Hi, Odo,
auch Dir vielen Dank. Sehr aufschlussreich!!! Ich hatte noch
nie mehr Ahnung von Fotographie wie zur Zeit
Wenn sich die einzelnen Modelle im Hinblick auf die manuellen
Einstellmöglichkeiten nicht oder fast nicht unterscheiden, wo
liegt dann der Mehrwert einer D-SLR für sagen wir mal 4.000 €
gegenüber einer D-SLR für 500 €? Die Qualität der verwendeten
Materialien? Wahrscheinlich eher die Qualität und Größe des
Bildsensors und der anderen maßgeblichen technischen
Komponenten, oder?
Du vermutest im Wesentlichen richtig.
Bei der genannten Preisdifferenz handelt es sich für ca. 500 EUR um eine „Einsteiger“-Kamera mit APS-C- Sensor und für ca. 4000 EUR um eine „Profi“-Kamera mit Kleinbildformat-Sensor.
Die praxisrelevanten Unterschiede liegen vor allem in der Empfindlichkeit und Auflösung des Sensors, der Geschwindigkeit bei AF und Auslösung und auch der Fertigungspräzision. Dazu kommt beim "Profi"gerät idR. eine besondere Betreuung mit diversen Garantien durch den Herstelller.
Das teurere Modell ist ggf. auch mit mehr optionalem Zubehör aufrüstbar.
Wer nun meint, dass die teurere Kamera „in jedem Fall besser“ ist, kann böse enttäuscht werden. So ein „Profigerät“ will richtig behandelt sein und reagiert mit misslungenen Bildern viel empfindlicher auf falsche Einstellungen als ein „Billiggerät“.
Zudem entfaltet sich der Qualitätsunterschied des teuren Geräts erst richtig mit den adäquaten Objektiven. Die kosten gerne nochmal ein vielfaches der Kamera.
Ich dachte mir die ganze Zeit, dass eine teure D-SLR gegenüber
einem Einsteigermodell einfach viel mehr kann, viel mehr
Features aufweist, etc, Das ist aber scheinbar nicht so, weil
sich die Modelle - wie Du schreibst - hinsichtlich der
manuellen Einstellmöglichkeiten nicht unterscheiden.
Wahrscheinlich kann sie dann nicht mehr, aber dafür kann sie
alles besser, weil hochwertigere Komponenten, richtig? Das
wäre jetzt meine Einschätzung aus dem Bauch heraus, ohne dass
ich davon Ahnung habe.
Eine „ProfiKamera“ kommt oft soagr mit weniger Featuers aus als eine „Einsteigerkamera“.
Ein „Profi“ braucht keine „intelligente Automatik“ oder 287 „Motivprogramme“.
Ein Profi will nur möglichst direkten und intuitiv bedienbaren Zugriff auf alle relevanten Parameter und einen super schnellen und zuverlässigen Autofokus, der „auf den Punkt trifft“.
Ich habe Freak nicht negativ gemeint - ganz im Gegenteil. Ich
habe das eher so gemeint: Wenn sich ein Fotograph als Künstler
sieht und die Fotographie entsprechend als Kunst, dann wird er
wohl versuchen (müssen), über die manuellen
Einstellmöglichkeiten seiner Kamera (und natürlich der Wahl
der Motive, der Wahl des Lichts, des Winkels, etc.) dem Foto
seinen individuellen kreativen Stempel aufzudrücken.
Es gibt die unterschiedlichsten, gleichermassen berechtigten, Herangehensweisen und Spezialisierungen um Fotos zu machen.
Aber ich glaube zu wissen, was Du meinst: Wahrscheinlich ist
es nicht immer sinnvoll, immer alle Komponenten manuell
einstellen zu wollen, weil dann ein Foto auch mal schlechter
werden kann, als hätte man manches der Automatik überlassen.
Zu viel des Guten kann auch hier schlecht sein, nehme ich mal
an.
So ist es. Für den „Allzeit-Bereit-Schnappschuss“ eines Fotoreporters bei einer Demo bleibt keine Zeit für manuelles Fokusieren. Je nach äusseren Bedingungen werden ggf. die Voreinstellungen der Kamera konfiguriert und dann wird „draufgehalten“.
Da zählt auch nicht unbedingt die pure Abildungsqualität sondern viel mehr die eingefangene Situation.
Größe des Sensors:
Eine D-SLR ist kein Argument für die Sensorgrösse.
Gängige Grössen sind:
APS- Sensoren (ca 15 x 24 mm)
Kleinbildformat- Sensoren (ca 24 x 36mm)
Soweit ich das bis jetzt überflogen habe, sind Kameras mit
Kleinbildformat-Sensoren schon verflucht teuer.
Für ca. 1500 EUR bekommt man schon ordentliche Sachen.
Soweit ich die bisherigen Beiträge verstanden habe, gibt es
kaum bessere Alternativen zu einer D-SLR, außer dem Nachteil
der D-SLR, dass diese sehr schwer und sperrig sind und ggf.
viel Zubehör (div. Festbrennweiten, etc.) zu schleppen ist?
Da unterscheidet sich eine D-SLR im Prinzip nicht von einer
beliebigen anderen Systemkamera.
Mir ist immer noch nicht ganz klar, was eine Systemkamera ist,
die aber keine D-SLR ist. Das ist dann wohl eine Kamera mit
abnehmbarem Objektiv - denn das ist ja das Wesen einer
Systemkamera - aber eben ohne Spiegel, dann mit Spiegel wäre
eine Systemkamera ja wieder eine D-SLR, richtig?
Eine D-SLR ist - bis auf ganz wenige ältere Ausnahmen* - immer auch eine Systemkamera.
*Es gab auch mal D-SLR-Kameras mit fest montierter Optik.
Es gibt Alternativen zur D-SLR.
Je nach Einsatzweck sind die Alternativen durchaus besser.
Es gibt einfach nicht „die beste Kamera“.
Ja, das ist mir jetzt auch klar geworden. Die Alternativen
sind dann wohl hochwertige Bridge-Kameras, so wie ich Deine
und andere vorherige Beiträge verstanden habe. Allerdings
wurde auch immer wieder geschrieben, dass Bridge-Kameras meist
einen kleineren Bild-Sensor haben, als D-SLR und somit bei
Dämmerung und schlechten Lichtverhältnissen nicht so gut
geeignet sind.
Das würde mich z. B. schon stören, weil ich vorher nie sagen
kann, wie die Lichtverhältnisse sind, wenn es mir gerade
einfällt, ein Foto zu schießen.
Irgendwann ist JEDE Kamera am Ende der Leistungsfähigkeit.
Dann hilft nur noch „externes Licht“.
Das „richtig Licht machen“ ist wieder ein ganz eigenes und kontextsensitives Kapitel.
Der integrierte oder auf der Kamera montierte Blitz ist nur eine absolute Notlösung und eher (fast) nur für dokumentarische Zwecke geeignet.
Aber mal was grundsätzliches:
JEDE beliebige Kamera (sogar die Pocketknipse) ist besser als gar keine
Ohne eigene Erfahrungen wirst du nie herausfinden, was für dich(!) die „richtige Kamera“ ist. Mit entsprechenden Ambitionen bleibt es NIE bei der einen/ ersten Kamera. Zumal die technische Entwicklung immer weiter geht.