Warum brauche ich für Portraits zwingend Freistellung?
Wenn man den Hintergrund geschickt wählt…
Im Studio fotografiere ich btw meist mit Blende 8 oder so…
Das kann durchaus sinnvoll sein, wenn man mehr als nur die Augenlider scharf abbilden will
Wer Bokeh-Fetischst ist, darf sich ja gerne mit 135mm Brennweite und Blende 1,4 an Kleinbildformat austoben. ))
Die sog. „Portraitbrennweite“ von ca 85mm an Kleinbild (ca. 55mm an APS-C oder ca. 17 mm an 1/2,3") ist auch nur als ein grober Hinweis zu werten wo man mit ziemlicher Sicherheit ein einigermassen vernünfiges Ergebnis erwarten darf und es wenig Verzerrung gibt.
Ich selber habe schon als Spontanaufnahme ansehnliche Portraits mit allen Brennweiten zwischen 22 und 500 mm (auf Kleinbild umgerechnet) gemacht. Das sowohl mit ner Bridge mit 1/2" Sensor als auch mit ner APS-C-Kamera.
OK, die Portraits mit Ultra- Weitwinkel waren nicht formatfüllend sondern dann „nur“ ein Bildausschnitt oder eher mit ganzem Oberkörper.
Für die Verzerrung ist ja nicht unbedingt die Brennweite verantwortlich sondern der Abstand zur portraitierten Person ist viel wichtiger. Mit Weitwinkel mus man eben ein wenig mehr Abstand halten und hinterher ggf. „den Rand wegschnippeln“.
Dabei ist die Schärfentiefe einer Pocketkamnera mit 1/2,3"-Sensor bei Blende 2,8 etwa so, wie Blende 16 an Kleinbild oder Blende 11 an APS-C.
Ich vermeide das Blitzen, wo es nur geht. Die jeweils vorhandene Beleuchtung zeigt mir direkt, wie das Licht in der jeweiligen Situation wirkt.
Als Hobby-Fotografierer hat man ja eher kein Studio und auch keine Lichtformer, um sich das passende Licht „zu machen“. Das ist ja eh ein Thema für sich und braucht viiieeeel Übung und Erfahrung um effektiv damit zu arbeiten.
Abends in der Disco hat man das Geraffel ja eher auch nicht dabei wenn man es überhaupt besitzt. Bei solchem Licht ist es mit einer Pocketknipse der 200-EUR-Klasse eben doch SEHR schwierig, ansehnliche Fotos zu fabrizieren.
Der Sensor rauscht einfach VIEL zu sehr und die Lichtstärke des Objektivs ist zu schwach um ohne Blitz auszukommen und schon hat man „totgeblitzte“ Bilder.