Welcher Fotoapparat für welchen Zweck?

Hallo, allerseits,

hätte als Fotographie-Laie einige Fragen an Euch und bitte um Euren Rat.

Bin zur Zeit auf der Suche nach einer guten und geeigneten Kamera für mich und meine Familie.

Es gibt ja bekanntlich z. B. digitale Spiegelreflex, Systemkameras, Superzoom, Bridge-Kameras, Kompakt-Kameras, etc.

Mir ist aber trotz langer Recherche immer noch nicht ganz klar, welche Kamera für welchen Zweck die beste Lösung ist.

Ich war immer der Meinung, dass eine gute  digitale Spiegelreflex das Maß aller Dinge ist, wenn man das nötige Kleingeld übrig hat. Einziger mir bekannter Nachteil: Hohes Gewicht und evtl. viel Zubehör, div. Objektive, etc.

Was kann man denn mit einer digitalen Spiegelreflex nicht machen, was man mit einer anderen der o. g. Typen machen kann?

Wie grenzen sich digitale Spiegelreflex, Systemkameras, Superzoom, Kompaktkameras und Brigde gegeneinander ab? Was kann die eine, was die andere nicht kann?

Mir hat ein Bekannter mal erzählt, wenn man eine digitale Spiegelreflex immer nur im Auto-Modus betreibt, könnte man auch gleich mit einer Kompaktkamera fotographieren. Stimmt das?

Danke für Eure Ratschläge!!!

Karl

…wenn man eine digitale Spiegelreflex immer nur im automodus betreibt,
könnte man gleich eine Kompaktkamera nehmen…
Stimmrt das?
Halli &Hallo
Das ist der Knackpunkt. DOch Spiegelreflex ist nicht gleich Spiegelreflex,
wie auch Komakt nicht gleich Kompakt ist.
Es gibt von beiden gute und weniger gute.
Mittlerweile gibt es sehr gute Kompakte, die an Spiegelreflex herankommen.
Zitat aus Stiftung Warentest und anderen!
Ich bevorzuge daher schon seit geraumer Zeit Kompakt auf hohen Niveau.
Und das ist derzeit zum erschwinglichen Preis von ca € 400,-
die Sony RX100.
Keine Schlepperei, kein Objektivgewurschtel, einfach fotografieren
ohne zu schwitzen.
Dennoch kann man wenns denn sein muss,
alles mögliche einstellen. Das legt sich schnell, wenn man sieht,
wie gut der Automodus arbeitet.
Basta - Viel Spass dann
fotonowo.de

Moin,

Was kann man denn mit einer digitalen Spiegelreflex nicht
machen, was man mit einer anderen der o. g. Typen machen kann?

wenn man kein spezielles Unterwassergehäuse hat, ist diese Kamera http://www.ricoh-imaging.co.jp/english/products/wg-4/ (oder Typverwandte) einer SLR über.
Wesentlich stabiler ist sie zudem.

Gandalf

Bin zur Zeit auf der Suche nach einer guten und geeigneten
Kamera für mich und meine Familie.

Es gibt ja bekanntlich z. B. digitale Spiegelreflex, Systemkameras,

Hallo „grosser Karl“.
:wink:

Alle Kameras mit Wechselobjektiv sind Systenkameras.

Superzoom, Bridge-Kameras, Kompakt-Kameras, etc.

Mir ist aber trotz langer Recherche immer noch nicht ganz
klar, welche Kamera für welchen Zweck die beste Lösung ist.

Der Einsatzzweck ist nur eines von vielen Argumenten für eine bestimmte Kamera.
Die (begrenzten) Skills des Fotografen sind viel ausschlaggebender.

Ich war immer der Meinung, dass eine gute  digitale
Spiegelreflex das Maß aller Dinge ist, wenn man das nötige
Kleingeld übrig hat.

Was nützt dir „das Mass der Dinge“ wenn du dir die Bilder nur in Full-HD (mit ca 2,1MP) am Fernseher anschaust?

Einziger mir bekannter Nachteil: Hohes Gewicht und evtl. viel Zubehör, div. Objektive, etc.

Nützen tut es dir auch nur, wenn du damit entsprechend umgehen kannst.

Um die Möglichkeiten und Vorzüge einer Kamera mit manuellen Einstellungen auszuloten, ist ein gehöriges Mass an Übung und Lernbereitschaft erforderlich.
Als groben Anhaltswert kann man ca. 10.000 Bilder und mindestens 6 Monate intensiver Beschäftigung mit den fotografischen Grundlagen veranschlagen.

Kompakt- und Bridgekameras unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch das „Anfassgefühl“ einer „grossen“ Kamera. Praktisch alle aktuellen Bridgekameras sind „Superzoom“-Kameras. Aber es gibt auch einige kompakte „Superzoom“-Kameras.

Einzige derzeitige Ausnahme: Die Sony RX10.
Wegen des vergleichsweise sehr grossen Sensors ist der Zoombereich deutlich eingeschränkt.

Für vergleichbares Geld kann man sich dann aber auch eine (kompakte) Systemkamera mit einem Superzoomobjektiv kaufen und ist damit auf Dauer und je nach Ambition flexibler.

Ich habe derzeit selber eine hemdtaschentaugliche Kompaktknipse für „immer dabei“.
Eine Bridgekamera als „Schönwetterkamera“ für den Spaziergang und
2 „compact system cameras“ (CSC) für die ernsthafte Ausübung meines Fotohobbys in der Konzertfotografie unter schwierigen (Licht-) Bedingungen.

Was kann man denn mit einer digitalen Spiegelreflex nicht
machen, was man mit einer anderen der o. g. Typen machen kann?

Versuch mal ein Bild von einem Leck unter der Badewanne oder im Rohrschacht mit einer Spiegelreflex oder Bridge zu machen. Das geht wunderbar mit der Pocketkamera. :smile:

Oder geh mal mit einer „Profikamera“ (= „grosse“ Kamera) zum Konzert. Da lässt man dich ohne Akkreditierung nur mit einer Pocketknipse durch.

Geh in den Park und mach nen Nahaufnahme einer Blume und 3 Sekunden später eine Teleaufnahme von einem Vogel.
Das geht nur mit einer „Superzoom“- Kamera. Egal ob Bridge oder Kompakte.

Mach eine Bergwanderung und schleppe mal 5-10 kg Kameragerödel mit.
Irgendwann bist du so weit, dass du die ganze Ausrüstung gerne(!) gegen eine Flasche Mineralwasser tauschen würdest, die du beim Zusammenpacken wegen des Gewichts nicht eingepackt hast … :smile:

Wie grenzen sich digitale Spiegelreflex, Systemkameras,
Superzoom, Kompaktkameras und Brigde gegeneinander ab? Was
kann die eine, was die andere nicht kann?

Das „Können“ hängt viel mehr am Fotografen als an der Kamera.
Die Kamera (mit Objektiv) macht kaum 20% aus. Weitere 10- 20% die „richtigen“ Lichtverhältnisse und der Rest hängt am Fotografen und ein wenig an der nachfolgenden Bildbearbeitung.
Die Voll- Automatiken sind inzwischen recht gut, wenn es um „Knipsbilder“ geht, lassen aber wenig Spielraum für gestalterische Ambitionen.
Je grösser der Sensor der Kamera ist, umso kritischer ist z.B. der Schärfebereich.
Da sind die Kompakten unkritischer im Handling und fürs „einfach drauflosknipsen“ die angesagte Wahl…

Wenn Ambitionen zum Fotohobby bestehen, würde ich zum Einstieg eine Bridgekamera im gehobenen Preissegment (ca. 300- 500 EUR) anempfehlen.
Damit hat man „mit einem Griff alles dabei“ und es verleidet nicht den Spass durch Schlepperei.
Damit lassen sich mit der Vollautomatik annehmbare Ergebnisse erzielen und die manuellen Möglichkeiten stehen auch zur Verfügung.

Mit meiner Bridge habe ich das interessante Motiv schon 3 mal abgeschossen, bevor der Systemkamera- Nutzer das passende Objektiv montiert hat und das Motiv dann weg ist.

Nicht von ungefähr bin ich bei ernsthaften Aktionen mit 2 oder 3 Kameras unterwegs.
Was nützt dir die beste „Angeberkamera“, wenn du die nicht ausreizen kannst oder gar nicht erst mitnimmst?

Mir hat ein Bekannter mal erzählt, wenn man eine digitale
Spiegelreflex immer nur im Auto-Modus betreibt, könnte man
auch gleich mit einer Kompaktkamera fotographieren. Stimmt
das?

Im Prinzip ja.
Wesentlicher Unterschied ist die deutlich bessere Dämmerlichttauglichkeit der grossen Sensoren von D-SLR, SLT und CSC. Dazu der lernbedürftige Umgang mit der Schärfentiefe.

Die Möglichkeiten der manuellen Einstellung bieten auch schon die höherwertigen Kompakt- und Bridgekameras.

Nach der o.g. „Kennenlernphase“ nutze ich mit der Bridge und meinen CSCs praktisch nur noch die voll manuellen Modi bis hin zur manuellen Fokussierung.

Dann wird das Bild so, wie ich(!) das haben will.
Aber ich fotografiere monatlich auch mindestens 5.000 Bilder… :smile:

odo

Mittlerweile gibt es sehr gute Kompakte, die an Spiegelreflex
herankommen.

Das stimmt nur sehr bedingt.
Diese Bedingung heist: Gute Lichtverhältnisse ohne zu grosse Kontraste.

An die Auflösung eines Objektivs, welches u.U. gerne mehr kostet als eine ganze Kompakte, kommt eine Kompaktkamera naturgemäss gar nicht heran.

Wirklich relevant wird das aber erst bei (heftigen) Ausschnittsvergrösserungen.
Nicht jedoch bei Betrachtung des Werks „OOC“ (out of camera) am Full-HD-Fernseher.

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Kommt drauf an!
Hi
wenn man sich auf die Übliche Urlaubsfotografie (Freundin am Strand unter Palmen) beschränkt, und weitgehend mit den voreingestellten Motivprogrammen arbeitet, sowie bei schlechtem Licht sofort mit Aufhellblitzen des On Board Blitzes arbeitet, dann ist man mit einer guten Kompakten/Bridge sicher mehr als gut bedient.
Der wichtigste Unterschied zu einer Systemkamera ist, dass diese aufgrund ihres (meist) kleineren Sensors eine sehr hohe Schärfentiefe aufweisen, und durch aggressive On Board nachbearbeitung die dem derzeitigen Massengeschmack angepassten knackscharfen, bonbonbunten Bildern.
Für die allermeisten Situationen des Normalknipsers ist so ein Teil aber vollkommen hinreichend. (und wenn es auch noch ein RAW-Format ausspuckt, kann man auch noch sehr viel mit Nachbearbeitung machen)

Der große Vorteil einer Systemkamera ist, dass man die volle Kontrolle über die Kamera hat. Des weiteren ermöglicht der viel größere Sensor (bzw. die viel größeren Einzelpixel) einen Einsatz unter Lichtverhältnissen, bei denen eine Bridge im elektronischen Rauschen versinkt. Die Wechselobjektive ermöglichen für jede Fotografische Situation eine maßgeschneiderte Lösung. Des weiteren ist die Auslöseverzögerung signifikant kleiner. (meistens)
Der große Nachteil ist das Gewicht, dass man mit sich rumschleppen muss, wenn man seine Glaswarenhandlung mit sich rumschleppt, sowie der Preis. Das wichtigste für die Bildqualität ist nämlich nicht der Body, sondern die Objektive. Das sind zwar Anschaffungen fürs Leben, aber gerade hier gilt, dass Qualität eben seinen Preis hat! There is no free lunch in lens land.

Fazit: Wenn Du/Ihr bereit seid, euch ein wenig mit der Systemkamera zu beschäftigen, dann werdet ihr mit so einem System sehr lange sehr viel Freude haben.

Wenn nicht, dann würde ich eher zu einer guten Bridgekamera/Kompakten raten.

LG
Mike

Hi

Mittlerweile gibt es sehr gute Kompakte, die an Spiegelreflex
herankommen.

Dann stell mal mit einer Kompakten ein Motiv frei vor den Hintergrund.
Aufgrund der Sensorgröße fast nicht möglich. Deswegen gibts das als „Software-Feature“ in einigen Kompakten (künstliche Unschärfe).

Zitat aus Stiftung Warentest und anderen!

Aha. Solche Aussagen sind natürlich äußerst präzise.

Ich bevorzuge daher schon seit geraumer Zeit Kompakt auf hohen
Niveau.
Und das ist derzeit zum erschwinglichen Preis von ca € 400,-
die Sony RX100.

Kann ja sein, aber bei einer Brennweite von 100mm (umgerechnet auf Kleinbild)
hörts auf.

Dennoch kann man wenns denn sein muss,
alles mögliche einstellen. Das legt sich schnell, wenn man
sieht,

Das kann ich an meiner Canon G11 auch, aber aus bestimmten Gründen
nehme ich dann doch meistens meine DSLR zur Hand - hängt immer vom Zweck ab.

z.B. Makros, Teleaufnahmen, Available Light, Sport, Konzertfotografie…

wie gut der Automodus arbeitet.
Basta - Viel Spass dann

Nix für ungut, Dir mag es vielleicht reichen, aber es gibt durchaus Leute mit anderen Ansprüchen und anderen Motiven.

Wenns nicht soviel Gewicht sein soll, würde ich zu einer spiegellosen oder FourThird
mit einem einigermaßen guten Sortiment an Wechselobjektiven raten… (man muß eben elektronischen Sucher od. Display bei Sonnenlicht mögen)

Ob einem dann ein Objektiv reicht, kann man immer noch entscheiden - aber man hat die Chance… und der Nachfolger der RX100 , die RX100 II kostet schon soviel wie ne spiegellose…

lg,
vordprefect

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Hi, Odo,

erst mal besten Dank für die Doktorarbeit. Wenn das mal keine hervorragendes Statement war.

Eine Frage hätte ich noch: Eine Spiegelreflex (egal ob analog oder digital) hat ja - wie der Name schon sagt - einen Spiegel.
Eine Bridge oder Kompaktkamera hat meines Wissens keinen Spiegel, ist also spiegellos.
Was hat es auf sich, mit dem Spiegel? Was hat das zu bedeuten?

Hallo,

der Spiegel lenkt das Bild, was durchs Objektiv kommt und eigentlich direkt auf den Sensor fallen würde, so um, dass du es durch den Sucher siehst (da, wo die Profis immer durchgucken, die schauen ja nicht auf den Bildschirm der Kamera). Wenn du auslöst, wird der Spiegel weggeklappt und das Bild fällt auf den Sensor und wird dadurch aufgenommen. Bei spiegellosen Kameras fällt das Bild direkt auf den Sensor und wird dir dann auf dem Bildschirm der Kamera oder im Sucher (der dann quasi kein „Guckloch“ durch die Linse mehr ist, sondern eher auch eine Art Bildschirm) wiedergegeben. Das ist für mich persönlich das größte Manko an spiegellosen Kameras mit Sucher: Es sieht für mich fürchterlich unecht aus, weil es eben nicht das ungeschminkte Original ist.

Gruß

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Hi, Odo,

noch was ist mir eingefallen.

Wenn die Lichtempfindlichkeit mit der Größe des Bild-Sensors zunimmt, dann ist eine Kamera doch umso hochwertiger und teurer, je größer der Bild-Sensor ist, oder? Kann ein Bild-Sensor so gesehen dann überhaupt zu groß sein?
Die teuersten Kameras sind meines Wissens doch die Kameras mit Vollformat-Sensor. Das wird sicher nicht umsonst so sein. Warum sollte man eine kleineren Bild-Sensor wählen, als einen Vollformat-Sensor?

Paar Fragen
Hi
Das Kommt auf den Zweck der Kamera an.
Z.B. steigt mit der Große des Sensors (bzw der anzahl der Pixel) die Auslesezeit an.
Ein APSC-Sensor ist also hier gegenüber einem Kleinbildsensor im Vorteil, gleiche Pixeldichte und Ausleseelektronik vorausgesetzt.

So hat z.B. ein Hasselblad-Mittelformatback eine ziemlich lange Auslesezeit, was es für schnelle Serienschüsse eher ungeeignet macht. Für Fashion und Studio ist es dagegen sozusagen die „Waffe der Wahl“.
Auch werden die Bilder natürlich immer größer, was hohe Anforderungen an die Hardware für die Nachbearbeitung stellt. Und noch dazu ist gerade digitales Mittelformat naturgemäß SEHR teuer und noch dazu ein Riesenklopper!
Digitales Kleinbild ist natürlich APSC Format überlegen, allerdings ist der Unterschied in normaler Ausbelichtung (bis DinA4) schlichtwegs kaum zu sehen. Der Einstieg in Kleinbild ist daneben eher teuer.

Die Fragen sind eigentlich gaz simpel:

  • Was willst Du Fotografieren
  • Was stört dich an deinen bisherigen Fotografien
  • Wie stark willst Du dich mit der Fotografie beschäftigen.
  • Wieviel darfs denn kosten.

LG
Mike

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der Spiegel lenkt das Bild, was durchs Objektiv kommt und
eigentlich direkt auf den Sensor fallen würde, so um, dass du
es durch den Sucher siehst (da, wo die Profis immer
durchgucken, die schauen ja nicht auf den Bildschirm der
Kamera). Wenn du auslöst, wird der Spiegel weggeklappt und das
Bild fällt auf den Sensor und wird dadurch aufgenommen. Bei
spiegellosen Kameras fällt das Bild direkt auf den Sensor und
wird dir dann auf dem Bildschirm der Kamera oder im Sucher
(der dann quasi kein „Guckloch“ durch die Linse mehr ist,
sondern eher auch eine Art Bildschirm) wiedergegeben. Das ist
für mich persönlich das größte Manko an spiegellosen Kameras
mit Sucher: Es sieht für mich fürchterlich unecht aus, weil es
eben nicht das ungeschminkte Original ist.

Das „ungeschminkte Original“ wird eben auch nicht auf die Speicherkarte gespeichert sondern das, was der Sensor „sieht“.

Es ist eine „Glaubensfrage“ was der geneigte Fotograf lieber nutzt: Den Sucher oder den Monitor. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Daraus eine Doktrin zu machen ist nicht hilfreich.

Das mit den „Profis nutzen den optischen Sucher“ kannst du dir kneifen. Ich kenne genug Profis, die einen elektronischen Sucher statt des optischern Suchers nutzen. Einige sogar den Monitor. Besonders dann, wenn der Monitor klapp- oder schwenkbar ist.

Dass viele Profis sich an die Marktführer binden, die (fast?) nur optische Sucher anbieten, hat oft ganz andere Gründe.

Was hat es auf sich, mit dem Spiegel? Was hat das zu bedeuten?

Hallo Karl,

der Spiegel zeigt dir, wie schon geschrieben, das „echte Bild“ für das Auge.
Eine besondere Art des Spiegels ist der halbdurchlässige (sog translucente) feste Spiegel, der nicht mehr (klappernd) weggeklapt werden muss und die Kamera somit leiser macht.
Ausserdem sind durch den Wegfall des (beweglichen) Spiegels höhere Serienbildgeschwindigkeiten möglich und es gibt keine mechanische „Unruhe“ in der Kamera, die für bestimmte kritische Aufnahmen sonst mit der sog. 'Spiegelvorauslösung" bekämpft werden muss, dann aber den Sucher „blind“ machen. Dann ist man auf den „normalen“ Monitor der Kamera angewiesen.

Für digitale Spiegelreflex- Kameras wird der umgelenkte Lichtstrahl auch für den sog. Phasen-Autofokus genutzt. Es gibt inzwischen Sensoren, die dies direkt mit besonderen Elementen direkt auf dem Bildsensor können und ohne (translucenten) Spiegel auskommen. Ein Grund mehr, auf den „Klapperatismus“ verzichten zu können.

Vorteil des „Minimonitors als Sucher“ ist z.B. dass der das Bild eben so zeigt, wie die Kamera es aufzeichnet. Insbesondere bei stärkerer Dämmerung ist das ein grosser Vorteil.
Wenn man durch den optischen Sucher schon nichts mehr erkennen kann, wirkt der elektronische Sucher wie ein Nachtsichtgerät.

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Hi, Odo,

noch was ist mir eingefallen.

Wenn die Lichtempfindlichkeit mit der Größe des Bild-Sensors
zunimmt, dann ist eine Kamera doch umso hochwertiger und
teurer, je größer der Bild-Sensor ist, oder?

Im Prinzip ja.

Auschlaggebend ist hier nicht nur die Reine sensorgrösse, sondern eigentlich die Grösse der einzelnen „Lichtsammler“ auf dem Sensor.

So hat ein Sensor im Kleinbildformat mit 36MP die selbe Pixeldichte und damit dieselbe Lichtempfindlichteit/ Dämerungstauglichkeit wie ein APS-C-Sensor mit 18MP.

Kann ein
Bild-Sensor so gesehen dann überhaupt zu groß sein?
Die teuersten Kameras sind meines Wissens doch die Kameras mit
Vollformat-Sensor.

Es gibt durchaus noch grössere Sensoren und die sind noch sehr viel teurer.

Warum sollte man einen kleineren Bild-Sensor wählen, als einen
Vollformat-Sensor?

Das ist neben der Kostenfrage - insbesondere für die Objektive- auch ein Gewichts"problem".
Zudem gibt es nur wenige ausgesuchte Anwendungsfälle, wo die Qualität der Aufnahmen von Kleinbildformat oder grösser (Mitelformat) genutzt werden kann.

Neben den riesigen Bilddatenmengen, die z.B. ein Sensor mit 50MP liefert, ist die Auslese- und Speichergeschwindigkeit (noch) problematisch.

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Hallo,

warum so angriffig? Ich habs nicht böse gemeint. Ich hab auch keine Glaubensfrage bzgl. Ansprüchen an den Sucher aufgemacht, sondern lediglich ausgedrückt, dass ICH den optischen Sucher aus genannten Gründen bevorzuge. Da können du und der Fragesteller gern anderer Meinung sein, wie bei so vielen Dingen im Leben.
Das Wort Profis war vllt. nicht richtig platziert. Ich wusste nur nicht, ob dem Fragesteller klar ist, was nun der Sucher ist. Und als Laie hat man (geht/ging mir zumindest immer so) meistens den Eindruck, Leute die durch den Sucher fotographieren, beherrschen das Handwerk. Dass, ob ich durch den Sucher gucke, nicht ausmacht, wie gut meine Fotos werden, ist schon klar, aber in diesem Kontext war halt „Profis“ gemeint.
Nicht gleich beißen, Odo :smile:

Gruß

Hi
gegen eine DSLR spricht eigentlich nur das Gewicht, das man mitschleppen muss.

Frage 1: WAS willst Du fotografieren?
Frage 2: Wie hoch ist dein Gesamtetat.
Frage 3: Bist Du bereit, dich in die Thematik „Fotografieren“ einzuarbeiten.

DSLR: Vollanbieter, Geräte können viel bis fast alles, Durch die verwendung verschiedenster Linsen kann für jedes übliche fotografische Problem eine Lösung angeboten werden.

Spiegellose Systemkameras: Kleiner und leichter als DSLR, derzeitiger Nachteil: Elektronischer Sucher. teilweise langsamere Auslösegeschwindigkeit als SpitzenDSLR

Bridgekameras: Durch meist kleineren Sensor Abstriche bei der Empfindlichkeit. Auslöseverzögerung meist höher als bei obigen Teilen, Festes Zoomobjektiv (d.H. one size fits all-Lösung) Sozusagen ein Fotografischjes Multifunktonstool. Kann alles, aber nicht so gut wie die Spezialisten.

Und dann gibts natürlich noch die Kompaktklickibuntis. und dann natürlich noch Smartphones, zu denen ich nur auf einen Link verweisen kann :smile:
http://www.marvcomics.com/wp-content/uploads/2013/09

LG

Hallo Katzi,

sondern eher auch eine Art Bildschirm) wiedergegeben. Das ist
für mich persönlich das größte Manko an spiegellosen Kameras
mit Sucher: Es sieht für mich fürchterlich unecht aus, weil es
eben nicht das ungeschminkte Original ist.

Ich bin (da aus der analogen Fotografie kommend) ebenfalls kein Freund des elektronischen Suchers (gewesen).

Allerdings habe ich schon mit meiner Olympus Superzoom, die einen katastrophalen elektronischen Sucher besitzt eine große Anzahl Bilder durch eben diesen Sucher gemacht.

Grund: heller Sonnenschein und schlechtere Augen. Auf Wanderungen habe ich keine Lesebrille mit und wenn dann kann ich das Ding auch nicht dauernd auf und absetzen. Und bei hellem Sonenlicht seh’ ich schonmal garnix.

Mittlerweile habe ich zwei Fuji-Kameras und die elektronischen Sucher werden immer besser! Der Sucher der HS50 ist deutlich deutlicher als der der Olympus. Und bei der Fuji X-E1 kann ich kaum mehr einen Unterschied zum optischen Sucher feststellen und die Kamera ist eigentlich schon „veraltet“, d.h. es gibt mittlerweile noch bessere Sucher. Der von vielen Benutzern der X-E1 bemängelte „Time-Lag“ fällt mir nicht so sehr auf, da ich im schlechten Licht nicht mit der Kamera wild rumwedle (habe Fotografieren irgendwie anderster gelernt :wink:))

Im letzten Urlaub habe ich den wahnsinnig variablen Bildschirm der Superzoom (Fuji HS50) eigentlich nur benutzt, wenn es darum ging bodennahe (Makro-)bilder zu machen. Ansonsten läßt sich das Ding platzschonend und kartzschützend umgekehrt an die Kamera klappen.

Die Sucher beider Kameras haben Dioptrienausgleich…also nicht alles Profis, die durch die Kamera durchgucken, auch ein paar Blinde sind dabei :wink:)

Viele Grüße
HylTox

@Odo: wirklich guter Artikel oben. Schön, daß Du darauf hingewiesen hast, daß der teurere Apparat nicht automatisch bessere Bilder macht!

1 Like

Nur ein Beispiel
Hi,

wenn Du glaubst, nur mit einer SLR kann man gute Bilder machen, sieh’ Dir das mal an:

http://nathanelson.com/fashion-shoot-bts-with-the-fu…

Die Bilder enststanden mit einer spiegellosen APS-C-Kamera mit 16 MP.

Wenn Du höherwertige Bilder machen willst, dann brauchst Du natürlich eine SLR :wink:))

Viele Grüße
HylTox

PS: ich will hier keine Werbung für Fuji machen - solche Bilder sind sicher auch mit einer Sony, Nikon, Canon oder sonstwas möglich. Mir ist nur der link gerade untergekommen.

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Hallo Stiefelkatzi!

Nimms nicht zu tragisch mit meinen „deutlichen Worten“ :smile:

Als Amateur mit professionellen (Qualitäts-) Ansprüchen sehe ich Manches sicher aus einer anderen Warte. Und ich weiss auch, wo meine persönlichen Grenzen sind. Auch wenn sich meine fotografische Kompetenz stetig weiter entwickelt.

„Profi“ wäre ich qua Definition erst dann, wenn ich mit der Fotografie meinen überwiegenden Lebensunterhalt verdienen würde :smile:. So aber mache ich das für mich und andere als Freizeitfotograf ohne Leistungsdruck.

…Und als Laie hat man (geht/ging mir zumindest immer so)
meistens den Eindruck, Leute die durch den Sucher
fotographieren, beherrschen das Handwerk.

Das ist leider ein Trugschluss.
Gefühlt über 80% aller D-SLR-Nutzer kommen über die Vollautomatik mit dem Kit-Zoom nicht hinaus. Viele davon sind „gezwungen“ durch den Sucher zu visieren weil ihre „dicke“ Kamera keine andere Option bietet.

Das heisst jetzt nicht, dass die keine guten Bilder mit nach Hause bringen (können). Die Kamera ist nur zu einem eher geringen Teil am Bildergebnis beteiligt. Den „Blick für das Motiv“ und das „Auslösen im richtigen Moment“ muss der Fotograf mitbringen. Die bestmöglichen Bilder macht man allerdings immer noch mit voll manueller Kontrolle. Das trifft um so mehr zu, je schwieriger die Lichtverhältnisse sind. Dabei ist ‚(zu) viel oder „falsches“ Licht‘ mindestens genauso schwierig zu händeln wie ’ (zu) wenig Licht’.

Hi, Mike,

sehr interessant. Vielen Dank. An meinen Fragen kann man glaube ich gut ablesen, dass ich praktisch keine Ahnung habe. Aber daher ja auch meine Anfrage.

Die Fragen sind eigentlich gaz simpel:

  • Was willst Du Fotografieren

Ich will eigentlich ALLES fotografieren können. Ich will und kann ja vorher nicht festlegen, was ich fotografieren will und was nicht und wann ich es tun möchte. Es kommt drauf an, was mir gerade in den Sinn kommt und was mir gerade auffällt an Motiven, wozu ich Lust habe, wie meine Stimmung ist, etc.

Vielleicht entdecke ich in 100 m Entfernung einen schönen bunten Vogel, den ich heranzoomen und abknipsen will oder ich sehe eine interessante Blume, von der ich eine Nahaufnahme machen möchte. Oder in der Nacht die Skyline einer Stadt oder den Vollmond oder die Sterne, Aufnahmen von Gebäuden, Landschaften, Personen in der Nacht und am Tag, bei Sonnenschein genauso, wie bei Bewölkung.
Ich kann vorher einfach nicht sagen, was mich gerade interessiert und welche Bedingungen dann gerade vorherrschen. Ich will eine Kamera, die möglichst für jeden Zweck die beste Wahl ist. Ich will möglichst nichts ausschließen. Ich will nicht sagen müssen: Dieses Motiv würde ich hier und jetzt gerne fotografieren, aber das kann meine Kamera nicht, bzw. ist dafür nicht gut geeignet. Verstehst Du was ich meine?

  • Was stört dich an deinen bisherigen Fotografien

Eigentlich nichts. Aber das will nichts heißen. Man kann mit seinen Fotografien ja auch deshalb zufrieden sein, weil man es einfach nicht besser weiß. Im Prinzip kann man auch mit seinem Handy ganz gute Bilder knipsen, oder besser gesagt, Bilder, die man für ganz o.k. hält. Aber wenn das ausreichen würde, gäbe es gar keine Nachfrage nach hochwertigen Fotoapparaten und jeder würde nur mit seinem Handy knipsen.

  • Wie stark willst Du dich mit der Fotografie beschäftigen.

Ich habe zwar (noch) keine Ahnung, aber das Thema scheint mich auf alle Fälle zu interessieren. Wie stark mein Durchhaltevermögen ist und wie lange ich mich selbst motivieren kann, mir das Ganze anzueignen, das weiß ich leider nicht.

Das ist ja sicher keine Sache von 4 Wochen, sondern von mehreren Jahren. Ich hätte sicher keine Lust mir zuhause auf dem Sofa trockene Lehrbücher über Fotografie reinzuziehen. Besser wäre da so eine Art Workshop mit anderen zusammen und mit der Kamera im Anschlag. Theorie und Praxis mit einander verbinden und sich mit anderen austauschen über Ergebnisse, Erfolge und Fehler. Ich kann mir vorstellen, dass mir das großen Spaß machen würde.

Ich denke mir: Selbst ein Profi-Fotograph hatte irgendwann mal zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit keine Ahnung von der Materie. Er hat sich dieses Wissen und die Fähigkeiten auch erst Schritt für Schritt aneignen müssen.

  • Wieviel darfs denn kosten.

Nehmen wir als Beispiel eine D-SLR, auch wenn ich noch gar nicht weiß, ob eine D-SLR nach Abwägung aller Vor- und Nachteile letztlich meine Wahl wäre oder eine Bridge oder eine Kompakte, oder oder oder (Um das herauszufinden, habe ich ursprünglich ja diese Anfrage hier gestartet)

Es gibt ja D-SLR für 800 € und auch für 8.000 € (nur als Beispiel). Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde ich mir die für 8.000 € kaufen (die kann auf alle Fälle alles, was die für 800 € kann und noch einiges mehr dazu. Nicht umsonst ist sie 10mal so teuer)

In meiner Situation muss ich aber abwägen. Dazu brauche ich aber Infos und Fachwissen, das ich noch nicht habe. Ich müsste wissen, was den Preisunterschied von 7.200 € im einzelnen ausmacht und dann müsste ich entscheiden, auf welche dieser Dinge ich verzichten will und kann. Diese Entscheidung ist für mich sehr schwierig, weil mir noch die Grundlagen fehlen, um das alles überhaupt beurteilen zu können.

Gruß, Karl