Wem gehört Bill Gates Geld?

Moin,

Nehmen wir wieder Herrn Winterkorn:
Arbeiten muss der schon lange nicht mehr, er hat genug Geld
auf dem (den?) Konten und könnte sich dem Müßiggang hingeben.
Tut er aber nicht. Und der Grund dafür ist sicherlich zum Teil
die „Gier“, eben noch mehr Geld zu verdienen.

Seine Motivationen sind von der Ferne her vielleicht nicht so leicht zu erkennen. Ob es wirklich nur Gier ist, oder ob er nicht sich wohl fühlt mit dem mit dem Job verbundenen Sozialprestige. Dieses Sozialprestige steht und fällt in der heutigen Zeit, und das ist eine sehr traurige Sache, leider mit der Höhe des Einkommens. Was sollte der Herr Winterkorn denn sagen, dass er so eine wichtige Person sei, aber „nur“ Merkels Einkommen erhält? Alle würden ihn für blöd hinstellen.

Falls nach meiner Vision das Einkomen auf Merkels Niveau beschränkt wäre, könnte Herr Winterkorn sagen, er habe die wichtigste Position in jenem Unternehmen, das Einkommen braucht nicht mehr hinterfragt zu werden. Man würde wieder seine eigentliche Tätigkeit in seine Bewertung einbeziehen.

Gruß
Franz

Hi.

Moin, moin,
Freie Produkte von den Universitäten. Das wäre kein Monopol
gewesen. Beispiel: das Internet mit TCPIP. Dafür gibt es keine
Benutzungseinschränkungen. Niemand hat darauf ein Monopol.

TCPIP ist ein Standard für ein Übertragungsprotokoll. Das lässt sich doch garnicht mit Betriebssystemen vergleichen. TCPIP ist etwas, was ein Betriebssystem können muss. Was als Vergleich da eher passen würde, wäre TCPIP und DirectX. DirectX liefert eine Schnittstelle, einen Standard, über den Entwickler bestimmte Funktionen auf jeder Hardware mit dem gleichen Befehl ansteuern können. Das ginge ohne DirectX so nicht. DirectX beinhaltet dabei mehrere Pakete, eines davon ist Direct3D, das die Schnittstelle im Grafikbereich bildet. Ein Standard mit den gleichen Eigenschaften wie Direct3D gibt es und ist auch recht weit verbreitet, nennt sich OpenGL und ist… freie Software! Dafür wird sogar entwickelt, auch von größeren Unternehmen.

Hat Bill Gates denn ein Monopol darauf, welches Betriebssystem auf deinem Rechner läuft? Es gibt genug Alternativen zu MS Windows. Gates hat auch kein Monopol darauf, welche Programme auf deinem Windows Rechner laufen. 1. kann nämlich jeder sich seine eigenen Windowsprogramme nach gutdünken schreiben (die benötigte Software dafür gibt es von verschiedenen Herstellern zu ganz vielen verschiedenen Preisen, von kostenlos bis Einfamilienhaus). 2. liegt es nicht an Bill Gates und Microsoft, wenn Entwickler nur für Windows entwickeln. MS Windows hat nunmal die größte Verbreitung und da das so ist, wird erstmal für Windows entwickelt und geguckt, ob es sich lohnt, auch für andere Betriebssysteme zu entwickeln.

Trotzdem ist Kritik an Gates und den Geschäftspraktiken natürlich angebracht, aber das was du hier erzählst ist schon ein wenig am Ziel vorbei.

Nochmals: die Geschichte der Software-Entwicklung zeigt, dass Qualität und Preis nicht die entscheidenden Faktoren für den

Aufstieg eines Produktes sind, sondern vielfach monopolistische Strategien sich durchsetzen, auch wenn schlechtere Qualität geboten wird.

Oder eben auch Benutzerfreundlichkeit, was Windows zweifellos hat (und im Vergleich zu anderen DOS auch MS-DOS hatte). Wie lange war man denn z.B. mit Apple-Macintosh an Apple-Macintosh Hardware gebunden, ohne das man mal was aufüsten konnte? Bis wann waren auch bei käuflich zu erwerbenden Linux-Distributionen fortgeschrittene Programmierkenntnisse vonnöten, um das Betriebssystem überhaupt zu installieren? Das MS da ist, wo es heute ist, liegt definitiv nicht daran, dass MS von Anfang an ein Monopol im Bereich Betriebssysteme hatte. Dieses Quasimonopol haben die sich (wenn auch nicht immer auf die feine, englische Art) erarbeitet. Und gerade Apple muss heutzutage ganz arg vorsichtig sein bei solchen Sachen, die sind nämlich keinen Deut besser.

MfG,
TheSedated

bitte die Antwort an Cambo einsehen

Diese Antwort hatte ich schon gelesen. Die meisten Leute sind dazu nicht bereit (nicht weil sie das Geld nicht hätten, 50.000 - 200.000 € hat ja quasi jeder überr 40 auf der hohen Kante) weil ihnen das Risiko zu hoch ist.
Andere gehen das Risiko ein und machen dafür dann auch gut Kasse. Ist doch richtig und gerecht.

Ich muss dazusagen, ich habe ja nur eine Vision in den Raum
gestellt. Ich sehe im Moment ja auch keine Möglichkeit, das
umzusetzen.

Das wird sehr oft so gemacht. Kenne eine ganze Latte von Leuten die sich zusammengeschlossen haben um ein Unternehmen zu gründen. Niemand hindert diese daran. Nur ist das eben keine Mehrheit.

Gemöß dieser Vision wäre es aber so, dass das Geld
sich nicht bei einigen konzentriert, sondern über eine
breitere Oberschicht verteilen würde. Dort wäre dann doch eine
MA-Beteiligung wahrscheinlicher.

Auch dafür gibt es eine Lösung: Kredite. Auch die kann man aufnehmen und sein persönliches Risiko erhöhen.

So lächerlich ist das gar nicht. Haben wir doch in dem Video
gerade gehört, dass MS lediglich 1% Steuern zahlt. Warum?

Tja, weil die genau das machen, was Du forderst: ihre Mitarbeter am Unternehmenserfolg beteiligen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/cisco-und-microsoft…

Das ist wohl die passende Gelegenheit für ein fröhliches *LOL*

Einen symbolischen Stern…
…für diese wirklich verquere Frage.
und vielen Dank für die Freude an den reichlichen,
zum Teil wirklich sehr intelligenten Antworten.

mfg

Hallo auch,

einige schon… hoffe ich zumindest.

Gruß Angus

ich geb’s ja zu
Hallo,

ich geb’s ja zu, dass ich das mit Microsoft etwas zu einfärbig sehe. Es kommt daher, dass ich selber unter MS-Windows entwickle und da ärgert man sich halt immer, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat.

Ich gebe auch zu, dass ich DirectX benutze und nicht OpenGL, weil ich einfach die ganzen MS-Produkte halt schon mal da hab. Aber das ist es ja auch, was eine Entscheidung aus Bequemlichkeit in eine Richtung drängt ohne noch Qualitäts-Überlegungen anzustellen. Das ist der Bonus des Marktführers.

(wenn auch nicht immer auf
die feine, englische Art)

heutzutage ganz arg vorsichtig sein bei solchen Sachen, die
sind nämlich keinen Deut besser.

Mit diesen geschichtlichen Betrachtugnen sind wir ja eigentlich ein bisschen vom Thema abgekommen. Ich wollte nur zeigen, dass eben viel Geld in die USA fließt, gerade dann, wenn diese Firmen ihre Sache gut machen. Was von Europa in die USA fließt kommt ja durch viele andere Dinge wieder zurück. Was aber aus den Entwicklungsländern dort hin fließt, hat lediglich einen recht spärlichen Rückfluss.

Gruß
Franz.

Hallo FraLang,

China verfügt über gigantische Währungsreserven.

Wieviel ist das pro Chinese?

http://www.querschuesse.de/china-mit-30447-billionen…

Setzt man die Kurve fort, dann sollten die momentan einiges über 4 Billionnen US-Dollar liegen. Also ca. 3000 US-Dollar pro Nase. Für einen Menschen, der 2 US-Dollar am Tag verdient ist das immenser Reichtum. Eine 4-köpfige Familie hätte damit 12.000 US-Dollar zur Verfügung. Nur haben die Machhthaber keine Interesse an der Verteilung dieses Reichtums. Nicht mal ansatzweise.

Hätte er bei gleicher Arbeit mit
europäischem Lohn sich das schon verdient?

Er kann ja keinen europäischen Lohn fordern (außerdem gibts ja hier auch erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern), da dann seine Produkte nicht mehr in Europa verkauft werden würden. Wieso auch ? Schließlich müßten dann noch die erheblichen Transportkosten zusätzlich aufgebracht werden, obwohl die Produkte aus China und Europa zwangsläufig gleich teuer wären. Das chinesische Wirtschaftswunder würde zusammenbrechen. Zumal die Qualität der Produkte noch recht dürftig ist. Im Gegensatz zu ehemaligen Entwicklungsländern wie Südkorea oder Taiwan, die mittlerweile zu den Top-Industrienationen mit hoher Qualitätsnorm zählen.

Zudem muß berücksichtigt werden, dass die Lebenshaltungskosten immens niedriger liegen als in Europa. Von einigen Metropolen mal abgesehen. Dazu zählen das durch Handel und Briten hochentwickelte Hongkong, Macao (Chinas Las Vegas) oder Shanghai usw. .

Würde er den gleichen Lohn wie in Europa erhalten, dann würde damit seine Kaufkraft so hoch liegen wie die eines Klinikchefarztes hier. Sofort würden die Lebenshaltungskosten in China explodieren.

Genau. Die Bevölkerung muss Druck auf die Regierungen machen.

100 % Zustimmung.

Man kann eben nicht alle Entwicklung gewinnstrebenden
Unternehmern überlassen. Gewinnstreben gut und recht, aber
außerhalb der rein kapitalistischen Interessen sind weitere
Regelungen notwendig. Da sind wir uns völlig einig.

Der reine Kapitalismus ist zwar eine wertschöpfende, den Handel extrem anregende Kraft. Aber sie ist ebenso zerstörerisch und asozial, da menschenverachtend. Insoweit hatten Marx und Engels mit der Kritik am Kapital in ihrem kommunistischen Manifest im Ansatz ja recht. Und aus ihrer historischen Perspektive möglicherweise auch mit ihren Forderungen. Aber wie das so mit Philosophien ist. Sie werden von Realitäten überholt.

Die kommunistische Revolution hat ja in Form der Wahldemokratie ihren Sieg davongetragen. Das Proletariat hat jeder eine Stimme. Das Wohl vieler kann das Wohl weniger überstimmen. Den weitestgehenden Ausgleich des Besitzstandes hat die soziale Marktwirtschaft gebracht.
Personen wie die Gebrüder Aldi hatten eine umwälzende Idee, die sie reich gemacht hat. Nun ist ja ein Discounter auch eine prima Sache. Aber der Großteil des Reichtums der Gebrüder wurde eben auch auf Kosten der dort angestellten Arbeitnehmer erzeugt. Und da kann und muß der Gesetzgeber eben einschreiten. Bspw. durch Festlegung gesetzlicher Mindestlöhne (in Maßen, nicht in Massen).

Nicht umsonst nannte Winston Churchill die Demokratie „die schlechteste Regierungsform - außer all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.“ (aus einer freien Übersetzung)

Gruß
vdmaster

Womit soll der Unternehmer dann investieren?

Muss es unbedingt eine Einzelperson sein, die investiert?

In den seltensten Fällen ivestiert nur eine Person.

Es
könnte sich eine Gruppe von 20% der geplanten Belegschaft
zusammenfinden, die gemeinsam nach einem Plan, den einer :der
Gründer vorlegt, investieren und sich somit ihre eigenen
Arbeitsplätze schaffen. Das Geld wäre ja nicht aus der :Welt.

Du willst also erst die Arbeiter finden und diese dann überlegen und zustimmen lassen, ob sie das, wofür sie eingestellt wurden/werden sollen (von welchem Geld auch immer/ wahrscheinlich unentgeltlich) , auch tun wollen?

Eine Gruppe, die über ein Vorhaben diskutiert, erreicht
normalerweise einen höheren Reifegrad, als ein einziger, :der
aus diversen spontanen Ideen heraus handelt.

Richtig. Sei froh, dass du nicht aus deiner spontanen Idee heraus gehandelt hast, sondern hier erst über deine Vision mit uns diskutierst.

Hallo vdmaster,

ist das immenser Reichtum. Eine 4-köpfige Familie hätte damit
12.000 US-Dollar zur Verfügung. Nur haben die Machhthaber

Ist eigentlich erschreckend wenig. Bei europäischen Löhnen wäre das Geld in wenigen Monaten verdient gewesen. Die chinesischen Währungsreserven rühren also nur daher, dass das eingenommene Geld nicht weitergegeben wurde.

Gruß FraLang

Hallo FraLang,

Ist eigentlich erschreckend wenig. Bei europäischen Löhnen
wäre das Geld in wenigen Monaten verdient gewesen. Die
chinesischen Währungsreserven rühren also nur daher, dass das
eingenommene Geld nicht weitergegeben wurde.

Das ist viel, da die Lebenshaltungskosten bedeutend niedriger sind.
Außerdem sind es nicht die Verdienste, sondern die im Ausland gelagerten Staatsrücklagen des chinesischen Gemeinwesens.

Von dem Schotter kann sich ein armer Chinese ein Häuschen kaufen, samt Ackerfläche. Andere Länder (incl. D und USA) sind hingegen schwer verschuldet. Allerdings überwiegt dort das Privatvermögen meist die Staatsschulden.

Gruß
vdmaster

So, das Thema ist ausgereizt.

Tach!

Lies „Der Streik“ von Ayn Rand.

Das in diesem Buch gezeichnete Szenario beantwortet m.E. die wichtigsten Fragen zum Thema „Gerechtigkeit“ und Umverteilung.
Es ist natürlich kein politik-, volks- und betriebswirtschaftlich fundiertes Fachwerk, aber immerhin zeigt es eine der wahrscheinlicheren Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen Deiner Ideolgie auf.

Falls Du dann immer noch nicht geläutert sein solltest, kannst Du ja ein „Gleichberechtigungsgesetz“ und später die entsprechenden „Verordnungen“ versuchen, politisch durchzusetzen. Ob dies dann jedoch zu einer gesamtgesellschaftlich getragenen Akzaptanz führen wird, halte ich jedoch für fraglich…

Gruß,
M.

Hallo,

Es kommt daher, dass ein Produkt über den Gestehungskosten
verkauft wird. Die Abnehmer haben zu viel bezahlt. Wäre es
nicht gerecht, die Überschüsse eines Unternehmens wieder an
diejenigen, die zu viel bezahlt haben, zurück zu geben?

Hallo zusammen,

herrliche Diskussion - ich wollte leider nicht alles durchlesen. Nur soviel:

Wer Produkte zu bzw. unter Gestehungskosten (also reinen Material- und Herstellungskosten) verkauft, macht damit durchweg Verlust, da er weder Verwaltungs- noch Vertriebskosten deckt. Wenn man also nicht zB eine Marktdurchdringungsstrategie o.ä. fahren will, verkauft niemand sein Produkt so günstig. Der große Erfolg von Windows resultiert aber hauptsächlich aus einer sehr geschickte Vertriebsstrategie. Es hat also niemand „zu viel bezahlt“.

Das ist einfach völlig falsch formuliert (mal abgesehen vom Rest) und von daher verstehe ich die Frage schon nicht.

Ufoo