gute Lösung)

wenn man mit einer Lomo keine vernünftigen Portraits hinkriegt, kriegt man die auch mit der besten DSLR nicht hin.

Merke:
Die Bilder macht der Photograph und nicht die Kamera!

Dir zum Rat:
mit jeder Digitalknipse kannst Du Portraits machen! Leichtes Tele, möglichst viel Licht, das aber nicht hart von einer einzigen Quelle kommen sollte (also z.B. kein direktes Sonnenlicht) und versuchen, der abzulichtenden Person die Angst vor der Kamera zu nehmen.
Dann sollte es schon klappen.
Und da Digitalbilder nichts kosten, ruhig viele Bilder machen, sehr viele. Zum einen verliert sich dann irgendwann die Besonderheit der Situation und zum anderen ist die Chance, einen Zufallstreffer zu landen höher.
Sprich mit den Menschen, versuche sie so zu entspannen, krieg raus was sie mögen, sprich darüber mit ihnen. Mach Bilder in vertrauter Umgebung, versuche eine ruhige Situation zu schaffen.

Gandalf

Nur mal so an Anregung!!!
Hallo!

Kompakte: grundvoraussetzung ist ein möglichst großer Sensor
und möglichst hohe lichtsstärke im Telebereich um theoretische 80mm
DSLR: ebenfalls besser Vollformat Sensor als Crop,
lichtstarkes Objektiv mit passender Brennweite…

Alles schön und gut! Letztendlich macht aber nicht die Technik und schon lange kein Programm die Bilder, sondern das menschliche Auge. Die besten Fotografen können und haben in der Vergangenheit die Bilder mit analogen Kameras auf Film gemacht. Hier hat das Wissen um die Wirkung von Licht etc. zum Erfolg geführt. Heute herscht eher die Meinung vor „Je teuer die Ausrüstung, desto besser die Bilder“ und „Mit Photoshop und HDR mach ich eh mein schlechtes Bild nacher toll“ vor.

Schaut euch mal die Potraitfotos der 30er - 60er Jahre an. Die Staraufnahmen aus den USA, die Porträts von Linda McCartney. Da lernt man mehr als über das Studieren der Gebrauchsanweisung eines „Fotoautomaten“.

M.E. wird derjenige, der nicht mit einer analogen KB-Foto umgehen kann auch keine guten Bilder mit einer Digicam (Kompakt oder DSLR) hinbekommen.

Gruß
Falke

1 Like

darum geht’s doch nicht… es geht bei digitalen Kompaktknipsen in erster Linie darum dass 90% aufgrund viel zu kleiner sensoren und viel zu großer Offenblende überhaupt keine Chance bieten überhaupt freizustellen Mit den Dingern bekommst du selbst mit 30m Distanz und Supertele kaum ne Freistellung hin.
Was dem Fragewurm ja aufgefallen ist, weswegen er eben nach Digitalkameras fragte die für Porträt geeignet sind fragte.

und genau deshalb ist der Vergleich zum analogen Film überhaupt planlos…esseidenn du vergleichst das Gros dieser Kompaktdigis mit etwas ähnlichem wie ner Diskfilmkamera, mit der die Leut ähnliche Probleme haben werden.

Merke:
Die Bilder macht der Photograph und nicht die Kamera!

der Fotograf weiss aber auch dass er mit einem 1/2,3″ Sensor und einer Lichtstärke von 4,5-6,9 kein annähernd sinnvolles Porträt möglich wird und hat entsprechend wenig Lust sich damit zu beschäftigen.

Hi
Naturgemäß ist eine Systemkamera, sei es mit oder ohne Spiegel für Portraitaufnahme die beste Lösung von der Technischen Seite her.
Die Vorteile liegen zum einen bei dem großen Sensor, der zum einen eine hohe Dynamik ermöglicht, zum anderen das Spiel mit der Schärfentiefe. Hinzu kommt die Möglichkeit, spezielle Objektive zu verwenden.
All das macht das Leben doch sehr viel leichter.

Ein wichtiges Problem bei Kompaktkameras ist, dass diese das Bild sehr massiv nachbearbeiten. Üblicherweise wird es auf Messerscharf&Knallbunt aufbereitet.
Für Portraits ist das eher kontraproduktiv.
Ein weiteres Problem liegt darin, dass die meisten Eistellungen automatisch sind. Das heisst, die Kamera macht nicht das, was man will, sondern was irgendwelche kryptischen Algorithmen vorgeben.

Allerdings kann man auch mit einer noch so „verbotenen“ Kamera halbwegs ansprechende Portraits hinbringen.
Das wichtigste für „anständige“ Portraits ist die Lichtführung. Vermeide Portraits bei vollem Sonnenlicht (bedeutet Harte Schatten und hohen Kontrast). Man kann die Leute ganz einfach mal in den (Halb)Schatten stellen.
Achte auf einen Ruhigen Hintergrund. Gerade bei Kompaktklickibuntis ist die Schärfentiefe so stark, dass der Hintergrund nicht mehr in Unschärfe verschwimmt.
Der Hintergrund darf den Vordergrund nicht überstrählen (Ausnahmen möglich…) Sonst wird das Gesicht unterbelichtet.
Einstellung: leichtes Tele. also eine Brennweite, die ca 80 bis 130 mm Kleinbildäquivalent entspricht (Ja, ich weiß, eigentlich geht es um den Bildwinkel…)

Behandlung des Fotografischen Opfers (auch Model genannt):
Viele Menschen finden sich selbst unfotogen, einen nachhaltigen Beitrag dazu hat besonders die Verbreitung sogenannter „witziger“ (=entsetzlich peinlicher) Fotos geleistet. Daher stehen viele Menschen dem Fotografiertwerden zunächst eher ablehnend gegenüber. Das wirkt sich natürlich auf die Bilder aus.
Andere beginnen zu „posen“, nachdem die das aber nicht gelernt haben, wirkt sowas eher peinlich.

Wichtig ist also, die Models dazu zu bringen, halbwegs natürlich zu agieren und ihnen die Scheu vor der Kamera zu nehmen. Dazu hilft nur Zeit und Geduld beim Bilder machen.

LG
Mike

Hallo!

Doch, darum geht es m.E. schon. Es gibt selbst gute Fotografen und Künstler, die mit LOMOS, selbstgebauten Lochbildkameras etc. absolut geile Portraits hinbekommen.

Gruß
Falke

PS: Was meinst du mit „Freistellung“?

Moin,

PS: Was meinst du mit „Freistellung“?

wahrscheinlich meint er, das bedingt durch die große Tiefenschärfe der (unfreiwillig) stark abgeblendeten Linsen der Hintergrund meist scharf abgebildet wird.

Gandalf

Hallo!

Nur weil man einem fotografischen Volllaien ein Profisystem für 20.000 Euro in die Hand drückt heißt dies noch lange nicht, wie er damit gute Bilder machen muss. Der wird dann auf „Programm Potrait“ stellen und genauso draufdrücken wie sonst.

Gelernt wie Analog, am besten s/w auf Film - z.B. F2, FM2 oder F3 von Nikon.

Gruß
Falke

Mahlzeit!

wahrscheinlich meint er, das bedingt durch die große
Tiefenschärfe der (unfreiwillig) stark abgeblendeten Linsen
der Hintergrund meist scharf abgebildet wird.

Stimme dir zu. Aber selbst dies ist kein zwingendes Manko, sondern wird von namhaften Potraitfotografen auch als Stilmittel eingesetzt. Und wenn, dann weiß man wie man dies durch geschickte Positionierung von Hintergrund und Spots wieder wett machen kann.

Gruß
Falke

Moin,

der Fotograf weiss aber auch dass er mit einem 1/2,3″ Sensor
und einer Lichtstärke von 4,5-6,9 kein annähernd sinnvolles
Porträt möglich wird und hat entsprechend wenig Lust sich
damit zu beschäftigen.

hm, ich habe dereinst mit einer Canon Powershot A60 und einem 1/2,7" Sensor durchaus gute Bilder gemacht. Vor wenigen Monaten hab ich nämlich noch einige Bilder hervorgekramt, weil unsere Grundschule für ein Jubiläum Bilder brauchte.
Daher widerspreche ich Deiner Aussage!

Gandalf

immerhin fiel dem Frager auf dass er mit seiner Kamera Landschaften schiessen kann - aber Porträts eben nicht…

wie ich sagte mit 20m Distanz, Tele auf 3/4 bekommst du vielleicht etwas Freistellung hin…
Er fragt nach einer Kamera die sich speziell für Porträts eingnet, warum sollte man da so ein Gerät mit dem es auch gehen kann 8das hat er ja) empfehlen? Genau darum habe ich Beispiele mit größerem Sensor und einer Lichtstärke herausgesucht, die ihm ein Erfolgserlebnis liefern könnten.

tja… ich bin nicht namhaft…

Stimme dir zu. Aber selbst dies ist kein zwingendes Manko,
sondern wird von namhaften Potraitfotografen auch als
Stilmittel eingesetzt. Und wenn, dann weiß man wie man dies
durch geschickte Positionierung von Hintergrund und Spots
wieder wett machen kann.

klar, und der Mann mit seiner Kompakten baut eine Lichtführung mit der er die Mankos der Kamera wieder wett macht? Oh mann, ich glaube du gehst sehr viel weiter am Ziel des Fragers vorbei als ich mit meinen Kameravorschlägen.

Warum brauche ich für Portraits zwingend Freistellung?

Wenn man den Hintergrund geschickt wählt…

Im Studio fotografiere ich btw meist mit Blende 8 oder so…

LG
Mike

Ich habe gewisse Zweifel, ob diesn nur mit der mangelnden Freistellungsmöglichkeiten der Kompakten zu tun hat.

LG
Mike

Warum brauche ich für Portraits zwingend Freistellung?

Wenn man den Hintergrund geschickt wählt…

Im Studio fotografiere ich btw meist mit Blende 8 oder so…

Das kann durchaus sinnvoll sein, wenn man mehr als nur die Augenlider scharf abbilden will :smile:

Wer Bokeh-Fetischst ist, darf sich ja gerne mit 135mm Brennweite und Blende 1,4 an Kleinbildformat austoben. :smile:))

Die sog. „Portraitbrennweite“ von ca 85mm an Kleinbild (ca. 55mm an APS-C oder ca. 17 mm an 1/2,3") ist auch nur als ein grober Hinweis zu werten wo man mit ziemlicher Sicherheit ein einigermassen vernünfiges Ergebnis erwarten darf und es wenig Verzerrung gibt.
Ich selber habe schon als Spontanaufnahme ansehnliche Portraits mit allen Brennweiten zwischen 22 und 500 mm (auf Kleinbild umgerechnet) gemacht. Das sowohl mit ner Bridge mit 1/2" Sensor als auch mit ner APS-C-Kamera.

OK, die Portraits mit Ultra- Weitwinkel waren nicht formatfüllend sondern dann „nur“ ein Bildausschnitt oder eher mit ganzem Oberkörper.

Für die Verzerrung ist ja nicht unbedingt die Brennweite verantwortlich sondern der Abstand zur portraitierten Person ist viel wichtiger. Mit Weitwinkel mus man eben ein wenig mehr Abstand halten und hinterher ggf. „den Rand wegschnippeln“.

Dabei ist die Schärfentiefe einer Pocketkamnera mit 1/2,3"-Sensor bei Blende 2,8 etwa so, wie Blende 16 an Kleinbild oder Blende 11 an APS-C.

Ich vermeide das Blitzen, wo es nur geht. Die jeweils vorhandene Beleuchtung zeigt mir direkt, wie das Licht in der jeweiligen Situation wirkt.

Als Hobby-Fotografierer hat man ja eher kein Studio und auch keine Lichtformer, um sich das passende Licht „zu machen“. Das ist ja eh ein Thema für sich und braucht viiieeeel Übung und Erfahrung um effektiv damit zu arbeiten.
Abends in der Disco hat man das Geraffel ja eher auch nicht dabei wenn man es überhaupt besitzt. Bei solchem Licht ist es mit einer Pocketknipse der 200-EUR-Klasse eben doch SEHR schwierig, ansehnliche Fotos zu fabrizieren.

Der Sensor rauscht einfach VIEL zu sehr und die Lichtstärke des Objektivs ist zu schwach um ohne Blitz auszukommen und schon hat man „totgeblitzte“ Bilder.

Das ist keine Grundvoraussetzung sondern nur ein Setup, womit Portraits einfacher gelingen können, aber nicht müssen.

Das Hauptproblem des TO ist offenbar der richtige Einsatz der Perspektive und ziemlich sicher einfach zu wenig Abstand von den Portraitierten.

Einfach ca. 1,5 bis 3 mtr Abstand zu den Personen halten und hinterher ggf. das Bild beschneiden wenn „zu viel“ drauf ist.