Welchen Namen haben die Engel des Todes

in den verschiedenen Religionen??

Vorab Danke

Nach dem „Kleinen Lexikon der Engel“ ISBN 3-406-45951-X Buch anschauen

werden im AT meist nur Funktionsnamen genannt wie eben: „Engel des Todes“, „Verderberengel“, „Schitter Tod“, Satan" o. ä.

Zur Personifizierung dienen aber auch kananäische Götter, etwa „Mot“, der Bruder Baals und Unterweltsgott.

Später tauchen Namen wie „Abaddon, Apollyon, Metatron“ auf, die hellenistischen Hintergrund haben.

Im Islam wird er "„Azrael/Azrail“ genannt.

Für die anderen Religionen finden sich vielleicht auch noch Antworten.

Gruß Fritz

Heya Roger,

in der griechischen Mythologie wird der Todesengel
Thanatos genannt.

( In der neugriechischen Sprache heißt Thanatos - θάνατος
immer noch " der Tod ".)

Angel

Heya, Angel,

in der griechischen Mythologie wird der Todesengel Thanatos genannt.

Nun ist aber der Thanatos im normalen Verständnis kein Engel, sondern ein Gott, ein Sohn der Nacht (Nyx).

Fritz

Dämonen und Todesgötter
Hi,

damit man dir sinnvoll Antworten kann, solltest du für deine Frage vielleicht doch ein paar Worte mehr verwenden: Wenn du damit nicht gerade Joseph Mengele aus Auschwitz meinst, gibt es einen eigentlichen (= nicht-metaphorisch gemeinten) „Engel des Todes“ in keiner Mythologie, soweit ich es überblicke.

Es kommt auch darauf an, was mit „Engel“ (griech. αγγελος) gemeint ist, denn der ist ja ein „Bote“.

Die Geschichte der Dämonologie weist zwar Dämonen auf, die dem Menschen Schaden zufügen (z.B. altpers. Aeshma = hebr. Ashmodai, oder die israelitische lilith, die sich von den akkadischen Dämonen lil, lilu, ardath lili herleitet), aber die bringen nicht den Tod, sondern seelisches Leiden verschiedener Art. Selten bringen Dämonen direkt den Tod: Die Versteinerung, die beim Anblick des Kopfes der griech. Medusa droht, ist mythologisch vom Tod zu unterscheiden.

Aber es gibt Herrscher der Unterwelten, sofern die Unterwelten die Aufenthaltsorte der Toten sind: So wie (ursprünglich) der ägyptische Anubis oder die sumerischen Göttin Eresh-Ki-Gal und das Pärchen Nin-Ma-Sharri & En-Ma-Sharri (die man aus einer Götterliste aus Schurrupak um 2600 v.Chr. kennt). Auch der griech. Ha(i)des und der Thanatos sind Herrscher im Totenreich Hades und Rhadamanthys ist Totenrichter im Tartaros. Aber das sind Götter und keine Engel.

Aber solche Unterweltsgötter gibt es überaus zahlreiche in allen antiken Kulturen: Da müßtest du schon spezielle Wünsche äußern, sonst schreibt man sich zu Tode.

Dann gibt es noch die Gestalten, die die Toten ins Totenreich begleiten, so wie der (spätere) ägypt. Anubis oder der griech. Charon, der Fährmann, der die Toten über den Fluß Acheron in den Hades geleitet.

Ansonsten ist der Gevatter Hein, das Knochengestell mit der Sense, eine Ausgeburt mittelalterlicher christlicher Phantasie. Außerdem gibt es allerlei sonstige Erscheinungen, die den Tod ankündigen, wie z.B. die walisische Lichterscheinung canhywallen cyrsth.

Aufpassen muß man bei modernen esoterischen und anderen Phantasiestories, die alles Mythologische durcheinandermixen.

Gruß

Metapher

Nuja Fritz,

er wird auch Todesengel genannt, denn er wird oft mit Schwingen dargestellt.
Ist in Griechenland von Gegend zu Gegend verschieden.

Angel

Flügel
Hi Angel,

kannst du mir Hinweise auf Abbildungen eines geflügelten Thanatos geben?

Außer den Flügeln der samothrakischen Nike und denen an Schuhen und Hut des göttlichen Boten Hermes ist nach meiner Kenntnis in der antiken griech. Mythologie nicht viel von Flügeln zu sehen. Diese sind vielmehr persischen und mesopotamischen Ursprungs.

Gruß

Metapher

http://www.sphinx-suche.de/lexmonst/thanatos.htm

Angel

Thanatos + Flügel
Hi Angel und Metapher *wink*,

ich darf mich doch kurz einmischen, denn diese zugegeben kleine Detailfrage hat mir dann doch keine Ruhe mehr gelassen, da ich auch davon ausging, dass die Flügel von Thanatos hellenistischer Färbung waren…

Lurkner meint dazu nur wörtlich: „Thanatos, in der griechischen Mythologie, Sohn der Nacht (Nyx) und Zwillingsbruder des Hypnos. In späterer Zeit wurde er als schöner geflügelter Jüngling dargestellt , in der Hand hält er eine gesenkte Fackel: Sinnbild des Todes, den der Gott verkörpert.“ [Manfred Lurkner, Lexikon der Götter und Dämonen, ISBN: 3520463024 Buch anschauen; das beste synthetische Werk dieser Art aller bekannten Mythologien btw /Buchtippalarm]

Logisch, dass wenn man über Google mit ‚Flügel‘ oder ‚Wings‘ auch etwas findet, allerdings keine Informationen wann die dazukamen.
Vielleicht ist bei Reinhardt was zu diesem Thema bezüglich der Ikonographie des Thanatos zu finden? H. Reinhardt, „Thanatos oder Zephyrus?“, AntK. XXIII, 1980: 44.

Betrachtet man diese Vasen [http://66.90.77.92/Khaos/Thanatos.html], kommen mir langsam aber auch Zweifel an meiner Ausgangsmeinung…

Wer weiss was [genaueres]?

Y.-

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ja, aber

*smile*

Hi Angel,

ja, da stehts

http://www.sphinx-suche.de/lexmonst/thanatos.htm

aber wer weiß, worauf die sich da beziehen. Wo gibt es Abbildungen (Vasen, Schalen usw.) oder gar Texte dazu? Jedenfalls weder bei Hesiod noch bei Homer sind Flügel erwähnt, falls ich nicht Knöppe auf den Augen hab, und Apollonios Rhodios hab ich nicht zur Hand. Und alles nach Alexander d. Gr. wäre eh mesopotamisch beeinflußt.

Grüße

Metapher

PS: Hab natürlich den Pegasus vergessen, und den Phoinix, aber der ist eh ein Vogel.

Hi Angel und Metapher *wink*,

Hi Yseult *wink*

ich darf mich doch kurz einmischen

tztz, richtig nett von dir, daß du dich nach langer Zeit mal wieder einmischst :wink:

… denn diese zugegeben kleine Detailfrage hat mir dann doch keine Ruhe mehr gelassen

die bekannte einschlägige Berufskrankheit, die das Leben so spannend macht.
,

da ich auch davon ausging, dass die Flügel von Thanatos
hellenistischer Färbung waren…

[Manfred Lurkner, Lexikon der Götter und Dämonen,
ISBN 3520463024 Buch anschauen; das beste synthetische Werk dieser Art aller
bekannten Mythologien btw /Buchtippalarm]

Jaja, aber man kann ja nun nicht alles zu hause griffbereit stehen haben :wink: *Neid*

Vielleicht ist bei Reinhardt was zu diesem Thema bezüglich der
Ikonographie des Thanatos zu finden? H. Reinhardt, „Thanatos
oder Zephyrus?“, AntK. XXIII, 1980: 44.

*Zettel an Assi rüberschieb* *zwinker*

[http://66.90.77.92/Khaos/Thanatos.html]

„Not Found“ :frowning:

Liebe Grüße

Metapher

Hi, :smiley:

Mir fallen dazu:

Außerdem gibt es allerlei sonstige Erscheinungen,
die den Tod ankündigen, wie z.B. die walisische
Lichterscheinung canhywallen cyrsth.

noch die irischen Banshee ein, die mit ihrem Schrei den Tod ankünden. In einer späteren Interpretation schliesslich künden sie nur noch den Tod eines Mitgliedes der fünf grossen Irischen Clans an.

Aufpassen muß man bei modernen esoterischen und anderen
Phantasiestories, die alles Mythologische durcheinandermixen.

Danke für diese Warnung, die man wohl nie zu oft aussprechen kann. *fg*

Y.-

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http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=…
hanatos%2BRelief%26hl%3Dde%26lr%3D%26sa%3DG

http://www.asrantiqua.biz/sites/formulare/sarkophag…

Zufrieden Meister ?

Oder etwa nicht antik genug ?

weiter runter kurbeln (äh scrollen )

A.

Flügellos!
Hi, Angel,

wie Metapher schon warnte, sind solche Netzseiten mit Vorsicht zu genießen.

So:

Mors (Röm. u. gr. M.), griechisch Thanatos, der Tod, Sohn der Nacht, Bruder des Schlafes.
Die Alten stellten sich denselben theils als einen Jüngling mit umgestürzter Fackel vor, theils als schlafenden Knaben; seine Attribute sind eben die umgekehrte, verlöschte Fackel, welche häufig auf Antiken, Grabmäiern oder Gemmen auf die Brust eines Leichnams gestützt ist, dann Mohnköpfe, die Eidechse, das Kaninchen, das Horn. Schlaf und Tod wandeln ruhelos über die Erde, Beide, um die Menschen zur Ruhe zu bringen, der Eine für kurze, der Andere für ewige Zeit. Das hässliche Bild des grauenvollen Gerippes kannte die alte Poësie nicht.
[Wörterbuch der Mythologie: Mors, S. 1. Digitale Bibliothek Band 17: Wörterbuch der Mythologie, S. 5537 (vgl. WdM, S. 339-340)]

Also KEINE Flügel!

Gruß Fritz

Link
Hi Metapher,

tztz, richtig nett von dir, daß du dich nach langer Zeit mal
wieder einmischst :wink:

Jajaja… bin gerade dabei quer durch Europa zu düsen. Sorry.

… denn diese zugegeben kleine Detailfrage hat mir dann doch keine Ruhe mehr gelassen

die bekannte einschlägige Berufskrankheit, die das Leben so
spannend macht.

*räusper*

Vielleicht ist bei Reinhardt was zu diesem Thema bezüglich der
Ikonographie des Thanatos zu finden? H. Reinhardt, „Thanatos
oder Zephyrus?“, AntK. XXIII, 1980: 44.

*Zettel an Assi rüberschieb* *zwinker*

LOL

[http://66.90.77.92/Khaos/Thanatos.html]

„Not Found“ :frowning:

*schäm* Ich schwör, die Seite war eben noch da… http://66.90.77.92/Khaos/Thanatos.html

Da war einfach eine Klammer zuviel. *nochmal schäm*

*knuddels*

Y.-

Jetzt aber…
Hi Angel,

sorry, aber Deine Links helfen nicht wirklich weiter.

Das erste Bild zeigt zwar Flügel, aber die Hälfte des Reliefs ist weggeschlagen, also kann man nur noch mutmassen (was der Autor auch macht). Ausserdem (vorausgesetzt die Datierung und meine Augen stimmen) dürfte die Darstellung hellenistisch sein.

Das zweite Bild ist noch später und was Du als Thanatos mit Flügel siehst, könnte irgendwas sein. Die umgekehrte Fakel, die ikonographisch auf Thanatos hinweist, findet sich bei der Person ganz rechts auf dem Bild.

Sorry, trotzdem liebe Grüsse…

Y.-

DOCH Flügel

*schäm* Ich schwör, die Seite war eben noch da…
http://66.90.77.92/Khaos/Thanatos.html

*lach*

aber dort findet sich endlich die Lösung des Problems:

Zitat;
„Alkestis: Somebody has me, somebody takes me away, do you see, don’t you see, to the courts of dead men. He frowns from under dark brows. He has wings. It is Thanatos.“ -Alcestis 259-262

Und Euripides dürfen wir ja als Beweis wohl akzeptieren. Angel hatte also Recht :smile:

ha! tut das gut …

Grüße

Metapher

ok ok ok 450 v.Chr.

Hi Angel

Oder etwa nicht antik genug ?

nun ja, das Relief aus Ephesos ist immerhin 3. Jhdt. also hellenistisch. Und hellenistisch heißt für dieses Problem, daß die Flügel persisch, assyrisch oder babylonisch oder etruskisch importiert sein können.

Auch wenn ich beweifle, daß der Jüngling (er hat ja das Schwert und nicht die Fackel) Thanatos ist, so zeigt doch die erste Abbildung immerhin den etruskischen Charun (Todesgott) und die Vanth (Todesgöttin), beide geflügelt.

Es gibt aber eine etruskische Darstellung der Vanth, datiert bereits um 450-400 v.Chr.

http://metapher.net.ms/gallery/vanth.jpg

Und auch sonst gibt es bei den Etruskern zahlreiche Unterweltsdämonen aus verschiedenen Epochen, die beflügelt sind und Schlangen, Schwert oder Fackeln tragen.

Wieweit die etruskische Dämonologie bzw Götterwelt indogermanisches Erbe ist, oder griechisch oder phönizisch beeinflußt ist, oder umgekehrt andere beeinflußt hat, ist strittig. Kaum zu entscheiden, wer von wem was übernommen hat. Der Demeter-Kult ist in Griechenland zu dieser Zeit bereits aktiv, und Demeter trägt auch eine Fackel bei der Suche nach ihrer Tochter Persephone. Außerdem gibt es noch mehr Flügel in der griechischen Mythologie, als ich dachte: Die Sirenen haben bei Homer (Odysse) Flügel und auch die Gorgonen (Medusa et al.) haben goldene Flügel.

Also mit der Vanth kann man immerhin sagen, daß bereits vorhellenistisch auch im griechischen Einflußgebiet Todesgötter beflügelt dargestellt wurden. Und den Beweis, daß das auch den Thanatos betrifft, liefert Euripides (s.o.), der ja immerhin in der Mitte 5. Jhdt. schreibt.

Du hast also Recht gehabt :smile:

engelische Grüße :wink:

Metapher

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Hades und Thanatos
Servus,
in der deutschen übersetzung heisst die stelle:

Aus schwarzen Brauen blickt er vor, beschwingt! Der düstre Hades!

das beschwingt könnte man ja nun durchaus als *geflügelt* durchgehen lassen … aber wieso *Hades*?? Das war ja nun wirklich ein anderer Gott, lebte woanderes und hatte *richtige eltern* (Kronos und Rhea) und wird nie mit flügeln dargestellt. Thanatos hingegen ist anders *entstanden* (geboren) nämlich aus der nacht (nyx), lebt dort, wo sich tag und nacht begegnen. Haben deutsche und englische übersetzer da was verwechselt? Und was steht bei Euripides wirklich? Thanatos oder Hades? Wer ist des griechischen mächtig?
lieber gruss aus Wien, jenny