hi,
Würde sie jetzt Knall auf Fall ihre Soldaten abziehen, sieht
das so aus, als hätte die BRD vor den Taliban kapituliert.
richtig…und die geschichte der deutschen darf sich natürlich nie wiederholen:wink:
hi,
Würde sie jetzt Knall auf Fall ihre Soldaten abziehen, sieht
das so aus, als hätte die BRD vor den Taliban kapituliert.
richtig…und die geschichte der deutschen darf sich natürlich nie wiederholen:wink:
Nun könnte man da allerdings auch auf ein Beispiel von 1975 verweisen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Lorenz
hi nochmal,
Ziehen wir uns zurück glauben die Islamisten sie hätten mit
ihrer methode gewonnen und dann kommt der Versuch den Islam
militärisch auszubreiten.
meinst du nicht, dass das völliger quatsch ist?
Die Frage, die du stellst, ist gewiss eine Frage der internationalen Verantwortung eines Staates wie der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, England oder anderen. Ein Rückzug wäre schon aufgrund unserer Bündnisverpflichtungen schwierig. Auch würde man mit dem Argument konfrontiert werden, dass man im Falle eines Rückzugs der Bundeswehr dazu beitragen könnte, dass die Taliban den Konflikt gewinnen könnten- militärisch und politisch.
Hallo,
das Problem ist hausgemacht: was haben wir in Afghanistan zu suchen?
Ebenso der Ami, Brite, …
Soll mir keiner sagen, es ging darum die Frauen in Afghanistan zu „befreien“.
Es ging um Geld, Gewinn (kostengünstige Pipline, Opium, …)
Eine Rückzugmöglichkeit sehe ich: so viel ich weiß wollen sich die USA zurückziehen.
Das wäre die Gelegenheit ihnen das gleich zu tun.
Klar werden die Taliban wieder das Land übernehmen. Aber das werden sie sowieso über kurz oder lang.
Causa
Nato-Truppen werden durch afganische Sicherheitskräfte unter unserer Führung abgelöst,so wie im Irak
Die Macht im Land geben die USA nie wieder zurück,warum sollten sie,wer hindert sie daran ?
Hallo
was die Amis hindert?
Ganz einfach: der hohe Blutzoll!
Irgend wann macht die US- Bevölkerung nicht mehr mit.
Den Taliban istvder Tod gleichgültig.
Sie kommen in den Himmel.
Causa
Wie gesagt,die „Arbeit“ übernehmen ja Afghanen in dem Fall
Hallo!
Nur hat die BRD sich in eine Situation manövriert, aus die sie ohne politischen Schaden nicht mehr raus kommt.
Der politische Schaden ist längst eingetreten. Der Schaden besteht in politischer Feigheit und darin, dass deutsche Politik ihren Verbündeten nicht als solchen betrachtet, sondern als Leittier. Deutsche Politiker lassen Amerikaner allein entscheiden und lassen Amerikaner den größten Blödsinn verzapfen, ohne je das Maul aufzumachen. Wer bedingungslose Schwanzwedler sucht, soll sich einen Hund halten. Unter Freunden stellt sich man sich i. a. keine Ja-Sager und Vasallen vor, sondern Leute, die rechtzeitig die Zähne auseinander bekommen und beizeiten Kritik üben. Ein schönes Beispiel lieferte soeben Herr Jung. Bei der Frage nach mehr Soldaten für Afghanistan will er die Willensbildung in den USA abwarten. Es mag wieder krass und aggressiv klingen, ändert aber nichts am Sachverhalt: Solche Politiker sind Stümper. Ob ein Problem militärisch lösbar ist, hat rein nichts mit Willensbildung zu tun.
Würde sie jetzt Knall auf Fall ihre Soldaten abziehen, sieht das so :aus, als hätte die BRD vor den Taliban kapituliert.
Mit militärischen Denkkategorien von Kapitulation, Sieg und Niederlage sind Probleme von Entwicklungsländern nicht lösbar.
Nur, wir sind nun man in diese Situation wie Idioten :reingeschlittert.
Ziehen wir uns zurück glauben die Islamisten sie hätten mit ihrer :methode gewonnen und dann kommt der Versuch den Islam :militärisch auszubreiten.
Der Glaube - egal welcher - erfüllte für menschliche Gesellschaften eine wichtige Funktion und machte ein Zusammenleben überhaupt erst möglich. Die Religion bildete die einzige Rechtsordnung und war ein Machtinstrument, das auch noch funktionierte, wenn die Mächtigen außer Sichtweite waren. Der Glaube bildete gleichzeitig die Werteordnung. Dabei sind die Werteordnungen der monotheistischen Religionen in den Grundzügen identisch. Wo es keine weltliche Ordnung gibt, sollten wir froh sein, wenn eine Religion das Vakuum füllt. Andernfalls fällt ein Land in Anarchie und Chaos.
Weltliche Rechtsordnungen setzen flächendeckende Infrastruktur, Verwaltung, Polizei und Justiz voraus - alles Einrichtungen, die man in Afghanistan jedenfalls in der Fläche vergeblich sucht. So etwas brauchen die Menschen dort auch nicht. Immerhin leben sie überwiegend in Clans, die alle ihre Angelegenheiten selbst regeln und als Rechtsordnung die Scharia anwenden. Diese bringen wir nur mit grausamen Bestrafungen in Verbindung und liegen damit gründlich daneben. Die Scharia entspricht nicht unser Vorstellung einer Justiz, aber sie ist nicht grausamer als das, was zuweilen in der westlichen Führungsmacht geschieht. Es ist erst ein paar Tage her, als in den USA einem zum Tode Verurteilten nach einem Vierteljahrhundert Haft stundenlang mit der Giftspritze im Arm herumgestochert wurde, um eine Vene zu finden. Zurück zum Thema: Wir tun den Menschen in Afghanistan und überall in der Welt keinen Gefallen, wenn wir ihnen ihre religiöse Ordnung zu nehmen versuchen. Wir nehmen ihnen damit die Existenzgrundlage ihrer Gesellschaft. Das stelle ich fest als jemand, der selbst keiner Religion angehört
In Afghanistan passiert es, dass schwer bewaffnete Soldaten die Tür eines Hauses eintreten und mit ihren Stiefeln durch die Wohnung voller verängstigter Menschen laufen. Oder die Soldaten fahren in gepanzerten Fahrzeugen durch Ortschaften und provozieren Gefahr. Die Menschen, die sich dagegen wehren, nennen wir „Aufständische“. Nach meinem Empfinden haben die Menschen jedes Recht, die Eindringlinge mit jeder nur erdenklichen Hinterhältigkeit zu bekämpfen. Die Uniformierten aus fremden Ländern haben dort nämlich nichts zu suchen. Außerdem haben sie sowieso keine Ahnung, was sie suchen. Bisher konnte nämlich noch niemand erklären, woran man einen Taliban erkennt.
Was würde passieren, wenn die Soldaten das Land verließen? Die Standardantwort auf diese Frage lautet, es würden Terrorcamps entstehen. Nur: Wer Terror ausüben will, braucht dafür vorher keinen Aufenthalt in einem Ausbildungslager, muss über keine Bretterwände klettern und durch keinen Staub robben. Fürchterlichsten Terror kann man ganz ohne solchen Unfug ausüben, sogar als ganz und gar untrainierter Mensch in Schlips und Kragen. Und nebenbei: Mit einzelnen Gestörten, die Spektakuläres und Vernichtendes im Schilde führen, werden wir immer leben müssen. Wenn wir aber organisiertem Terror den Zulauf abgraben wollen, müssen wir die Ursachen beseitigen, die Menschen in solche Richtung treibt. Literatur zum Thema füllt ganze Bibliotheken - leider vorbei an den Zielgruppen, nämlich Politiker und Militärs, die offenkundig zu den erkenntnisresistenten und bildungsfernen Schichten gehören, jedenfalls nichts begriffen haben.
Wer organisierten Terror austrocknen will, ist in Afghanistan an der falschen Adresse. Einen deutlich wirkungsvolleren Beitrag kann man in Palästina leisten. Was dort seit 60 Jahren geschieht, ist systematisches Erzwingen von Terror. Bisher fehlt der Wille, das winzige Gebiet mit einer überschaubaren Bevölkerung zu befrieden. Mein Vorschlag (aus Zeitgründen etwas verkürzt): Aus Palästina ein Modell eines wohlhabenden Staates machen. Geld zum Aufbau einer Wirtschaft, von der ausnahmslos die ganze Bevölkerung partizipiert, kann keine Rolle spielen. Angesichts der „paar Nasen“ wären es eh nur Peanuts. Natürlich behaupten religiöse Leute, das ginge nicht. Dann soll man bitte nur einen einzigen nennenswerten Unterschied zwischen Judentum, Islam und Christentum und deren Werten benennen.
In Afghanistan kann Entwicklungs- und Aufbauhilfe geleistet werden, indem man die Menschen fragt, wobei sie Hilfe brauchen. Fragen sollte man eher weniger Herrn Karsai in Kabul, sondern die Clanchefs in den verschiedenen Landesteilen. Soldaten braucht dafür niemand. Wenn man die Soldaten dafür nicht braucht, muss man sie nach Hause holen. Das ist keine Frage des Gesichtsverlusts. Es gibt nämlich nur die Wahl, zeitnah freiwillig zu gehen oder zu warten, um dann überstürzt und fluchtartig das Land verlassen zu müssen. Die Geschichte liefert genug Beispiele für Mächte, die die Alternativen nicht rechtzeitig erkannten. Die Amerikaner in Vietnam, die Russen in Afghanistan…
Ich fürchte nur, dass unsere aktuelle und auch die neue Regierung lieber weitere Soldaten und Zivilisten in den Tod gehen lässt, statt ein einziges Mal selbst zu denken und danach zu handeln. Zum Denken und Handeln gehört auch, den amerikanischen Freunden zu vermitteln, dass wir uns auf einem Irrweg befinden, den wir am liebsten gemeinsam mit den Amerikanern, nötigenfalls aber auch im Alleingang für beendet erklären. Gesicht hin oder her.
Gruß
Wolfgang