Wem nutzt Sarazzin und warum wird er gepusht?

Hallo,

ein Bundesbaenker sagt bzw. schreibt Dinge die zuvor schon tausende Male von vielen verschiedenen Personen gesagt wurden - und bekommt jedes Mal breites Gehoer von den Medien. (Beispielhaft dafuer sind der aktuelle Spiegel und dieser Artikel: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715… welcher ihm sogar „grosse Chancen“ bei einer Wahl einraeumt).

Die Wahrscheinlichkeit dass Sarazzin (oder jemand mit aehnlichen Positionen) wirklich eine Partei gruendet und in den Bundestag einzieht sind m.E. auch nicht zu gering.

Ich frage mich ob es in Deutschland so laufen wird wie in vielen anderen Laendern: In den Niederlanden z.B. hat die neoliberale Partei durch die Abspaltung eines Rechtspopulisten und Islamkritikers (Geert Wilders) eine sehr gute Marketingstrategie angewandt: Sie erreicht Waehlergruppen die mit Neoliberalismus nichts anfangen koennen aber diesen waehlen wenn er unter einem populistischen Deckmantel (wie Hetze gegen Kopftuecher…) verpackt ist.

Dass es in Deutschland fuer die etablierten Parteien auch immer schwieriger wird eine Koalition zu formen bei der die Linkspartei ausgeschlossen wird (denn diese wuerden m.E. wirklich etwas veraendern wollen was der Elite nicht gefallen wird) konnte man bei einigen vergangenen Wahlen beobachten.

Deshalb waere es fuer die etablierten Parteien wie CDU, SPD, FDP intelligent einen Populisten mit in die Regierung zu nehmen der zwar laut bellt aber ansonsten die neoliberale Agenda abnickt. (Die NPD wuerde das wahrscheinlich nicht tun [MOD] Textstelle entfernt] …)

Also muss eine neue Populistenpartei her um die sozialen Programmpunkte von Linkspartei und NPD zurueckzuhalten und neoliberale Mehrheiten zu garantieren - oder wie seht ihr das? Wieso wird ein zuvor relativ unbekannter Bundesbanker medial so hoch gepusht? Wer, wenn nicht die 430.000 deutschen (Multi)millionaere, profitiert von einer starken populistischen Partei welche den Kapitalismus nicht anzweifelt und der Linkspartei die Proteststimmen raubt?

Gruss

Desperado

Hallo!

Ich möchte nur einen Fehler in der Grundannahme von Desperados Posting aufzeigen: wir haben keine neoliberale Mehrheit, sondern erleben aktuell eine Art konservativen Sozialismus in der Bundespolitik.

Gruß,
M.

Der wird ja eher ausgebremst als gepusht
Moin Mathias

Ich möchte nur einen Fehler in der Grundannahme von Desperados
Posting aufzeigen: wir haben keine neoliberale Mehrheit,
sondern erleben aktuell eine Art konservativen Sozialismus in
der Bundespolitik.

Das finde ich mal einen interessanten Gedankengang, der die kaum entstandenen, aber schon ausgetretenen Zeitgeist-Pfade verlässt.
Ich fand übrigens mehr als einen Fehler im Ursprungsposting.
Gruß,
Branden

Guten Morgen,

was Neoliberalismus ist wurde schon oft (auf verschiedene Weisen) definiert.

Kein einheitlicher Minimumlohn, keine Reichensteuer, ein Spitzensteuersatz der sich von der 50% Marke fuerchtet und die gehobene Mittelklasse den gleichen Satz wie Topverdiener bezahlen laesst, Eltern die fuer die Bildung ihrer Kinder bezahlen muessen (Kindergarten, teilweise Schule, Studium), nicht-progressive Sozialversicherungsbeitraege welche Grossteile des Einkommens der Unterschicht verschlingen, sinkende Realloehne der Arbeiterklasse, Privatisierungen, Sozialisierungen von Schulden der Privatwirtschaft… darin sehe ich nicht unbedingt eine Form von „konservativen Sozialismus“.

Gruss

Desperado

P.S.: Neoliberale Mehrheit? Wenn man sich die Politik von SPD, Gruenen… ansieht kann man diese ohne schlechtes Gewissen neoliberal nennen.

Guten Morgen,

man bremst niemanden aus indem man ihn auf die Titelseite setzt und wochenlang ueber seine Thesen diskutiert - auch wenn diese kritisch behandelt werden bekommen sie Aufmerksamkeit.

Sarazzins Thesen sind nun wirklich nichts was nicht auch schon tausendfach in jeder Kneipe diskutiert worden waere - wieso also so viel Laerm um nichts?

Ich fand übrigens mehr als einen Fehler im Ursprungsposting.

War irgendwo ein Komma falsch gesetzt oder gibt es wirklich inhaltliche Kritik?

Gruss

Desperado

Moin

War irgendwo ein Komma falsch gesetzt oder gibt es wirklich
inhaltliche Kritik?

Ich ahnte, dass die Frage kömmt. Es hat nichts mit Zeichensetzung oder Orthographie o.ä. zu tun - wie du vielleicht auch schon ahnst, zielt es mehr aufs Inhaltliche ab, aber es wäre ein zu großer Aufwand, dieses en detail zu besprechen. Es geht ja hierbei ohnehin eher um ideologische Standpunkte, die man kaum per se als falsch oder richtig bezeichnen kann.
Ich selber, der ich nach vielen Jahrzehnten keinen festen ideologischen Standpunkt mehr habe (und diesen auch nicht vermisse), bin da sicherlich nicht der beste Dialogpartner.
Gruß,
Branden

heiteres Begrifferaten

was Neoliberalismus ist wurde schon oft (auf verschiedene
Weisen) definiert.

Nein, der Neoliberalismus wurde einmal entwickelt und rd. 70 Jahre später wurde der Begriff wiederentdeckt, aber - absichtlich oder fahrlässsig - falsch verwendet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus

Das haben wir Dir aber schon ungefähr zehnmal erklärt.

C.

was Neoliberalismus ist wurde schon oft (auf verschiedene
Weisen) definiert.

…nur ein Begriff der nix aussagt: Neu & Liberal
der Begriff ist aber negativ besetzt, nur warum, sind
doch neu und liberal zwei wirklich eher positive wörter…??

Kein einheitlicher Minimumlohn,

ob ein einheitlicher Mindestlohn der Volkswirtschaft und
den Arbeitslosen dienlich ist, ist noch sehr sehr fraglich

keine Reichensteuer,

so kann man das nicht sehen - Zinsertragssteuer trifft nur
jene die Geld haben und eine Erbschaftsteuer von 30 oder sogar
50 Prozent auf bereits versteuertes (Einkommensteuer) Privatvermögen
kann man gut und gerne als Reichensteuer bezeichnen

ein Spitzensteuersatz der sich von der 50% Marke fuerchtet

wer entscheidet welcher Spitzensteuersatz gerecht ist??
(vielleicht: seit 10 Jahren die spd, die ihn unter schröder gesenkt
hat und ihn jetzt wieder aus populistischen gründen erhöhen will)

gehobene Mittelklasse den gleichen Satz wie Topverdiener
bezahlen laesst, Eltern die fuer die Bildung ihrer Kinder
bezahlen muessen (Kindergarten, teilweise Schule, Studium),

vielleicht sogar wollen, da viele Angst vor den „Erfolgen“
der Integration haben…??

nicht-progressive Sozialversicherungsbeitraege welche
Grossteile des Einkommens der Unterschicht verschlingen,

die die mehr kosten verursachen, sollen überprop. davon
verschont bleiben ???

sinkende Realloehne der Arbeiterklasse, Privatisierungen,

es hat den Anschein, das eine hätte mit dem Anderen zu tun!
nicht bedingt, denn man schaue in die Vergangenheit (DDR)

Sozialisierungen von Schulden der Privatwirtschaft…

Anspielung auf die Bankenkrise: bitte berücksichtigen,
dass die staatlichen Banken die eigentlichen Probleme hatten!!!

sehe ich nicht unbedingt eine Form von „konservativen
Sozialismus“.

doch absolut!!! (mach die augen auf)
gruß
ad

Ich lese gerade sein Buch und muss sagen:
Es ist bemerkenswert selbstreflektiert.
Das ist mein erster Eindruck.
Gruß,
Branden

Hi!

wir haben keine neoliberale Mehrheit,
sondern erleben aktuell eine Art konservativen Sozialismus in
der Bundespolitik.

… der schließlich zur totalen Bürokratur führen wird.

Gruß S

Hallo,

wenn Du etwas als falsch kritisierst finde ich es angebracht dies auch zu benennen um zusammen die „Fehler“ zu diskutieren und evtl. voneinander lernen zu koennen - dafuer gibt es dieses Forum schliesslich. Wenn jeder nur Kommentare wie „toll“ oder „schlecht“ unter die Beitraege des anderen schreiben wuerde waere das Forum ein wenig monoton.

Gruss

Desperado

Hallo,

…nur ein Begriff der nix aussagt: Neu & Liberal
der Begriff ist aber negativ besetzt, nur warum, sind
doch neu und liberal zwei wirklich eher positive wörter…??

Marketingmenschen ueberlegen sich gerne immer neue positiv klingende Woerter fuer negative Dinge, es wird nicht mehr lange dauern bis sich niemand mehr neoliberal nennt sondern einen Ersatzbegriff verwendet der noch nicht negativ besetzt ist.

Kein einheitlicher Minimumlohn,

ob ein einheitlicher Mindestlohn der Volkswirtschaft und
den Arbeitslosen dienlich ist, ist noch sehr sehr fraglich

Stimmt, es kommt auch noch auf weitere Umstaende an ob dieser sinnvoll ist.

keine Reichensteuer,

so kann man das nicht sehen - Zinsertragssteuer trifft nur
jene die Geld haben und eine Erbschaftsteuer von 30 oder sogar
50 Prozent auf bereits versteuertes (Einkommensteuer)
Privatvermögen
kann man gut und gerne als Reichensteuer bezeichnen

Ich denke dass wir von verschiedenen Dingen sprechen: Die genannten Beispiele treffen auch den (gehobenen) Mittelstand und vor allem Personen ohne (guten) Steuerberater.

ein Spitzensteuersatz der sich von der 50% Marke fuerchtet

wer entscheidet welcher Spitzensteuersatz gerecht ist??
(vielleicht: seit 10 Jahren die spd, die ihn unter schröder
gesenkt
hat und ihn jetzt wieder aus populistischen gründen erhöhen
will)

Wenn wir nach Gerechtigkeit fragen gleiten wir in die Philosophie ab. Aber wenn die Regierung die Interessen der Mittel- und Unterschicht vertreten wuerde waere die Einkommenssteuer progressiver und eine Reichensteuer wuerde es auch geben - oder welcher Arbeiter oder Angestellte haette ein Problem wenn der Eigentuemer ihres Unternehmens weniger Geld haette?

gehobene Mittelklasse den gleichen Satz wie Topverdiener
bezahlen laesst, Eltern die fuer die Bildung ihrer Kinder
bezahlen muessen (Kindergarten, teilweise Schule, Studium),

vielleicht sogar wollen, da viele Angst vor den „Erfolgen“
der Integration haben…??

Stimmt. Wenn ein Grossteil der Immigranten sich gut integriert und bildet wuerden in Deutschland die selben Probleme auftreten wie in der Schweiz: Dort wettert man gegen deutsche Professoren und andere Auslaender in hohen Positionen weil man Angst hat ploetzlich im eigenen Land nicht mehr die Oberhand zu haben.

nicht-progressive Sozialversicherungsbeitraege welche
Grossteile des Einkommens der Unterschicht verschlingen,

die die mehr kosten verursachen, sollen überprop. davon
verschont bleiben ???

Laut welcher Studie verursacht die untere Klasse hohe Kosten? M.E. ist die Tendenz zum Arzt zu gehen geringer und die Lebenserwartung kuerzer (d.h. kuerzere Inanspruchnahme der Renten- und Krankenversicherung). Das Arbeitslosengeld 1 faellt bei geringen vorherigen Einkommen auch wesentlich geringer aus. Die hohe Konsumquote sorgt ausserdem fuer mehr Nachfrage (=mehr Jobs - mehr Einnahmen der Sozialversicherungen).
Ausserdem: Das ist es was einen Sozialstaat ausmacht: Jeder nach seinen Faehigkeiten, nicht nachdem was er evtl. kostet.

sinkende Realloehne der Arbeiterklasse, Privatisierungen,

es hat den Anschein, das eine hätte mit dem Anderen zu tun!
nicht bedingt, denn man schaue in die Vergangenheit (DDR)

Ich moechte hier nicht die DDR schoenreden oder irgendeine Form von Sozialismus propagieren.

Sozialisierungen von Schulden der Privatwirtschaft…

Anspielung auf die Bankenkrise: bitte berücksichtigen,
dass die staatlichen Banken die eigentlichen Probleme
hatten!!!

Das Thema ist zu gross um es hier (nochmal) abzuhandeln.

sehe ich nicht unbedingt eine Form von „konservativen
Sozialismus“.

doch absolut!!! (mach die augen auf)

Begriffs- und Ansichtssache

Gruss

Desperado

Es ist bemerkenswert selbstreflektiert.

Auf welche Äusserungen im Buch beziehst du dich?

Gruß
Spatzi

Es ist bemerkenswert selbstreflektiert.

Auf welche Äusserungen im Buch beziehst du dich?

Schon im ersten Drittel reflektiert er wiederholt seine eigene Rolle und Persönlichkeit in seinen versch. Umfeldern und sieht die kritischen Punkte.

Hallo,

Sarrazin hat ein Thema in die öffentliche Diskussion gebracht, das bisher in der Politik gerne verschwiegen wurde. Währenddessen nahmen viele Bürger, vor allem in den Großstädten, die häufigen Probleme mit bestimmten Migranten sehr deutlich wahr.

Wenn man JETZT eine Umfrage zur Sarrazin-Partei macht ergibt das natürlich gute Werte, genauso wie es zur Zeit der Bundespräsidentenwahl gute Werte für eine Gauck-Partei gab.

Man kann die Chancen einer Partei mit einem - obendrein erst noch zu erstellenden - komplexen Programm aber nicht auf einen einzelnen, gerade populären Menschen fixieren und an dessen aktueller Beliebtheit messen wie diese Partei gewählt werden würde.

Insofern halte ich diese Umfragen für Mumpitz. Sie geben ein Stimmungsbild wieder, nicht aber die reelen Chancen einer Partei. In der zitierten Umfrage geht es ja auch sehr stark um Sarrazin persönlich, als Parteichef. Dass er zu anderen Themen als den Migrationsproblemen teilweise unbeliebte Meinungen vertritt geht unter und wenn sich ein Sympathisant seiner Migranten-Thesen zugleich mit seinen Hartz IV-Ansichten konform erklären müsste wäre es schnell vorbei mit der Beliebtheit.

Ein einzelnes Thema, bei dem man die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung trifft, reicht nicht um als Partei mit komplexem Themenkatalog anzukommen.

Und ein weiteres: nachdem die deutliche Zustimmung zu Sarrazins Migrationsmeinung offenbar wird nehmen sich die anderen Parteien plötzlich des Themas an. Während man Sarrazin weiter kritisiert entdecken aber plötzlich alle, dass es ja, oh Wunder, tatsächlich Probleme mit schlecht integrierten Zuwanderern gibt… Das ist opportunistisch, würde manchen Stammwähler aber eben doch bei seiner gewohnten Partei bleiben lassen, d. h. die „müssten“ nicht Sarrazin wählen wenn ihre eigene Partei das Thema inzwischen auch aufgreift.

Gruß,

MecFleih

Hi Branden,

schau einmal seinen Auftritt bei ‚Hart, aber fair‘ an, dann revidiert sich der Eindruck sofort wieder.

Grüße

=^…^=

Hi,

wieso gehst du über die Bedeutungsverschiebung http://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus#Geschic… hinweg? der Begriff wird heute nicht mehr in dem Wortsinne verwandt, wie er
ursprünglich konnotiert war. Auch das haben wir hier oft diskutiert.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

wieso gehst du über die Bedeutungsverschiebung
http://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus#Geschic…
hinweg?

warum sollte ich das kommentieren? Die Verwendung des Begriffes in diesem Kontext bleibt falsch, auch wenn sie noch so populär ist. Sie zeugt von Unkenntnis der Wirtschaftstheorie bzw. -politik. Ich würde mir das noch von Leuten gefallen lassen, die die Hintergründe kennen und den Begriff bewußt verwenden, aber Laien und Politiker, die meinen, damit bei ihresgleichen und den Wählern Punkte machen zu können, nehme ich nicht ernst.

C.

Lieber Verzweifelter,

die mangelnde Motivation zur Auseinandersetzung kommt wohl eher aus einem Gefühl der Zwecklosigkeit.

Du beklagst dich über Populismus und Neoliberalismus und verwendest gleichzeitig den populistischen Neoliberalismusbegriff :wink:

Sich gut unterhalten fühlt
oscar-owl

Hallo!

…nur ein Begriff der nix aussagt: Neu & Liberal
der Begriff ist aber negativ besetzt, nur warum, sind
doch neu und liberal zwei wirklich eher positive wörter…??

Marketingmenschen ueberlegen sich gerne immer neue positiv
klingende Woerter fuer negative Dinge, es wird nicht mehr
lange dauern bis sich niemand mehr neoliberal nennt sondern
einen Ersatzbegriff verwendet der noch nicht negativ besetzt
ist.

Dieser Begriff wurde von der Sozialisten-Fraktion begründet.
Aber ich gebe Dir in soweit Recht, als dass die Bezeichnung an sich nicht das Thema ist.

Kein einheitlicher Minimumlohn,

ob ein einheitlicher Mindestlohn der Volkswirtschaft und
den Arbeitslosen dienlich ist, ist noch sehr sehr fraglich

Stimmt, es kommt auch noch auf weitere Umstaende an ob dieser
sinnvoll ist.

Auf welche denn?
Geht Dir hier schon die Luft aus?

Allerdings bin ich als Bilderbuch-Neoliberaler nicht unbedingt gegen einen einheitlichen Mindestlohn.
Allerdings EU-weit einheitlich.

Ein Unternehmen, welches nur aufgrund von Niedriglöhnen für seine Mitarbeiter überlebt, sollte man dicht machen.

Allerdings kann nicht jeder Hilfsarbeiter 25 Eur / h verdienen.

Man sollte von einem Full-Time-Job leben können. Die Kunden der Firma, die Niedriglöhner beschäftigen, müssen dann allerdings auch mit steigenden preisen aufgrund der steigenden Personalkosten leben können.

Wer immer zu Kik rennt und sich dann über die Stundenlöhne beschwert, hat wohl den Schuss nicht gehört…

keine Reichensteuer,

so kann man das nicht sehen - Zinsertragssteuer trifft nur
jene die Geld haben und eine Erbschaftsteuer von 30 oder sogar
50 Prozent auf bereits versteuertes (Einkommensteuer)
Privatvermögen
kann man gut und gerne als Reichensteuer bezeichnen

Ich denke dass wir von verschiedenen Dingen sprechen: Die
genannten Beispiele treffen auch den (gehobenen) Mittelstand
und vor allem Personen ohne (guten) Steuerberater.

Wohl kaum. Je nach Lage sind Häuser bis locker 800.000 Eur Wert von der Erbschaftssteuer befreit.
Freibeträge für Schnekungen von 100.000 Eur alle 10 Jahre PRO ERBE sollten es ermöglichen, die 250.000 Eur Sparvermögen eines Oberstudienrates steuerfrei an die Kinder weiterzuleiten.

Erbschaftssteuer, Wegzugssteuer sowie Kapitalertragssteuer treffen somit fast ausschliesslich die Vermögenden.

Ferner würde sich die Arbeitnehmerschaft eines Mittelständlers bedanken, wenn der Chef plötzlich mit 70% besteuert wird und deshalb seine Zelte (und die Arbeitslätze) in Deutschland abbricht.

Einfach „mehr Steuern für Reiche“ zu fordern ist allein schon vor diesem Hintergrund ziemlich dämlich.
Schlauer wäre es, seine Reichen im Land gut zu pflegen.

Denn nicht nur halten vielleicht 30% der Haushalte 70% des Vermögens. Es sind auch diese Leute, die für 80% des Steueraufkommens sorgen.

ein Spitzensteuersatz der sich von der 50% Marke fuerchtet

wer entscheidet welcher Spitzensteuersatz gerecht ist??
(vielleicht: seit 10 Jahren die spd, die ihn unter schröder
gesenkt
hat und ihn jetzt wieder aus populistischen gründen erhöhen
will)

Wenn wir nach Gerechtigkeit fragen gleiten wir in die
Philosophie ab. Aber wenn die Regierung die Interessen der
Mittel- und Unterschicht vertreten wuerde waere die
Einkommenssteuer progressiver und eine Reichensteuer wuerde es
auch geben - oder welcher Arbeiter oder Angestellte haette ein
Problem wenn der Eigentuemer ihres Unternehmens weniger Geld
haette?

s.o. Er hätte ggf. ein massives Problem.

Ferner müssen niedrigere Steuern für den mittelstand nicht gleich höhere Steuern für Arme oder Reiche bedeuten.
Vielmehr könnte man ja auch die Steuern und aprallel dazu die Ausgaben des Staates massiv senken.

gehobene Mittelklasse den gleichen Satz wie Topverdiener
bezahlen laesst, Eltern die fuer die Bildung ihrer Kinder
bezahlen muessen (Kindergarten, teilweise Schule, Studium),

vielleicht sogar wollen, da viele Angst vor den „Erfolgen“
der Integration haben…??

Stimmt. Wenn ein Grossteil der Immigranten sich gut integriert
und bildet wuerden in Deutschland die selben Probleme
auftreten wie in der Schweiz: Dort wettert man gegen deutsche
Professoren und andere Auslaender in hohen Positionen weil man
Angst hat ploetzlich im eigenen Land nicht mehr die Oberhand
zu haben.

Das kann uns hier zumindest bzgl. der Muslime so schnell nicht passieren. 250 Jahre dauert das wohl noch. Bis dahin sind dann unsere Reichen in Holland (so Wilders Partei weiterhin prosperiert) und in der Schweiz…

Ansonsten hat der typische konservative „Islamophobe“ hierzulande meist auch kein problem mit iranischen Managern, sondern mit ostanatolischen Kriminellen.

nicht-progressive Sozialversicherungsbeitraege welche
Grossteile des Einkommens der Unterschicht verschlingen,

die die mehr kosten verursachen, sollen überprop. davon
verschont bleiben ???

Laut welcher Studie verursacht die untere Klasse hohe Kosten?

Das Abrutschen in die Sozialsysteme geht am schnellsten mit geringem Vermögen.
Dazu braucht´s keine Studie, sondern lediglich gesunden Menschenverstand.

M.E. ist die Tendenz zum Arzt zu gehen geringer und die
Lebenserwartung kuerzer (d.h. kuerzere Inanspruchnahme der
Renten- und Krankenversicherung).

Da der Arztbesuch hierzulande über die Pflichtversicherung abgedeckt ist, kann ich eine solche Tendenz nicht erkennen.

Die geringere Lebenserwartung in den unteren Schichten der Gesellschaft beruhte früher auf der harten, oft gefährlichen und gesundheitsschädlichen Arbeit.
Heute ist eher der Mißbrauch von Tabak und Alkohol sowie allgemein ungesunde Ernährung dafür verantwortlich.
Dafür kann dann aber auch der Reiche nichts…

Das Arbeitslosengeld 1
faellt bei geringen vorherigen Einkommen auch wesentlich
geringer aus. Die hohe Konsumquote sorgt ausserdem fuer mehr
Nachfrage (=mehr Jobs - mehr Einnahmen der
Sozialversicherungen).

Wenn vor allem Chinaschrott und Kik-Ware konsumiert wird, bringt das der deutschen Volkswwirtschaft nicht allzu viel.
Sehr viewl wertvoller wäre eine Investition in die Ausbildung der Kinder.

Ausserdem: Das ist es was einen Sozialstaat ausmacht: Jeder
nach seinen Faehigkeiten, nicht nachdem was er evtl. kostet.

Aber nciht jeder nach sienem Willen und wie er gerade Lust hat.
Womit wir das Heuptproblem unseres Sozialsystems benannt hätten.

sinkende Realloehne der Arbeiterklasse, Privatisierungen,

es hat den Anschein, das eine hätte mit dem Anderen zu tun!
nicht bedingt, denn man schaue in die Vergangenheit (DDR)

Ich moechte hier nicht die DDR schoenreden oder irgendeine
Form von Sozialismus propagieren.

Der Staat muss privatisieren, da ihm, v.a. aufgrund des Sozialetats, die Kosten davonlaufen.

Sozialisierungen von Schulden der Privatwirtschaft…

Anspielung auf die Bankenkrise: bitte berücksichtigen,
dass die staatlichen Banken die eigentlichen Probleme
hatten!!!

Das Thema ist zu gross um es hier (nochmal) abzuhandeln.

Eigentlich nicht.
Die allergrößten Probleme haben meist recht einfache Ursachen.
Hier die Allmachtsphantasien einiger Lokalfürsten und die geringe Kontrolle durch den Souverän.

sehe ich nicht unbedingt eine Form von „konservativen
Sozialismus“.

doch absolut!!! (mach die augen auf)

Begriffs- und Ansichtssache

Nein. Hier gibt es nichts zu interpretieren. Das ist absolut klar.

M.