Welche Schweizer verstehen Süddeutsche nicht?

Mich hätte mal interessiert, Sprecher in welchen Schweizer Regionen am ähnlichsten zum Hochdeutschen sprechen und welche man nicht verstehen wird, weil sie am meisten „Urschweizerisch“ sprechen?

Ich selbst bin Bayer und hätte zudem gerne gewusst, ob es eine Region in der Schweiz gibt, wo das Schweizerisch so ähnlich wie das Bayerische klingt.

Bin mal gespannt.

Hallo!

Welches Schweizerisch am leichtesten bzw. schwersten verständlich ist, weiß ich nicht. Rätoromanisch… (naja, nicht wirklich ein deutscher Dialekt).

Ich selbst bin Bayer und hätte zudem gerne gewusst, ob es eine
Region in der Schweiz gibt, wo das Schweizerisch so ähnlich
wie das Bayerische klingt.

Das mit Sicherheit nicht. Im Gegenteil. Österreich hält man ja gemeinhin auch für eher dem bairischen als dem schweizerischen nahestehend. Wäldlerisch (Bregenzerwald, Vorarlberg) klingt in meinen Ohren jedoch eher schweizerisch als österreichisch/bairisch. Auch die Rachenlaute im Tirolerisch erinnern mich an die Schweiz.

Und die bairische Stadt, die der Schweiz am nächsten ist (Lindau) spricht schließlich auch nicht bairisch, sonder Schwäbisch.

Michael

Servus Michael,

der Haken an der Sache ist, daß sich Kulturen und mithin Dialekte nicht für die Barbareyen von Staatsgrenzen im allgemeinen und insbesondere nicht von napoleonischen Grenzziehungen interessieren.

In Gsiberg spricht man Alemannisch, genauso wie in den deutschsprachigen Gebieten der Schweiz und natürlich auch in Lindau.

Schwäbisch wird in Lindau zwar verstanden, aber nicht gesprochen. Aber Lindau ist auch keine bairische Stadt, sondern weiland Freie Reichsstadt, die Umgebung in der Hauptsache St. Gallen, teils Montfort und Ende des 18. Jahrhunderts zunehmend Habsburg zugehörig. 1805 österreichisch und 1806 Bayern zugeschlagen. Vorher vom Haus Wittelsbach weit und breit nichts zu sehen.

Zur ursprünglichen Frage: Mir ist aufgefallen, daß man vom Alemannischen nördlich des Sees her kommend viele Ausprägungen des Schweizer Alemannischen verstehen kann (vielleicht vom Berner Oberland einmal abgesehen), während umgekehrt diese nördliche Ausprägung von Schweizern außerhalb St. Gallen, Appenzell, Toggenburg, Thurgau, Schaffhausen eher nicht gut verstanden wird.

Schöne Grüße

MM

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Hallo!

Tjaaa, das ist die Diskussion! Ich denke, da kommt es stark darauf an, was Du unter „ähnlich“ verstehst. Ausserdem, denke ich nicht, dass es ein „Urschweizerisch“ gibt - das waren halt einfach verschiedene Strömungen, die sich da breit gemacht haben. So richtig „urchig“ (sorry - Schweizerwort :smiley:) sind natürlich diejenigen Dialekte, die man in den Ortschaften spricht, die „am weitesten ab vom Schuss“ sind, bzw. in abgelegenen Tälern etc. Obwohl man heute natürlich überall hinkommt!
Wir Germanistikstudenten streiten immer darüber, ob jetzt nun der Basler-, der Aargauer- (den es offiziell gar nicht gibt), der Zürcher-, oder gar der St.Galler- oder Schaffhausenerdialekt (alles Kantone, die der Grenze entlang liegen) ist, der nun am Ähnlichsten mit dem Deutschen ist. Doch zweite Definitionsfrage - was ist denn bitte „DAS Deutsch“?

Gruss,

Semiramis

:wink: Du siehst, das Ganze ist recht schwierig!

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Griaß De,
i bin a boar moi in der Schweiz gwen und glab
das de „Zürcher“ (Züricher) am besten hochdeitsch
redn.
Bis ietz hon i de Schwitzer oiwei no ganz
guat verstandn. Des Allemannische is ja a
a süddeitsche Sprach und scho verwandt mit’m
Boarischn. Wenn ma des schwitzer Duitsch mit
dem Boarischn vergleichn mecht, is des Südboarische
in Tirol/Südtirol am ähnlichsten.
Wo genau de meisten Ähnlichkeitn zum (Süd)tirolerischn
san woaß i aba net.
Pfiat Gott,
Roland

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

dachte eher das sind angeborene Grunzlaute grins

aber Knödel aus dieser kurrligen Gegend sind wirklich Sonderklasse, …die kleben solange an den Zähnen.

Gruss

Fritz

ein Urschweizer aus der Ostschweiz, ein Bollwerk gegen fremdländische Einflüsse aus dem Norden