Welche Schaltungsdifferenz darf ein Raumthermostat (Schätzeisen) haben?

Hallo, ich habe am Wochenende die Heizung in meiner Wohnung angeschaltet.

Es ist eine Zentralheizung für ein MFH mit 14 Wohnungen. Jede Wohnung hat einen eigenen Kreislauf, mit eigener UWP.

Die UWP wird mittels Raumthermostat ein-/ausgesschaltet.

Oventrop Thermostate an allen Heizkörpern.

Ich habe in der Wohnung alle Türen offen. Heizkörperventile alle auf „5“.

Raumthermostat auf 19°.

Bei 21° schaltet der RT ein. Dann heizt die Wohnung auf, bis auf 24°. Bis die Heizkörper abgekühlt sind, steigt die Zimmertemperatur noch mal ca 1°.
Welche Schaltungsdifferenz darf ein Raumthermostat (Schätzeisen) haben?

Müsste der RT nicht früher ausschalten, mir ist die Temperaturdifferenz zu hoch. Wenn in der Nacht die Heizung einschaltet, muss ich aufstehen und von Hand runter schalten. Dass ist dann (viel) zu warm.

Das ist schon so, seit ich hier wohne. Bisher habe ich von Hand geregelt. Wenn ich von der Arbeit heimkomme ist die Wohnung kalt. Darum soll das von alleine regeln.

Wenn ich die Heizkörper auf „3“ habe und den Raumthermostat auf 21°, dann wird die Wohnung auch zu warm -> Einrohrheizung.

Wie bekomme ich das Problem in den Griff?

ciao

Hallo!

Es ist nicht der Regler, der wird schon ein geringes Schaltspiel von unter 1 Grad haben . Nur wenn der abschaltet bedeutet es doch nicht, die Temperatur kann nicht mehr ansteigen, schließlich ist es warm und diese Wärme wird auch an die Räume abgegeben.
Mag sein, die Pumpe schaltet aus, wenn Regler ausschaltet. Dann kommt keine neue Wärme mehr hinzu und es findet auch keine Umwälzung statt.
Aber die Wärme ist im System und heizt etwas weiter.
Ein Anstieg um ca. 1 Grad ist da immer drin.

Stelle den Thermostat doch testweise um 1 Grad niedriger und lasse das so für einen Tag. Dann neu prüfen und vielleicht nochmals korrigieren.

Der Raumthermostat kann doch nur in einem Raum wirken, also in allen übrigen Räumen benutze die Thermostatventile.
Stelle die also auf 3 ( = ca. 20 Grad), nicht auf „5“ = voll auf. Oder auf die Niedrigere Wunschtemperatur.

Nur im Reglerraum stelle auf „5“

ich will nicht ganz ausschließen, dass der Thermostat defekt sein könnte, aber das sollte man halt testen und ggf. von der Hausverwaltung/Vermieter ersetzen lassen.

Noch kurz zu den Ventileinstellungen. Die Schritte von einer ganzen Zahl, also von „2“ auf " 3" betragen 4 Grad ! ( „2“ = 16 Grad, „3“ = 20 Grad)
Die kleinen Punkte zwischen den Zahlen sind also 1 Grad Schritte.

Zum Schluss, das ganze Heizsystem funktioniert aber nur zufriedenstellen, wenn die Wasserströme abgeglichen und auf die Heizkörpergrößen abgestimmt sind (Hydraulischer Abgleich). Stimmt das nicht, dann wird überheizt oder es bleibt zu kalt.
Und Einrohrheizung ist sowieso ein besonderes System, weil wärmeführende Leitungen durch alle Räume führen. Ein gewisse Zwangsbeheizung über das Rohr findet also immer statt, auch wenn man den Heizkörper in einem Raum zudreht.

MfG
duck313

hi,

der RT kann ja nix dafür, dass er von den Heizkörpern so weit entfernt montiert ist.
Wenn du die Wohnung jedesmal abkühlen lässt hilft es dem Thermostat auch nicht, an seiner kühlen Wand.
Das arbeitet schon alles etwas gegeneinander.

und weiter runter?
Oder willst du sagen, dass die Rohre so viel Wärme abgeben?
Da du von Thermostatventilen sprichst, sind wohl dennoch alle HK regulierbar und hängen nicht in Reihe ohne Bypass.

Lässt sich die Pumpe drosseln? gut möglich, dass unisolierte Rohre und ältere massive HK so viel Wärme speichern, dass es eben zu viel ist. Entsprechend hohe Vorlauftemperatur ist dann sicher auch noch eingestellt.

Prüfe mal, ob die Rohre allein das Problem verursachen, gerade bei den jetzigen Temperaturen durchaus denkbar.
Wenn es draußen kalt genug ist, damit die rohre selbst nicht mehr ins Gewicht fallen, sollte man über die HK Thermostate regeln und das RT nur zum abschalten und groben regeln (Abwesenheit) verwenden.

grüße
lipi

Also, die Heizung läuft, das hört man am Rauschen, mit einer Temperaturdifferenz von 3-4°. Das ist zu viel.

Wenn der RT 2° aufheizen und dann abschalten würde, wäre auch zufrieden.

Dass durch die bereits warmen HK und Leitungen noch nachgeheizt wird stört mich nicht, das kann ich auch nicht ändern.

Ja, bis ca zu Frostgrenze würde die Wärme der Leitungen ausreichen um die Wohnungen zu erwärmen. Das mache ich aber nicht denn, mein Wärmemengezähler sitzt im Heizraum, (wie alle anderen auch) lasse ich die Pumpe laufen, heize ich alle angrenzenden Wohnungen mit. Meine Wohnung ist eine der am weitesten entfernten vom Heizraum.

Leider ja, wird so hoch eingestellt, wegen dem Warmwasser. Das muss seine 60° haben, sonst schimpfen die Leute. Mischer und Aussensteuerung nicht vorhanden.
Ein komisches System - ich kann es nicht ändern.

mein Wärmemengezähler sitzt im Heizraum, (wie alle anderen auch) lasse ich die Pumpe laufen, heize ich alle angrenzenden Wohnungen mit. Meine Wohnung ist eine der am weitesten entfernten vom Heizraum.

hi,

was soll denn das für eine seltsamen Konstruktion sein, bei der unisolierte Rohre durch andere Wohnungen laufen und das nach dem Zähler?

wen genau erwartest du für eine Hilfe, wenn du gar nichts ändern kannst/willst?

da würde mit nur noch ein bzw. mehrere Ventilatoren einfallen, um die wärme schnell und gleichmäßig zu verteilen, oder eine bessere Position des RT, damit er früher abschaltet. Was aber sicher, bedingt durch die gespeicherte Wärme, auch nur bedingt hilft.

dem Zähler ist es egal, ob die Wärme am HK oder am Rohr abgegeben wird.
Wenn die Rohre unisoliert durch andere Wohnungen laufen, sollte man sich dringend mal zusammensetzen und den Zustand beheben.

Neues RT mit separatem Fühler?
Eventuell auch elektronisch (wenn das geht), vorhanden ist sicher eins mit Bimetallstreifen, die haben nun mal einen gewissen Spielraum.
RT falsch eingestellt, Hysterese zu hoch?

Kleingedrucktes: du hast zwar viel beschrieben, aber nur die Dinge, die du nicht ändern willst und die somit eigentlich egal sind.

grüße
lipi

Hallo,

ich vermute den Grund des Überschwingens darin, dass am Thermostat keine „thermische Rückführung“ vorhanden ist. Evt. ein Fehlanschluss?

Also, die Rohre laufen nicht unisiliert durch andere Wohnungen.

Die VL Temperatur ist sehr hoch bei uns, immer.

Eine Wohnung über dem Heizraum hat immer eine deutlich spürbare warme Wand, weil in dem Schacht die Leitungen hochlaufen.
Auch wenn ich Barfuss im Treppenhaus bin, kann ich die minimale Wärme gegenüber dem kalten Boden spüren.

Das zahle ich alles mit. Abrechnung 100% nach Verbrauch. Ist auch nicht zulässig, wird aber hier so gemacht.
Mir ging es in der Frage darum, herauszufinden, ob der Raumthermostat defekt ist.

Was ist eine thermische Rückführung?

Ich habe das gerade gegoogelt.

Was sicher, dass der RT nicht mehr aufheizt, als der Heizkörper und damit die Raumtemperatur gesamt zu niedrig bleibt?

Da fehlt ein Wort, oder?

Zur Funktion der thermischen Rückführung:
Ein kleiner Heizwiderstand direkt neben dem Bimetall bekommt Strom, wenn der RT Wärme anfordert.
Dadurch gleicht er die Verzögerung aus, mit der die Raumwärme am Bimetall ankommt. Ebenso wird damit das Nachheizen (bei ausgeschalteter Pumpe) vorweg genommen.

Beispiel:
Raum 18°C - Themostat auf 21°C stellen.
Raum wird langsam wärme und hat irgendwann die 21°C, am Bimetall sind es aber noch 20°C.
Bimetall schaltet erst bei 21,5°C ab - Raum hat dann schon 22,5°C.
Heizung heizt noch nach: Raum geht hoch bis 24°C.
Raumtemperatur fällt auf 20,5°C, aber erst bei 20,5°C am Thermostat schaltet es wieder ein. Auch beim Abkühlen ist das Thermostat nun wieder recht träge, denn das Gehäuse hatte zuletzt ja bis zu 24°C und kühlt sich ggf. langsamer ab als der Raum. Kann sein, dass erst wieder bei 19°C im Raum die Heizung an geht.

Mit Rückführung:
Wenn der Raum seine 21°C erreicht, sind am Bimetall durch die Kombination aus Wärme (vom Raum) und Wärme vom Heizwiderstand auch mittlerweile 21°C. Bei 21,5°C wird abgeschaltet. Heizwiderstand ist dann sofort aus. Da das Thermostat noch gar nicht voll auf 21,5°C „durchwerwärmt“ war (ohne Rückführung war es das, zudem hatte der Raum ja schon 24°C!), sondern nur das Bimetall lokal 21,5°C hatte, wird bei fallender Raumtemperatur auch das Bimetall schneller die Raumtemperatur abbilden, also auch schneller wieder einschalten.

Natürlich ist das alles nur eine grobe Annäherung.
Relativ genau können nur elektronische Thermostate regeln, die das Aufheizen und Nachheizen erlernen.
Sehr genau arbeiten elektronische Regler, wenn diese einen Stetigregler haben. Nun kann die Pumpe ja nur „AN“ oder „AUS“. Da gibt es den Trick, die Pumpe mit Pulsweitenmodulation zu betreiben. Wenn der Regler ausgerechnet hat, dass 40% Heizleistung nötig sind, dann wird die Pumpe 4min lang angeschaltet und bleibt danach 6min lang aus.
So kann man recht gefühlvoll die Temperatur regeln.

Hast du mal ein Bild vom Thermostat?

Da würde ich mir überlegen, auf dei Zentralheizung zu verzichten, als Schmarotzer die Grundwärme der Nachbarn zu nutzen und selber bedarfsgerecht elektrisch zu heizen. Trotz der immens hohen Stromkosten könnte das finanziell interessant sein.

Auf jeden Fall wäre es Komfortgewinn.

Der Sonne Mond Schalter hat keine Funktion. Zumindest habe ich nach Jahren in der Wohnung nicht rausgefunden, was der verändert.
In der BDA der Heizung, die ich mit der Hausordnung bekommen habe, ist die Funktion auch nicht erwähnt.

Wenn es sehr gut isoliert wurde, evtl eine Option.

Der EVKW liegt mit 180 kWh/m2/Jahr schon sehr hoch. Und dass ist nur der Mittelwert.

Ich in meiner DG Ecklage habe noch mehr. Und dann mit Strom - ne, viel zu teuer.

OK,

jetzt schauen mal alle anderen weg:
Du nimmst einen flachen Gegenstand und hebelst damit das Einstellrad ab. Das wird einfach nach vorne GERADE abgezogen.
Darunter wird eine kleine Schraube sichtbar.
Die drehst du heraus.
Die Plastikabdeckung kann nun abgezogen werden, eventuell ist so noch gerastet und/oder mit der Tapete /Farbe verklebt.

KEIN LEITFÄHIGES WERKEZUG zum Abheben der Abdeckung benutzen!
VORSICHT, alles was du jetzt siehst kann lebensgfährliche Spannung führen!
NICHTS ANFASSEN, nur gucken!

Nun hast du freie Sicht auf das Thermostat.
Mach mal ein Foto der Anschlussklemmen und des Schaltplans (vermutlich eingeprägt auf der Rückseite des Deckels des Thermostat).

SOFORT WIEDER ALLES ZU MACHEN!

Nochmal:
Das Entfernen der Abdeckung führt unmittelbar dazu, dass du vollen Zugriff auf die Innereien hast.
Dort kann und wird alles unter Spannung stehen!

Dann sage ich es dir:

In der Stellung MOND wird ein weiterer Heizwiderstand dauerhaft aktiviert, der dem Bimetall eine um 4-5K höhere Raumtemperatur vorgaukelt.
Du kannst so mit einem Druck die Temperatur um eben diese 4 oder 5 Kelvin absenken.
Das geht nur, wenn da ein Neutralleiter angeschlossen ist. Ich vermute mal, dass dort leider nur eine dreiadrige Leitung liegt, weshalb dann weder Rückführung noch Absenkung aktiv sind.

Ach so: Die Differenz zwischen 22°C und 18°C beträgt 4 KELVIN, nicht Celsius.
Celsisus ist eine Skala, die sich auf einen Referenzpunkt bezieht.
Etwa wie bei der Höhe von Bergen:
Der eine ist „1000m über NN“ hoch, der andere ist „1800m über NN“ hoch.
Die Differenz ist dann nicht „800m über NN“, sondern 800m.

Habe den Notschalter der Heizung ausgemacht - zu meiner Sicherheit.

Also, was ist Sache?

Ich kann so gut wie nichts erkennen…
Da sind nur zwei Adern angeschlossen, richtig?

Kann es sein, dass der Regeler auf einer Unterputzdose montiert ist?