Hallo FraLang,
China verfügt über gigantische Währungsreserven.
Wieviel ist das pro Chinese?
http://www.querschuesse.de/china-mit-30447-billionen…
Setzt man die Kurve fort, dann sollten die momentan einiges über 4 Billionnen US-Dollar liegen. Also ca. 3000 US-Dollar pro Nase. Für einen Menschen, der 2 US-Dollar am Tag verdient ist das immenser Reichtum. Eine 4-köpfige Familie hätte damit 12.000 US-Dollar zur Verfügung. Nur haben die Machhthaber keine Interesse an der Verteilung dieses Reichtums. Nicht mal ansatzweise.
Hätte er bei gleicher Arbeit mit
europäischem Lohn sich das schon verdient?
Er kann ja keinen europäischen Lohn fordern (außerdem gibts ja hier auch erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern), da dann seine Produkte nicht mehr in Europa verkauft werden würden. Wieso auch ? Schließlich müßten dann noch die erheblichen Transportkosten zusätzlich aufgebracht werden, obwohl die Produkte aus China und Europa zwangsläufig gleich teuer wären. Das chinesische Wirtschaftswunder würde zusammenbrechen. Zumal die Qualität der Produkte noch recht dürftig ist. Im Gegensatz zu ehemaligen Entwicklungsländern wie Südkorea oder Taiwan, die mittlerweile zu den Top-Industrienationen mit hoher Qualitätsnorm zählen.
Zudem muß berücksichtigt werden, dass die Lebenshaltungskosten immens niedriger liegen als in Europa. Von einigen Metropolen mal abgesehen. Dazu zählen das durch Handel und Briten hochentwickelte Hongkong, Macao (Chinas Las Vegas) oder Shanghai usw. .
Würde er den gleichen Lohn wie in Europa erhalten, dann würde damit seine Kaufkraft so hoch liegen wie die eines Klinikchefarztes hier. Sofort würden die Lebenshaltungskosten in China explodieren.
Genau. Die Bevölkerung muss Druck auf die Regierungen machen.
100 % Zustimmung.
Man kann eben nicht alle Entwicklung gewinnstrebenden
Unternehmern überlassen. Gewinnstreben gut und recht, aber
außerhalb der rein kapitalistischen Interessen sind weitere
Regelungen notwendig. Da sind wir uns völlig einig.
Der reine Kapitalismus ist zwar eine wertschöpfende, den Handel extrem anregende Kraft. Aber sie ist ebenso zerstörerisch und asozial, da menschenverachtend. Insoweit hatten Marx und Engels mit der Kritik am Kapital in ihrem kommunistischen Manifest im Ansatz ja recht. Und aus ihrer historischen Perspektive möglicherweise auch mit ihren Forderungen. Aber wie das so mit Philosophien ist. Sie werden von Realitäten überholt.
Die kommunistische Revolution hat ja in Form der Wahldemokratie ihren Sieg davongetragen. Das Proletariat hat jeder eine Stimme. Das Wohl vieler kann das Wohl weniger überstimmen. Den weitestgehenden Ausgleich des Besitzstandes hat die soziale Marktwirtschaft gebracht.
Personen wie die Gebrüder Aldi hatten eine umwälzende Idee, die sie reich gemacht hat. Nun ist ja ein Discounter auch eine prima Sache. Aber der Großteil des Reichtums der Gebrüder wurde eben auch auf Kosten der dort angestellten Arbeitnehmer erzeugt. Und da kann und muß der Gesetzgeber eben einschreiten. Bspw. durch Festlegung gesetzlicher Mindestlöhne (in Maßen, nicht in Massen).
Nicht umsonst nannte Winston Churchill die Demokratie „die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.“ (aus einer freien Übersetzung)
Gruß
vdmaster