Welche Fremdsprache hat den gleichen Satzbau wie unsere?

Hallo.

Den Unterschied zwischen dem deutschen und englischem Satzbau würde ich als Yoda-light bezeichnen. Im großen und ganzen identisch, doch Unterschiede sind manchmal deutlich heraus zu hören.

Ich würde gerne autodidaktisch eine neue Sprache lernen um nicht einzurosten. Keine Ahnung, Französisch oder Italienisch vielleicht oder Spanisch. Wisst ihr, ob es eine Sprache gibt, bei der Satzbau 1:1 der unseren entspricht? Denn dann bräuchte ich mich anfangs „nur“ mit dem pauken von Vokabeln befassen.

Gruß, warsteiner

Seltsame Frage.

Einen ganz gleichen Aufbau wirst du wohl nie zwischen zwei Sprachen finden. Im Übrigen ist der Sprachaufbau des Deutschen nicht gerade logisch. Da ist Englisch einfacher und logischer.

Aber da ich alle von dir genannten Sprachen kann: Spanisch ist am einfachsten. Das fängt schon damit an, dass die Aussprache der Buchstaben wie im Deutschen nach Kenntnis einiger Grundregeln „erlesbar“ ist. Und die Grammatik ist logischer und deshalb einfacher als im Deutschen.

Aber nur vom Papier aus zu lernen, ist nicht gut. Besuche auch Sprach- oder Sprechkurse in der örtlichen VHS oder ähnlichem. Das macht außerdem Spaß.

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???

Abgesehen von der grundsätzlichen Frage, inwiefern Grammatik überhaupt mehr oder weniger logisch sein kann: Was genau an der spanischen Grammatik ist „logischer“ als im Deutschen? Der subjuntivo imperfecto vielleicht? Oder die Anwendung des gerundio? Die Unterscheidung von zwei verschiedenen Verben für „sein“ ist es ja wohl jedenfalls nicht.

Die Aussprache der Buchstaben ist übrigens im Spanischen genauso leicht oder schwer erlesbar wie im Französischen, im Englischen und im Russischen: Es geht hier beim Lernen wie immer bei Fremdsprachen darum, dass man lernt, welcher Lautwert welchem Buchstaben (bzw. welcher Buchstabenkombination) bei welcher Stellung im Wort zuzuordnen ist.

Zur eigentlich vorgelegten Frage: Nein, der Satzbau im Spanischen ist nicht gleich wie im Deutschen.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

relativ größte Ähnlichkeiten im Satzbau wirst Du bei den germanischen Nachbarn im Schwedischen, Dänischen und Norwegischen finden. Freilich funktioniert auch dort nichts 1:1 - bereits bei deutschen Dialekten ist der Satzbau nicht 1:1 vom Standarddeutschen übernehmbar.

Aber auch bei den genannten Sprachen ist es ein grober Fehler, zuerst Vokabeln und dann die Sprache zu lernen. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Hören, hören, hören. Zuerst einfache Sätze mit übersichtlichem, konkretem Vokabular, dann komplexere Sätze auch mit abstraktem Vokabular.

Schöne Grüße

MM

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Luxemburgisch
w.

Ohne Lehrer ist es immer schwierig - es gibt zu viel in Sprachen, was über Vokabeln und Grammatik hinausgeht.
Das kann man schön an den Anfängen der maschinellen Übersetzung nachvollziehen, wo aus dem Ausdruck „der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“ auf Russisch auf einmal wurde „der Vodka schmeckt, aber das Kotelett ist vergammelt“.

Das (ungefragt) vorausgeschickt, empfehle ich - wie schon erwähnt - einen Blick auf Schwedisch oder Norwegisch. Bei einfachen Sätzen ist der Satzbau wie im Deutschen.

Jag önskar dig mycket framgång.

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Richtig, aber genau deshalb ist ja Spanisch deutlich „simpler“ als Französisch, weil im Spanischen, zumindest um eine „passable Aussprache“ hinzubekommen, kaum Buchstabenkombinationen und Stellungen im Wort zu berücksichtigen sind, sondern tatsächlich weitgehend einfach nur die simplen Buchstabe-Lautwert-Zusammenhänge.

Gruß
F.

Danke Freunde. Germanisch scheint in der Tat höchst interessant zu sein, denn zumindest google hat „Jag önskar dig mycket framgång.“ 1:1 richtig ins deutsche übersetzt. :sunglasses:

Über die wahren Hintergründe muss ich euch leider im unklaren lassen, auch warum ich keine VHS Kurse belegen kann oder ähnliches. Sicher, hören muss ich die Fremdsprache definitiv. Mal sehen, welche Quellen es gibt.

Tach,

wie ist das bei einer niederländischen Sprache?
Oder gelten diese nicht als eigenständige Sprachen?

Gruß

Ich finde nicht, dass Schwedisch besonders ähnlich im Satzbau zu Deutsch ist. Bei manchen Sätzen kann es funktionieren die 1:1 zu übersetzen, aber das geht ja bei anderen Sprachen auch, und in der Regel geht es nicht so einfach.

Einfaches Gegenbeispiel:
Ich möchte das Auto fahren
Jag vill köra bilen

Abgesehen davon, muss ich sagen, dass ich das Kriterium „Satzbau“ ein bisschen komisch, um eine Fremdsprache auszusuchen, finde.

Aha.

Insbesondere die 1. Person Singular in den regelmäßigen Konjugationen wird „ja“ im Letzebuergischen genau wie im Deutschen konstruiert.

Oder vielleicht doch nicht?

Übrigens ist es durchaus umstritten, ob es sich beim Letzebuergischen um eine eigenständige Sprache oder um einen moselfränkischen deutschen Dialekt handelt. Wie begründest Du Deinen Standpunkt?

Schöne Grüße

MM

Servus,

dass

erscheint Dir vermutlich so, weil Du Spanisch nicht konstruierend wie klassisches Latein oder Griechisch, sondern eben vom Hören zum Sprechen gelernt hast, so dass Dir gar nicht auffällt, wie viele Buchstaben im Spanischen abhängig von ihrer Nachbarschaft unterschiedlichen Lautwerten zugeordnet werden: b, c, g, r, s, v, y sind schon eine ganze Reihe, finde ich.

Dazu kommen noch die Buchstaben-Lautwert-Kombinationen, die nicht ‚erlesbar‘ sind, weil die Laute im Deutschen nicht existieren:

x, ll, rr, j, z, c vor i und e

Schöne Grüße

MM

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Offenbar hast Du den Beitrag von @warsteiner nicht gelesen oder nicht aufgefasst. Er hat nämlich begründet, weshalb er das tut.

Schöne Grüße

MM

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Nein, es erscheint mir so, weil ich Spanisch genau auf die Weise gelernt habe wie Französisch und Neugriechisch auch.

Das zeigt mir im Vergleich, dass ich im Spanischen relativ leicht den Laut in einen Buchstaben und vice versa umsetzen kann, im Französischen schwieriger, im Neugriechischen gar nicht.
Und das liegt in dem Fall nicht an mir, sondern an den jeweiligen Sprachen.

Aber das sind zum guten Teil „Feinheiten“.
Beim „c“ usw. natürlich nicht, aber da ist die Regel simpel, sich den darauf folgenden Vokal anzuschauen.
Was du aber im Spanischen nicht oder kaum hast, sind Buchstabenkombinationen wie im Französischen oder schon gar nicht der Umstand, dass ein Vielzahl von Buchstaben und Buchstabenkombinationen exakt den gleichen Laut besitzen wie im Neugriechischen.

Gruß
F.

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Hi,

wenn die Sprecher ihren „Dialekt“ für eine eigene Sprache halten, dann ist das so. Es gibt kein Gesetz, das ihnen das verbietet.
Und genau deswegen, weil das Luxemburgische als Dialekt des Westmitteldeutschen gilt, hat es ja den gleichen Satzbau.

Und mein Standpunkt (der auch gar nicht MEIN Standpunkt ist, sondern der der Fachleute) begründet sich im Selbstverständnis der Luxemburger:

Und was den Satzbau betrifft:

Gruß
w.

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Das ist absolut unzutreffend. Es gilt, Was ich schon gesagt habe.

Ach?! Die Aussprache der Konsonanten und Vokale richtet sich im Spanischen in erheblichem Maße nach dem vorausgehenden Vokal bzw. Konsonant und das macht die Sprache nicht bzw. genauso wenig „erlesbar“ wie Englisch oder Spanisch.

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Jo, scho klar - insbesondere für c, ll, z, j, b, v und rr, aber auch für die anderen genannten.

Einen Laut, der im Deutschen nicht vorkommt, kann man nicht „erlesen“. Und einen, der je nach Stellung im Wort unterschiedlich ausgesprochen wird, nur mit einiger Mühe.

Jetzt ist es an Dir, zu zeigen, wie das mit dem „Erlesen“ bei den genannten Buchstaben im Spanischen gehen soll.

Schöne Grüße

MM

Wissenschaften, auch die Philologie und die Linguistik, sind zum guten Glück nicht gesetzlich geregelt. Es gibt kein Gesetz, das Dir verbietet, mit dem Axiom 3 * 1 = 1 zu leben.

Merkste was?

Schöne Grüße

MM

Worum gehts dir hier eigentlich? Einfach nur darum, Recht zu haben?

Seit wann ist das ein Axiom? Dies ist eine mathematische Gleichung und man kann entscheiden, ob diese richtig oder falsch ist, was hier noch nicht einmal besonders schwierig ist.

Bei Dialekten und Sprachen funktiniert das eben so nicht, da es hier eben keine Axiome gibt, sondern es sich um ein Kontinuum handelt und die Linguisten eben nicht so einfach definieren können (außer Aprilfrisch natürlich) wann ein Dialekt zur Sprache wird.

Und deshalb bleibt am Ende nur das Selbstverständnis der Sprecher. Und wenn die Luxemburger per Gesetz das Luxemburgische zu einer ihrer Amtssprachen erhoben haben, dann ist das so und zwar nicht auf Grundlage eines Axioms sondern per Definition und per Gesetz. Das haben wir einfach zu respektieren und müssen nun nicht (typisch deutsch) besserwisserisch den Menschen dort ihre Sprache (und damit ihre Identität) streitig machen und eine Wertung vornehmen, dass das, was sie dort sprechen, etwas minderwertiges ist. Was soll das? Da fehlt mir einfach der Respekt.

Und es geht hier immer noch nicht um meine Meinung, sondern um ein allgemeines Verständnis von Sprache und Dialekt (lies doch einfach mal die verlinkten Wikipediaartikel durch). Du darfst natürlich gerne belastbare Quellen angeben, die genau aufzeigen, wann ein Dialekt zur Sprache wird. Ich lerne gerne dazu, da ich das Thema auch interessant und spannend finde. So lange lassen wir aber den Luxemburgern ihre eigene Sprache. Und wenn du dagegen bist, kannst du ja beim Europäischen Gerichtshof (oder sonstwo) dagegen klagen.

w.

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