Servus,
ein erfolgreicher Unternehmer/Unternehmen darf gerne gut
verdienen. Ich meine, vergleichsweise etwa so viel wie unsere
Spitzen-Politiker.
Der war gut!
Seit wann verdienen unsere Spitzenpolitiker gut (jetzt mal ausgenommen diejenigen, die durch Bücher und Vorträge ihr bescheidenes Salär aufbessern.) So viel verdient man ja schon als leitender Angestellter in einer drittklassigen Bank.
Was darüber hinaus geht, aber, woher kommt
es?
Indem viele viel Geld dafür bezahlen, weil sie es haben wollen?
Es kommt daher, dass ein Produkt über den Gestehungskosten
verkauft wird.
Das wird es doch immer. Ohne Gewinn gäbe es ja wohl kaum einen Anreiz etwas zu produzieren.
Die Abnehmer haben zu viel bezahlt. Wäre es
nicht gerecht, die Überschüsse eines Unternehmens wieder an
diejenigen, die zu viel bezahlt haben, zurück zu geben?
Nö. Welche Überschüsse? So lange Du nicht gezwungen wirst ein bestimmtes Produkt zu kaufen, sehe ich nicht, wieso hier zu viel bezahlt würde.
Wenn jemand T-Shirts mit Tatoo-Aufdruck zu überhöhten Preisen verkauft und es genug Dumme Abnehmer gibt, die bereit sind diesen Preis zu kaufen - und sei es nur um damit bei den anderen Idioten Freunden in der Umgebung Eindruck zu machen - dann kann man doch nicht von einem unfair erlangten Gewinn sprechen.
Inwieweit rechtfertigt das einen progressiven
Einkommenssteuersatz? Wäre über einem bestimmten (sicherlich
hoch anzusetzenden) Betrag ein 100%-Prozent-Steuersatz
gerechtfertigt?
Wie gesagt: Wer würde dann noch arbeiten?
Wo sind die Abnehmer, die zuviel bezahlt haben? Wir müssen
vielleicht auch noch die UNO bemühen. Die Steuern sollten
proportional an die Regierungen der Abnehmerländer verteilt
werden.
Wäre das wirklich gerecht? 50 Euro für ein Softwarepaket sind in Deutschland nicht viel Geld in einem afrikanischen Land jedoch schon viel mehr.
Für zu teuer verkaufte Traktoren in Urugay sollte die dortige
Regierung entschädigt werden.
Wie gesagt: Was ist zu teuer?
Ist ein billig produzierter Traktor aus Fernost vorzuziehen, weil dort zu geringsten Lohnkosten und unter missachtung aller Arbeits- und Umweltmindesstandards produziert werden kann?
Soll dass das Ziel sein?
Ab wann verdient ein Mechaniker am Fließband, der den Traktor zusammenschraubt, zuviel?
Ab wann verdient ein Manager, der sein Unternehmen gut führt, die richtigen Entscheidungen trifft und für besten Arbeitsbedingungen, die Einhaltung wichtiger Umweltsstandars sorgt, sowie insgesamt vorbildlich und nachhaltig wirtschaftet, zuviel?
Das sind meine Gedanken zu Rechts- und
Gerechtigkeits-Empfinden. Alle Welt sollte friedlich und
freundschaftlich zusammenleben können. Es ist mir klar, dass
die Umsetzung schwer bis fast illusorisch ist. Aber ein
kleiner Schritt dahin? Gäbe es den?
Ja, aber sicherlich nicht indem man jeglichen Gewinn eines Unternehmens abschöpft.
Imn Grunde verstehe ich ja Deinen Ansatz.
Auch mir will es nicht in den Kopf warum ein Ackermann ca. das 40fache von dem verdient, was unsere Bundeskanzlerin bekommt.
Aber es wird nicht funktionieren ab einem bestimmten Einkommen einfach 100% Steuern zu verlangen.
Will man wirklich Gerechtigkeit in der Welt, dann muss man den ärmeren Ländern z.B. stärker Hilfe zur Selbsthilfe geben und ihnen auch leichtere Zugänge zu den westlichen Märkten ermöglichen.
Aber eine echte Anpassung der Entwicklungsländer an die Lebensstandards der Industrienationen würde meines Erachtens zwangsläufig eine Verschlechterung unserer Lebensbedingungen bedeuten und ich glaube nicht, dass die Mehrheit in den westlichen Ländern wirklich bereit ist, dies zu akzeptieren…
Gruß,
Sax