Welche Probleme haben Ostdeutsche?

Hallo,

hier wird ja immer wieder behauptet, die Politiker hätten sich von den Bürgern entfernt, sie nähmen diese nicht mehr wahr, hörten nicht auf sie.

Jetzt hätte ich gerne mal gewußt: Welche Probleme sind das denn, die die Politiker übersehen? Wenn jeder mal so fünf bis zehn nennen könnte?

Abgesehen von den sintflutartigen Überschwemmungen durch Asylsuchende, die den Osten immer wieder heimsuchen.

Und noch eine etwas kniffligere Frage: Warum werden Übersiedler aus dem Osten hier im Westen innerhalb von wenigen Wochen zu zufriedenen Menschen?

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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@consilio

Du bist das Problem der Ostdeutschen…!!!

Norma

Wahrscheinlich psychogene Stoffe im Trinkwasser. Bitte, Du kannst unmöglich statistische Belege für Deine krude These haben.

Die Mehrheit der Deutschen ist höchst unzufrieden mit der aktuellen Regierung. Sie bekommt nur noch 31% https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-09/ard-deutschlandtrend-bundesregierung-ansehen-zufriedenheit-umfrage.

Hm, als es mal um Trump ging, waren Werte unter 40% schon der (nahezu göttliche) Beweis, dass er quasi ein hundsmiserabler Präsident ist. Gilt nun gleiches für die GroKo?

Auch mit dem Vertrauen in Regierung und Medien steht es im Osten nicht gut https://www.welt.de/politik/deutschland/article181445482/Deutschlandtrend-AfD-liegt-im-Osten-erstmals-vor-der-CDU.html.

Schaut man sich aber das Zutrauen in die Lösungsfähigkeit der Parteien für zahlreiche Politikfelder an, so erkennt man doch deutlich, dass die GroKo-Syndikalisten im Prinzip noch über 50% liegen. Dumm nur, dass so selten drei sich für dasselbe entscheiden.

Zudem erkennt man, dass das Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit der Kleinen extrem niedrig ausgeprägt ist (mit Ausnahme der Grünen bei Umweltthemen). Diese Einschätzung steht aber im diametralen Gegensatz zu den Umfragewerten der Parteien, im Besonderen bei der AfD. Nicht einmal die eigenen Wähler kann sie (derzeit?) von ihrer Kompetenz überzeugen. Jedenfalls ist das Vertrauen IMHO deutlich schlechter ausgebildet als bei den anderen Kleinen. Das deutet nun wirklich darauf hin, dass die Masse der AfD-Wähler sie als Protestpartei nutzen.

Maßlos übertrieben ist für mich das „Angstthema“ wie es die R+V vorträgt. Aber ohne überzogene Steigerungsformen geht es heute scheinbar nicht mehr. Da wird aus Befürchtungen und erkannten Problemen schnell mal die (vermeintliche) „Angst“ konstruiert. Dennoch interessant die Länderunterschiede

Er steht doch gar nicht in irgendeiner Statistik. Und wenn nur er es wäre, dann wäre der Osten ja nahezu paradiesisch, vor allem weil er ja gar nicht dort ist. Eine Übersiedlung halte ich für eher unwahrscheinlich.

Ein sinnloser Text, der auf meine Fragen nicht antwortet.

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Da stelllt sich die Frage, welche Probleme Du hast. Scheinbar liegen sie im Verständnisbereich.

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Ich möchte wissen, welche schwerwiegende Probleme Ostdeutsche in ihrem persönlichen Umfeld haben, keine Statistik.

Wo fehlt es dem Rentner, dem Heranwachsenden, der Alleinerziehenden, der Familie? Was ist schlechter als in der DDR? Persönliche Befindlichkeiten versus Statistik. Warum ist mein Leben schlecht? Solche Antworten

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Weil die Leute, die hierhin übersiedeln dies in der Regel tun, weil sie hier einen Job und eine Perspektive haben. Das sind also von vorneherein nicht die Unzufriedenen. Die Unzufriedenen sind entweder die Alteingesessenen oder die, die aufgrund ihres Lebenswandels keine wirkliche Perspektive in ihrem Leben haben.

Das ist aber kein formell ostdeutsches Problem. Praktisch alles was in den rechtsextremen Organisationen Rang und Namen hat, kommt aus dem Westen. Höcke, Weiderl, Pasteurs, Apfel und im Grunde der gesamte NPD-Führungskader stammt aus dem Westen. Gauland ist da noch eine Ausnahme aber als der geboren wurde, gabs noch keine DDR und gelebt hat der Mann auch im Westen.

Die Ossis mögen anfälliger für Extremismus sein, weil die Lebensrealität und die Perspektiven dort schlechter sind als anderswo in Deutschland, aber die führenden Köpfe kommen allesamt aus dem Westen.

Wenn wir schon bei Statistiken sind - die Leute in den neuen Bundesländern sind tatsächlich die unzufriedensten: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/282179/umfrage/regionale-lebenszufriedenheit-in-deutschland/

Insgesamt gesehen ist aber die übewältigende Mehrheit der Deutschen ziemlich zufrieden mit dem eigenen Leben: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153748/umfrage/allgemeine-zufriedenheit-mit-dem-eigenen-leben/

Tatsächlich sind die Deutschen so zufrieden wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung - und das trotz der Anwesenheit von Flüchtlingen im Land: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutsche-sind-so-zufrieden-wie-nie-seit-der-wiedervereinigung-a-1139233.html

Welche konkreten Sorgen bleiben also unberücksichtigt? Von der Zumutung, auf der Straße Leute mit dunklerer Haut und schwarzen Haaren sehen zu müssen, einmal abgesehen.

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Ich halte den Verweis auf die Wessis im Führungskader für eine billige Ausrede, denn dabei wird unterschlagen, dass diese Leute im Osten ja nur deshalb so viel Erfolg haben können, weil sie von den dort lebenden Menschen gewählt und unterstützt werden. Er verstärkt das gerne gepflegte Bild vom Ossi als unschuldigem Opfer und verkennt, dass auch die östlichen Anhänger und Unterstützer diverser rechtspopulistischer bis -extremer Organisationen verantwortlich für ihr eigenes Denken und Handeln sind.

Außerdem sind die rechtsextremen Anwandlungen keineswegs ein neues Phänomen, das erst nach der Wiedervereinigung entstanden ist. Bereits zu Zeiten der DDR gab es eine größere, wenn auch gerne unter den Teppich gekehrte rechtsextreme Szene, die auch Gewalttaten inkl. Todesopfer zu verantworten hatte: http://www.spiegel.de/einestages/neonazis-in-der-ddr-video-zeigt-rechte-szene-1988-a-1013448.html

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Ich habe das nur geschrieben, weil er mich auch immer so blöd anmacht in meinen Fragen…

Lg nj

Zumindest AfD-Wähler scheinen das Problem zu haben, dass sie niemand lieb hat: https://www.merkur.de/politik/studie-afd-waehler-sind-liebesfrustriert-zr-8683077.html :smile_cat:

Ansonsten geht es AfD-Wählern gut und sie haben keine Existenzängste - aber eine große Wut auf „die da oben“: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-nur-wenige-anhaenger-haben-existenzaengste-umfrage-a-1083692.html

Was ich bei Gesprächen bei meiner Verwandt- und Bekanntschaft in den neuen Bundesländern immer wieder mit Irritation zur Kenntnis nehmen muss, ist, dass viele - auch gebildete und ansonsten selbständige - Menschen erwarten, dass sich der Staat um kleinste Angelegenheiten des Privatlebens kümmert. Als ich beispielsweise auf (undramatischer, da in ungekündigter Wohnung wohnender) Wohnungssuche war, wurde mir immer wieder geraten, eine „Eingabe“ beim Bürgermeister oder dem Wohnungsamt zu machen, da man mir als Alleinerziehenden ja wohl eine Wohnung zuweisen müsse.

Interessant finde ich auch, dass viele meiner östlichen Verwandten extrem auf Geld fixiert sind (da wird dann bei den Erzählungen über eine Wochenendreise der Preis von jedem Kaffee unterwegs erwähnt) und außerordentlich viel über Geld jammern und klagen, obwohl es sie nach der Wende auf die Füße gefallen sind, sie inzwischen schmucke Eigenheime und Neuwagen besitzen und es ihnen auch sonst finanziell sehr gut geht. Warum das so ist, habe ich allerdings noch nicht ergründen können.

Hallo NJM,

ich werde das nicht mehr tun!

HJS

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Gut, dann hör ich auch auf. :blush:

Lg nj

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generell offensichtlich nicht. ein aktueller feiner beitrag - ohne aufdringlichkeit, polemik, hetze - hierzu:

pasquino

Danke, bereits gelesen.

  1. Das politische System der USA kann man nicht 1:1 auf Deutschland umlegen.
  2. Es macht einen Unterschied, ob ich nach einer Einzelperson oder der gesamten Regierung frage.
  3. Merkel selbst kommt im aktuellen ARD-DeutschlandTrend auf 46% Zustimmung.

Hi,

Das mit der Wohnung sind Leute, die nicht gemerkt haben, dass wir jetzt in anderem Verhältnissen leben und der Staat nicht mehr Eigentümer fast aller Wohnungen ist. Das ist keine automatische Eigenschaft, nur weil man in der DDR geboren wurde. Aber allen ist gemein, dass wir auch in der Hinsicht mehr Rechtssicherheit gewöhnt sind, oder zumindest eine Welt, in der es Dinge, die die Menschen brauchen, ihre Grundbedürfnisse, abgesichert sind und nicht vom Investitionswillen eines anderen abhängig sind und davon, ob das Gehalt auch hoch genug ist.
Und da bin ich schon bei deinem Punkt 2: Preise sind immer noch höchst interessant, und das ist unabhängig davon, was man sich leisten kann und was nicht und hat damit so gut wie nie etwas zu tun. Es ist für mich selbst immer noch erstaunlich (auch wenn ich es nicht jedes mal bemerke und nie kommentiere, nur hier für dich, weil du fragst), dass Kaffee nicht mehr 2 % eines durchschnittlichen monatsgehalts für 250g kostet und obendrein noch schmeckt; dass ich für einen kassettenrekorder (bzw eine Stereoanlage heute) nicht mehr ein ganzes monatsgehslts ausgeben MUSS (ich weiß um die Korrelation von Preis und qualität). Dass ein Pfund mischbrot nicht mehr 50 Pfennig von den ca 600 Mark im Monat kostet, ist bemerkenswert, auch wenn man es sich leisten kann. Und ansonsten gibt es so viele verschiedene andere Produkte, ein gigantisch breites Angebot… das ist dann klassisches Shopping, wie andere nach Schuhen, Handtaschen und Gucciklamotten gucken. Ich nehme immer noch sehr bewusst wahr, wie unendlich viele verschiedene Hersteller von joghurt, Nudeln, Käse, … es gibt statt dem einen stichfeste sauren erdbeerjoghurt in der GLASflasche. Usw usf.

Und bevor du jetzt das diskutieren anfängst: ich kenne das Grundgesetz und das BGB und ich beschwere mich nicht. Ich weiß und verstehe die Unterschiede zwischen damals und heute. Ich beschreibe dir nur die Unterschiede, die eben nichts mit Bedientwerdenwollen zu tun haben, sondern mit einem grundsätzlich anderen Verständnis von Staat.

Die Franzi

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Hallo,
hier passt ein Zitat von Werner. Wer will findet Wege. Wer nicht will findet Gruende.
Es scheint mir der Wille zu sein, wenn ich schon die Heimat verlasse, will ich etwas Gutes draus machen (und Negatives nicht zuruecktragen).

Hi

Es existierte keine Arbeitslosigkeit, man müsste sich keine Sorgen um sein Einkommen im Alter machen, es gab zumindest in den 80ern keine Wohnungsnot mehr, niemand musste hungern oder Angst haben, die Wohnung nicht mehr zahlen zu können und auf der Straße zu landen, und die Leute haben sich umeinander gekümmert.
Letzteres hieß NICHT, dass man die Nachbarn beobachtet und über die gelästert hat. Das war die Stasi, und das waren tratschtanten, wie es sie hier auch gibt. Nein, man kannte sich, besuchte sich, und wenn einer wusste, wo es was gab, hat er den Nachbarn, Kollegen, etc was mitgebracht. So haben sich aus notwendigkNotwendigkeiten Freundschaften gebildet, und aus Freundschaften entstanden Netzwerke. Das verschwindet alles zunehmend, bzw. ist ein gravierender Unterschied ost-erst, der im Osten wahrgenommen wird. Man will nicht westlicher ( so nenne ich es jetzt mal der Einfachheit halber) werden, kann es aber nicht verhindern, weil das von der marktwirtschaft gefördert wird.
Und bei all den Veränderungen ist es nicht tröstlich, dass der Durchschnittsverdienst und der allgemeine Wohlstand nun viel höher sind.
Und warum du Ossis siehst, die plötzlich glücklicher sind, wenn sie im Westen leben? Weil sie einen Job haben. Das soll ja auch bei Arbeitslosen weiss Wunder wirken.

Die Franzi

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