Bin zur Zeit auf der Suche nach einer guten und geeigneten
Kamera für mich und meine Familie.
Es gibt ja bekanntlich z. B. digitale Spiegelreflex, Systemkameras,
Hallo „grosser Karl“.
Alle Kameras mit Wechselobjektiv sind Systenkameras.
Superzoom, Bridge-Kameras, Kompakt-Kameras, etc.
Mir ist aber trotz langer Recherche immer noch nicht ganz
klar, welche Kamera für welchen Zweck die beste Lösung ist.
Der Einsatzzweck ist nur eines von vielen Argumenten für eine bestimmte Kamera.
Die (begrenzten) Skills des Fotografen sind viel ausschlaggebender.
Ich war immer der Meinung, dass eine gute digitale
Spiegelreflex das Maß aller Dinge ist, wenn man das nötige
Kleingeld übrig hat.
Was nützt dir „das Mass der Dinge“ wenn du dir die Bilder nur in Full-HD (mit ca 2,1MP) am Fernseher anschaust?
Einziger mir bekannter Nachteil: Hohes Gewicht und evtl. viel Zubehör, div. Objektive, etc.
Nützen tut es dir auch nur, wenn du damit entsprechend umgehen kannst.
Um die Möglichkeiten und Vorzüge einer Kamera mit manuellen Einstellungen auszuloten, ist ein gehöriges Mass an Übung und Lernbereitschaft erforderlich.
Als groben Anhaltswert kann man ca. 10.000 Bilder und mindestens 6 Monate intensiver Beschäftigung mit den fotografischen Grundlagen veranschlagen.
Kompakt- und Bridgekameras unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch das „Anfassgefühl“ einer „grossen“ Kamera. Praktisch alle aktuellen Bridgekameras sind „Superzoom“-Kameras. Aber es gibt auch einige kompakte „Superzoom“-Kameras.
Einzige derzeitige Ausnahme: Die Sony RX10.
Wegen des vergleichsweise sehr grossen Sensors ist der Zoombereich deutlich eingeschränkt.
Für vergleichbares Geld kann man sich dann aber auch eine (kompakte) Systemkamera mit einem Superzoomobjektiv kaufen und ist damit auf Dauer und je nach Ambition flexibler.
Ich habe derzeit selber eine hemdtaschentaugliche Kompaktknipse für „immer dabei“.
Eine Bridgekamera als „Schönwetterkamera“ für den Spaziergang und
2 „compact system cameras“ (CSC) für die ernsthafte Ausübung meines Fotohobbys in der Konzertfotografie unter schwierigen (Licht-) Bedingungen.
Was kann man denn mit einer digitalen Spiegelreflex nicht
machen, was man mit einer anderen der o. g. Typen machen kann?
Versuch mal ein Bild von einem Leck unter der Badewanne oder im Rohrschacht mit einer Spiegelreflex oder Bridge zu machen. Das geht wunderbar mit der Pocketkamera.
Oder geh mal mit einer „Profikamera“ (= „grosse“ Kamera) zum Konzert. Da lässt man dich ohne Akkreditierung nur mit einer Pocketknipse durch.
Geh in den Park und mach nen Nahaufnahme einer Blume und 3 Sekunden später eine Teleaufnahme von einem Vogel.
Das geht nur mit einer „Superzoom“- Kamera. Egal ob Bridge oder Kompakte.
Mach eine Bergwanderung und schleppe mal 5-10 kg Kameragerödel mit.
Irgendwann bist du so weit, dass du die ganze Ausrüstung gerne(!) gegen eine Flasche Mineralwasser tauschen würdest, die du beim Zusammenpacken wegen des Gewichts nicht eingepackt hast …
Wie grenzen sich digitale Spiegelreflex, Systemkameras,
Superzoom, Kompaktkameras und Brigde gegeneinander ab? Was
kann die eine, was die andere nicht kann?
Das „Können“ hängt viel mehr am Fotografen als an der Kamera.
Die Kamera (mit Objektiv) macht kaum 20% aus. Weitere 10- 20% die „richtigen“ Lichtverhältnisse und der Rest hängt am Fotografen und ein wenig an der nachfolgenden Bildbearbeitung.
Die Voll- Automatiken sind inzwischen recht gut, wenn es um „Knipsbilder“ geht, lassen aber wenig Spielraum für gestalterische Ambitionen.
Je grösser der Sensor der Kamera ist, umso kritischer ist z.B. der Schärfebereich.
Da sind die Kompakten unkritischer im Handling und fürs „einfach drauflosknipsen“ die angesagte Wahl…
Wenn Ambitionen zum Fotohobby bestehen, würde ich zum Einstieg eine Bridgekamera im gehobenen Preissegment (ca. 300- 500 EUR) anempfehlen.
Damit hat man „mit einem Griff alles dabei“ und es verleidet nicht den Spass durch Schlepperei.
Damit lassen sich mit der Vollautomatik annehmbare Ergebnisse erzielen und die manuellen Möglichkeiten stehen auch zur Verfügung.
Mit meiner Bridge habe ich das interessante Motiv schon 3 mal abgeschossen, bevor der Systemkamera- Nutzer das passende Objektiv montiert hat und das Motiv dann weg ist.
Nicht von ungefähr bin ich bei ernsthaften Aktionen mit 2 oder 3 Kameras unterwegs.
Was nützt dir die beste „Angeberkamera“, wenn du die nicht ausreizen kannst oder gar nicht erst mitnimmst?
Mir hat ein Bekannter mal erzählt, wenn man eine digitale
Spiegelreflex immer nur im Auto-Modus betreibt, könnte man
auch gleich mit einer Kompaktkamera fotographieren. Stimmt
das?
Im Prinzip ja.
Wesentlicher Unterschied ist die deutlich bessere Dämmerlichttauglichkeit der grossen Sensoren von D-SLR, SLT und CSC. Dazu der lernbedürftige Umgang mit der Schärfentiefe.
Die Möglichkeiten der manuellen Einstellung bieten auch schon die höherwertigen Kompakt- und Bridgekameras.
Nach der o.g. „Kennenlernphase“ nutze ich mit der Bridge und meinen CSCs praktisch nur noch die voll manuellen Modi bis hin zur manuellen Fokussierung.
Dann wird das Bild so, wie ich(!) das haben will.
Aber ich fotografiere monatlich auch mindestens 5.000 Bilder…
odo