Welche Kosten verursacht ein leerstehendes Haus?

Hallo,

welche Kosten hat man (trotzdem), wenn man ein freistehendes Einfamilienhaus eine Zeitlang leerstehen lässt? Was lässt sich abmelden? Danke

Kommt auf die Dauer an, wie lange es leer steht.
Strom, Wasser, Gas, usw… würde ich alles laufen lassen, da du hier größten Teils nur den Verbrauch zahlst (abgesehen von jährlichen Servicepauschalen, hängt von deinen Verträgen ab).
Wichtig: Die Zufuhr dennoch abschalten (Fi-Kasten Strom abschalten, Wasserzulauf abdrehen, Gas, usw…)
Wenn es über den Winter leer steht, solltest du zumindest eine gewisse Grundtemperatur aufrecht erhalten.
Müllabfuhr kannst abmelden, eventuell Bio-Tonne - falls vorhanden.

Ansonsten hast noch die jährliche Grundstückssteuer.

Mehr fällt mir da gerade nicht ein.

Gruß,

Baumi

Ps: vielleicht willst es ja kurzzeitig für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung stellen - die sind um jede Unterkunft dankbar.

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Hallo Baumi,

danke für die schnelle und kompetente (hoffe ich doch :slightly_smiling_face:) Antwort.

Mal rein interessehalber - wie ist das denn bei Flüchtlingen als Mieter? Man hat dann doch vermutlich einen Mietvertrag mit denen und kriegt die nicht so einfach raus, wenn aus dem „kurzzeitig“ doch Jahre werden, genauso wie bei anderen Mietern auch - oder?

da gibts meistens sehr gute Infos bei deinem Gemeindeamt was die Flüchtlinge als „Mieter“ betrifft. Manche Gemeinden übernehmen die Unterhaltskosten (Strom, Wasser, Müll, usw…) Da müsstest dich vor Ort erkundigen.

Eines darf man aber nicht vergessen: Das sind meist Frauen, Kinder und ältere Personen die da flüchten - und die wollen, sobald der Krieg wieder beendet ist, wieder nach Hause; sofern davon noch etwas übrig ist. Ich denke nicht, dass das Risiko sich einen Mietnomaden einzufangen recht hoch ist.
Aber es sind durchaus berechtigte Fragen dessen Antworten du von deinen nächst gelegenen Ämtern einholen solltest.
Was wenn sie nicht mehr nach Hause können? (Haus zerstört), was wenn Schäden verursacht werden? Wer übernimmt die Unterhaltskosten (die ja aktuell gerade explodieren),… usw…
Solche Infos über die rechtlichen Grundlagen und Förderungen (Betriebskosten usw…) sind für dich als „Vermieter“ sehr wichtig; hol dir diese bei deiner Gemeinde.

Wenn das alles geklärt ist, dann kannst du einer Familie helfen die dringend Hilfe braucht.
Ich habe letzte Woche erst mitgeholfen ein Haus einzurichten und war bei der „Übergabe“ dabei. Die drei Frauen + 3 Kinder brachen in Tränen aus und umarmten uns voller Dankbarkeit. Eine äußerst emotionale und rührende Erfahrung - und es ist ein verdammt gutes Gefühl jemanden geholfen zu haben.
Und bevor dein Haus leer steht und niemanden nutzt, ist es wirklich eine Überlegung wert dieses zumindest kurzzeitig Menschen zur Verfügung zu stellen die es wirklich dringend brauchen.

Gruß,

Baumi

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Nicht mehr nach Hause können - oder wollen. Hab gerade von einem Fall gehört, wo die Frau im Süden Europas gerne bleiben würde, ihr Mann in der Ukraine ist dagegen. Wie auch immer, ich bin (noch) nicht in der Lage, aber vielleicht bald. Danke für die Hinweise

ja klar wird es solche Fälle auch geben. Aber das ist einer in Südeuropa unter sehr vielen, die wieder nach Hause wollen. Genau für so einen Fall muss man sich eben auch vorab rechtlich erkundigen, welche Möglichkeiten für dich als Vermieter dann bestehen die auch wieder los zu werden. Letztendlich will man in schwerer Not helfen, und keine Familie auf Lebzeiten den Unterhalt finanzieren.

Aber lass dich nicht von solchen Medienberichten beeinflussen. Handle nach deinen Vorstellungen der Nächstenliebe (das klingt jetzt fast etwas religiös :sweat_smile:, aber es ist letztendlich wirklich so)

Alles Gute! Du machst schon das Richtige :wink:

Gruß,

Baumi

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Ich würde noch die Gebäudeversicherungen hinzuziehen.

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Servus,

mit dem „Abmelden“ von Müllabfuhr - falls es denn in der betreffenden Gemeinde überhaupt zulässig ist - schwenkt man eine Fahne „Leerstand!!“, die wegen ein paar zig Euro hässliche Folgen haben kann, nämlich dann, wenn die Gemeinde in einer Satzung nicht nur gewerbliche Vermietung von Ferienwohnungen, sondern auch Leerstand als Zweckentfremdung definiert und genehmigungspflichtig macht.

Schöne Grüße

MM

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Oh, als Hausbesitzer sollte man doch wissen, wer alles wie viel Geld von einem will.

Einige Dinge sind ja unabhängig davon, ob das Haus bewohnt ist:

  • Grundsteuer
  • Niederschlagsgebühr
  • Straßenreinigung & Winterdienst

Dann gibt es Dinge, die man abmelden könnte:

  • Gas
  • Wasser
  • Strom
  • Gebäudeversicherung
  • Müllabfuhr

Man sollte ein Haus aber nicht ganz auskühlen lassen, daher sollte man Gas besser angemeldet lassen - aber die Heizung braucht auch Strom. Und wenn du mal da bist, wäre Wasser auf der Toilette auch nicht ganz verkehrt. Zumindest bei Strom und ggf. Gas könntest du auf einen Tarif mit teurem Preis pro kWh und geringem Grundpreis wechseln. Allerdings musst du die Verträge genau studieren. Wenn der neue 2 Jahre läuft und du in 1 Jahr einziehst, zahlst du kräftig.
Und wenn man doch alles abmeldet, kann es sein, dass die Zähler irgendwann ausgebaut werden. Will man danach doch wieder Gas / Wasser / Strom haben, wird es schnell teuer.

Und ob bei einem leeren Haus wohl ein erhöhtes Risiko für Schäden besteht, und die Versicherung erst recht Sinn macht? Ich würde JA sagen - allerdings wird die Versicherung sich vermutlich weigern, das im gesamten Haus aufgequollene Parkett zu ersetzen, wenn du erst nach 3 Wochen merkst, dass der eine Sturm da dein Dach abgedeckt hat…

Müll kann man abmelden, mit dem Hinweis von Aprilfisch.

Bleiben Telefon und Zeitung…

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Wir haben auch einer Frau (deren Mann wir über 7-Ecken kennen und der ein ganz herzlicher Mensch ist) mit Ihrem Sohn Unterkunft gewährt. Als der Krieg ausbrach haben wir all unseren Bekanten in der UA (ich habe dort ein paar Zulieferer) angeboten bei Bedarf zu uns zu kommen. Das wurde dann von der Frau angenommen, ich bin 300 km gefahren um sie vom Bahnhof an dem sie gestrandet waren, abzuholen.
Ich bin mit denen zum Einwohnermeldeam und zur Bank gegangen, habe ihnen den Diakonieladen für eine Erstausstattung für Klamotten gezeigt und beim örtlichen ADFC Fahräder angefragt. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße! im Diakonieladen hat sich der Junge ungehindert von der Mutter alle 6 Paar vorrätigen Marken Sneeker geschnappt obwohl die z. Teil 2 Nummer zu groß waren. Im Bikeladen des ADFC in dem gespendete Fahrräder überholt und kostenlos abgegeben werden, wurde die Mutter fündig. Ein gerade mal 2 jahre altes kaum gefahrenes Markenrad. Der Junge wollte nur ein BMX Rad etwas anderes hat ihn nicht interessiert und ging daher leer aus. Noch in Hörweite der engagierten Freiwilligen nörgelten beide an dem Rad der Mutter rum, die Lager wären sicherlich ausgeschlagen und die Reifen seien nicht gut, Uns hat fast der Schlag getroffen. Die Frau hat sich als böse, geltungssüchtige und raffgierige Person herausgestellt. Nach unserem Besuch bei der Meldebehörde fragte Sie immer wieder (und immer ärgerlicher und vorwurfsvoller!) wann sie einen grünen Pass bekommt, Bekannte in Hamburg und ?? hätten schon einen grünen Pass. Ich konnte damit nix angfangen und die Dame von der Meldebehörde bei der ich nachfragte auch nicht.
Sie kam dann und erzählte dass Sie jemand getroffen hätte und ist von jetzt auf nachher weg. In dem Vorwurfsredeschwall hatte Sie dann auch erwähnt, dass die Person ihr diesen grünen Pass besorgen würde. Erst als sie (endlich) weg war kam mir der Gedanke, dass sie eine Arbeitserlaubnis gemeint haben könnte (Greencard).
Das ist bestimmt kein representatives Beispiel für die UA-Flüchtlinge, hat uns aber erst mal wieder ernüchtert.
Gruß Hartmut

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unglaublich… echt ein Wahnsinn!
ja, da überlegst dir wirklich 3x ob man noch einmal jemanden helfen will. Echt traurig, und die die dankbar sind und dringend Hilfe benötigen sehen dann durch die Finger, „nur“ weil solche arroganten, selbstsüchtigen … die Notlage anderer aufs dreisteste ausnutzen. Da kannst echt nur auf Karma hoffen/setzen.
Kein Wunder, dass die Flüchtlingsthematik (nicht nur UA) dann teilweise heftigste Diskussionen und Meinungsbildungen entfacht.

Das leider einige schwarze Schafe dabei sind die solche Notsituationen ausnützen, lässt einem wirklich an der Menschheit selbst zweifeln, oder nicht? Das Gleiche betrifft die Bettler/Obdachlosen, die oft vor der Eingangstüre beim Hofer (Aldi) sitzen… Im schlimmsten Fall habens dann auch noch ein Baby im Arm.
Da schmeißt dann 2€ in ihre Schachtel, und wenn du vom Einkaufen zurück kommst und den Einkaufswagen zurück geben willst, springt die Alte auf und steigt in einen neuen Mercedes S-Klasse ein, der sie abholt. Da bleibt dir echt die Spucke weg. (ist mir tatsächlich passiert)

Trotzdem, du hast dein Bestes gegeben - und alleine das spricht für deinen Charakter :+1:

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Moin,
Da wird mal wieder der eine Fall unter den 4.000.000 + bisher Geflüchteten hochgebauscht…
Da die Gemeinde hier manchmal sogar als „Mieter“ auftritt, ist man da so weich gebettet, dass man sich da nicht so wahnsinnig krummlegen muss, um auch „etwas Gutes“ zu tun. Man hat kaum finanzielles Risiko, da der Sozialstaat dafür sorgt, dass keine nichtzahlenden Nomaden darunter sind.
Na denn man to.
Grüße

Da wird überhaupt nichts hochgebauscht, da wird lediglich eine selbst erlebte Situation geschildert ohne den Anspruch zu erheben, dass die für all Deine 4.000.000 gilt!
ramses90

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Moin Ramses,
ich bezog mich nicht auf #Hartmut, wie du hättest erkennen können, dessen Geschichte ist sehr unglücklich und kommt ben leider auch vor (bei dieser großen Zahl), sollte aber trotzdem #Baumi und andere nicht davon abhalten, die wahrscheinlich weit über 90% dankbaren zu sehen und denen auch aktiv zu helfen(, statt sich eben von den anderen Geschichten davon abhalten zu lassen). Ich würde da nur einen Blick in die „Unterkünfte“ (oder an die Grenzen) anraten, damit man weiß, was für die Betroffenen die Alternativen sind.
Grüße

Und wenn man doch alles abmeldet, kann es sein, dass die Zähler irgendwann ausgebaut werden.

Das ist mir als Mieter passiert und weil der alte Zähler nicht mehr eingebaut werden durfte, sollte ich neue Zähler und einen neuen Zählerschrank für 8 Wohnungen bezahlen. :frowning:

Noch ein Gedanke zum Abmelden und Abstellen von Dingen.

Flughafen-Neubau in Berlin hatte sich ja bekanntlich um ein oder zwei Wochen verzögert :wink: Im nahegelegenen Steigenberger-Hotel hatte man extra jemanden eingestellt, der nach einem genauen Plan Wasserhähne aufdrehen und schließen musste. (Und durchlüften.) Ich bin kein Experte für Wasser- und Heizungsinstallationen. Wie sehr leidet diese Technik, wenn die für Monate oder gar ein paar Jahre „undurchflossen“ herumgammelt?

Da wäre ich vorsichtig. Man sollte die Grundpreise (nicht nur die Servicepauschalen) genau anschauen. Bei unserem Haushalt betragen allein die Grundpreise z.B. (Strom, Gas, Wasser, Müll) jährlich ca. 250 €. Über Winter müsste man auch noch maderaten Heizkosten dazu rechnen.
MfG

Hi

bei den Wasserhähnen (Küchen/Toiletten/Duschen) könnte ich mir vorstellen, dass es hauptsächlich um die Vermeidung von Legionellen und andere Keime geht.

Das Problem haben wir aktuell in unseren Bürogebäuden, weil wegen Corona die meisten im Home-Office sind und deswegen der Wasserdurchfluss nicht ausreicht.

Da rennt Jetzt auch jeden Tag einer durch und macht nach Plan die Wasserhähne auf und zu

Gruß h.

Völlig richtig.

Aber warum? Man kann doch ganz einfach mal die Klappe halten. Wenn man dann doch davon berichtet, kann man zumindest mal die Frage nach dem Motiv stellen. Wenn jemand nach einem Reiseziel in Griechenland fragt und ein anderer von einer ganz schlimmen Erfahrung auf Kreta berichtet, dann erwähnt derjenige das doch aus einem guten Grund. Hier kommt noch hinzu, dass niemand nach den Erfahrungen mit ukrainischen Flüchtlingen gefragt hat und die Anekdote trotzdem erzählt wird.

Ja, stell Dein Haus für aus der Ukraine Geflüchtete Personen zur Verfügung! Die werden doch erst mal dankbar sein und versuchen, sich Ihren ersten Schutz aus annähernd todbringender Situation zu erhalten. Ich hätte da wenig Angst um meine Finanzen - würde die aber im Auge behalten.
Spielregeln mit der Gemeinde kannst Du auskungeln. Und wenn die Flüchtlinge sich so benehmen, dass sie kaum tragbar sind, müssen sie wegziehen - wohin auch immer. Das halte ich aber für unwahrscheinlich. Vielleicht gewinnst Du aber auch ein neue Freunde und Menschen, die Dich mögen.
Muss man halt versuchen. Ein bisschen Risiko ist im Leben doch immer dabei.
LG
Amokoma1