Du hast aber schon mitbekommen, dass Du recht hast…oder?
Hellenistisch !!
Ephesos !
Griechisch - antiker geht´s fast nicht.
Ähem… hatte ich etwa behauptet hellenistisch sei nicht grüchisch? *blinzel* Oder gar un-antik? *klimper*
Ich hatte lediglich auf Metaphers Hinweis Bezug genommen, dass „… alles nach Alexander d. Gr. wäre eh mesopotamisch beeinflußt.“ [sprich: in der hellenistischen Phase der Ikonographie] ist. Zusammen mit dem Hinweis von Mafred Lurkner [dem „zu späterer Zeit“] ergab sich die implizite Frage ob die Flügel wohl im Zuge des mesopotamischen Einflusses dazukamen.
Jetzt alles Deutsch, und deutlich?
Aber ja, ich vergaß!
Ihr seid bestimmt griechischer als die Griechen selbst. (;9
Vielleicht liegen Euch doch die Kelten näher ??
Noch lange kein Grund pampig zu werden. Nur weil das Forum ‚Religion und Ethik‘ als Titel hast und man Dich hier auch schon öfters gegen den Strich gebürstet hat, heisst das noch lange nicht, dass gleich jedes Mal wen jemand nachfragt oder weiterbort, eine Gemeinheit dahinter steht.
Immer schön ruhig bleiben, zusammen haben wir das Problem ja dann doch noch gelöst.
Angel (Evangelos)
Äh, ja dann… *fg*
Y.- Der glatt der Dionysius Areopagites vom Regal runter und in den Schoss gefallen ist
Der Tod spielt im Volksglauben eine eigentümlich bedeutsame Rolle (s. Totensagen). Die Naturvölker glauben nicht an einen natürlichen und wirklichen T., sondern halten das Sterben für eine Wirkung böser Geister oder Hexen, was sich auch bei den Kulturvölkern noch in der Personifikation des Todes als Totengenius (Thanatos der Griechen), Sensenmann und Freund Hein der Germanen ausspricht.
Die ältere griechische Kunst stellte den Tod (Thanatos), den Sohn der Nacht, den Bruder des Schlafes, auf Grund einer freundlichern Auffassung als geflügelten Jüngling oder Mann, zuweilen gerüstet, dar, der spätern griechischen und römischen Zeit gehört die Bildung als ernster Jüngling mit gesenkter Fackel an. Wieder andrer Vorstellung begegnen wir in der griechischen Dichtkunst, die in dem »starrherzigen« Gott des Todes einen dunkelgewandeten, schwertbewehrten Priester der Unterwelt erblickte. Vgl. Lessings Abhandlung »Wie die Alten den T. gebildet«;
[Lexikon: Tod, S. 5. Digitale Bibliothek Band 100: Meyers Großes Konversations-Lexikon, S. 197527 (vgl. Meyer Bd. 19, S. 585)]
uff, du hast völlig Recht. Wie kann man nur einer Übersetzung glauben!
Leider hab ich Alkestis nicht im Original da und im Netz find ichs auch nicht griechisch.
Aber fest steht, daß die Bühnenfigur in diesem Drama „Thanatos“ heißt, und zu der zitierten Stelle hab ich noch eine andere Übersetzung gefunden, die sich „wörtlicher“ anhört:
Drawing, drawing! ’Tis some one that draweth me …
To the Palaces of the Dead.
So dark. The wings, the eyebrows and ah, the eyes!..
Go back! God’s mercy! What seekest thou? Let me be!..
und der Kommentar dazu ist auch einleuchtend:
P. 17, l. 259, Drawing, drawing.]—The creature whom she sees drawing her to “the palaces of the dead” is certainly not Charon, who had no wings, but was like an old boatman in a peasant’s cap and sleeveless tunic; nor can he be Hades, the throned King to whose presence she must eventually go. Apparently, therefore, he must be Thanatos, whom we have just seen on the stage. He was evidently supposed to be invisible to ordinary human eyes.
Die ältere griechische Kunst stellte den Tod (Thanatos),
den Sohn der Nacht, den Bruder des Schlafes, auf Grund einer
freundlichern Auffassung als geflügelten Jüngling oder Mann,
zuweilen gerüstet, dar …
prima, aber wo um Himmels willen - äh - um Hades willen gibt es außer Euripides ein Dokument dafür!
Außerdem gibt es noch mehr Flügel in
der griechischen Mythologie, als ich dachte: Die Sirenen haben
bei Homer (Odysse) Flügel und auch die Gorgonen (Medusa et
al.) haben goldene Flügel.
und, für unsere diskussion vielleicht *wichtig*…auch die Mama von Thanatos, die gute Frau Nacht wird mit flügeln dargestellt!!! Vielleicht fiel der apfel ja doch nicht weit vom stamm??
lieben gruss von jenny, die mittlerweile auch dem flügelflügel angehört…*lach*
[Nutzungshinweise: man sollte WinGreek oder Son of WinGreek installiert haben um die griechischen Zeichen anzeigen zu können. Daher nur der Link auf die Liste der Werke. Sonst mekern wieder ein paar über Buchstabensalat…]
Servus:smile:
nu isser ja da, der griechische Euripides text (danke! Yseult:smile:)…vielleicht steht dort statt *wings* und *beschwingt* ja was ganz anderes…und vielleicht klärt sich auch die frage, wer Alkestis nun so erschreckt hat, der Hades oder der Thanatos.
sehr, sehr neugierig:smile:
jenny
ratlos
Ich streike aus Solidarität mit…*g*
hab ich doch behauptet, der Hades hätte nie Flügel.
Hat jemand von euch schon mal eine Darstellung eines geflügelten Hades gesehen??? Oder irgendwann mal was über Hades’ Flügel gelesen???
Und was sagt uns das jetzt über Thanatos???
War es vielleicht immer schon der Hades, der Flügel hatte…und erst in neuerer (christlicher???) Zeit paarte sich (Todes-)Engelglaube mit antikem Thanatos und erschuf den geflügelten Thanatos, während Hades seine Schwingen verlor???
Fragen über Fragen.
lieben gruss, jenny
Weil wir hier doch grad so schön am Zusammenarbeiten sind,
hier noch der Link auf die gr-ü-chische Version von Euripides’
Alcestis:
wenn du bei *display* unicode eingibts, kommt das ganze auch ohne zusätzliche software in griechischen lettern…
echt klasse, die seite, danke:smile:
jenny
ich denke daher, daß der Kommentar zu der englischen Übersetzung (in dem anderen Posting „au weia“ an dich unten) das ganz richtig erläutert. Und die Übersetzung zu der Stelle hält sich ja geschickt bedeckt, indem sie den Namen an der Stelle überhaupt nicht nennt ( „Halle der Toten = vekyon“ steht ja in der Zeile davor).
Die Bühnenfigur „Thanatos“ taucht ja außer im Vorspiel eh nicht mehr auf im Stück.
Mist, daß ausgerechnet die Stelle so uneindeutig ist. Und den ganzen Euripides wegen dieser Frage durchzukämmen ist ja nun auch nicht das Wahre *fg*
natürlich griechisch, aber eben auch „hellenistisch“: D.h. in diser Epoche nach den Kriegszügen Alexanders d. Gr. fließen Unmengen von fremden kulturellen Elementen nach Griechenland, so daß man danach vermuten kann und muß, daß auch die Flügelvariante importiert ist. Für die heiße Frage, ob es auch vorher schon diese Gestalt in Griechenland gab, bringen diese Darstellungen also keine Klärung - so wars gemeint.
guten morgen, lieber Fritz:smile:
bisserl weiter oben hab ich beschrieben, wie’s geht (zumindest bei mir gings so):
wenn du bei *display* unicode eingibts, kommt das ganze auch ohne zusätzliche software in griechischen lettern…
lieben gruss:smile:, jenny
Thanatos was portrayed as a youngster with a inversed torch in one hand and a wreath or butterfly in the other. He appears, with Hypnos, several times on Attican funerary vases, so-called lekythen. On a sculpted column in the Temple of Artemis at Ephese (4th century BCE) Thanatos is shown with two large wings and a sword attached to his girdle.