Servus Michael,
der Haken an der Sache ist, daß sich Kulturen und mithin Dialekte nicht für die Barbareyen von Staatsgrenzen im allgemeinen und insbesondere nicht von napoleonischen Grenzziehungen interessieren.
In Gsiberg spricht man Alemannisch, genauso wie in den deutschsprachigen Gebieten der Schweiz und natürlich auch in Lindau.
Schwäbisch wird in Lindau zwar verstanden, aber nicht gesprochen. Aber Lindau ist auch keine bairische Stadt, sondern weiland Freie Reichsstadt, die Umgebung in der Hauptsache St. Gallen, teils Montfort und Ende des 18. Jahrhunderts zunehmend Habsburg zugehörig. 1805 österreichisch und 1806 Bayern zugeschlagen. Vorher vom Haus Wittelsbach weit und breit nichts zu sehen.
Zur ursprünglichen Frage: Mir ist aufgefallen, daß man vom Alemannischen nördlich des Sees her kommend viele Ausprägungen des Schweizer Alemannischen verstehen kann (vielleicht vom Berner Oberland einmal abgesehen), während umgekehrt diese nördliche Ausprägung von Schweizern außerhalb St. Gallen, Appenzell, Toggenburg, Thurgau, Schaffhausen eher nicht gut verstanden wird.
Schöne Grüße
MM