Welcher Fotoapparat für welchen Zweck?

  • Was willst Du Fotografieren

Ich will eigentlich ALLES fotografieren können.

Ich kann vorher einfach nicht sagen, was mich gerade
interessiert und welche Bedingungen dann gerade vorherrschen.
Ich will eine Kamera, die möglichst für jeden Zweck die beste
Wahl ist.

Ich will möglichst nichts ausschließen. Ich will

nicht sagen müssen: Dieses Motiv würde ich hier und jetzt
gerne fotografieren, aber das kann meine Kamera nicht, bzw.
ist dafür nicht gut geeignet. Verstehst Du was ich meine?

So eine Kamera gibt es nicht.
JEDE Kamera ist ein Kompromiss.

  • Was stört dich an deinen bisherigen Fotografien

Eigentlich nichts. Aber das will nichts heißen. Man kann mit
seinen Fotografien ja auch deshalb zufrieden sein, weil man es
einfach nicht besser weiß. Im Prinzip kann man auch mit seinem
Handy ganz gute Bilder knipsen, oder besser gesagt, Bilder,
die man für ganz o.k. hält. Aber wenn das ausreichen würde,
gäbe es gar keine Nachfrage nach hochwertigen Fotoapparaten
und jeder würde nur mit seinem Handy knipsen.

Du hast also das „Haben-wollen- Syndrom“. :wink:

  • Wie stark willst Du dich mit der Fotografie beschäftigen.

Ich habe zwar (noch) keine Ahnung, aber das Thema scheint mich
auf alle Fälle zu interessieren. Wie stark mein
Durchhaltevermögen ist und wie lange ich mich selbst
motivieren kann, mir das Ganze anzueignen, das weiß ich leider
nicht.

Jede Kamera, die manuelle Einstellungen ermöglicht, ist zum Einstieg geeignet.
Meine Empfehlung wäre eine kompakte Systemkamera oder ein D-SLR oder SLT-Body der 500 EUR-Klasse mit einem Superzoom 18 - 250/ 270mm und für die Jackentasche eine eine höherwertige Kompakt-Kamera mit ca. 10-fach- Zoom.

Damit sind 99% aller Möglichkeiten abgedeckt und du wirst einige Zeit brauchen um die Möglichkeiten auszuloten. Erst danach wirst du (selber!) wissen, was du evtl. noch mehr oder anderes Equipment brauchst.

Damit bist du Qualitätsmässig nicht in der „Profi“-Liga aber für den Alltag und um sich in die Materie einzufinden reicht es völlig.

Wenn du dich schnell in die Materie einfinden willst, lass die Vollautomatiken VÖLLIG aussen vor und fotografiere NUR mit den manuellen oder halbautomatischen Einstellungen.

Das wird die Ausschussrate zum Anfang sicher erhöhen, aber da muss man durch.

Das ist ja sicher keine Sache von 4 Wochen, sondern von
mehreren Jahren. Ich hätte sicher keine Lust mir zuhause auf
dem Sofa trockene Lehrbücher über Fotografie reinzuziehen.
Besser wäre da so eine Art Workshop mit anderen zusammen und
mit der Kamera im Anschlag. Theorie und Praxis mit einander
verbinden und sich mit anderen austauschen über Ergebnisse,
Erfolge und Fehler. Ich kann mir vorstellen, dass mir das
großen Spaß machen würde.

Es gibt viele lokale Fotoclubs und aktive Foren (mit Usertreffen), wo man sich anschliessen kann.

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Hi,

zum Thema „ich will alles fotographieren“… Ich kann dein Problem gut verstehen. Du weißt nicht, was du nicht fotographieren möchtest, deshalb kannst du die Ansprüche an deine Kamera nicht präzisieren.
Versuch doch für dich mal klarzustellen, wann du eine Kamera am meisten vermisst. Ich mein, irgendwo wirst du anfangen müssen und mglw. kaufst du nach Einarbeitung in die Materie und die Technik und nachdem sich mglw. auch ein thematischer Schwerpunkt für deine Fotos herausgebildet hat, eh nochmal nach.
Ich bin Tänzerin und wollte auf unseren Salsa-Partys knipsen. Ich hatte 350 Euro Budget. Davon hab ich mir eine gebrauchte DSLR und ein Objektiv gekauft und erstmal angefangen. Mittlerweile hab ich die Kamera durch eine für meine Belange (!) bessere ersetzt. Da wusste ich beim Kauf dann ziemlich genau, was die neue unbedingt können muss, weil die alte mir dort die größten Probleme bereitete. Ich würde an deiner Stelle also erstmal nicht zuuuu viel Geld in die Hand nehmen um mich auszuprobieren und einzuarbeiten. Auf jeden Fall sollte es aber eine Kamera sein, die dir manuelle Einstellungsmöglichkeiten bietet, wenn du es lernen willst.

Gruß

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HI

Hi
gegen eine DSLR spricht eigentlich nur das Gewicht, das man
mitschleppen muss.

und vielleicht der Preis, ne gute Scherbe kostet mehr als der Body :wink:

DSLR: Vollanbieter, Geräte können viel bis fast alles, Durch
die verwendung verschiedenster Linsen kann für jedes übliche
fotografische Problem eine Lösung angeboten werden.

was aber auch viel wissen und zeit voraus setzt und die fähigkeit, es einzusetzen

Spiegellose Systemkameras: Kleiner und leichter als DSLR,
derzeitiger Nachteil: Elektronischer Sucher. teilweise
langsamere Auslösegeschwindigkeit als SpitzenDSLR

ich denke so einfach ist das nicht mehr, wenn ich mir die aktuell sonys ansehe, die machen den „spitzen“ dslrs durchaus das leben richtig schwer und sich gerade in der geschwindigkeit besser. guck dir mal die 77er an, was die zum thema geschwindigkeit bringt. das wird werte, die ich mir von der 5 mark2 wünschen würde

hth

Spiegel und spiegellos
Hi,

nur noch zur Klarstellung für mich:

Eine Systemkamera muss nicht zwangsläufig eine DSLR sein, richtig? Es gibt ja auch spiegellose Systemkameras.

Ob eine Kamera mit oder ohne Spiegel ist, hat aber wohl keine Auswirkungen auf den Umfang der manuellen Einstellmöglichkeiten, sondern lediglich auf die Art der Darstellung des Motivs für das Auge des Fotografen, richtig?

Mit jeder Antwort entstehen bei mir neue Fragen…

Gruß, Karl

Das ist korrekt:
Spiegellose systeme haben einige Vorteile, aber auch gewisse Nachteile.
Vorteil 1 ist, dass der Spiegelkasten wegfällt und damit das Auflagemaß geringer wird, dadurch lassen sich die Weitwinkelobjektive mit weniger Aufwand konstruieren.
Vorteil 2: weniger mechanische Teile, die versagen können.
Ob die kleinrer und leichtere Bauweise ein Vor- oder Nachteil ist, muss jeder für sich entscheiden :smile:
Derzeitige Nachteile sind noch, dass das Bild eben nicht durchgespiegelt wird, sondern auf einem Bildschirm dargestellt wird, das gibt gewisse Probleme bei der Auflösung, sowie die Auslöseverzögerung, die immer noch etwas höher ist als bei den High End Spiegelreflex. Daran wird aber gearbeitet.

Entscheidend für die Qualität der Bilder ist aber wirklich der Sensor und die Qualität der davor geschnallten Linsen.

Ich würde vorschlagen: schau dir alle Möglichkeiten an, die die Qualitätsanbieter so im Angebot haben.
Begrabbele die Bodies, welche dir am besten in der Hand liegen.
Das ist ganz wichtig, ich habe z.B. Canon Hände, Sony liegt mir in der Hand wie ein Brikett und an diesen Nikon-Rädchen breche ich mir regelmäßig die Finger ab…

Und dann besorgst Du dir einen „Einsteigerbody“ (der ja auch bereits einen High-Tech Sensor drinnen hat) mit einem Doppelzoomkit (also ein Normalzoom und ein Telezoom)
Und dann geh raus und mach Bilder Bilder Bilder.
Dann weißt Du, was Du brauchst.

Ich bin z.B. Festbrennweitenjunky und Lichtstärkefetischist :smile:
aber dies ist bei jedem anders.

LG
Mike

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Hi,

nur noch zur Klarstellung für mich:

Eine Systemkamera muss nicht zwangsläufig eine DSLR sein,
richtig? Es gibt ja auch spiegellose Systemkameras.

Genau.

Zu den spiegellosen Kamers zählen insbesondere die ‚kompakten Systemkameras‘ (CSC).
Da passt gar kein Spiegel mehr in das Gehäuse.
Wegen des kleinen Gehäuses haben die CSC auch keinen Sensorshift um Erschütterungen auszugleichen und sind dafür bei Bedarf auf Objektive mit „optischem Stabilisator“ angewiesen.

Es gibt aber auch „grosse“ Kameras, die keinen Sensorshift haben.

Ob eine Kamera mit oder ohne Spiegel ist, hat aber wohl keine
Auswirkungen auf den Umfang der manuellen
Einstellmöglichkeiten, sondern lediglich auf die Art der
Darstellung des Motivs für das Auge des Fotografen, richtig?

Richtig. Das hat miteinander praktisch nichts zu tun.

Allein das „Vorschaubild“ ist unterschiedlich. Wobei das „elektronische Bild“ eine minimale Verzögerung hat. Das hat etwa eine ähnliche Relevanz wie die Verzögerung der Aufnahme
wegen des wegzuklappenden Spiegels. In der oberen Preisliga ist die Mechanik so schnell, dass man die Verzögerung ausser acht lasen kann. Dafür gibt es Erschütterung und Krach.

Hier gehen die sog. „SLT“-Kameras (von Sony) einen interessanten Mittelweg, der ohne Verzögerung und Spiegelklappern auskommt.
Die SLT haben einen halbdurchlässigen Spiegel. Das kostet aber knapp eine halbe Blendenstufe an Belichtungszeit, weil der Spiegel etwa 1/3 des Lichts in den optischen Sucher „umleitet“.

In der Praxis hat der „Lichtverlust“ idR. nur bei Dämmerlicht Relevanz, wo der leichte „Empfindlichkeitsverlust“ dann für Erbsenzähler und Laborvergleiche spürbar wird.

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Hi und vielen Dank für Deine Tipps.

Ich muss Dich noch ein wenig löchern. Es ergeben sich immer mehr Fragen, je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte.

Manuelle Einstellmöglichkeiten:

Wenn man mal rein von den manuellen Einstellmöglichkeiten einer Kamera ausgeht, gibt es dann bessere Systeme als eine D-SLR oder bieten D-SLR die meisten manuellen Einstellmöglichkeiten.
Jemand der einfach nur Knipsen will und sich mit dem Thema nicht weiter beschäftigen möchten, der will ja gar keine manuellen Einstellmöglichkeiten. Er will sich keine Gedanken machen müssen. Für diesen Kundenkreis gibt es dann die Kompakten. Die machen alles vollautomatisch, was der Freak selbst manuell einstellen möchte.

Größe des Sensors:

Gibt es Kameras, die KEINE D-SLR sind, die einen größeren und damit lichtempfindlicheren Sensor haben, als D-SLR oder bieten D-SLR grundsätzlich ein Höchstmaß an Sensorgröße?

Soweit ich die bisherigen Beiträge verstanden habe, gibt es kaum bessere Alternativen zu einer D-SLR, außer dem Nachteil der D-SLR, dass diese sehr schwer und sperrig sind und ggf. viel Zubehör (div. Festbrennweiten, etc.) zu schleppen ist?

Danke nochmals und viele Grüße,

Karl

Ich muss Dich noch ein wenig löchern. Es ergeben sich immer
mehr Fragen, je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte.

Hallo Karl,

ich bin mal so frei… :smile:

Manuelle Einstellmöglichkeiten:

Wenn man mal rein von den manuellen Einstellmöglichkeiten
einer Kamera ausgeht, gibt es dann bessere Systeme als eine
D-SLR oder bieten D-SLR die meisten manuellen
Einstellmöglichkeiten.

Die manuellen Einstellmöglichkeiten der der Modelle unterscheiden sich im Wesentlichen nicht. Es ist die jeweilige Bedienphlosophie und die Haptik, die den Unterschied macht.

Mehr als

ISO (Empfindlichkeit)
Blende
Belichtungszeit und
Fokussierung

gibt es nicht.

Allein die gegenseitige Variation dieser Paramter macht es aus.

Je nach Gusto und Möglichkeiten der Kamera lassen sich dann automatische Funktionen begrenzen. So z.B. untere oder obere ISO-Werte für die Automatik und dergleichen.

Bei wenigen Systemen lässt sich auch der AF-Bereich vordefinieren um eine schnellere (automatische) Fokussierung zu erhalten.

Jemand der einfach nur Knipsen will und sich mit dem Thema
nicht weiter beschäftigen möchten, der will ja gar keine
manuellen Einstellmöglichkeiten. Er will sich keine Gedanken
machen müssen. Für diesen Kundenkreis gibt es dann die
Kompakten. Die machen alles vollautomatisch, was der Freak
selbst manuell einstellen möchte.

Da verwechselst du was.
Ein Fotografierer, der (möglichst) alles selbst einstellen will, ist kein Freak.
Ein Fotografierer, der alles den Automatiken überlässt, ist hingegen ein „Knipser“.

Größe des Sensors:

Gibt es Kameras, die KEINE D-SLR sind, die einen größeren und
damit lichtempfindlicheren Sensor haben, als D-SLR oder bieten
D-SLR grundsätzlich ein Höchstmaß an Sensorgröße?

Eine D-SLR ist kein Argument für die Sensorgrösse.

Gängige Grössen sind:
APS- Sensoren (ca 15 x 24 mm)
Kleinbildformat- Sensoren (ca 24 x 36mm)

Eher nur im hochpreisgen „Profi“-Bereich sind auch
Mittelformat-Sensoren. (ca 60 x 60 oder 50 x 50 mm)
zu finden.

Soweit ich die bisherigen Beiträge verstanden habe, gibt es
kaum bessere Alternativen zu einer D-SLR, außer dem Nachteil
der D-SLR, dass diese sehr schwer und sperrig sind und ggf.
viel Zubehör (div. Festbrennweiten, etc.) zu schleppen ist?

Da unterscheidet sich eine D-SLR im Prinzip nicht von einer beliebigen anderen Systemkamera.

Es gibt Alternativen zur D-SLR.
Je nach Einsatzweck sind die Alternativen durchaus besser.
Es gibt einfach nicht „die beste Kamera“.

Zudem macht die Kamera incl. Objektiv nur ca. 20% des Bildergebnisses aus (ich wiederhole mich).
Da fallen (Qualitäts) Unterschiede der Kamera nur mehr nur noch mit 1/5 des „technischen Arguments“ ins Gewicht.
Dabei erreicht KEINE Kamera die volle Punktzahl in ALLEN Disziplinen.
Die Anforderungen sind nämlich teilweise einfach gegensätzlich.

Die 80% Einfluss des Fotografierenden (und der Nachbearbeitung) machen den Unterschied zwischen „Alltagbrei“ und „5-Sterne-Menü“ mit allen Zwischenstufen aus.

Deshalb auch mein Credo: „Der Fotografierer macht das Bild, nicht die Kamera“

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Hi, Odo,

auch Dir vielen Dank. Sehr aufschlussreich!!! Ich hatte noch nie mehr Ahnung von Fotographie wie zur Zeit :smile:

Wenn sich die einzelnen Modelle im Hinblick auf die manuellen Einstellmöglichkeiten nicht oder fast nicht unterscheiden, wo liegt dann der Mehrwert einer D-SLR für sagen wir mal 4.000 € gegenüber einer D-SLR für 500 €? Die Qualität der verwendeten Materialien? Wahrscheinlich eher die Qualität und Größe des Bildsensors und der anderen maßgeblichen technischen Komponenten, oder?

Ich dachte mir die ganze Zeit, dass eine teure D-SLR gegenüber einem Einsteigermodell einfach viel mehr kann, viel mehr Features aufweist, etc, Das ist aber scheinbar nicht so, weil sich die Modelle - wie Du schreibst - hinsichtlich der manuellen Einstellmöglichkeiten nicht unterscheiden. Wahrscheinlich kann sie dann nicht mehr, aber dafür kann sie alles besser, weil hochwertigere Komponenten, richtig? Das wäre jetzt meine Einschätzung aus dem Bauch heraus, ohne dass ich davon Ahnung habe.

Da verwechselst du was.
Ein Fotografierer, der (möglichst) alles selbst einstellen
will, ist kein Freak.
Ein Fotografierer, der alles den Automatiken überlässt, ist
hingegen ein „Knipser“.

Ich habe Freak nicht negativ gemeint - ganz im Gegenteil. Ich habe das eher so gemeint: Wenn sich ein Fotograph als Künstler sieht und die Fotographie entsprechend als Kunst, dann wird er wohl versuchen (müssen), über die manuellen Einstellmöglichkeiten seiner Kamera (und natürlich der Wahl der Motive, der Wahl des Lichts, des Winkels, etc.) dem Foto seinen individuellen kreativen Stempel aufzudrücken.
Aber ich glaube zu wissen, was Du meinst: Wahrscheinlich ist es nicht immer sinnvoll, immer alle Komponenten manuell einstellen zu wollen, weil dann ein Foto auch mal schlechter werden kann, als hätte man manches der Automatik überlassen. Zu viel des Guten kann auch hier schlecht sein, nehme ich mal an.

Größe des Sensors:

Eine D-SLR ist kein Argument für die Sensorgrösse.

Gängige Grössen sind:
APS- Sensoren (ca 15 x 24 mm)
Kleinbildformat- Sensoren (ca 24 x 36mm)

Soweit ich das bis jetzt überflogen habe, sind Kameras mit Kleinbildformat-Sensoren schon verflucht teuer.

Soweit ich die bisherigen Beiträge verstanden habe, gibt es
kaum bessere Alternativen zu einer D-SLR, außer dem Nachteil
der D-SLR, dass diese sehr schwer und sperrig sind und ggf.
viel Zubehör (div. Festbrennweiten, etc.) zu schleppen ist?

Da unterscheidet sich eine D-SLR im Prinzip nicht von einer
beliebigen anderen Systemkamera.

Mir ist immer noch nicht ganz klar, was eine Systemkamera ist, die aber keine D-SLR ist. Das ist dann wohl eine Kamera mit abnehmbarem Objektiv - denn das ist ja das Wesen einer Systemkamera - aber eben ohne Spiegel, dann mit Spiegel wäre eine Systemkamera ja wieder eine D-SLR, richtig?

Es gibt Alternativen zur D-SLR.
Je nach Einsatzweck sind die Alternativen durchaus besser.
Es gibt einfach nicht „die beste Kamera“.

Ja, das ist mir jetzt auch klar geworden. Die Alternativen sind dann wohl hochwertige Bridge-Kameras, so wie ich Deine und andere vorherige Beiträge verstanden habe. Allerdings wurde auch immer wieder geschrieben, dass Bridge-Kameras meist einen kleineren Bild-Sensor haben, als D-SLR und somit bei Dämmerung und schlechten Lichtverhältnissen nicht so gut geeignet sind.

Das würde mich z. B. schon stören, weil ich vorher nie sagen kann, wie die Lichtverhältnisse sind, wenn es mir gerade einfällt, ein Foto zu schießen.

Gruß, Karl

Systemkameras die keine D-SLR sind
Hi, Odo,

nur noch zur Erläuterung. Du hattest ja schon geschrieben, dass CSC Systemkameras sind, die keine D-SLR sind.

Gibt es außer den CSC noch weitere Systemkameras, die keine D-SLR sind?

Und noch was:

Eine CSC ist aber keine Bridge-Kamera, oder? Ist eine Bridge-Kamera immer ohne Spiegel? Wäre sie mit Spiegel eine D-SLR? Ist eine Kamera mit Spiegel immer eine D-SLR?

Sorry, aber ich blicke immer noch nicht ganz durch :smile:

Gruß, Karl

Hi, Mike,

Und dann besorgst Du dir einen „Einsteigerbody“ (der ja auch
bereits einen High-Tech Sensor drinnen hat) mit einem
Doppelzoomkit (also ein Normalzoom und ein Telezoom)
Und dann geh raus und mach Bilder Bilder Bilder.
Dann weißt Du, was Du brauchst.

Hab mal irgendwo gelesen oder gehört, dass das ständige Wechseln von Objektiven nicht so ideal sein soll, weil immer die Gefahr von Verschmutzungen und/oder Beschädigungen bestehen würde. Daher solle man sich eher ein Objektiv zulegen, dass sowohl für den Nahbereich, als auch für den Zoom geeignet ist. (Mir ist klar, dass solche Objektive wieder ein Kompromiss sind/sein müssen, im Vergleich zu den Spezialisten für den Nah- und Fernbereich.)

Was hältst Du von der These?

Gruß, Karl

Hi, Odo,

auch Dir vielen Dank. Sehr aufschlussreich!!! Ich hatte noch
nie mehr Ahnung von Fotographie wie zur Zeit :smile:

Wenn sich die einzelnen Modelle im Hinblick auf die manuellen
Einstellmöglichkeiten nicht oder fast nicht unterscheiden, wo
liegt dann der Mehrwert einer D-SLR für sagen wir mal 4.000 €
gegenüber einer D-SLR für 500 €? Die Qualität der verwendeten
Materialien? Wahrscheinlich eher die Qualität und Größe des
Bildsensors und der anderen maßgeblichen technischen
Komponenten, oder?

Du vermutest im Wesentlichen richtig.

Bei der genannten Preisdifferenz handelt es sich für ca. 500 EUR um eine „Einsteiger“-Kamera mit APS-C- Sensor und für ca. 4000 EUR um eine „Profi“-Kamera mit Kleinbildformat-Sensor.

Die praxisrelevanten Unterschiede liegen vor allem in der Empfindlichkeit und Auflösung des Sensors, der Geschwindigkeit bei AF und Auslösung und auch der Fertigungspräzision. Dazu kommt beim "Profi"gerät idR. eine besondere Betreuung mit diversen Garantien durch den Herstelller.

Das teurere Modell ist ggf. auch mit mehr optionalem Zubehör aufrüstbar.

Wer nun meint, dass die teurere Kamera „in jedem Fall besser“ ist, kann böse enttäuscht werden. So ein „Profigerät“ will richtig behandelt sein und reagiert mit misslungenen Bildern viel empfindlicher auf falsche Einstellungen als ein „Billiggerät“.
Zudem entfaltet sich der Qualitätsunterschied des teuren Geräts erst richtig mit den adäquaten Objektiven. Die kosten gerne nochmal ein vielfaches der Kamera.

Ich dachte mir die ganze Zeit, dass eine teure D-SLR gegenüber
einem Einsteigermodell einfach viel mehr kann, viel mehr
Features aufweist, etc, Das ist aber scheinbar nicht so, weil
sich die Modelle - wie Du schreibst - hinsichtlich der
manuellen Einstellmöglichkeiten nicht unterscheiden.
Wahrscheinlich kann sie dann nicht mehr, aber dafür kann sie
alles besser, weil hochwertigere Komponenten, richtig? Das
wäre jetzt meine Einschätzung aus dem Bauch heraus, ohne dass
ich davon Ahnung habe.

Eine „ProfiKamera“ kommt oft soagr mit weniger Featuers aus als eine „Einsteigerkamera“.

Ein „Profi“ braucht keine „intelligente Automatik“ oder 287 „Motivprogramme“.
Ein Profi will nur möglichst direkten und intuitiv bedienbaren Zugriff auf alle relevanten Parameter und einen super schnellen und zuverlässigen Autofokus, der „auf den Punkt trifft“.

Ich habe Freak nicht negativ gemeint - ganz im Gegenteil. Ich
habe das eher so gemeint: Wenn sich ein Fotograph als Künstler
sieht und die Fotographie entsprechend als Kunst, dann wird er
wohl versuchen (müssen), über die manuellen
Einstellmöglichkeiten seiner Kamera (und natürlich der Wahl
der Motive, der Wahl des Lichts, des Winkels, etc.) dem Foto
seinen individuellen kreativen Stempel aufzudrücken.

Es gibt die unterschiedlichsten, gleichermassen berechtigten, Herangehensweisen und Spezialisierungen um Fotos zu machen.

Aber ich glaube zu wissen, was Du meinst: Wahrscheinlich ist
es nicht immer sinnvoll, immer alle Komponenten manuell
einstellen zu wollen, weil dann ein Foto auch mal schlechter
werden kann, als hätte man manches der Automatik überlassen.
Zu viel des Guten kann auch hier schlecht sein, nehme ich mal
an.

So ist es. Für den „Allzeit-Bereit-Schnappschuss“ eines Fotoreporters bei einer Demo bleibt keine Zeit für manuelles Fokusieren. Je nach äusseren Bedingungen werden ggf. die Voreinstellungen der Kamera konfiguriert und dann wird „draufgehalten“.

Da zählt auch nicht unbedingt die pure Abildungsqualität sondern viel mehr die eingefangene Situation.

Größe des Sensors:

Eine D-SLR ist kein Argument für die Sensorgrösse.

Gängige Grössen sind:
APS- Sensoren (ca 15 x 24 mm)
Kleinbildformat- Sensoren (ca 24 x 36mm)

Soweit ich das bis jetzt überflogen habe, sind Kameras mit
Kleinbildformat-Sensoren schon verflucht teuer.

Für ca. 1500 EUR bekommt man schon ordentliche Sachen.

Soweit ich die bisherigen Beiträge verstanden habe, gibt es
kaum bessere Alternativen zu einer D-SLR, außer dem Nachteil
der D-SLR, dass diese sehr schwer und sperrig sind und ggf.
viel Zubehör (div. Festbrennweiten, etc.) zu schleppen ist?

Da unterscheidet sich eine D-SLR im Prinzip nicht von einer
beliebigen anderen Systemkamera.

Mir ist immer noch nicht ganz klar, was eine Systemkamera ist,
die aber keine D-SLR ist. Das ist dann wohl eine Kamera mit
abnehmbarem Objektiv - denn das ist ja das Wesen einer
Systemkamera - aber eben ohne Spiegel, dann mit Spiegel wäre
eine Systemkamera ja wieder eine D-SLR, richtig?

Eine D-SLR ist - bis auf ganz wenige ältere Ausnahmen* - immer auch eine Systemkamera.

*Es gab auch mal D-SLR-Kameras mit fest montierter Optik.

Es gibt Alternativen zur D-SLR.
Je nach Einsatzweck sind die Alternativen durchaus besser.
Es gibt einfach nicht „die beste Kamera“.

Ja, das ist mir jetzt auch klar geworden. Die Alternativen
sind dann wohl hochwertige Bridge-Kameras, so wie ich Deine
und andere vorherige Beiträge verstanden habe. Allerdings
wurde auch immer wieder geschrieben, dass Bridge-Kameras meist
einen kleineren Bild-Sensor haben, als D-SLR und somit bei
Dämmerung und schlechten Lichtverhältnissen nicht so gut
geeignet sind.

Das würde mich z. B. schon stören, weil ich vorher nie sagen
kann, wie die Lichtverhältnisse sind, wenn es mir gerade
einfällt, ein Foto zu schießen.

Irgendwann ist JEDE Kamera am Ende der Leistungsfähigkeit.
Dann hilft nur noch „externes Licht“.
Das „richtig Licht machen“ ist wieder ein ganz eigenes und kontextsensitives Kapitel.
Der integrierte oder auf der Kamera montierte Blitz ist nur eine absolute Notlösung und eher (fast) nur für dokumentarische Zwecke geeignet.

Aber mal was grundsätzliches:
JEDE beliebige Kamera (sogar die Pocketknipse) ist besser als gar keine :smile:

Ohne eigene Erfahrungen wirst du nie herausfinden, was für dich(!) die „richtige Kamera“ ist. Mit entsprechenden Ambitionen bleibt es NIE bei der einen/ ersten Kamera. Zumal die technische Entwicklung immer weiter geht.

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Hi, Odo,

vielen Dank für Deine hervorragende Beantwortung meiner (vielen) Fragen. Jetzt habe ich Dich aber genug gequält und Deine Geduld sehr auf die Probe gestellt.

Muss ich erst mal alles sortieren und verdauen.

Du hast ja geschrieben, dass Du u. a. 2 CSC besitzt. Aus welchen Gründen hast Du Dich gegen die Anschaffung einer D-SLR entschieden?

Und sorry für die wirre nachgeschobene Frage, wegen den Systemkameras.

Klar ist eine CSC KEINE Bridge. Wie dämlich von mir.

Eine Bridge ist eher im gleichen Atemzug zu nennen mit einer Kompakten, aber nicht im gleichen Atemzug mit einer Systemkamera. Eine Bridge ist ja gerade KEINE Systemkamera.

Gruß, Karl

nur noch zur Erläuterung. Du hattest ja schon geschrieben,
dass CSC Systemkameras sind, die keine D-SLR sind.

Gibt es außer den CSC noch weitere Systemkameras, die keine
D-SLR sind?

Ja.
Aber die sind bei Laien eher unbekannt und seltener und eher nur optional mit digitaler Aufnahmetechnik kombiniert.

Und noch was:

Eine CSC ist aber keine Bridge-Kamera, oder?

Richtig.
Eine (kompakte) Systemkamera hat immer eine wechselbare Optik.
Eine Bridgekamera hat immer eine fest montierte Optik.

Ist eine Bridge-Kamera immer ohne Spiegel?

Aktuell: ja.
Es gab aber mal (ursprünglich namensgebende) Bridgekameras mit Spiegelreflex-Technik.

Wäre sie mit Spiegel eine :smiley:-SLR?

Nein :smile:
Die Merkmale der Bridge sind:

  1. fest montierte (Zoom-) Optik
  2. Bedienbarkeit/ Einstellmöglichkeiten und Gehäuse (ähnlich) wie eine Spiegelreflexkamera.

Ist eine Kamera mit Spiegel immer eine D-SLR?

Nein. Es gibt auch analoge Spiegelreflexkameras (= SLR ohne „D“).
Es gibt auch (wie ich schon in anderen Beiträgen schrieb) Kameras mit „festem“ Spiegel.
Die heissen dann „SLT“ und sind mir nur von Sony bekannt, werden aber oftmals mit den D-SLR in einen Topf geworfen. Die fototechnischen Eigenschaften sind für den Laien kaum unterscheidbar.

Sorry, aber ich blicke immer noch nicht ganz durch :smile:

Die begriffliche Abgrenzung ist nicht immer ganz einfach.
Die Bezeichnungen überschneiden sich teilweise in den Parametern.

Du hast ja geschrieben, dass Du u. a. 2 CSC besitzt. Aus
welchen Gründen hast Du Dich gegen die Anschaffung einer D-SLR
entschieden?

Hallo Karl,

ich habe sogar 2 gleiche CSC, nämlich die Sony NEX-5n.

Die Erste habe ich mir aus mehreren Gründen angeschafft:

  1. es ist (immer noch) die beste dämmerlichttaugliche Kamera in der (für mich erschwinglichen) Preisklasse unter 1000 EUR.

  2. Diese Kamera ist ohne Objektiv (nur mit Schutzdeckel) so klein und unauffällig, dass ich die fast überall „einschmuggeln“ kann.

  3. Es lassen sich an diese Kamera fast alle auf dem Markt befindlichen „alten“ Objektive per Adapter anschliessen.

  4. Diese Kamera hat einen klappbaren Monitor, der mir mehr oder minder bequem, oder auch überhaupt, Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven ermöglicht. (Dieses Feature lernte ich schon bei meiner ersten Bridge kennen und schätzen.)

  5. die geringere Geräuschentwicklung beim Auslösen als bei einer D-SLR. Das ist gerade bei manchen Konzerten wichtig. Leider ist eine CSC nicht lautlos. Da punktet z.B. meine Bridge.

Die 2. CSC habe ich mir angeschafft weil:

  1. ich die gebraucht zum Schnäppchenpreis bekommen konnte.

  2. ich so viel variabler und schneller bin wenn ich mit verschiedenen Objektiven arbeite.
    So habe ich z.B. die eine Kamera mit Super-Weitwinkel-Zoom und die andere mit Telezoom oder lichtstarker Festbrennweite bestückt.

  3. die eingeschränkte Videoaufzeichnungsdauer. Nach ca. 10-15 Minuten Videoaufzeichnung braucht die Kamera eine längere Abkühlpause. So kann ich die Kameras ggf. im Wechsel betreiben.

Im Moment spekuliere ich auf ein angekündigtes Modell (A 6000), welches mir ein schmerzlich vermisstes Feature, nämlich die Fernauslösung über einen elektrischen Anschluss, bietet. Dazu diverse Steuermöglichkeiten per APP mit einem Smartphone.

Dafür wird die High-ISO Tauglichkeit leider nicht mehr so ausgeprägt sein.
Für das aktuelle Sony CSC Spitzenmodell (A7 bzw. A7/r) mit KB-Format- Sensor fehlt mir das Kleingeld und erst recht für die adäquaten Objektive dafür.

Eine Bridge ist eher im gleichen Atemzug zu nennen mit einer
Kompakten, aber nicht im gleichen Atemzug mit einer
Systemkamera. Eine Bridge ist ja gerade KEINE Systemkamera.

Du hast es erfasst :smile:

schönes WE,
odo

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D-SLR vs. CSC
Erneut besten Dank!!!

Die meisten Nachteile der D-SLR, also das hohe Gewicht, die Größe, das laute Auslösungsgeräusch, etc. - das alles nur wegen des Spiegels???

Und so wie ich das verstanden habe, hat der Spiegel einzig und allein die Funktion, das Motiv für das Auge des Fotographen zu spiegeln. Es gibt sonst keinerlei Vorteile von D-SLR gegenüber anderen spiegellosen Systemkameras?

Dann sehe ich für mich keinen Grund, mir eine D-SLR anzuschaffen. Ich sehe keinen Mehrwert gegenüber einer CSC.

Eine vergleichbare CSC hat den gleichen (großen) Sensor, Wechseloptiken und die gleichen manuellen Einstellmöglichkeiten wie eine D-SLR, hat halt nur keinen Spiegel, dessen Nutzen ich aber auch nicht so richtig erkennen kann (es sei denn, ich hätte das alles immer noch nicht so richtig verstanden :smile:

Auch schönes Wochenende…

Karl

Die DSLR hat drei Vorteile, die sich bei näherer Betrachtung allerings schnell relativieren: Man erkennt exakt den spätern Bildausschnitt und die darauf abgestimmt an der „Filmebene“ gemessene (Blitz-)Belichtung, kann modular Objektive wechseln und hat einen größeren Aufnahmechip für höchstmögliche Auflösung und Qualität.

Wenn man aber sofort das Ergebis sehen und korrigiren kann und nur in Ausnahmefällen mit Fischaugen- oder Spiegelteleobjektiven ab 1000 mm Brennweite fotografieren wird, braucht es das nicht zwingend.

Auch der Qualitätsvorteil eines größeren CCD relativiert sich: Wenn man nicht regelmäig Poster über 2 qm ausdrucken will oder Titelseiten gestaltet, braucht man keine Bilddataien jenseits 5 MB für unkomprimierte RAW-Aufnahmen höchster Auflösung.

Berücksichtigt man Handling, Gewicht und Preis, kommen daher 8 von 10 Anwender zum Schluss, sich lieber eine Kompakte Familien-Zoom-Kamera mit Hochleistungslinse zuzulegen. Denn die holt man schnell hervor und macht Bilder, wo die „Gute“ DSLR im Schrank bleibt und auf den Einsatz wartet, der immer seltener kommt.

G imager761

Hi, Imager,

Danke für Deine Einschätzung.

Die Diskussion geht ja schon ne ganze Weile und ich habe bisher viel Neues erfahren.

Nach dem jetzigen Stand meiner Infos sehe ich die Sache zwischenzeitlich so:

Wenn ich mir eine große Kamera (Systemkamera D-SLR oder spiegellose CSC) zulegen würde, dann in erster Linie wegen des größeren Sensors und der höheren Lichtempfindlichkeit, bzw. Dämmerungstauglichkeit.

Der weitere Vorteil - vielleicht der Hauptvorteil - von Systemkameras, dass man nämlich die Objektive wechseln kann, hätte für mich kaum Bedeutung, weil mir das zu fieselig wäre, ständig ein anderes Objektiv montieren zu müssen, abgesehen von den Kosten für die verschiedenen Objektive und die Schlepperei.
Ich würde auch bei einer Systemkamera höchstwahrscheinlich ein Universalobjektiv 18-250 mm verwenden, eben um mir das ständige Wechseln zu ersparen, folglich brauche ich in dieser Hinsicht sicher keine Systemkamera. Das wäre ja ein Widerspruch in sich, sich eine Systemkamera zuzulegen und nur mit einem einzigen Objektiv zu arbeiten.

(Was mir abgesehen davon noch nicht ganz klar ist, sind die Vorteile von D-SLR gegenüber spiegellosen CSC, aber das nur am Rande.)

Für mich persönlich wäre eine hochwertige Brigde mit Superzoom in Kombination mit einem APS-C Bild-Sensor für hohe Dämmerungstauglichkeit und im Bedarfsfall diverse manuelle Einstellmöglichkeiten die erste Wahl. (Ich gehe dabei davon aus, dass die manuellen Einstellmöglichkeiten bei einer Bridge doch besser sind, als bei einer gewöhnlichen Kompakten oder gar einer Pocket)
Aber diese Kombi wird es wohl nicht geben, oder etwa doch?
Hast Du einen konkreten Vorschlag, welcher Apparat meine Anforderungen am ehesten erfüllt? Preis bis max. 1000 € würde ich für eine sehr hochwertige Bridge ausgeben.

Sehr interessantes Thema jedenfalls.

Danke und schönen Sonntag.

Karl

Aber diese Kombi wird es wohl nicht geben, oder etwa doch?
Hast Du einen konkreten Vorschlag, welcher Apparat meine
Anforderungen am ehesten erfüllt? Preis bis max. 1000 € würde
ich für eine sehr hochwertige Bridge ausgeben.

Die einzige Bridge, die halbwegs deine Anforderungen erfüllt, derzeit aber noch knapp über deinem Preislimit liegt, ist die Sony RX10.

Die hat einen Sensor mit 1".
Der Sensor ist tatsächlich etwa halb so gross wie der APS-C- Sensor und damit etwa doppelt so gross wie der Sensor der Bridge mit dem nächstgrössten Sensor: Fuji X-S1.
Die Fuji glänzt dafür mit einem erheblich grösseren Telebereich. Für manche ist auch der manuelle(!) Zoom der Fuji wichtig.

Qualitätsmässig stellt die RX10 derzeit das Mass der Dinge für eine Bridge dar.
Hinzu kommen schon fast überragende Videofähigkeiten der RX10.
Aufgrund des Sensorgrösse aber zugunsten der sehr grossen durchgehenden(!) Lichtstärke von 2,8 ist der Telebereich auf 200mm KB-equivalent begrenzt.
Für Papierabzüge (bis A4 oder A3) oder Bildschirmpräsentation lassen sich durchaus auch Bildausschnitte fertigen, die einem Zoom von 400- 600mm entsprechen.

Die Pixeldichte auf dem Sensor ist mit 20MP etwas grösser als bei der X-S1 im 6-MP-EXR- Modus. Das spricht eigentlich für eine bessere Dämmerungstauglichkeit der X-S1, wird aber duch das lichtstarke Objektiv der RX10 bei Normal- und Telebrennweiten mehr als ausgeglichen.

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Die meisten Nachteile der D-SLR, also das hohe Gewicht, die
Größe, das laute Auslösungsgeräusch, etc. - das alles nur
wegen des Spiegels???

Im Grunde schon.
Es gibt abr auch genügend Leute, die sich an das grosse Gehäuse und die Massenträgheit des Gewichts gewöhnt haben und das gar noch durch einen Batteriegriff deutlich vergrössern.

Und so wie ich das verstanden habe, hat der Spiegel einzig und
allein die Funktion, das Motiv für das Auge des Fotographen zu
spiegeln.

Nein, nicht nur. Über den Spiegel wird bei diesen Kameras auch des Phasen-Autofokus „angesteuert“. Das ist nur mehr „ungefähr“ genau und muss fallweise per „Microadjust“ angepasst% ausgeglichen werden.

In der neuesten Sensorgeneration ist der Phasen-AF neben dem bisherigen Kontrast-AF direkt auf dem Sensor-Chip.
Die besten Kameras mit diesem System sind derzeit wohl die Sony A7 und A7/r mit Kleinbildformat-Sensor sowie die A6000, die schon als Vorserienmodell bei den Testern kursiert und in Kürze in die Läden kommt.
Die Sony A6000 habe ich schon auf meiner vorläufigen Wunschliste…

Es gibt sonst keinerlei Vorteile von D-SLR gegenüber
anderen spiegellosen Systemkameras?

Für die Spiegel-Fans ist der echte[tm] Spiegel schon Grund genug. :smile:
Dazu dann der „Eindruck schindende“ Body einer „Profikamera“ und das „profimässige durch den Sucher blicken“.

Dann sehe ich für mich keinen Grund, mir eine D-SLR
anzuschaffen. Ich sehe keinen Mehrwert gegenüber einer CSC.

Das kleinere Gehäuse mag eben nicht jeder und die Bedienelemente sind ggf. sind so zahlreich.

Dafür wiegt der Body(!) aber weniger und die Anzahl der Bedienelemente ist übersichtlicher und weniger verwirrend.

Eine vergleichbare CSC hat den gleichen (großen) Sensor,
Wechseloptiken und die gleichen manuellen
Einstellmöglichkeiten wie eine D-SLR, hat halt nur keinen
Spiegel, dessen Nutzen ich aber auch nicht so richtig erkennen
kann (es sei denn, ich hätte das alles immer noch nicht so
richtig verstanden :smile:

Doch, du hast es offenbar grundsätzlich verstanden. Auch wenn dir die eine oder andere Kleinigkeit noch nicht im Detail verständlich ist. Das ist bei eingefleischten D-SLR-Nutzern auch emotional besetzt.

Grundsätzlich ist es so, das diejenige Kamera „die Beste“ ist, die man gerne und häufig in die Hand nimmt und nutzt, weil es einfach Spass macht.
Das persönliche „gute Anfassgefühl“ ist wichtiger, als man meinen mag. Dagegen spielen selbst grössere Qualitätsunterschiede oft eine untergeordnete Rolle.

Geh zunächst einfach mal in den nächstgelegenen Elektronikmarkt und nimm die verschiedenen Modelle einfach in die Hand und bediene die Einsteller für ISO, Zeit und Blende und schau mal in die Menüeführung.

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